Mehrere kleine Allüren mit 2.5 TDI AKE im A8

Guten Tag,

ich bin angehender Landmaschinenmechatroniker und habe mir vor einem halben Jahr einen 2001er Audi A8 zugelegt mit dem 132kW 2.5 TDI. Der Wagen hat aktuell eine Laufleistung von 270000 Kilometern und wurde bis ca. 230000 Kilometern bei Audi checkheftgepflegt.

Generell bin ich zufrieden mit dem Wagen, bisher keine Ausfälle oder Probleme gehabt in den ca. 10000 Kilometern die ich den Wagen gefahren habe. Dennoch gibt es aber ein paar Kleinigkeiten die mich ein bisschen verunsichern oder auch einfach nur interessieren.

Zum Startverhalten gibt es nichts negatives, der Wagen glüht gescheit vor und springt immer sofort und ohne Probleme an.
Der Motorlauf ist rund aber es gibt vor allem auf der rechten Bank eine nicht geringe Geräuschbildung, gefühlt ausgehend von den Nockenwellen (sind nachweislich noch die ersten).

Hier mal eine kleine Liste anbei der 'Problemchen':

1. Heulgeräusch bei mittlerer Last.
Vor allem im kalten Zustand heult der Wagen sehr laut. Sowohl im Stand als auch während der Fahrt. Im Stand beginnt es hörbar ab ca 1400 Umdrehungen und wird bei steigender Drehzahl ab 2200 Umdrehungen wieder leiser. Für mich fühlt es sich so an als wäre das Geräusch ladedruckabhängig und taucht eben nur bei Halblast auf, ein Video davon wurde in einer Audi Gruppe auf Facebook kommentiert als 'Ruß-Ablagerungen auf der Abgasseite des Turboladers, wäre nicht schlimm'.

Aber so ganz sicher bin ich mir da auch nicht. Generell habe ich den Eindruck das der Wagen ab 2000 Umdrehungen zwar seiner Leistung entsprechend zieht, 230 km/h laut Tacho sind kein Problem (5-Gang TipTronic) aber unter 2000 Umdrehungen scheint nicht viel Leistung dazu sein, ich habe den Eindruck das der Turbo dort scheinbar es nicht schafft genug Ladedruck aufzubauen, man kann hören wie lange es dauert. Ab 2000 Umdrehungen merkt man spürbar mehr Schub.

Es deutet nichts darauf hin das der Turbo bereits ausgetauscht wurde. Dazu sei gesagt das der Wagen nach dem Kauf einen Fehlercode hatte 'VTG Verstellung', an genaueres erinnere ich mich gerade nicht. Den haben wir gelöscht und er war einen Monat später nicht wieder da. Generell habe ich keine Warnleuchten oder ähnliches die mal aufleuchten.

2. Wassertemperatur des Motors im Winter.
Ich weiß, das ist ein leidiges Thema und es gibt so manche Meinung dazu aber ich bin der Auffassung das ein TDI auch bei 0 C° nach entsprechender Fahrzeit die Um die 90C° erreichen sollte, was bei mir nicht der Fall ist. Ab Temperaturen unter 10C° kann man beobachten das die Wassertemperatur bis ca 65C° ansteigt und dann da stehen bleibt.
Nur mit einer Plane vor dem Kühler und leicht sportlicher Fahrweise schaffe ich es auch bei 0C° eine Wassertemperatur von laut Klimacode 85C° erreichen. Ich habe im Vorfeld die Werte des Gebers mal mit einem Lasermessgerät überprüft da ich auch schon einen Fehler bzgl. Sporadisch Kurzschluss an G62. Ich vermute aktuell ein defektes Thermostat. Hab es aber noch nicht getauscht aufgrund des immensen Aufwands.

