Nach Einstellung des Mengenstellwerkes startet Motor nicht

Hallo!

Ich bitte um Hilfe bei dem folgenden Problem: Ich habe bei meinem VW Passat Diesel, Baujahr 1998, MKB AFN, die beiden Gehäusedichtungen des Mengenstellwerks der VP37-Dieseleinspritzpumpe gemäß dem Fachartikel "Anleitung zum Zerlegen eines Mengenstellwerkes (MSW) einer VP37" ersetzt. Insoweit danke ich für den hervorragenden Artikel. Es lief alles nach Plan, die Messwerte waren wieder auf dem alten Stand und der Motor lief auch nach mehrmaligem Starten und Stoppen sauber auf der alten Leerlaufdrehzahl.
Der Motor stand dann mehrere Stunden. Seitdem springt er auch nicht nur ansatzweise mehr an. Beim Durchdrehen wird ein Wert von bis zu 37 mg/Hub angezeigt, er scheint keinen Kraftstoff zu bekommen. Gleichwohl ist das Pumpengehäuse gefüllt und es ist kein Fehler auslesbar. Auch ein Verstellen des MSW brachte keine Besserung.

Lässt sich der Fehler eingrenzen?

Vielen Dank im Voraus!

Kommt Diesel an den Düsen an (Hochdruckleitungen etwas lösen)?
Macht das Absperrventil auf?

lg Micha

Hallo Wiesel / Micha!

Vielen Dank für die superschnelle Antwort. Ich habe das Kraftstoffabschaltventil direkt bestromt, es machte schon komische Geräusche. Nach dem Ausbau habe ich es direkt mit der Autobatterie verbunden, es wurde nur warm. Ich bitte noch um die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Funktioniert die Prüfung so im ausgebauten Zustand (ohne Feder/Stößel)?
2. Ist etwas beim Einbau der Feder zu beachten oder liegt diese nur lose/ unzentriert im Rohr?
3. Ist es zutreffend, das bei nur eingeschalteter Zündung noch keine Spannung am
Pin des Dreifachsteckers für das Kraftstoffabschaltventil anliegt?

Martinik hat folgendes geschrieben:

1. Funktioniert die Prüfung so im ausgebauten Zustand (ohne Feder/Stößel)? 2. Ist etwas beim Einbau der Feder zu beachten oder liegt diese nur lose/ unzentriert im Rohr? 3. Ist es zutreffend, das bei nur eingeschalteter Zündung noch keine Spannung am Pin des Dreifachsteckers für das Kraftstoffabschaltventil anliegt?

1. Ohne Stößel kann ja nix passieren, es wird nur magnetisch, leichte Wärme ist normal.

2. Liegt quasi nur lose drin, reicht ja auch, viel Spiel ist ja eh nicht.

3. Sobald man die Zündung einschaltet liegt etwa 3-5s Spannung an, startet man den Motor dann nicht fällt die Spannung wieder ab, sobald ein Drehzahlsignal kommt, wird wieder Spannung angelegt.

Hallo Michael,

wiederum vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde das Ventil tauschen und danach berichten.

Viele Grüße

Martin

Du kannst auch zum Test mal das Ventil einfach ohne Stößel und Feder einbauen, dann ist es "daueroffen". Und keine Angst, Motor abstellen geht trotzdem noch, ist nur doppelte Sicherheit, das Mengenstellwerk macht eh komplett zu.

Hallo Michael,

vielen Dank, ich hatte den Tipp noch an anderer Stelle im Forum gelesen und es auch schon probiert. Hat leider nicht geklappt. Muss erst einmal die Autobatterie laden, danach schaue ich nach den Leitungsenden an den Einspritzdüsen.

Gruß

Martin

War die ESP draußen oder hast du nur den Mengensteller abgeschraubt?
Falls die ESP gelöst wurde, passt die Zahnriemenspannung?
Wenn der ZR einen Zahn überspringt, dann kommst du mit dem Verstellweg der Pumpe nicht mehr in den Bereich wo er noch anspringt.
Mengenstellerdeckel kannst du ja mal abnehmen und die Welle drehen und bei VCDS den Regelschieberweg beobachten, ob der sauber mitläuft. Im Stillstand den Wert hast du ja bestimmt notiert und wieder so hergestellt?

Vielen Dank auch an Kenny7!

Die Pumpe ist eingebaut geblieben. @ Wiesel/ Micha: Kraftstoff kommt an den vier Düsen an.
Macht nun ein Entlüftungsversuch über den Leckleitungsanschluss Sinn?

