Renault Espace IV 2.2dCi: qualmt schwarz, zu wenig Leistung

Hallo zusammen,

ich habe seit etlichen Jahren ein bisher ungelöstes Problem mit meinem Renault Espace. Ich war schon mehrmals bei verschiedenen "Freundlichen", aber keiner konnte bisher das Problem lösen. Hier eine kurze Beschreibung:

Modell : Renault Espace IV 2.2dCi, Oktober 2003
Leistung : normalerweise 110kW/150PS, gemessen auf Dekra-Prüfstand: 120PS
Fahrweise : Zügig, Langstrecken, viel Autobahn

Noch innerhalb der Garantiezeit hatte ich das Gefühl, dass die Leistung langsam nachlies. Dies habe ich zuerst dadurch objektiv gemerkt, dass die Endgeschwindigkeit an einer von mir regelmäßig befahrenen Autobahnsteigung innerhalb eines 3/4 Jahres fast 20kmh abnahm. Innerhals dieses Zeitraums wurde das EGR-Ventil gewechselt, nachdem der Wagen zwischendurch gar nicht mehr ging, der Leistungsverlust wurde dadurch jedoch nicht behoben, die Freundlichen konnten nichts feststellen.

Der Wagen hat am Anfang kaum merklich schwarz gerust. Mittlerweile darf ich nicht mehr ohne schlechtes Gewissen zügig aus dem Stand beschleunigen, da der Wagen sonst schwarz qualmt wie ein alter LKW. Der Verbrauch ist jedoch absolut OK (6,5-10 L/100, je nach Fahrweise), Öl verbraucht er auch kaum (<1L/20000km).

Irgendwann bin ich dann auf einen Dekra-Prüfstand gefahren, dort wurde mir bescheinigt, dass der Wagen 30 PS unter den Angaben liegt. Selbst mit diesem "offiziellen" Nachweis konnten verschiedene Renault-Werkstätten nichts finden.

Zwischendurch wurde auch das berüchtigte Kupferblech vor das EGR-Ventil montiert, das hat jedoch auch nichts gebracht.

Hat jemand das selbe Problem oder eine Idee, was das Problem sein könnte?
Viele Grüße, Fred E.

Hallo
bei deiner beschreibung hört sich das irgendwie nach zu geringen Ladetruck,nachtropfenden Düsen an.
Luftfilter ,denke ich,ist sauber -hat aber sicher ein Luftmangel-möglicherweise Turboaxiallager
Hab mal so laut gedacht.

Ich glaube das Teil hat auch ein LMM, ich würde den mal tauschen und die Ladeluftschläuche nachkucken ob nirgens ein Leck ist (das siehst du , dort wo alles mit Oel verschmiert ist).

Hallo zusammen,

erst mal danke schön für Eure Tipps. Der Motor war tatsächlich mal am EGR (AGR)-Ventil ölverschmiert, dass hatte ich dadurch gemerkt, dass die Kupplung anfing zu rutschen, in die das Öl reinlief... Das ist jedoch mittlerweile OK, inklusive Kupplung. Das EGR-Ventil ist laut Werkstatt und mittlerweile eigener Begutachtung auch OK, und der Espace-typische Einbau eines Kupferblechs in die Abgasrückführung (durch eine Vertragswerkstatt) hatte keine Besserung gebracht. Diesers Blech habe ich mittlerweile wieder ausgebaut.

Ich habe jetzt die Dichtheit des Turboladeleitung ab Turbo bis zum EGR überprüft, indem ich die Leitung an beiden Enden abgedichtet habe und mit 2,5 bar Druckluft beaufschlagt habe. Ich konnte keine Druckabfall feststellen, scheint also auch OK zu sein.

