Bremsbelag Verschleißanzeige

Hi,
da ich ja kein Blaumann bin muß ich hier posten (werd ich je einer?), sonst würde ich das eher unter Diagnose stellen: Seit die Werkstatt vo. li. ein Radlager wegen Knacken bei Lenkeinschalg, langsamem Rollen und gleichzeitigem Bremsen ausgetauscht hat, leuchtet "Bremsbelag prüfen". Alle Kabel scheinen da zu sein wo sie hingehören, soweit ich das ohne Grube sehen kann. Reklamation hat ergeben, dass die Bremsbeläge nun mal bald runtermüßten (na klar, das bringt ja auch Geld). Die haben aber min. 10 mm incl. Platte, Verschleißgrenze ist 7 mm (?). Wenige km vor der Bremsbelaganzeige kam die LL-Serviceanzeige (in 2.900 km) was grundsätzlich hinhaut, wieder ca. 27.500 km (Bj. 2003, aktuell 51 Tkm).
Meine Fragen nun: kommt die Bremsbelaganzeige zeitgleich mit der Service-Anzeige? Liegt es doch an der Radlagertauschaktion und nem fehlenden/lockeren Kabel? Liegt es einfach an der extrem frühen Warnung bei Bremsbelagstärken von ca. 10 mm? Thanx

Koennte es sein, dass die Anzeige nur _einmal_ den Ausloeser braucht, um dann dauerhaft zu leuchten.
Dann koennte es sein, dass die Jungs einmal das Kabel vergessen haben und erst danach aufgesteckt haben.

m;

Schau mal hier: http://www.motor-talk.de/t1158272/f306/s/thread.html

Der Beitrag von 03.08.06 um 22.22 Uhr. Der schreibt von einer Verschleißgrenze von 2 - 3 mm bei den Belägen (ohne Rückenplatte)

Yo,
das ist ein guter Link. Ich habe nämlich nur nach den äußeren Belägen gucken können. Hm, na dann also mal das Rad runter und innen geguckt und zur Not selbst gewechselt, gelle!

*Ausgrab*

Anlaß: Beim Polo 9N leuchtet seit ~ 3 Tagen die Belagwarnung.
Aktuelle Laufleistung: 108Tkm - mit den 1. Belägen!

Ich würde den Wechsel gerne bis zum Aufstecken der Sommerräder rausziehen, bis dahin kommen vsl. nochmal ~ 2Tkm Fahrleistung dazu.
Rechnerisch würden die Beläge also bei unverändertem Wenigbremser-Fahrprofil um ca. 2% weiter verschleißen. Muß ich befürchten, daß der Polo dann schon auf den Trägerplatten bremst?
Oder bleiben nach Euren Erfahrungen nach der 1. Belagwarnung noch deutlich mehr Restverschleißreserven als 2%?

Zitat:

Oder bleiben nach Euren Erfahrungen nach der 1. Belagwarnung noch deutlich mehr Restverschleißreserven als 2%?

Hängt davon ab, wie viel Rost sich an den Bremsscheiben befindet, bzw. wie weit die Scheiben eingelaufen sind. Erfahrungsgemäß schleift es zuerst an den hochstehenden Kanten, bevor du komplett mit Eisen bremst. Manchmal sind die Kabel bei noch ca. 3mm Belag aus vorgenannten Gründen bereits durchgeschliffen.

Danke.
Sobald die Eisenbremserei beginnt, werden die Geräusche ja schauerlich - das werde ich dann als ultimative Warnung zum Sofortwechsel nehmen.
Neue Scheiben und Beläge liegen eh schon bereit.

Warten will ich "nur", weil ich keine Hebebühne oder beheizte Garage / Halle habe, und wenig Lust, innerhalb weniger Monate 2 mal per Wagenheber die Vorderräder ab- und aufzustecken.
Die äußeren Laufflächen der VA-Scheiben sehen übrigens komplett blank und kaum riefig aus, IMO ein praktisch ideales Tragbild.
Innen war ich beim letzten Räderwechsel zu faul zum Nachsehen

dann kommst du ja in den Bereich des minimalen Gewichtes der vorderen Bremsanlage.
Ich hatte bei dem Golf bei ca. 140tkm die erste Revision. Das hab ich seinerzeit am Tag des Aufleuchtens der Anzeige gemacht und ich nichts riskieren wollte sowie ganze Gelumpe schon laaaaange bereit lag. Da gab es auch keine groben Riefen, auf dem inneren Belag war das Kabel durch und noch etwa 3 mm Restbelag vorhanden....Durch einschlagen der Räder und beherztes in den Radkasten kriechen kann man sich aber sicher ein, wenn auch oberflächliches Bild machen, denn meiner Meinung nach ist bei Bremsen das zeitnahe drum kümmern selbstverständlich.

matthiasTDI96 hat folgendes geschrieben:

auf dem inneren Belag war das Kabel durch und noch etwa 3 mm Restbelag vorhanden....

. . . was bei 13mm neuer Stärke einer "Reserve" von 23% entspricht. Auf unser Fahrprofil umgerechnet wären die Beläge dann bei ca. 130Tkm völlig runtergefahren.

Zitat:

meiner Meinung nach ist bei Bremsen das zeitnahe drum kümmern selbstverständlich.

Das sehe ich auch so. Wobei ~2Tkm Weiterfahren angesichts vermuteter ~ 10-facher Reserven bei mir durchaus noch "zeitnah" ist

Wenn das mal so alles linear ist! Du weißt was du machst, die 3mm waren geschätzt nicht gemessen

Zitat:

Das sehe ich auch so. Wobei ~2Tkm Weiterfahren angesichts vermuteter ~ 10-facher Reserven bei mir durchaus noch "zeitnah" ist

. Du könntest aber evt. ein paar ml Br- Flüssigkeit nachfüllen, falls der Pegel kritisch ist.

matthiasTDI96 hat folgendes geschrieben:

Wenn das mal so alles linear ist! Du weißt was du machst, die 3mm waren geschätzt nicht gemessen

Ist schon klar.
Und streng linear ist die Geschichte sicherlich auch nicht - aber die Unsicherheiten werden IMO vom Reservefaktor ~10 sicher genug aufgefangen


@Autoservice
Die BrFl habe ich zwar nicht als auffällig niedrig in Erinnerung, aber ich werde nochmal nachsehen, zumal der 9N keine Warnung für wenig BrFl hat.

Hallo Ulf,

bei Deinem Fahrprofil dürftest Du noch die nächsten Winterreifen aufziehen können bis der Belag kurz vor den Nieten ist oder Du irgend etwas hörst.
Da die inneren Beläge so oder so deutlich stärker abgefahren sein werden als die äußeren, sind eh neue Scheiben fällig. Von daher ist es nicht dramatisch, wenn ein Belag schief abgefahren ist und eine Kante leicht auf die Scheibe kommt. Ich habe es mir zur Regel gemacht, ab Meldung im Display, habe ich im reinen Stadtverkehr noch gute 1500km ohne das ich befürchten muss, das mir der Belag von den Nieten bricht. Bremsflüssigkeit würde ich, wenn nicht zwingend notwendig, keine Nachfüllen. Da Dir der Ausgleichsbehälter beim zurückdrücken der Kolben überlaufen wird, selbst wenn Du jetzt nur kleine Mengen nach füllst.