Nockenwellenrad abziehen, Zahnriemenwechsel ASV TDI

Hallo Dieselschrauber,

Mein Skoda Octavia TDI 110PS (ASV) Jg. 2001 braucht nach 90tkm einen neuen Zahnriemenkit. Nach langem Abwägen habe ich mich dazu durchgerungen den Wechsel selber zu machen. Ich habe mir dazu auch die nötigen Materialien und Spez. - Werkzeuge besorgt. d.h. ich habe einen Zahnriemnkit von Conti (CT1044K1), ein Nockenwellenlineal, den Absteckstift für die ESP und ein Diagnosesystem von Herrn Kaufmann besorgt. Eine Abfangvorrichtung für den Motor schweisse ich mir gerade zusammen. Die üblichen allgemeinen Werkzeug sind aus meiner langjährigen Schrauberei an deutschen Zweirädern mit Boxermotor reichlich vorhanden.

Nun meine Fragen:
- Bringt man das Nockenwellenrad nur mit dem zitierten Spezialabzieher ab, oder geht dies auch mit einem Universalabzieher am Umfang. Ich befürchte, dass entweder zu wenig Platz da ist, oder dass ich das Rad verziehe.

- Gemäss Conti ist der Zahnriemen CT1044 rückwärtskompatibel zum CT946. Kann der Wechselintervall nun von 90tkm auf 120tkm erhöht werden, wenn die Spannrollen auch von den neueren Modellen verwendet werden. Oder sind die Räder etwa auch unterschiedlich.

- In meiner Reparaturanleitung steht, dass ich den rechten Scheinwerfer ausbauen muss, um den Luftschlauch zu lösen. Ich meine, dass man da doch auch ohne die Demontage hin kommt. Wie sind eure Erfahrungen?

- Ich habe leide keinen Lift. Welche Arbeiten müssen von unten erledig werden? Das meiste ist doch von oben zugänglich, oder etwa nicht?


Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt. Wenn man den Wechsel schon mal durchgeführt hat, sind dies bestimmt einfache Fragen. Aber ich will mich halt so gut wie möglich vorbereiten, da ich das Auto brauche. Es gibt nichts ärgerlicheres als an einem Samstag Nachmittag zu merken, dass einem ein Werkzeug oder ein kleines Teil fehlt.

Ich bin überzeugt, dass mir die geballte Kraft dieses Forums diese Fragen leicht beantworten kann.


Gruss aus der föhnigen Schweiz

Martin(CH)

Hallo Martin,

Martin(CH) hat folgendes geschrieben:

Hallo Dieselschrauber, Mein Skoda Octavia TDI 110PS (ASV) Jg. 2001 braucht nach 90tkm einen neuen Zahnriemenkit. Nach langem Abwägen habe ich mich dazu durchgerungen den Wechsel selber zu machen. Ich habe mir dazu auch die nötigen Materialien und Spez. - Werkzeuge besorgt. d.h. ich habe einen Zahnriemnkit von Conti (CT1044K1), ein Nockenwellenlineal, den Absteckstift für die ESP und ein Diagnosesystem von Herrn Kaufmann besorgt. Eine Abfangvorrichtung für den Motor schweisse ich mir gerade zusammen. Die üblichen allgemeinen Werkzeug sind aus meiner langjährigen Schrauberei an deutschen Zweirädern mit Boxermotor reichlich vorhanden. Nun meine Fragen: - Bringt man das Nockenwellenrad nur mit dem zitierten Spezialabzieher ab, oder geht dies auch mit einem Universalabzieher am Umfang. Ich befürchte, dass entweder zu wenig Platz da ist, oder dass ich das Rad verziehe.

im schwarzen Schutzblech hinter dem Nockenwellenrad müsste ein Loch sein, Durchmesser geschätzt ca. 7mm. Dorn durch und mit dem Hammer einmal draufhauen, dann plumpst das Nockenwellenrad runter (wenn man vorher die Mutter aufgeschraubt hat ).
Hab auch zuerst versucht den ZR ohne Nockenwellenraddemontage zu wechseln, geht zwar aber bescheiden. Man spart ne Menge Zeit indem man die ein Mutter löst und einmal von hinten dagegenhaut.

