Schaltzeitabweichungen, Einspritzabweichungen, 2.0 TDI BMM

Hallo Leute,

ich habe mir in letzter Zeit verschiedene Seiten über dieses Thema durchgelesen. Naja ich wollte dann mal wissen, wie es damit bei meinem Wagen aussieht, da der nun immerhin schon 178Tkm auf der Uhr hat.
Also hab ich mal nen LOG angefertigt mit dem MWB 013, 018 und 023. Laut meines LOGs müsste eigentlich bei der Einspritzabweichung und dem Magnetventil alles soweit in Ordnung sein.
Soweit so gut. Jetzt sind mir aber die Werte der Schaltzeitabweichung aufgefallen. Laut VCDS sollen die im Bereich +100 bis -100 liegen.
Meine tendieren ja nun eher Richtung -100. Also hab ich versucht herauszufinden was genau hohe negative Werte bedeuten und da bin ich dann leider nicht fündig geworden.

Also meine Frage wäre, was kann man für Schlüsse aus diesen Werten ziehen? Ist es eher besser wenn die Werte im positiven Bereich sind, im Negativen oder eher bei Null?
Womit müsste ich in meinem Fall rechnen ( anstehende Reparatur? Austausch Bauteile? )


Log wurde gemacht bei ca. 80°C Kühlmittel, Leerlauf, Kraftstofffilter + Motoröl vor 500km gewechselt.


MFG

Also hohe negative Werte deuten auf Kraftstoffmangel hin. Kraftstofffilter hast du ja erst neu also kann man das schon mal ausschließen.
Ich hab bei unserem BMM immer die Werte um ca. 20 steigern können durch einen neuen Filter. Als die Werte dann ganz extrem im Minus waren und leichte Aussetzer bei Vollast zu spüren waren hab ich einfach mal den PD Kabelbaum neu gemacht. Das hat die Sache dann erst mal wieder eine wenig in Richtung -70 gebracht.
Außerdem käme noch die Abdichtung der Elemente im Kopf in Frage oder Tandempumpe.
Aber solange du keine Fahrverhaltensmängel hast würde ich da erst mal gar nichts machen und beobachten.


MFG

Unmittelbar vor dem Beginn der Einspritzung wird das Magnetventil an der PDE angetaktet. Daraufhin baut sich ein Magnetfeld auf, es schliesst das Magnetventil und die Nadel schlägt auf ihrem Sitz auf der gegenüberliegenden Seite auf.

Dieser Punkt ist der BIP.

Jetzt geht der Pumpkolben nach unten und dies ist der Zeipunkt des Förderbeginns.

Im MSG wird durch Überwachen des Stromverlaufes dieses Magnetventils die benötigte Zeit von der Ansteuerung des Ventils bis zum Aufschlag der Nadel ausgewertet um den Zeitpunkt der Antaktung der nächsten Einspritzung regeln zu können. Steht auch alles im SSP 209.
Das geht nur innerhalb bestimmter Toleranzen, hier +100 bis -100.Angenommen der Vorlaufdruck wird nicht erreicht, dann wird der Kraftstoff im Kopf zu heiss und es bilden sich Dampfblasen.
Die Ventilnadel hat nun weniger Widerstand und schliesst schneller. Im MWB 23 werden dann höhere Negativwerte angezeigt. In dem Fall bei allen Zylindern.
Oder andersherum: ein PDE ist innerlich verklemmt und die Nadel braucht viel Zeit.
Dann sind hohe Positivwerte die Folge. Fällt in diesem Fall auf, weil es nur die defekte PDE betrifft.
Bei dem Motor um den es hier geht, sind Negativwerte um 60 bis 80 normal weil der Pumpe Düse Einheiten mit schnelltaktenden Magnetventilen verbaut hat.
Diese sind nötig um in Fahrzeugen mit DPF die Nacheinspritzung realisieren zu können.

Die PDE 1.1 und 1.3 aus dem 1.9er sind hingegen langsamer.

In dem hochgeladenen Log ist die BIP unauffällig. Allerdings sind 128 im MWB 18 ganz unten nicht ok. Womit wir wieder beim Kabelbaum wären.

Läuft er problemfrei?

Hallo,

erst mal vielen Dank für die super Erklärung. Das ist wirklich sehr gut verständlich beschrieben.
Ich hatte gelesen, dass die 128 im MWB 18 zum Zeitpunkt des Anlassens in Ordnung wäre.
Also im Prinzip läuft er soweit ganz in Ordnung. Es gibt eigentlich nur ein paar Dinge die mir, seit dem ich den Wagen fahre, aufgefallen sind.

- Die Endgeschwindigkeit erreicht er nur sehr mühsam. Meistens geht er nicht über die 200, laut Tacho.

- Mir ist letztens ein sehr merkwürdiges Verhalten aufgefallen. Es kann allerdings sein, dass es ein rein subjektives Empfinden von mir ist. Und zwar kam es mir vor, dass wenn ich den Wagen ganz langsam beschleunige ( bei ca. 50kmh im 5ten Gang ) der Wagen von selbst "Vollgas" gibt. Das ganze muss man sich vorstellen, als wenn man das Gaspedal ein kleines bisschen durchtritt, der Wagen aber ganz kurz Vollgas gibt, das Gas wieder wegnimmt und wieder das ganze von vorne. Gefühlt dauert das ganze nichtmal ne Sekunde.

Ihr denkt dass ich evtl. den Kabelbaum der PDE-Elemente erneuern sollte?
Wenn ich mal annehme, dass es am Kabelbaum liegen würde, welche Veränderungen würde man denn feststellen können, wenn ich diesen durch einen Neuen ersetze?

MFG

Ich hatte den Wert 128 am Ende der Datei gemeint.Aber wie es aussieht,war der Motor da schon wieder aus.Dann ist das ok.
Die Bedeutung dieser Zahlen ist hier erklärt:http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=16802
Dein beschriebenes Problem hat mit dem PD Kabelbaum nichts zu tun.

ähm ja ich hatte vor dem Abschalten des Motors vergessen, den Log zu stoppen.

Ja, also das Problem Nr.2 tritt eigentlich nur sehr selten auf, zumindest ist es mir bis jetzt nur 2 mal aufgefallen.

Stellt sich mir die Frage, was bringt es, die negative Schaltzeitabweichung, durch evtl. einen neuen Kabelbaum, geringer werden zu lassen?

Nichts.Dein Kabelbaum ist derzeit nicht kaputt.Und die Schaltzeiten müssen bei dem Motor so sein.

Steffen W hat folgendes geschrieben:

Nichts.Dein Kabelbaum ist derzeit nicht kaputt.Und die Schaltzeiten müssen bei dem Motor so sein.

Alles klar, dann bin ich erst mal beruhigt.

MFG