3. Veränderung des Verbrennungsgeräusches.
Das ist einer der Punkte die jetzt für mich, zumindest als Fahrer, nicht direkt ein Problem darstellen aber dennoch interessant zu beobachten sind. Der Motor hat einen ziemlich gleichmäßiges Motorgeräusch über alle Temperaturen hinweg. 'Nockenwellengeklapper' und das Heulen werden leiser wenn die Temperatur steigt, aber die Verbrennung klingt identisch. Ich habe nur manchmal minimales nageln bei kaltem Motor. Interessant finde ich das der Motor, nach einmaligem erreichen von ca. 75-80C° Wassertemperatur viel lauter verbrennt bei Gasstößen.
Das Standgas klingt gleich, aber gebe ich bei 'kälterem' Motor Gas hört man nur das sanfte aufheulen des Lüfters und eine Leise Verbrennung. Hat der Motor einmal die 80C° erreicht kommt es vor das er aufeinmal, am besten hörbar bei diesen Gasstößen im Stand, viel lauter und 'brutaler' verbrennt. Ich meine, das klingt jetzt nicht irgendwie schlecht oder ungesund, es hört sich einfach um einiges Bulliger an. Leistung, Verbrauch und Fahrverhalten bleiben das selbe. Ich kann das schlecht beschreiben.

Falls danach gebeten wird kann ich versuchen vom Heulen als auch von dem 'Brüllen' des Motors Videos nachzureichen.
Ich habe noch kein 'Prüfprotokoll' in VCDS zu dem Fahrzeug. Ich erwarte jetzt auch keine definitiven Diagnosen, das geht natürlich nicht. Aber es sind schon Interessante Kleinigkeiten und vielleicht weiß da jemand was zu oder hat ähnliches schon erlebt.

Mit freundlichen Grüßen, Henrik.

Moin

Ich habe aktuell keine große Zeit um auf das Thema einzugehen, aber zum Anzugsverhalten kann ich nur schreiben das es beim V6 TDI dieser Generationen völlig normal ist das unter 2000 U/min nicht viel passiert, will man damit richtig vorwärts kommen, dannn muss man den drehen fast wie einen Benziner!

Ist bei meinem AKN mit 110kW so, und beim 132kW Passat 3BG von einem Kumpel noch extremer, alles im Lot, wenn es flott vorwärts gehen soll, dann sollte es ein 1,9TDI sein, PD gehen am besten unten raus, sind aber dann schnell wieder "müde"

Danke erstmal für die Antwort überhaupt,

den Gedanken hatte ich irgendwo auch schon, über 2000 Umdrehungen kann ich ja auch wirklich nicht meckern, er geht gefühlt gut voran. Ich hatte neulich einen kleinen Vergleich mit einem A6 2.5er AKE der ja auch etwas weniger wiegt und der nur 230k km gelaufen hatte und der ging praktisch nicht besser.

Die PD 1.9er kenn ich zu gut, hatte ich nämlich davor in meinem ersten Wagen (A4 B6 96kW als AWX). Was Drehmoment betrifft sind das kleine Kraftpakete mit, im vergleich zum 2.5er, echt angenehmem Verbrauch.

Mit freundlichen Grüßen, Henrik.

Hallo.

Erstmal ist dein Thermostat defekt.
Hinzu kommt auch oft daß der Viscolüfter aufgrund des
failsafeprinzipes bei defekt dauerhaft mitläuft. Verbraucht Kraftstoff und
kühlt dem Motor zusätzlich.
Das nageln bei dir wird auf einen defekten Nadelhubgeber
zurückzuführen sein.
Vor allem bei kurzen gasstößen wird er nageln wie ein trekker.
Bei 80 grad schaltet die Motorsteuerung auf Warm um.
Merkt man auch bei intaktem Motor. Spätestens ab da darf der AKE nichtmehr
nageln.

Dass das Thermostat defekt ist denke ich auch,
habe das Neue hier schon liegen, aber aufgrund
des Aufwandes noch nicht eingebaut.

So wie ich deine Beschreibung deute würde ein defekter
NHG ja permanent nageln, oder?

Ich hab hier nochmal zwei Videos, ich hoffe es ist hörbar...

[Edit Admin: Eigene Videos etc. bitte im Thema hochladen!]

Das kommt einfach schlagartig und zeigt ansonsten keine anderen
Symptome. Und eben interessant das er im nicht-warmen Zustand
gar nicht nagelt.

Der Nadelhubgeber steht bei Defekt auf jedenfall im Fehlerspeicher.
Steht er drin?

