Erfahrungen mit TDI-Einfahrprogrammen? | Beiträge 16+

Zitat:

Einziges Argument, was mir wirklich gegen meine These einfällt, ist, daß ein bei 112.000km zerlegter 220 CDI keinen Verschleiß oder übermäßigen Abrieb aufwies. Nicht messbar. Alle Werte von neuen Bauteilen, als wenn der Motor gerade zusammengeschraubt worden wäre

EINSPRUCH

Bei Einlaufvorgängen geht es nicht (immer) um makroskopische Veränderungen der Passungen und Oberflächen, sondern häufig nur um winzigste Glättungen, die man höchstens in der Änderung des Flächentraganteils feststellen kann.
Ich kann mich noch dunkel erinnern in einer der letzten MTZ-Ausgaben einen Bericht über das Einlaufverhalten von Kurbelwellenhauptlagerschalen gelesen zu haben. Dort war von einigen zig Nanometern !!!! die Rede, also Änderungen, die selbst mit sehr präzisen Bügelmessschrauben nicht messbar sind.
Aber genau diese mikroskopischen Änderungen bewirken eine Veränderung im Reibungsverhalten.
Bei beschichteten Bauteilen (z.B. durch Nitrocarburieren) werden beim Einlaufen lediglich die Rauigkeitsspitzen abgetragen und geglättet, das "Nennmaß" wird dadurch aber nicht beeinflusst.

So, nu is aber gut mit Mechanik.
Auf der elektronischen Seite kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass es eine Art Einfahrprogramm gibt,obwohl das sicherlich bei vielen Fahrern wünschenswert wäre
Genausogut könnte man ja auch per EDC Ladedruck, Drehzahl und Einspritzmenge begrenzen, um ein sanftes Aufwärmen des Motors zu erreichen. Dies wird aber weder vom Kunden noch von der Industrie gewünscht. Der Motor muss doch schließlich nur so lange halten, bis die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist. Danach kann man ja über die Werkstätten wieder richtig Geld verdienen mit verschlissenen Bauteilen ...


Gruß
Alex

EINSPRUCH


Hm wieso, hab ja nichts anderes behauptet, Du hast meine Aussage nur spezifiziert. Je schonender ein Einlaufvorgang, desto mehr wird 'dieses Rauhheitsgebirge' geglättet, bei zu heftigem Einfahren werden ganze 'Berge' ausgerissen.

Die Laufbahnen und Bauteile wurden natürlich nicht mit nem 'ollen Meßscheiber' vermessen, das habe ich eigentlich bei meiner obigen Aussage vorrausgesetzt. Nach 112.000km sollte der Einlaufvorgang schon längst beendet sein und langsam der Verschleiß einsetzen. Und Letzteres war eben nicht zu messen.

Ich könnte ein Tankprotokoll beitragen:

Motor: ASZ
Auto: Golf 4
Baujahr: 10/02
1. Inspektion: März 04
DZR-Werte habe ich nicht protokolliert. Gefühlsmäßig (...) hat er untenrum etwas mehr Kraft bzw. läuft ruhiger.

An der Kilometerleistungskurve lässt sich erkennen, dass das Fahrprofil recht gleichmäßig ist. Den Verbrauch habe ich hier über das Datum aufgetragen, um Sommer-Winter-Unterschiede zu erkennen.

joegolf hat folgendes geschrieben:

Ich könnte ein Tankprotokoll beitragen:

Hi,

aus der über alles konstanten Differenz zwischen rechnerischem und MFA-Verbrauch kann man entnehmen, daß eine evtl. Mengereduzierung durch ein Einfahrprogramm auch in der MFA registriert wird.

Wenn irgendwann mehr Einspritzmenge freigegeben wurde, hätte sich das also in einem höheren Maximal-Momentanverbrauch zeigen müssen:

Wenn man mit TDIs in hohen Gängen ab ~1500 rpm Bodenblech beschleunigt, steigt die Momentananzeige bis zu einem Maximum, das meist im Bereich 2000 - 2500 liegt, danach sinkt der Momentanverbrauch wieder.

Falls Du solche Versuche schon gemacht hast: Ist Dir um 10Tkm eine dauerhafte Erhöhung des Maximalwertes aufgefallen (natürlich jeweils im gleichen Gang ermittelt)?

Falls Du solche Versuche schon gemacht hast: Ist Dir um 10Tkm eine dauerhafte Erhöhung des Maximalwertes aufgefallen (natürlich jeweils im gleichen Gang ermittelt)?

