Batterie austauschen - größere möglich?

Hallo zusammen,
in meinem TDI ist erienmäßig eine 64 Ah Batterie verbaut die ich jetzt wohl erneuern werde. Kann ich diese theoretisch durch eine 80 Ah Batterie ersetzen? Was sagt die Lichtmaschine dazu - braucht sie nur länger zum Laden oder wird sie es nie schaffen, die Batterie vollständig zu laden? Stehen die 64 Ah dann in der selben Ladezeit zur verfügung und die restlichen 16 Ah wären nur "Bonus"?

Tino Kossmann hat folgendes geschrieben:

eine 64 Ah Batterie verbaut . . . Kann ich diese theoretisch durch eine 80 Ah Batterie ersetzen? Was sagt die Lichtmaschine dazu - braucht sie nur länger zum Laden oder wird sie es nie schaffen, die Batterie vollständig zu laden? "

Die 80er Batterie wird auch voll aufgeladen. In der Praxis wirst Du keinen Unterschied in Richtung längerer Ladedauer bemerken.
Wenn aber der Kälteprüfstrom der 80er unter dem der 64er liegen sollte, könntest Du (Kalt)startprobleme bekommen . . .

Zitat:

Stehen die 64 Ah dann in der selben Ladezeit zur verfügung und die restlichen 16 Ah wären nur "Bonus"?

Definiere "Bonus" . . .

Hier mal ein Text von Audiotechnik-Dietz der auch gleich andere Fragen beantworten sollte:

