2l Öl auf 100km nach Zahnriemenriss und Zylinderkopfwechsel

Hallo miteinander,

ich bin (un)glücklicher Besitzer von 1/3 LT28 Bj90 mit einem 2,4l Vorkammerdiesel und 57KW. Einer der beiden Mitbesitzer hat vor unserem geplanten Urlaub einen Zahnriemenriss fabriziert. Die Nockenwelle war vier mal gebrochen. Die Inspektion des Riemens ergab, dass der wirklich fällig gewesen ist. Die Ventile sahen dagegen alle noch gut aus. Aber trotzdem packten wir nen neuen Zylinderkopf (von ebay) drauf und ab in Urlaub. Verkäufer meinte der Kopf sei überholt.
Nach den ersten 1200km kam die Ölleuchte. Nach grossem Erstaunen haben wir Öl aufgegeossen und einen Vorrat angelegt. Während der nächsten 4000km pendelte sich der Ölverbrauch bei 2l/100km ein. Ratlosigkeit...
Inspektion während der Tour ergaben kein nennenswerten Ölquellen. Allerdings drückte Ölnebel massiv am Wellendichtring der Nockenwelle heraus und siffte unter der Zahnriemenabdeckung alles zu. Was sich dort nicht niederschlagen konnte drückte in den Motorraum und siffte den Rest zu. Der Lt ist jetzt unten und an Heck wirksam gegen korrosion geschützt
Ausserdem haute die Karre dermassen Blaugrau raus, dass wir nach Auspuff fahren bzw. Gas geben mussten um die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer nicht in die Bewusstlosigkeit sacken zu lassen. Also hat er auch massiv Öl verbrannt.
Meine Vermutung war nun, dass der Ebay-Fuzzi uns verarscht und die Ventilschaftdichtungen gleich ganz weggelassen hat
Nach 6000km sprang die Karre plötzlich auch nicht mehr richtig an, und musste bald immer angeschoben werden. Die Tatsache, dass er per Anschieben immer kam liess mich auf Kompressionsprobleme schliessen. Da stellte ich so einige Gedankenspiele an und vermutete Ölkohle auf den Ventilsitzen. Allerdings las ich hier gerade ein kurzes Statement über hohen Ölverbrauch und beschädigte Kolbenringe nach einem Zahnriemenriss.

Nun die grosse Frage: Kann das Aufschlagen der Kolben auf den Ventilen in Kolben und Block Schäden verursachen, die solch einen Ölverbrauch erzeugen (Die Kolben und Zylinderlaufbahnen hatten keine sichtbaren Schäden)?

Übrigens hatten wir nach der kompletten Reise (9000 km) knapp 200l Öl durch den Motor und die Atemwege der armen Schweine hinter uns gejagt.
Bis jetzt haben wir den Kopf noch nicht wieder runter, aber es führt ja kein Weg dran vorbei. Wenn ihr mir noch Hinweise zu charakteristischen Merkmalen geben könntet die mir verraten wo sich das Öl dünne gemacht hat, wäre ich euch sehr dankbar.

Gruss, T3

Hi,
wenn er so am Nockenwellendichtring durchbläst scheint der Druck im Kurbelghäuse zu hoch zu sein, also beschädigte Kolbenringe und / oder Zylinderlaufbahnen.
Es müßte einen ziemlichen Orkan geben wenn Du bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel abschraubst.

Hallo,

klarheit über defekte Kolbenringe bzw. Laufspuren in den Zylinderlaufbahnen würde ein kurzer Kompressionstest der Zylinder verschaffen, drucktest des Kurbelgehäuses nicht vergessen

Sorry, aber wo seit ihr denn ganz hingefahren?
9000km und 200 Liter ÖL???

Dafür hab ich kein Verständnis!

Gerade außerhalb Deutschlands kennen sich die Mechaniker hervorragend mit älteren Autos aus und reparieren das für nen Appel und nen Ei...