Martin(CH) hat folgendes geschrieben:

- Ich habe leide keinen Lift. Welche Arbeiten müssen von unten erledig werden? Das meiste ist doch von oben zugänglich, oder etwa nicht?

Schön wärs. Geht aber auch mit Rampe problemlos. Der Motor muss ein paarmal rauf und runter damit man alle Motorhalteschrauben abbekommt. Statt Motorabfangvorrichtung geht auch ein L-förmiges Stück Holz, 2 Schrauben drin die im Block das Teil gegen Verrutschen sichern. Dann kann man mit dem Heber fröhlich rauf und runter pumpen.

Zum Rest kann ich mangels Oktavia nichts sagen. Beim A3 bekommt man das Ladeluftrohr auch ohne Scheinwerferdemontage raus, aber bescheiden. Schwieriger ist der Wiedereinbau wenn die Drecks-Federschellen ständig sonstwohin hüpfen. Federschellen am besten gegen Edelstahlschraubschellen ersetzen. Spart Nerven, Zeit und ist 100% dicht.

Grüße, Rainer

Martin(CH) hat folgendes geschrieben:

- Bringt man das Nockenwellenrad nur mit dem zitierten Spezialabzieher ab, oder geht dies auch mit einem Universalabzieher am Umfang. Ich befürchte, dass entweder zu wenig Platz da ist, oder dass ich das Rad verziehe.

Hallo Martin!

Bei meinem Octavia MKB ASV habe ich es ohne Demontage des Nockenwellenrades hinbekommen. Der Zahnriemen ging gerade eben so auf das NW-Rad. Die beiden kleinen Umlenkrollen (passenderweise würde ich sie eher als Andruck- oder Führungsrollen bezeichnen, weil sie die den Riemen nicht wirklich umlenken) habe ich erst danach montiert.

Martin(CH) hat folgendes geschrieben:

- Gemäss Conti ist der Zahnriemen CT1044 rückwärtskompatibel zum CT946. Kann der Wechselintervall nun von 90tkm auf 120tkm erhöht werden, wenn die Spannrollen auch von den neueren Modellen verwendet werden. Oder sind die Räder etwa auch unterschiedlich.

Ich habe in diesem, oder war es im Octavia- Forum, gelesen, daß ab MJ 2001 auch die Lage einiger Rollen verändert wurde. Von daher würde ich lieber bei 90 tkm bleiben.

Martin(CH) hat folgendes geschrieben:

- In meiner Reparaturanleitung steht, dass ich den rechten Scheinwerfer ausbauen muss, um den Luftschlauch zu lösen. Ich meine, dass man da doch auch ohne die Demontage hin kommt. Wie sind eure Erfahrungen?

Ich will nicht behaupten, daß das nicht ginge, schneller sollte es gehen, wenn Du den Scheinwerfer doch ausbaust. Das sollte keine 5 Min dauern.

Martin(CH) hat folgendes geschrieben:

- Ich habe leide keinen Lift. Welche Arbeiten müssen von unten erledig werden? Das meiste ist doch von oben zugänglich, oder etwa nicht?

Der Motor sollte an der KW gedreht werden. Damit Du da überhaupt heran kommst, muß die senkrechte Motorraumabdeckung rechts entfernt werden. Außerdem muß auch die Riemenscheibe demontiert werden. Das geht alles nur von unten. Das mit dem Motorlager ist eine fürchterliche Fummelei, aber Du schaffst das schon. Ach so, das Luftrohr zwischen Turbo und LLK muß auch ab, daß Du von unten an die Motorlagerschrauben kommst.

Ich habe mir mit Auffahrrampen und einem Rangierwagenheber geholfen. Hier findest Du meinen Zahnriemenwechsel- Thread.