Zweitbatterie
Eine Frage die in diesem Zusammenhang immer wieder auftacht: Kann meine Lichtmaschine überhaupt zwei Batterien oder meine Hochstrombatterie laden? Die Antwort lautet ganz eindeutig: Ja, es dauert nur länger bis sie voll ist. Kurzstreckenfahrer sollten sich aber ernsthaft Gedanken machen, über eine Nachrüstung einer Lichtmaschine die einen höheren Ladestrom liefert. Werden jedoch zwei oder mehr Hochstrombatterien verwendet ist der Kauf einer größeren Lichtmaschine eigentlich Pflicht. Durch einen ordnungsgemäßen Umgang und gelegentliches Aufladen der Batterie kann die Lebenserwartung deutlich gesteigert werden. Beim Laden einer Hochstrombatterie sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß zu keiner Zeit des Ladevorgangs mehr wie 15 Volt an den Klemmen anliegen. Ab welcher Leistung ist der Kauf einer Hochstrombatterie eigentlich sinnvoll? Als Faustformel kann folgendes gelten: Ab 500 Watt Sinus kann der Einsatz einer Hochstrombatterie als sinnvoll betrachtet werden. Ab 1000 Watt Sinus wird i.d.R die vorhandene Batterie rein als Starterbatterie, und zur Versorgung der kfz-Elektrik eingesetzt. Die nachträglich erworbene Hochstrombatterie hat ausschließlich die Aufgabe die Car-HiFi-Komponenten zu versorgen. Diese Formel kann nach oben hin beliebig erweitert werden. Voraussetzung ist auch hier wieder ein ausreichender Ladestrom. Bei Fahrzeugen die Legionen von elektronischen Verbraucher beinhalten, wie Bordcomputer, Klima, diverse Scheibenheizungen, Standheizung, Sitzheizung, usw., sollte generell bei größeren Car-HiFi-Anlagen eine zweite, möglichst eine Hochstrombatterie installiert werden. Eine Hochstrombatterie hat zwei entscheidende Vorteile gegenüber einer werksseitig eingesetzten Batterie. Erstens der geringere Innenwiderstand, zweitens der höherer Kälteprüfstrom. Diese zwei Faktoren haben einen entscheidenden Einfluß auf die Qualität des Musikgenußes. Eine souveräne Klangvorstellung und idealle Impulstreue ist nur gewährleistet wenn der Innenwiderstand so klein wie möglich ist ( weniger als 3,0mOhm), und der Kälteprüfstrom einen deutlich höheren Wert aufweist ( mindestens 700 Ampere ) als eine herkömmliche Batterie. Die Angabe Stundenampere (Ah) spielt im wesentlichen mehr eine Rolle für den Dauerbetrieb einer Heizung. Es gilt aber keinesfalls als schädlich wenn hier ein Wert von 50 Ah oder mehr vorliegt. Ein oftmals größeres Problem ist es einen geeigneten Installationsplatz für die zweite Batterie zu finden. Da bei den meisten Fahrzeugen der Motorraum relativ dicht besiedelt ist, bleibt als Lösung oftmals nur der Kofferraum. Dieser Montageort hat aber im Bezug auf die Kabellänge, einen entscheidenden Vorteil. Der Spannungsverlust zur Endstufe ist um Einiges geringer. Bei der Installation sollte auf eine feste und sichere Montage geachtet werden. Für eventuell abweichende Gase muß auf eine ausreichende Luftzirkulation geachtet werden. Für die Installation der Zweitbatterie muß nun noch ein Hochstromrelais verwendet werden. ( HCR 180 ) Dieses wird in die Ladeleitung zwischen erster und zweiter Batterie montiert. Der Kabelweg bis zum Eingang des Relais muß mit einer entsprechneden Sicherung versehen werden. Dieses Relais wird über Zündung geöffnet und geschlossen. In der Praxis bedeutet das, wird einmal eine Zweitbatterie tiefentladen, ist ein Starten des Fahrzeuges immer noch möglich. Voraussetzung hierfür ist das, das Radio ausschließlich über Dauerplus betrieben wird. Im Vergleich zu Isolatorblöcken welche mit Dioden arbeiten, verursacht ein Relais aufgrund seines Aufbaus keine Verlustspannung. Trotz dieses Vorteils was ein Starten des Fahrzeugs noch möglich macht, sollten schädliche Tiefentladungen vermieden werden. Das negative Resultat wäre eine erhebliche Leistungsreduzierung, oder sogar eine Zerstörung der Batterie. Aus diesem Grund hat die Audiotechnik Dietz ein spezielles Schutzrelais ( BPC 180 ) entwickelt. Die Funktionsweise dieses Relais ist relativ einfach und zugleich sehr effektiv. Erreicht die Spannung einen niedrigeren Wert als 10.5 Volt, welches der Beginn einer Tiefentladung wäre, unterbricht dieses die Remote oder Stromversorgung der Car-HiFi-Anlage. Der Stromkreislauf wird erst wieder geschlossen wenn der Spannungswert oberhalb von 10,5 Volt liegt, hierzu wird geraten das Fahrzeug zu starten, um der erschöpften Batterie genügend Strom zuzuführen.

Dan.jel hat folgendes geschrieben:

Kann meine Lichtmaschine überhaupt zwei Batterien oder meine Hochstrombatterie laden? Die Antwort lautet ganz eindeutig: Ja, es dauert nur länger bis sie voll ist.

. . . aber nur, wenn die LiMa mit Volllast läuft, was in der Praxis nur selten der Fall ist.

Meistens hat die LiMa an der Werksbatterie noch 10 A oder mehr in Reserve, die bei einer größeren Batterie für deren Ladung genutzt werden können - ohne daß die Ladung länger dauert als bei der Werksbatterie.

Das alles natürlich nur, wenn die Chemie der größere Batterie an der gleichen Ladespannung (~ 14,4 V) eine genausoschnelle Ladung zuläßt wie bei der Werksbatterie.

Hi,

als Praxiserfahrung:

Mein Vater hatte im 1.8T Passat serienmaessig eine mickrige 44 Ah Batterie drin, die nach knapp drei Jahren tot war. Mit nahezu Vollausstattung hat das Auto einen nicht gerade kleinen Ruhestrombedarf, dazu kam noch einiges an Kurzstreckenbetrieb. Angesprungen ist er bis zuletzt (es sei denn, er stand laenger als zwei Wochen), weil der Motor gut in Form ist und als Benziner ja auch nicht so arg viel Strom zum Starten braucht. Nicht ueberlebt hat er aber 10 Minuten Zuendung an im Stand mit VAGCOM dran - danach waren es noch 8 Volt.