Entlüften tut die VP37 sich selbst. Wenn es sich jetzt nicht um einen totalen Zufall handelt
(Entlüftung genau in dem Augenblick abgeschlossen, als Du die
Überwurfmuttern gelöst hattest - Muttern wieder fest und er springt an)
fallen mir nur zwei Dinge ein..
Entweder der Druck ist nicht ausreichend oder der Einspritzzeitpunkt
liegt völlig daneben. Letzteres sollte eigentlich auszuschließen sein, da
die Pumpe nicht raus war - ggf. trotzdem mal ESP, NW und KW passend hindrehen und schauen, ob ob es passt.
Bzgl. des Drucks fehlt mir die Erfahrung. Vielleicht kann Michael was dazu sagen.

Wenn die Einspritzleitungen zu den Düsen voll Luft sind, kann man auch bei gefüllter Einspritzpumpe sehr sehr lange leiern müssen, bis der Motor anspringt.
Grund: Die Luft in den Düsen drückt sich zusammen (nix, auch keine Luft wird eingespritzt da der Öffnungsdruck der Düse nicht erreicht wird) und expandiert anschliessend wieder.

Beim Ausbau/Einbau der Einspritzdüsen habe ich es immer so gemacht, daß eine Einspritzleitung an einer Düse offen blieb und dann versucht wurde zu starten.
Das dauert einige Sekunden, bis der Diesel aus der Überwurfmutter spritzt.
Dann dreht man diese zu und der Motor läuft schon einmal auf einem Topf. Durch die nun steigende Drehzahl kommen die restlichen Zylinder dann auch in wenigen Sekunden.

Siehe:
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=10197

Viele Grüße, Rainer

Vielen Dank auch an Rainer!
Ich habe zunächst aber erst einmal die Steuerzeiten kontrolliert und dabei Folgendes festgestellt:
Beim Stand des Motorschwungrades (und des Kurbelwellenzahnrades) auf OT haben sich die Antriebszahnräder der Nockenwelle und der Einspritzpumpe gemäß meinen alten zusätzlichen Lackstiftmarkierungen um ca. zehn Zähne/ nicht ganz 90 Grad in Motordrehrichtung verdreht! Gleichwohl hat sich die Nockenwelle nur um ca. einen Kurbelwellenzahn in Motordrehrichtung verstellt!
Ich hatte aktuell ein Problem mit den Zahnriemenabdeckungen. Diese hatten sich im Übergangsbereich verformt und der Keilrippenriemen sich bereits eingeschnitten und Material abgerieben.

Was könnte da genau passiert sein?
Kann ich feststellen, ob sich das Zahnrad auf der Einspritzpumpenwellenachse verdreht hat?

Hallo!
Wenn ich die Explosionszeichnung des Reparaturleitfadens richtig interpretiere, sind die ESP-Antriebswelle und ihr Antriebsrad über Nuten und eine Scheibenfeder verdrehsicher verbunden. Trifft dies zu?

Martinik hat folgendes geschrieben:

(...)die ESP-Antriebswelle und ihr Antriebsrad über Nuten und eine Scheibenfeder verdrehsicher verbunden. Trifft dies zu?

Ja, ist bei der VP37 so.

Zahnriemen übergesprungen?

Hatte vor kurzem einen Golf mit AHU Motor hier und habe die VP37 ausgetauscht, beim Einstellen der Steuerzeiten vor dem Ausbau sprang der Zahnriemen beim Durchdrehen von Hand über und im selben Moment zerfiel die Spannrolle (eingestanztes Datum 05/10 von Mapco) in ihre Einzelteile!

Zum Glück war die ESP extrem undicht und wäre so nicht über die HU gekommen, spätestens bei der AU wäre der Motor "gestorben".

Vielen Dank an guste100 und Rüdi!

Die Nut im Außenkonus der Nockenwelle hat feine Riefen im Innenkonus ihres Antriebsrades hinterlassen. Demnach ist das Antriebsrad bei stehender oder langsamer drehender Welle in dem beschrieben Winkel vom Zahnriemen weitergedreht worden und hat sich dann wieder verfangen.
Weiterhin gehe ich davon aus, dass sich die ESP einfach entsprechend dem Nockenwellenrad mitgedreht hat.
Schließlich ist es wohl logisch zwingend, dass auch der Zahnriemen (wahrscheinlich am Kurbelwellenrad) übergesprungen sein muss.

Allerdings konnte ich den Motor ja noch per Starter und per Hand ohne weitere Auffälligkeiten (mit Ausnahme der Verstellung) durchdrehen, nach Demontage des Zylinderkopfes waren optisch keine Schäden an den Ventilböden erkennbar.

Grüße Martin