Passat AJM 1,9 PD springt schwer an

Hallo!

Ich wende mich an euch, da mein Latein am Ende ist.
Mein Passat springt sehr schwer an, wenn er länger steht. Öfter orgle ich 10 Sekunden oder länger, bis er sich zuckelnd ins Leben quält. Startet man sofort wieder, springt er an wie am ersten Tag.
Das Problem ist nicht Temperaturabhängig!
Wenn er dann läuft - läuft er sauber, ruhig und genauso wie er sollte.

Zum Fahrzeug:
Passat B5
115PS 1,9 AJM PD (einer der ersten Pumpe Düse Motoren)
Ca 385.000 km

Was ich bisher getestet / gemacht habe:
1) Anlasser/Batterie überprüft: Beim Start 2. Fahrzeug dazugehängt, sowie Temperaturfühler G62 abgesteckt (Kaltstart simuliert). Keine Verbesserung

2) G62 Doppeltemperaturfühler abgesteckt sowie Auslesen lassen in der Werkstatt - Werte sind normal

3) Fehlerspeicher lesen lassen - Ist leer, nur der Fehler für den ausgsteckten Fühler war drinnen. Der wurde gelöscht.

4) Leerlaufkorrekturwerte überprüfen lassen, von Zylinder 1 nach 4 Absteigend
-1,13
-0,66
0,59
1,18
Was genau die Werte bedeuten weiß ich nicht, der aus der Werkstatt meinte jedoch das Werte unter +/- 2 normal wären.

5) Rücklauf vor Dieselfilter mit Gripzange abgeklemmt:
Bilde mir ein er kommt dann schneller!

6) Laufen lassen und nach dem abstellen in den Ölfüllstutzten geschnüffelt: Man riecht keinen Diesel.


Ich vermute nun, das er irgendwo Luft ins Dieselsystem zieht. Unter dem Auto ist kein Fleck und die Tandempumpe sowie der Dieselfilter sehen trocken aus.
Was hat mein Passat? Das einzige was mir noch einfällt sind die Dichtungen der PD Elemente, was aber aufgrund der Korrekturwerte und des fehlenden Dieselgeruchs unplausibel klingt. Ausserdem habe ich etwas Angst davor, die PDE auszubauen.

Hat jemand einen Tipp?

Lg, bonsai

Wenn Du Luftzieher oder defekte Nullringe an den Injektoren suchst,musst Du nicht die Leerlaufruheregelung allein auslesen lassen,sondern einen anderen Messwertblock.Bevor Du die PDE einfach auf Verdacht rausreisst.
Es ist aber leider so,daß das ein diagnoserelevantes Thema ist und damit sind wir wieder beim Punkt:

Zitat:

Wir laden Dich zur Teilnahme herzlich ein, Voraussetzung zum Posten in diagnoserelevanten Themen (alles wofür man ein KFZ-Diagnosesystem benötigt) ist... ein Diagnosegerät aus dem Dieselschrauber Shop oder unsere Software KDataScope, KPower oder die Dieselschrauber Lizenz oder ein KFZ-Diagnose Support-Key. Dieselschrauber-Kunden erhalten erweiterten Support (Expertenhilfe) und Vollzugriff. Zitat Ende

Ich gebe Dir trotzdem einen Tip für einen anderen Weg ohne VCDS.Allerdings braucht man dafür ein anderes Spezialwerkzeug:
Wenn Du Luftzieher oder Lecks im Vorlauf an so einem Motor suchst,dann lass den Kraftstoffdruck der Tandempumpe mit einem geeigneten Manometer (VAS 5187) gemäss Leitfaden prüfen.Du kannst für mehr Input (zb Sollwerte) auch die Suchfunktion im Forum nutzen.Wir hatten an früherer Stelle schon gelegentlich das Thema behandelt.

Hallo Steffen,

vielen Dank für deine Hilfe.