Ich mußte in meinem Italienurlaub 40km langsam hinter einem Peugeot herfahren der wohl auch so nen kleines Öl-Problem gehabt hat.
Sogar auf meinem Lack waren überall Ölspuren zu sehen!!!
Und vom Pollenfilter dürfen wir nicht reden, der hat vielleicht gestunken!

Als der Verkehr zum Stehen gekommen ist hab ich mal mit ihm versucht zu reden was aufgrund mangelnder Italienischkenntnisse nicht viel geworden ist.
Aber soweit ich das verstehen konnte war er auf dem Weg zur Werkstatt!
Und er hat mich vorgelassen! *was für ein Glück!*

Hallo.

Hast du die Kolben auch getauscht? Vermutlich nicht. Ist ja auch nicht immer noetig nach
einem Zahnriemenriss. Diese Reihenfuenfzylinder sind ja extrem anfaellig fuer gerissenen Zahnriemen. Um Oel zu verbrauchen (nicht verlieren!) gibt es ohnehin nicht soviele Moeglichkeiten. Entweder Kolben oder Ventielschaefte. Tippe eher auf zweiteres.
Also dann hilft nur eines. Zylinderkopf raus, ueberpruefen (Ventilsitze/Schaefte)
und gegebenenfalls ueberholen.

Wuensche viel Glueck.

Hallo,
es ist gut möglich dass die Kolbenringe nicht mehr frei gehen und die fehlende Spannung nach außen keine Abdichtung ermöglicht. So kenne ich es von einen 1,6erTD welcher nach Riemenriß lediglich einen neuen Zahnriemen bekam und alles normal lief bzw. klang, bis nach weiteren über 100TKM ein Zylinder keine Verdichtung mehr hatte. Die Demontage brachte den durch die Ventile gequetschten Kolben mit festen Ringen zutage - es gab dann neue Kolben und er läuft heute noch.

Andreas

Dan.jel hat folgendes geschrieben:

Sorry, aber wo seit ihr denn ganz hingefahren? 9000km und 200 Liter ÖL??? Dafür hab ich kein Verständnis! Gerade außerhalb Deutschlands kennen sich die Mechaniker hervorragend mit älteren Autos aus und reparieren das für nen Appel und nen Ei... Sogar auf meinem Lack waren überall Ölspuren zu sehen!!!

Stimmt schon. Ist leicht asozial!
Wenn so einer vor mir her fährt wünsche ich mir eine BMK.

das Prop. mit dem öl hatte ich auch!!

AFN, Zahnriemenschaden nach 120tkm!

da wird dir wohl nix anderes übrich bleiben als den Bock nochmal zu zerlegen!

bei mir hat dich der Ölabstreifring nahezu kommplett dem verschleiß hinngegeben *g*

Beim aufschlagen der Ventile auf den Kolben entstehen schwingungen im kolben, wie wenn man mit einem hammer auf einen Amboß schlägt. Die Schwingungen bewirken ein durchschlagen des ölfilms des letzten ringes am kolben weil der schaft in diesem moment am stärksten schwingt. Dadurch ergibt sich ein extrem hoher verschleiß des ölabstreifrings.

Bei meinem motor waren nur die ölis im sack die Verdichtungsringe waren beide wie neu
hatte auch einen erhöhten Blow-by wert warum weiß ich immer noch nicht *g*

200l Öl nach Norm kosten doch locker 1000- 1400€!

Für das Geld hättest Du doch locker den Motor reparieren lassen können.

Gruß

Manuel

Danke,

an diejenigen die mir sachlich geantwortet haben. Ich schätze da werde ich wohl sehr umfangreich zu tun haben wie es aussieht.