Gruß, mcgregg

Hi,

unbedingt die Schrauben am Motorhalter und am Zahnriemen (Spanrolle, Umlenkrolle usw) ersetzen, einige Schrauben am Motorhalter sind Dehnschrauben diese sollte man unbedingt ersetzen, die anderen aus Sicherheit ebenfals.

Zitat:

unbedingt die Schrauben am Motorhalter und am Zahnriemen (Spanrolle, Umlenkrolle usw) ersetzen, einige Schrauben am Motorhalter sind Dehnschrauben diese sollte man unbedingt ersetzen, die anderen aus Sicherheit ebenfals.

Dass die Motorschrauben ersetzt werden, war mir klar. Aber dass auch sämtliche Schrauben der Spannrollen ersetzt werden ist mir neu. Normale Maschinenschrauben welche nicht über die Streckgrenze belasten wurden können doch wiederverwendet werden, wenn diese nicht durch Oxydation oder durch unsachgemässe Behandlung beschädigt sind.
Hat eventuell jemand der den Wechsel gerade hinter sich hat (z.B. mcgregg) die Liste der benötigten Schrauben mit den Bestellnummern? Das würde mir das Bestellen beim Händler ungemein vereinfachen.

Besten Dank für die bisherigen und auch die kommenden unterstützenden Beiträge.

Martin(CH)

Hallo Martin!

Lt H. R. Etzold in "So wird's gemacht, Skoda Octavia" sollen folgende Schrauben ersetzt werden:

2X Motorkonsole an Karosserie, 40 NM +90°: Hatte mein Händler nicht

2X Stück Motorkonsole an Motorstütze, 100 NM: Hatte mein Händler nur eine, habe ich gewechselt, Teilnr. N 10209603

1X Große Umlenkrolle (neben WaPu) 90 NM +90°: Habe ich gewechselt, Nr. habe ich nicht mehr

3X Einspritzpumpenrad: Habe ich nicht erneuert. Lt. Achim beim ASV keine Dehnschrauben mehr

Ich habe dann noch die 4 Schrauben für die Riemenscheibe (N 90339603) ersetz. Die ließen sich gerade so eben noch ohne Abrutschen lösen. Ein zweites mal und weitere 90 tkm hätten die nicht überstanden. Kein Wunder bei 6 mm Inbus und 40 NM Anzugsdrehmoment.

Gruß, mcgregg

Also Kollegen, bitte nicht gleich auf mich rum prügeln, will nur wissen, was ihr davon hält. Ich tausche Dehnschrauben eigentlich immer...

Also:
Zu Dehnschrauben habe ich mal eine Vorlesung gehabt. Da wurde mir versichert, dass man Dehnschrauben mehrmals benutzen darf (mindestens 3 Mal?), sogar die von der ZK(D). Wie die Erklärung jetzt genau war, weiß ich leider nicht, aber es war so etwas wie: Man dehnt die Schrauben im elastischen Bereich (dafür sorgt dann wohl der Konstrukteur). Es gibt dazu eine Kurve. Diese Kurve wird beim 2. Mal zwar verlegt (leicht Richtung horizontal), aber das oberste Punkt, (horizontal, dort wo der plastische Verformung, Einschnürung oder Fließgrenze erreicht wird. Genau hier bin ich mir nicht mehr sicher) wird nicht erreicht/überschritten. Daher dreht mann die Schraube zwar immer etwas weiter rein, aber die benötigte Kräfte bleiben erhalten beim gleichen Anzugsdrehmoment. Gilt natürlich nicht unbegrenzt, sondern halt 2,3,.. Mal.

Ist aber eine gefährliche These, woher weiß ich ob die Dehnschrauben wirklich noch weit unterhalb diese Grenze angesetzt ist, ob der Schraube schon mehrmals verwendet wurde und ob die Schraube ein Fertigungsfehler/Materialfehler hat? Daher verwende ich selber immer neue.

Da mein Zahnriemenwechsel ansteht (MKB AKN) wäre für mich noch interessant zu wissen, ob hierzu bei meinen Motor auch Dehnschrauben gelöst werden müssen...