Anzugsmoment der Überwurfmutter bei Düsenspitzen (VEP ESD)

Moin,
die Düsenspitze an der ESD mit NHG soll ins Ultraschallbad.
Hintergrund: LLR zeigt schwankend 1,5 - 2 mg/Hub zuviel für diese ESD (die Grenze lt. RLF ist 1,5 mg/Hub, Kompression ist auf allen Zylindern +/- 1 bar gleich, die Gleichdruckventile sind´s nicht , da Problem mit neuer ESP(AT) nicht verschwunden, Abspritzdruck ist bei etwa 190 bar (wie bei eine zweite ESD vom Motor zum Vergleich), das Strahlbild ist bei höherer Abspritzmenge auffällig, es zerstäubt tlw. nicht.
Zerlegen mache ich nach der Anleitung in http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=10197. Mir fehlt aber noch das Anzugsmoment für die Überwurfmutter der Düsenspitze. Kann mir da jemand helfen?
lg
Herbert

Hallo Herbert,

mit genauen Werten kann ich nicht dienen, man fühlt aber beim Festdrehen einen Punkt, wo es nicht mehr weiter geht.
Wenn man die Mutter nicht sprengen will, sollte man es dann so lassen.

Das ist schon ziemlich fest, Ringschlüssel/Stecknuss ist notwendig, mit einem Gabelschlüssel ist das notwendige Moment nicht übertragbar. Am besten Du orientierst Dich als Hausnummer am Lösemoment beim Aufschrauben.

Viele Grüsse, Rainer
PS: Evtl. habe ich noch einzelne passende Düsen rumliegen, schreibe mal welche Nummer auf der Düse steht.

Hallo Rainer,
die Tl.Nr. ist 028 130 201 H oder HX. Bosch sagt dazu 0 432 193 837.
Auf einer nordamerikanischen Seite fand ich inzwischen ein Anzugsmoment von 33 ft lb, macht also etwa 45 Nm, unter Bezug auf eine Bosch Werkstatt.
hg
Herbert

Ich meinte die Nummer auf der Düsen, nicht auf dem Düsenhalter

Noch ein Tipp: Nach 1-2 Umdrehungen auf, einmal kräftig auf die Düsenspitze hauen (mit Holz, wenn Du sie nochmal verwenden willst), sonst können Verkokungen die Düsenspitze mitdrehen lassen und die Führungsstifte reissen ab.

Hallo Rainer,
Erst mal Danke für die Hinweise. Ich werde das Zerlegen mit viel Gefühl machen.
Die ESD ist noch eingebaut, das Fahrzeug läuft auf jeden Fall noch bis zum WE.
Von DieselSend habe ich für die Düsenhalterkombination 0 432 193 837 die Teilenummern:
Bosch DSLA150P357 (0 433 175 058), Reparatursatz 2 437 010 083.
hg
Herbert

Zitat:

DSLA150P357

Schade, keine mehr da.

Viele Grüsse, Rainer

Trotzdem fürs Nachsehen.
Die Düse sollte doch Alkohol vertragen (wollte ich im Ultraschallbad verwenden) ?
hg
Herbert

Herbert hat folgendes geschrieben:

Die Düse sollte doch Alkohol vertragen (wollte ich im Ultraschallbad verwenden) ?

Ja, aber mache Dir nicht zuviel Hoffnung...