Um uns an die Fehlersuche ohne Diagnose zu halten:
Wenn ich das an den diversen Threads richtig verstanden habe, muss das Saugrohr raus, das Manometer an die Tandempumpe, dann das Auto starten und auf 4000 u/min drehen.
Solldruck sollte dann 10,5 Bar mindestens sein.
Wenn nicht -> Rücklauf abklemmen.
Steigt der Druck -> undichte PDE
Bleibt der Druck -> kaputte Tandempumpe.

Ich habe auch in einem anderen Thread gelesen, dass die ersten PD-Motoren wie mein AJM einen Dichtring zwischen der Tandempumpe und dem Kopf haben, der mit Laufleistung gerne porös und undicht wird, und es hier anschließend Luft ziehen kann.

Würde dies dann nicht die selben Symptome wie defekte PDE-Dichtungen hervorrufen?

LG

ach Kinder...
3,5 bar bei 1500 Umdrehungen und 7,5 bar bei 4000 Umdrehungen bei dem Modell.Ladeluftrohr muss raus beim Längseinbau,das stimmt.
Das muss aber ein ordentliches Manometer sein.Glyzeringedämpftes Modell beispielsweise.Oder das Originale.Sonst zappelt der Zeiger nur wild rum und Du weisst nach der Messung genausoviel wie vorher.
Wenn der Sollwert nicht erreicht wird,machst Du während der Messung die Nummer mit der Rücklaufleitung.Bringt das nichts,ist es die Pumpe oder ein Popel in der Spritleitung.Schnippt der Zeiger hoch,naja dann ist es ein Leck vor der Stelle wo Du abklemmst.Da der AJM Passat keinen Knackfrosch hat,bleiben die Nullringe oder Injektor intern hinüber.Womit wir wieder beim VCDS wären.Damit könntest Du nämlich unter Umständen den betreffenden Injektor eingrenzen.Stichwort BIP.-Sufu nutzen.
In dem Fall stehst Du vor der Frage,ob man bei der Laufleistung die ausgeleierten Leichen von Injektoren wieder einbaut (Spritzbild,Pumpkolben wären da so Begriffe)) oder neue kauft.Die kosten aber zusammen soviel wie mittlerweile ein Passat AJM.Kommen auch noch paar Dehnschrauben hinzu.
Wenn der Sollwert erreicht wird,weisst Du schonmal das Du da nicht weitersuchen musst.
Dann gehts mit Motormechanik weiter....
Es gibt AJM Motoren,die haben so eine Dichtung aus Gummi genau wie Du schreibst.Spätere Modelle haben eine Blechdichtung.Solltest Du die Pumpe tatsächlich wechseln müssen,dann bekommst Du nur noch die neuere Ausführung.Von Pierburg zb.Die passt ohne Weiteres.
Sowohl die Blechdichtung als auch die aus Gummi gibt es von Elring beispielsweise einzeln.
Das Einfachste hast Du aber gecheckt?Die Anlasserdrehzahl.Ich meine damit halbwegs exakte Anzahl der Umdrehungen pro Minute und nicht quergetauschte Fahrzeugbatterien.Und schon sind wir wieder beim VCDS....

Hallo Steffen,
danke dir abermals.

Die Werkstatt in der ich Auslesen war, ist eine VW Werkststatt, daher dürfte hier auch das Manometer vorhanden sein. Ich hoffe, das ich hier auch mit einer Spende an die Kaffeekasse weiterkomme und mir das Ding ausleihen kann.

Wenn die Pumpe die von dir korrigierten Mindestdrücke nicht erreicht - Muss die ganze Pumpe neu, oder kann hier mit einem Dichtsatz abhilfe geschaffen werden?

Den Starter habe ich nur dadurch ausgeschlossen, dass ich mit Starthilfe und abgezogenem G62 Stecker gestartet habe. Auch hier quält er sich aber (mit deutlich höherer Starterdrehzahl) gleich mühsam ins Leben.


Alle diagnoserelevanten Dinge (MWB23, Starterdrehzahl) habe ich mir vorgemerkt.

LG

Ich würde den Anlasser trotzdem mal ausbauen, zerlegen, reinigen, mit verharzfreiem Fett schmieren und wieder einbauen.