Kann ich verneinen, ist bei meinem exakt gleich geblieben. Würde sich ja dann ändern, wenn die ESP-Menge heraufgesetzt wird, oder?

Julian hat folgendes geschrieben:

ulf hat folgendes geschrieben: Falls Du solche Versuche schon gemacht hast: Ist Dir um 10Tkm eine dauerhafte Erhöhung des Maximalwertes aufgefallen (natürlich jeweils im gleichen Gang ermittelt)? Kann ich verneinen, ist bei meinem exakt gleich geblieben. Würde sich ja dann ändern, wenn die ESP-Menge heraufgesetzt wird, oder?

Soweit ich die bisher beschriebenen, denkbarenMöglichkeiten verstanden habe: ja.

ulf hat folgendes geschrieben:

Falls Du solche Versuche schon gemacht hast: Ist Dir um 10Tkm eine dauerhafte Erhöhung des Maximalwertes aufgefallen (natürlich jeweils im gleichen Gang ermittelt)?

Solche Versuche habe ich leider nicht gemacht.

Die effektiv herausholbare Leistung muss sich eigentlich aber schon erhöht haben. Wenn sich der Verbrauch bei annähernd gleichem Fahrprofil um ca. 10% gesenkt hat, hieße das ja, das der nötige Leistungseinsatz sich ebenfalls in der gleichen Größenordnung gesenkt hat. Sprich: Der Motor hat - einfach mal so geschätzt - 10% weniger Reibung. Im Umkehrschluss stehen diese zusätzlichen 10% dann bei Vollgas zusätzlich zur Beschleunigung zur Verfügung, das sie ja nicht in Reibungswärme umgewandelt werden. Drehzahlabhängige Änderungen mal unberücksichtigt. So ungefähr denk ich mir das zumindest. Allerdings geschieht das ja so langsam, dass es nur mittels exakt definierter Messmethoden feststellbar ist.

Ein Einfahrprogramm als "Motorschutz" kann ich mir deshalb nicht so recht vorstellen, da für einen halbwegs effektiven Motorschutz IMHO Leistungseinschränkungen in der Größenordnung von 20-30% erforderlich wären. Und eine so erhebliche Beschränkung würde doch sicher jeder merken.

So, jetzt hat dieser Thread ein paar Wochen geruht.

Daher vermute ich, daß alle "wichtigen" Antworten geschrieben wurden.

Zusammenfassend scheint es bisher keine eindeutigen Hinweise auf eine Software-Umschaltung zu einem bestimmten Zeitpunkt zu geben.

Schade, aber auch das ist ein Ergebnis, mit dem man rechnen mußte.

Danke für Eure Beteiligung

Hi Ulf,

ich kann dazu nur eine Sache beitragen.

Mein Kollege hat einen NEUEN Seat Leon 150 PS TDI bekommen.
Ich hab ihm auch ein schonendes einfahren beigebracht...

nach ca. 4500 km hat er dann zu ersten mal Vollgas gefahren.
Knappe 220. Der Wagen lief immer 220. Egal ob Windschatten
hinter meinem TT, oder normaler Geradeausfahrt.

Wir fahren immer den Rückweg von der Arbeit 25 km Autobahn
mit den 2 Autos. Und bei 11500 km fuhr er auf einmal >225...

Und nun wo er knappe 13tkm drauf hat schafft der Wagen ca.
235...

Das ist schon sehr komisch.

Gruss,
arne

p.s. PS laut drehzahl 154

Arne hat folgendes geschrieben:

nach ca. 4500 km hat er dann zu ersten mal Vollgas gefahren. Knappe 220. Und bei 11500 km fuhr er auf einmal >225... Und nun wo er knappe 13tkm drauf hat schafft der Wagen ca. 235... Das ist schon sehr komisch.

Hi Arne,

das deutet darauf hin, daß die Einfahrzeit noch lange nicht bei ~1500 km erledigt ist, wie es in den Anleitungen steht.

Obwohl ich von Folgerungen Vmax-> PS nicht viel halte, folgende Anmerkung:
Wenn bei dem Leon die Software umgeschaltet worden sein sollte, dann wohl mindestens 2 mal - was die Sache IMO eher unwahrschenlicher als glaubhafter macht.

Zitat:

p.s. PS laut drehzahl 154

Hm
Was meinst Du damit? Den DZR-Test?

Ja sicher. Meine den Durchzugsrechner.

Ich weiss aber nicht so recht, wie ich die Serien 17 Zoll Bereifung reinbringen soll.
Die bremsen mit sicherheit ganz schön.

arne

Hi Ulf,

ich kann dazu nur eine Sache beitragen.