Danach haben wir dann eine 72 Ah Batterie reingebaut, also ein deutlich groesserer Sprung als du planst. Funktioniert bisher absolut problemlos und das Auto springt auch nach mehr als zwei Wochen Stand noch problemlos an.

Viele Gruesse,

Jan

Hallo,
bau die größte Batterie rein, die mechanisch reingeht, der Kälteprüfstrom (Startstrom) sollte aber keinesfalls kleiner sein.
Die größere Batterie hat dann größere Reserven für Standheizung, Parklicht usw.!
Geladen wird sie von der LM sicherlich, zudem der Zugewinn an Ah eh nicht allzu groß werden kann wegen den Abmessungen!
MfG
Günther

Danke!

Gibt es irgendwo eine Liste, welchen Kälteprüfstrom mein Motor braucht / meine Batterie serienmäßig hat? Ich habe schon die zweite Batterie drin und weiß nun nicht, ob diese den original-Wert hat?

Audi 80 1.9 TDI,90 PS, B4, 1Z, Bj. 03/94 (neueres 94er Modell)

Kann auch nur Jans Erfahrung bestätigen. Habe damals in meinem Passat die grösste eingebaut, die's im Globus gab (sowas um die 98 Ah) Hatte damit nie Probleme. Sie muss halt mech. rein passen...

Tino Kossmann hat folgendes geschrieben:

Gibt es irgendwo eine Liste, welchen Kälteprüfstrom mein Motor braucht / meine Batterie serienmäßig hat? Audi 80 1.9 TDI,90 PS, B4, 1Z, Bj. 03/94 (neueres 94er Modell)

Im Golf 3 hatten die TDIs laut 97er Katalog Batterien mit 61 Ah / 330 A.
Was kleineres würde ich Dir nicht raten.

Beim Audi 80 B4 ist ja die Batterie vorne im Motorraum an der Spritzwand unter einer Abdeckung verbaut. Die Serien-Batterie füllt jedoch die Abdeckung recht gut aus. Wie bringst du da eine größere Batterie unter?
Oder gibts etwa Hersteller, die Batterien mit größerer Kapazität bei kleinerem Platzbedarf produzieren?

Ich habe jetzt eine "Moll M3 plus K2" mit 71 Ah eingebaut - die paßt von ihren Maßen (weiß ich jetzt leider nicht auswendig) noch rein.

Tino Kossmann hat folgendes geschrieben:

"Moll M3 plus K2" mit 71 Ah

Klingt ja toll, wo bekommt man denn sowas, und zu welchem Preis?

Welcher Kälteprüfstrom ist angegeben?

bei eB*y, bzw. einem Händler aus Köln - such mal nach "Moll K2".

Kostet 82,75 Euro, Maße sind 278x175x175 mm und der Kälteprüfstrom ist mit 590 A angegeben - sollte ausreichen

Da Batterie nicht gleich Batterie ist, empfehle ich mal den ADAC Testbericht. Die haben ein paar Batterien getestet. Vielleicht ist dies noch ein Anhaltspunkt für die Auswahl des Herstellers. Die Liste umfasst sicherlich nicht alle verfügbaren Batterien ist aber informativ.

.. und was ich aus dieser Test-Liste bestaetigen kann:

Die VW Batterien sind sehr gut.

Ich hab in meinem Trekker immer noch die erste drin (sie traegt ein Datum aelter als der Wagen).

Trotz Sitzheizung, KuehlwasserGluehkerzen etc. tut sie (bisher) noch einwandfrei ihren Dienst - nach nun mehr als 9 Jahren !

Es ist die von ulf erwaehnte 61Ah Batterie (an der serien 120-A-Lima).

m;

Ich habe hier in Soltau noch eine 70Ah von VW am Erhaltungsladegerät liegen.
Kann für 30 Euro mitgenommen werden.

Bei mir hatte ich halt wegen meinen sehr leistungshungrigen Verstärkern gleich ne Optima Yellow mit einer Kapaziät von ca. 75AH und über 1000 Ampere Kälteprüfstrom eingebaut.