Bei dem Test habe ich auch gleich versucht, die Turboschaufeln auf der Überdruckseite von Hand durchzudrehen. Ich konnte kein Spiel in der Achse feststellen. Die Achse ließ sich mit den Fingern einigermaßen leicht drehen. Wenn man ihr wie einem Kreisel Schwung gab, blieb sie jedoch sofort stehen, lief also nicht nach. Ich habe leider keine Vergleichsmöglichkeit, weiß also nicht, wie sich ein "gesunder" Turbo anfühlen muß. Der Lader war innen verölt, das Öl scheint jedoch von der Ventilkopfdeckelentlüftung zu kommen, die vor dem Turbo in die Ansaugleitung führt. Anm.: Der Ölverbrauch liegt bei ca. 1 Liter / 20.000 km.

Dann habe ich den LMM überprüft. Das vorliegende Gitter war dicht mit Fliegen und Dreck. Anscheinend hatte ein "Freundlicher" den Luftfilter (der mittlerweile getauscht ist) nicht richtig eingebaut. Eine gründliche aber vorsichtige Reinigung hat jedoch auch keine Verbesserung gebracht. Anm.: Bisher hatte ich noch nicht selber an dem Wagen geschraubt (ehrlich!) und den Wagen immer brav zur Inspektion / Reparatur bei mittlerweile 4 verschiedenen Vertragswerkstätten gehabt, das Problem konnte bisher jedoch keiner lösen und ich habe den Wagen immer mit einem ratlosen Achselzucken zurückbekommen.

Gibt es einen Trick, den Ladedruck ohne Spezialmeßzeug zu prüfen? Wie hoch sollte der Ladedruck bei welcher Drehzahl sein?

Wie kann man prüfen, ob die Einspritzdüsen OK sind, wenn man keine Abdrückpumpe hat?

Ich bin langsam am Verzweifeln, da selbst die Werkstätten das Problem nicht beheben können. Gerade beim Beschleunigen und unter Last qualmt er wirklich _extrem_ (erinnert ein bißchen an das Auto mit Nebelwerfer in irgendeinem 007-Streifen). Hat einer von Euch noch eine Idee?

Viele Grüße, Fred.

Wechsle den LMM, ich glaube nicht dass dieser motor sonst ein grosses Problem hat. Wenn dein LMM wirklich ungefilterte Luft zu fressen bekam, kann er nur kaputt sein.

HAllo,
wie überprüft den der gemeine Renault-Fachbetrieb den ordnungsgemässen Betrieb des Motors? Ich denke da wird es eine Diagnosemöglichkeit geben. Nötigenfalls mal dabei sein, bzw. eine Probefahrt veranstalten. Da sollte recht einfach für den unbedarften Laien ersichtlich werden ob der Meister was vom Thema versteht. Blind an einem Diagnosegerät herumtipseln und keine Messergebnisse interpretieren können sollte einem engagierten Laien auffallen. Sollten dabei keine verwertbaren Ergebnisse herausschauen, jedenfalls mal den Importeur kontaktieren. Die Autofahrer-Clubs können beim einfachen verifizieren von Einzelmesswerten behilflich sein.
Aber es ist mir schleierhaft das ein knapp 5 Jahre altes FZG derart daneben liegt und nicht diagnostiziert werden kann???? Irgendwie habe ich Zweifel an solchen Berichten oder du lässt dich mit scheinheiligen Argumenten aus der Werkstatt komplimentieren!
Welche Laufleistung/Fahrprofil hat den der Wagen?

lg robert

Hallo Blaumänner,

ich glaube, dass mserge mich auf den richtigen Weg gebracht hat. Nachdem ich heute nochmal die Leichtgängigkeit und Spielfreiheit des Turboladers überprüft und das gesamte Ansaugsystem vom Luftfilter bis zum Motor mittels Überdruck und Schaumspray auf Dichtheit überprüft habe (beides OK), habe ich den Spieß einfach mal umgedreht:

Ich habe erst den Wagen über 10km moderat warmgefahren und dann eine Beschleunigungsfahrt über eine abgesteckte Bergaufstrecke bis auf ca. 140km/h gemacht. Danach habe ich den Ansaugschlauch direkt am LMM abgezogen und bin somit mit komplett offenen Ansaugtrakt ohne LMM (allerdings noch elektrisch angeschlossen) die selbe Strecke nochmal gefahren. Es war keinerlei Unterschied festzustellen, weder (subjektiv) in der Größe der Rußwolke, die ich im Rückspiegel gut sehen kann, noch im Empfinden der Beschleunigung und objektiv auch nicht in der erreichten Endgeschwindigkeit. Der einzige Unterschied war, dass ich durch den offenen Ansaugschlauch ohne den Schalldämpfer im Luftfilter zum ersten mal meinen Turbolader pfeifen gehört habe - hörte sich normal an.