Das Video bestätigt eigentlich meine Vermutung.
Es klingt als liefe der Visco dauerhaft mit sowie das Nageln bei Gasstößen.
Neuen Thermostat einzubauen ist garnicht so schlimm.
Man muss dafür nichtmal den Zahnriemen lösen wie Audi dies vorschreibt.
Viskolüfter keinesfalls die billigen im Nachbau kaufen. Die Teile mit dem geringeltem Bimetall an der Front sind Schrott. Originalteil ist von Hella-Behr. Gibts um knapp 90€ im Aftermarket.
Das Problem bei defekten Nadelhubgeber ist zusätzlich daß man den Förderbeginn nicht dynamisch einstellen kann.

So nach langer, langer Zeit mal wieder ein Update zum KFZ.

Ich habe das Thermostat um Februar getauscht, hab den Zahnriemen aber drangelassen, da er ja 'nur' 30tkm alt ist und ich mir das Lösen nicht antun wollte. Alles markiert, von der KW-Scheibe dann ein kleines bisschen abgezogen und vorsichtig mit einem Montiereisen bei Seite gedrückt, hat hervorragend geklappt und der Wagen wurde richtig warm.

Zum Thema Diesel-Nageln.

Ich hoffe das führt jetzt nicht zur Schließung des Threads, aber ich habe leider selbst noch kein Diagnose System, ich will es mir definitiv noch hier bestellen, aber als Azubi ist das Geld ja eher nnapp und ich kann die nötige Summe noch nicht dafür bereitstellen, er hat ja akut keine Probleme.

Ich war aber bei einem Bekannten und hab den Wagen auslesen lassen, keine Fehlercodes im Motorsteuergerät vorhanden, weder Nadelhubgeber oder irgendwas anderes.

Danach haben wir den dynamischen Spritzbeginn bzw. den Spritzversteller geprüft, also Standgas und dann von 0° auf 18° vor OT (wenn ich mich recht entsinne).

Deutlich hörbar, bei 0° war der Motor leise, bei 18° extremes Nageln (war ja Standgas, logisch)

Interessant war aber, dass der Wagen aufgrund des Thermostats nicht warm genug war, also auf 0° einspritzte, aber im Diagnosesystem (Hella Gutmann) stand dass bei 70° Motortemperatur der Sollwert 12° vor OT ist (der Motor war bei 60°). In meinen Augen ergibt es Sinn dass es sich bei der lauten Geräuschkulisse um Warmbetrieb handelt. Bei 18° war das Nageln extrem, bei 12° ist es also etwas gedämpfter, ist der Motor warm spritzt er 12° vor OT ein, soll er zumindest laut Diagnose und das würde auch hinkommen.

Den Viscolüfter hab ich noch nicht getauscht, wenn der Motor nicht richtig warm ist und man ihn im Stand auf konstant 2500-3000 Umdrehungen laufen lässt, hört man wie nach 10 Sekunden der Viskolüfter die Arbeit einstellt, ich lass das erstmal so.


Im Startbeitrag hab ich das 'Problem 1.' erwähnt, das Heulen des Motors.

Ich hab mir bereits im Januar einen gebrauchten Lader zugelegt, schätzungsweise 100-150tkm, hab den aber (bis heute) nicht eingebaut.

Bilanz nach 20tkm mit dem Auto, das Heulen ist unverändert geblieben, keine weiteren Symptome. Heute hab ich mich dann dran gesetzt die Turbos zu tauschen und tatsächlich, mit dem Ersatz Lader ist das Heulen restlos verschwunden.


Generell muss ich sagen, dass der Motor jetzt wirklich sehr gut läuft, er hat keine Temperaturprobleme mehr, er heult nicht mehr, einziges Manko sind die klappernden Nockenwellen. Aber das kann und muss noch etwas warten.


Mal eine andere Sache, wie sieht es aus mit Erfahrungen zum Thema 10W40 auf dem Motor? Auf einem Treffen hat mir ein A6 Fahrer erzählt dass sein 2.5er mit 10W40 viel ruhiger laufen würde, weniger klappern, aber so ganz kann ich mir das nicht vorstellen, hat da jemand schonmal was probiert?

mfg