Und nun zu den Klugscheissern. Eigentlich wollte ich dazu kein Wort verlieren, aber bevor sich der Thread mehr mit meinem 'asozialen Verhalten' als mit meinem Problem beschäftigt, möchte ich mich doch kurz mal erklären.
200l mineralisches Öl kosten ca. 200 Euro - für den Motor reicht solches Billigstöl völlig aus. Dafür hätte man in der Tat einen weiteren Zylinderkopf (bei ebay) kaufen können. Doch wie es aussieht ist es ja damit wohl nicht getan. Hätte ich das irgendwo in Westeuropa (wo wir unterwegs waren) reparieren lassen, hätte ich die Karre bei der Werkstatt verpfänden, und nach Hause trampen können. Im Gegensatz zu dem was hier einige zu glauben scheinen, wird ausserhalb von Deutschland auch nicht mehr mit Naturalien bezahlt. Wenn ich mir ne Reparatur für 1400 Euro (und das hätte nicht gereicht) leisten könnte, besässe ich übrigens nicht 1/3 LT28 BJ90, sondern einen Sprinter.
Unser Wagen hat wie erwähnt hauptsächlich Öl verbrannt. Unser Wagen war zwar verölt, aber dazu hatte es auch 9000km gebrtaucht. Wer ein paar Kilometer hinter uns gefahren ist - was bei unserer Geschwindigkeit selten war - hatte daher auch keine Öltröpfchen auf dem Lack, sondern lediglich ein wenig passiv geraucht.
Ich will das hier nicht verharmlosen. Ich weiss auch, dass 'Wenn das jeder täte' bald wieder Smog-Stufen eingeführt werden müssten, aber ich mache soetwas nicht zum Vergnügen, sondern nur wenns nicht anders geht. Ich möchte mal den erleben, der eine lang geplante Tour deswegen einfach aufgibt.

Gruss, T3

ich finds trotzdem ziemlich daneben mit so ner karre in den urlaub zu fahren....

wenn der so extrem öl braucht kann er auch urplötzlich fressen oder platzen oder sonstwas. und dann stehste mit sack & pack in der wildnis....

na klasse...

wenn der nämlich geklemmte kolbenringe hat weil der die ventile zerballert hat ist der fresser an der ringpartie oder der riss im kolben nicht weit...und nicht jeder motor läuft mit abgerissenem pleuel mit einem zylinder weniger weiter....wenn du pech hast hat der block jetzt wunderschöne laufspuren und muss überarbeitet werden....


CU Gremlin

wenn der nämlich geklemmte kolbenringe hat weil der die ventile zerballert hat ist der fresser an der ringpartie oder der riss im kolben nicht weit...und nicht jeder motor läuft mit abgerissenem pleuel mit einem zylinder weniger weiter....wenn du pech hast hat der block jetzt wunderschöne laufspuren und muss überarbeitet werden....

Da hast Du wahrscheinlich recht, nur wusste ich da noch nicht, dass es an einem Kolben liegen könnte - die Erkenntnis brachte ja gerade erst dieser Thread.

Gruss, T3

Vielen Dank für die Blumen!
Du hast wahrscheinlich keinen Begriff wie schnell man als Hintermann verölt werden kann.
Ob so ein Ölnebel gesundheitsschädlich ist weiß ich nicht, jedenfalls stinkt das abartig!

Und wenns ums Klugscheissen geht: Du solltest die möglichen Reparaturkosten durch drei teilen bevor Du uns vorrechnest, daß Dir das zu teuer ist.

Im übrigen kann man für alles irgendeine Begründung, im Volksmund auch Ausrede genannt, finden.

T3-TDI-Sporter hat folgendes geschrieben:

Danke, Ich möchte mal den erleben, der eine lang geplante Tour deswegen einfach aufgibt. Gruss, T3

Mich zum Beispiel,

ich habe mal auf dem Autobahnparkplatz eine Kopfdichtung gewechselt und den Kühler gelötet. Das hat mir gereicht.
Mit einem LT28 stehst Du ziemlich auf dem Kabel wenn dort plötzlich was aus dem Motorblock rausguckt. Ich hätte den Motor Zuhause nochmal rausgenommen und abgedichtet. Auch wenns zwei Urlaubstage gekostet hätte. Rücktransport der Familie mit der Bahn und evt. Verzollung der Ruine im Ausland sind immer teurer.

Mit freundlichem Gruß
Christian