Jetzt schau ich mal, dass ich mir vom Freundlichen zum Test einen anderen LMM einbauen lasse - das ist er mir wohl schuldig. Sobald ich was Neues habe, werde ich es hier posten. Ansonsten bin ich natürlich für weitere Anregungen dankbar!

@LZ: Leider scheinen die Spezialisten von Renault wie auch von anderen Vertragswerkstätten hoffnungslos mit der immer komplexer werdenden Fahrzeugtechnik überfordert zu sein. Ähnlichen Dilentantismus bzw. Unwissen habe ich auch schon bei anderen Marken(-werkstätten) erlebt (habe bisher Vergnügen mit diversen Modellen von Ford, Opel, VW, Audi, Citroën, Peugeot und Renault gehabt), am schlimmsten waren meist die großen Werkstätten, in denen der Meister nur noch den Papierkram macht. (Am schönsten fand ich noch den Fall, als ich einen Monteur beim Nummernschildanschrauben mit einem Akkuschrauber beobachtet hatte - nach gestoppten 2 Minuten hat er endlich gemerkt, dass der Schrauber falschrum lief ;o) .
Es ist schon beschämend, dass man als ambitionierter Laie oft in der Fehlersuche schneller zum Ziel kommt als der Spezialist mit all seinen elektronischen Messgeräten.
Übrigens ist mein "Bericht" echt und ich fahre den Wagen als erster Besitzer. Der Wagen hat jetzt rund 120.000 km mit überwiegend Langstreckenfahrten runter. Stadtverkehr ist der geringste Anteil. Meine Fahrweise würde ich als vorausschauend, jedoch sehr zügig bezeichnen.

Schöne Grüße und danke nochmal, Fred.

Hallo Fred,

möglicherweise hilft ja bei das Beimischen von 2-Taktöl bei Deinen Poblemen etwas.
Es soll u.a. Ablagerungen an den Injektoren abbauen, gut schmieren und die Verbrennung
optimieren (weniger Ruß).. Einem anderen Renault-Fahrer hat es offensichtlich
geholfen:

http://www.motor-talk.de/forum/sehr-viel-russ-t1340380.html?highlight=Ru%C3%9F%3B1.5dCi

Ich bin auf das Thema durch einen thread im Honda-Accord Forum gestossen, und mische seitdem 2-Taktöl bei,
nicht weil mein Honda Diesel rußt, sondern weil damit die Dieselpumpen und Injektoren viel länger halten sollen.

Gruß Tom

Hallo Tom,

ist ja ein echt heiß diskutiertes und interessantes Thema. Grundsätzlich im Ansatz nicht verkehrt, aber was sagt der Diesel-Kat dazu? Und wenn tatsächlich was defekt ist, überdeckt man damit nicht nur das Symptom?

Vielleicht sollte man das in einen eigenen Thread verlegen, oder?

Viele Grüße, Fred.

Hallo Fred,

Threads gibt es zu dem Thema - wie ich als überzeugter Grünschnabel-2-Taktöl-Beimischer festgestellt habe - bereits genügend und
in fast allen Kfz-Foren. Da werden die meisten Fragen beantwortet. (Leider muss man sich immer viel durchlesen...) Wenn Du mit Deinen
Ruß-Problem nicht weiterkommt, wollen Dir die freundlichen Meister aus dem Dieselzentrum meistens irgendawnn einen Satz neue
Injektoren andrehen... also ich würde da vorher auf jedenfall mal das 2-T-öl testen.

Gruß Tom