Hi,
die ESD ist ausgebaut und zerlegt.
Vor dem Lösen der Überwurfmutter macht man am besten den Bereich zwischen Mutter und Düsenspitze mit der Messingbürste vorsichtig sauber.
Nach dem Lösen die Mutter mit Gefühl hin- und herdrehen, das löst die Kohle in dem Bereich.
Im Ultraschallbad ist die Düsenspitze gut sauber geworden, alle Verkokungen sind weg. Es braucht aber mehrfache Bäder. Reinigen mit Alkohol (Spiritus) ist schlechter als mit Wasser.
Schlußreinigung dann mit Spiritus, um Wasserreste wegzukriegen. Die anderen Teile habe ich deswegen im Ultraschallbad nur mit Spiritus gereinigt.
Der Aufbau der ESD ist in http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=7444 gut gezeigt, die Führungsbuchse 8 umschließt aber die obere Feder 6, und es ist eine Scheibe zwischen der unteren Feder 6 und dem Bolzen 2.
Unter der Steinlupe findet man alle Teile nach dem Ultraschallbad sauber, am besten so lassen, da jedes Tuch Fusseln zurückläßt.
(Geändert) Das Muster der fünf Löcher am Kegel der Düsenspitze ist unsymmmetrisch. Ein Loch ist nahe der Kegelspitze, die beiden links und rechts benachbarten sind tiefer, und die letzten zwei sind nahe dem Kegelboden. Ich vermute, daß dies mit der schrägen Einbaulage der ESD im ZK zu tun hat. Anders gesagt, die Düsenspitze ist so ausgerichtet, daß die Einspritzlöcher gleichen Abstand zum ZK haben? Vorgegeben ist die Ausrichtung durch die Stifte der Zwischenscheibe.
hg
Herbert

Zitat:

Anders gesagt, die Düsenspitze ist so ausgerichtet, daß die Einspritzlöcher gleichen Abstand zum ZK haben?

Korrekt, die Düse steht ja auch schräg im ZK.

Hi,
die ESD ist wieder zusammengebaut und in den Motor eingebaut.
Die Lage der Überwurfmutter zum Düsenhalter hatte ich vor dem Zerlegen markiert. Bei einem Anzugsmoment von 40 - 45 Nm stimmen die Markierungen wieder überein.
Wer´s auch vorhat, für den sei nochmal zusammengefaßt:
- der Hals der Düse im Bereich der Mutter vor dem Lösen mit der Messingbürste vorsichtig reinigen (die Düse hier war bis auf "Krebs" an einzelnen Löchern wenig verkokt);
- die Düse mit passenden Aluprofilen an den Flanken im Schraubstock einspannen;
- zum Lösen der Mutter eine lange Nuß SW 15, z.B. Proxxon verwenden. Ein Maulschlüssel zum Lösen ist sinnlos, man ruiniert nur die Mutter, ein Ringschlüssel liegt ebenfalls schnell schräg und zerstört die Flanken;
- Mutter nach dem ersten Lösen vorsichtig hin- und herbewegen, dann erst weiter mit Gefühl lösen;
- Düse, Zwischenscheibe, und Düsenhalter werden beim Lösen der Mutter auf jeden Fall durch austretenden DK und Ruß verschmutzt. Reinigen am besten im Ultraschallbad ist unerläßlich.
- Wasser reinigt im Ultraschallbad besser als Alkohol, wegen möglicher Wasserreste habe ich es aber nur für die Düse selbst verwendet, und zum Schluß mit Alkohol nachgereinigt.
- vor dem Zusammenbau auf alle Teile ein Hauch Diesel.
Der Erfolg war leider sehr mäßig. Die LLR Werte wurden nur leicht besser, die Düse nagelt aber dafür im warmen Zustand, so daß ich um einen Tausch wohl nicht herumkomme.
hg
Herbert

Moin,
nach einer Woche / ca. 300 km Betrieb hat sich die LLR deutlich verbessert.
Zylinder #3 ist zwar immer noch schwächer, die Abweichungen sind jetzt aber nur noch 0,8 - 1,0 mg/Hub, nach dem Anlassen sogar nur 0,3 mg/Hub (alles bei warmem Motor).
Die Toleranzgrenze wäre 1,5 mg/Hub.
Das Nageln der Düse ist weg.
Direkt nach dem Wiedereinbau hatte ich zwischen 1,6 und 1,9 mg /Hub Abweichung.
Etwas schwächer war diese ESD (ca. 1 mg/Hub) vom Einbau an, bei sehr gleichmäßigen Kompressionswerten.
Ich bin damit erst mal zufrieden.

hg
Herbert