*kurz entstaub*
. . . da mich die Thematik mit Leistungsprüfstandsdaten aktuell wieder etwas beschäftigt:
Sind Betreiber von Motor-Leistungsprüfständen überhaupt in irgendeiner Weise (gesetzlich) verpflichtet, ihren Kunden möglichst genaue Daten zu liefern?
Z.B. im Eichgesetz / der Eichordnung
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/eichg/gesamt.pdf
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/eo_1988/gesamt.pdf
ist zwar festgelegt, dass dass z.B. Vermieter, die ihre Verbrauchabrechnungen mit Daten von Wasserzählern mit abgelaufener Eichfrist erstellen, Bußgelder bis 10.000€ zahlen müssen.
Aber nirgendwo finde ich etwas über Motor-Leistungsprüfstände.
Wer also könnte einem Prüfstandsbetreiber ernsthaft am Zeug flicken, wenn der sich als reiner Verkäufer von Grinsezahlen betätigt, um gute Mundpropaganda seiner Kunden zu bekommen und möglichst jeglichen Ärger zu umgehen?
Ärger z.B. nach der Messung eines getunten Wagens (erfundenes Beispiel!), dem gegenüber dem Tunerversprechen 10% in der Pmax fehlen.
Ein präzises Meßergebnis würde dem Prüfstandsbetreiber sicherlich 1 frustrierten Kunden bescheren, der erstmal keine gute Mundpropaganda verbreitet, und der sich womöglich auch noch mit seinem Tuner anlegt. Der Tuner würde höchstwahrscheinlich erstmal die Messung anzweifeln, was dem Prüfstandsbetreiber zusätzliche Arbeit beschert, um den Fall zu klären und einem schlechten Image seines Betriebs gegenzusteuern.
Wäre der Prüfstand aber von vorneherein auf 12% Grinsezuschlag eingestellt (wenn der Betreiber seine Tuner-Pappenheimer kennt), dann läge die "gemessene" Pmax noch 2% über den Tunerdaten, und alle wären zufrieden.
Bei den meisten ungetunten Wagen würden IMO vermutlich eher +5% Grinsezuschlag reichen, damit auch die Besitzer nach unten streuender Exemplare zufrieden nach Hause fahren, und die Daten nach oben streuender Modelle nicht zu offensichtlich nach Märchen aussehen.
Frage:
Könnte meine Folgerung richtig sein, dass Prüfstandsbetreiber, denen Umsatz & Gewinn bei minimalem Aufwand wichtiger sind als die Wahrheit, sich ungestraft als Lieferant freischwebender Grinsezahlen betätigen und die Prüfstandsläufe als bloße Show inszenieren können?
Und dass sie erst dann Probleme zu befürchten hätten, wenn z.B. studierte Fachleute so oft physikalisch völlig unmögliche Kombinationen von Motorhardware und angeblicher Pmax erkennen, dass der Betrieb allmählich ein öffentliches Image als Märchenfabrik bekommt?