Hallo,
bei der Berechnung der Drehmomentkurve aus dem Drehzahlverlauf geloggter Beschleunigungen sind sämtliche Daten der Gesamtübersetzung rpm -> km/h besonders sensibel, weil jede Variation sozusagen quadratisch ins Ergebnis durchschlägt.
Die Getriebedaten sind ja recht genau recherchierbar, aber beim Abrollumfang läßt schon die entsprechende Reifen-Norm einen Spielraum von -2,5% . . .
,5% des Normwertes zu (der wegen des Einsinkens der belasteten Reifen übrigens rund 3% unter dem rechnerischen Wert des unbelasteten liegt).
Der gesamte zulässige Toleranzbereich des Abrollumfanges von 4% bedingt in meiner Berechnung für ein Fahrzeug der 160PS-Klasse eine Unsicherheit von ca. 14 PS, und diesen möglichen Fehlerbetrag würde ich gerne anhand von Daten aus der Praxis verringern.
So kam ich bei meinen Messungen des Abrollumfangs neuwertiger Reifen in der Garage (als zurückgelegter Schiebeweg bei genau 1 Umdrehung der VA-Räder) bei 3 verschiedenen Reifentypen und –größen immer recht genau auf die Mitte des Toleranzbereichs, also ~ 0,5% unter dem Normwert, bzw. 3,5% unter dem rechnerischen unbelasteten Umfang. Das bringt mich zu der vorsichtigen Vermutung, dass die meisten Neureifen einen belasteten Abrollumfang in der Mitte der Toleranz haben, also die besagten 0,5% unter dem Normwert.
Das lässt Spielraum von 2% nach unten zu, z.B. wenn die Reifen abgefahren werden.
Diese Unsicherheit (ohne jeweilige Messung des Abrollumfanges) verändert die aus Drehzahl-Logs berechnete Pmax im 160PS-Bereich immer noch um rund 7 PS.
Daher würde ich gerne eine Faustregel für den Abrollumfang über die Nutzungszeit von Reifen aufstellen, damit nicht für jede verlässliche Messung der Drehmomentkurve der Abrollumfang neu ermittelt werden muß.
Dafür wäre wichtig, ob der besagte Toleranzbereich von -2,5% . . .
,5% des Normwertes nur für Neureifen gilt, oder auch abgefahrene Reifen mit noch zulässiger Restprofiltiefe innerhalb der -2,5% Grenze liegen müssen.
Wer weiß etwas dazu?