Mein Kollege hat einen NEUEN Seat Leon 150 PS TDI bekommen.
Ich hab ihm auch ein schonendes einfahren beigebracht...

nach ca. 4500 km hat er dann zu ersten mal Vollgas gefahren.
Knappe 220. Der Wagen lief immer 220. Egal ob Windschatten
hinter meinem TT, oder normaler Geradeausfahrt.

Wir fahren immer den Rückweg von der Arbeit 25 km Autobahn
mit den 2 Autos. Und bei 11500 km fuhr er auf einmal >225...

Und nun wo er knappe 13tkm drauf hat schafft der Wagen ca.
235...

Das ist schon sehr komisch.

Gruss,
arne

p.s. PS laut drehzahl 154

Na dann bin ich ja mal gespannt wie schnell meiner läuft wenn ich über 11.000 Km runter hab,meiner lief mit 1100 Km schon 235 laut Tacho

Arne hat folgendes geschrieben:

Ja sicher. Meine den Durchzugsrechner. Ich weiss aber nicht so recht, wie ich die Serien 17 Zoll Bereifung reinbringen soll. Die bremsen mit sicherheit ganz schön.

Hi Arne

1. per Ausrolltest

2. pi x Daumen die Ausrollverzögerung erhöhen -> setze mal 0,18 statt 0,13 ein.

Habt Ihr das reale Gewicht eingesetzt, also incl. aller Extras usw.?

Im Übrigen setze in die gelben Nm-Felder mal die Zahlenreihe aus Ernst's Fahrschaubild ein.

Das ist wohl verläßlicher als die nach dem AFN-Schema berechneten Werte.
Z.B. beim ASZ liegen die vom DZR berechneten Nm im Mittel 4% höher als die Zahlen vom Fahrschaubild, was die berechnete Zeit entsprechend verkürzt und einen "zu hohen Maßstab" für die realen Zeiten ergibt.

Ich bereite schon ein Update des DZR vor . . .

Hi,
wir haben als Firmenwagen seit 11/04 einen Passat Variant mit 130 PS, den ich gelegentlich mal fahre. Ich weiß noch, wie ich anfangs enttäuscht war, besonders der brachiale Durchzug zwischen 1500 und 2500 1/min hat auf den ersten 2000km total gefehlt. In dem Bereich lief er eher schlechter als ein 100 PS TDI. Jetzt, mit 20000km läuft er, wie man es bei dem Motor gewohnt ist, also auf der Landstraße beim Überholen: nicht schalten, nur gasgeben. In der Endgeschwindigkeit hat sich´s übrigens kaum ausgewirkt. Ich tippe auch auf ein Einfahrprogramm, wobei da ja vielleicht nur ein Parameter (z.B. der Ladedruck) für eine bestimmte Laufleistung begrenzt wird. Das wäre dann mit einer Programmzeile möglich, würde also nicht viel Speicherplatz kosten.

Hoffe, damit zur Verwirrung beigetragen zu haben.

Ciao

Sundance Kid hat folgendes geschrieben:

besonders der brachiale Durchzug zwischen 1500 und 2500 1/min hat auf den ersten 2000km total gefehlt. In dem Bereich lief er eher schlechter als ein 100 PS TDI. Jetzt, mit 20000km läuft er, wie man es bei dem Motor gewohnt ist, also auf der Landstraße beim Überholen: nicht schalten, nur gasgeben. In der Endgeschwindigkeit hat sich´s übrigens kaum ausgewirkt. Ich tippe auch auf ein Einfahrprogramm, wobei da ja vielleicht nur ein Parameter (z.B. der Ladedruck) für eine bestimmte Laufleistung begrenzt wird.

Hi,

Ladedruck anheben alleine würde bei mienem Wagen IMO nicht reichen - es müßte auch mindestens die Drehmo-Begrenzung einen neuen Verlauf bekommen.
Denn im Drehzalhkeller liegt die geloggte Drehmo-Begrenzung fast immer am tiefsten, und über 2000 rpm noch deutlicher . . .

Zusätzlich zeigt mein Wagen auf der MFA im 6. Gang um 2000 rpm schon seit km-Stand ~1000 den "üblichen" Maximal-Momentanverbrauch > 13 l/100km . . .

*wühl*
ah, da ist das Thema ja.

Ich habe gerade nochmal einen DZR-Test gemacht, bei km-Stand ~ 10.500.

Ergebnis: rund 140 PS, wie schon seit 5Tkm.

-> Bei meinem Wagen ist offenbar nichts deutliches passiert oder "freigeschaltet" worden, als er die 10.000 rund gemacht hat . . .