Hallo!

War heute bei meiner Werkstatt – das Manometer dürfen die leider nicht herborgen.
Dafür hat er meinen Passat nochmal an den Tester gehängt (Nur zur Info)

MWB 23 liefert sehr gute Werte. Die Maximalauslenkung ist +32 auf Zyl 1 bei knapp 3500 u/min, im Leerlauf sind die Werte eher zwischen -17 und +5.
Die Starterdrehzahl liegt bei 210 u/min - Also die gemessene Motordrehzahl, mit welcher der Starter den Motor dreht, wenn der Stecker der PD-Ansteuerung herausgedreht ist.

Ich bilde mir ein 280 u/min als allermindeste Drehzahl im Kopf zu haben - daher habe ich versucht, den Starter auszubauen.

ABER WIE ZUR HÖLLE BEKOMM ICH DAS DING RAUS???

Habe die 2 Schrauben vom Starter selber gelöst bekommen, und die eine Schraube an der Motorstütze (unten). Allerdings bekomme ich die Mutter für den Pluskontakt am Starter selber nicht auf, bzw mit nichts wirklich hin. Muss ich hier wirklich noch mehr demontieren?

Lg

Wenn man die Mutter sieht dann kommt man auch irgendwie hin, beim VEP TDI kein Problem, beim PD habe ich den Aufbau leider nicht im Hinterkopf.

Ich klemm mich nachher nochmal unters Auto und probiers. Gestern habe ich nach 30 min erfolglosem Herumprobieren aufgegeben.

Was mich jetzt noch stutzig macht, ist, dass mein Passat auch mit Starthilfe und abgestecktem Temperaturfühler mehr schlecht als recht startet.

Kann es sein, dass die Schraubpunkte der Karosseriemasse sowie der Starterkabel schon so korrodiert sind, dass diese einen zu hohen Widerstand haben? Oder es an dem aufgelötetem Kabel am Starter selber liegt?

Für den Rücklauf werde ich mir heute einen durchsichtigen Schlauch besorgen.

Muss hier auch bei abgestelltem Motor immer Diesel drinnen sein? Bzw - wie viel Luft im Rücklauf ist normal ?

LG

So, hab den Starter jetzt mithilfe eines Knie und einer langen Verlängerung herausbekommen.

Habe ihn zerlegt und geputzt, die Reibfläche des Kollektors abgeschliffen und die Furchen ausgekratzt, sowie alles gefettet.
Hat noch die Original VW Stempel und Nummer, Starter ist von Bosch, Produktionsdatum 08/99

Dann wieder eingebaut und die Massepunkte zwischen Motor und Karosserie sowie Karossierie und Batterie gereinigt.

In der Werkstatt dann: 210 u/min. Keine Umdrehung schneller als vor dem Ausbau.
Wird wohl ein neuer Starter fällig werden!

Hallo!

Wollte hier noch schnell die Lösung meines Problems posten, damit der oder die nächste nicht auch ewig lang herumsuchen muss und evtl. teure Teile tauscht.

Nachdem ich den Starter getauscht habe, und sich auch dabei keine Verbesserung eingestellt hatte, habe ich die beiden O-Ringe an der Tandempumpe getauscht und anschließend den Kraftstoffdruck bei VW messen lassen.
7,8 Bar bei 4000 u/min
4,2 Bar bei 1500 u/min
Keine Veränderung, wenn Rücklauf abgeklemmt wird.

Habe dann einen durchsichtigen Schlauch beim Rücklauf von der Tandempumpe und dem Dieselfilter eingebaut.
Wenn der Motor lief, war der Schlauch milchig weiß, also voller Luft. Bei Stillstand war eine ca. 10cm lange Luftblase im System.

Also habe ich den Dieselfilter ausgebaut, und siehe da - die innere Dichtung des Dieselfilters war völlig kaputt.
Also noch schnell um einen Dieselfilter gefahren, zusammengebaut - keine Luft mehr im Rücklauf.

Und der Passat läuft wieder!

Danke für eure Hilfe!