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seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL

 
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TommyH



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Beitrag13-12-2005, 17:57    Titel: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe Probleme mit einem generalüberholtem Motor AEL, Bj.97 und komme damit nicht so recht weiter!

Nach dem Einbau hat sich folgendes gezeigt:

- den ersten Startversuch gab's bei Umgebungstemp. von ca. icon_smile_thumb_up.gif6°C. Ewig georgelt (mit Starthilfe), dann angesprungen und gut gelaufen (hat sich zumindest so angehört), Gasannahme war o.k. Probelauf im Stand ca. 5 min.

-zweiter Starversuch zwei Wochen später, Außentemp. ca. +3°C. längere Zeit georgelt, angesprungen, ca. 3sek. gelaufen, ausgegangen. Für die nächsten ca. 10min. kein Anlassen möglich - hatte den Anschein, daß keine Kompression vorhanden war. Nach der Ruhepause sofort angesprungen, nach 3sek. wieder aus, ...

Nach einem Startversuch kann man von Hand (mit einem Schraubenschlüssel) an der Kurbelwelle drehen, ohne daß man eine Verdichtung bemerkt. Erst nach einer Ruhepause von ca. 10min. wird eine stärkere Kompression fühlbar, danach springt der Motor auch wieder an - für 3sek.

Um eine Eingrenzung des Fehlers machen zu können, habe ich Nockenwelle und Einspritzventile ausgebaut. Die Tassenstößel waren wohl nicht mit erneuert worden und schlichtweg Schrott (von fest bis Butterweich war alles dabei!). Anschließend Bohrungen der ESV's mit Papierstopfen abgedichtet und abwechseln Pressluft in die Zylinder geblasen - mit für mich überraschendem Ergebnis:

- beim ersten Druckluftstoß sind abwechselnd bei den anderen Zylindern die Papierstopfen aus den Bohrungen geflogen - allerdings nur beim ersten mal! Danach war ein langsamer Druckabfall zu bemerken, wobei ich im Moment nicht beurteilen kann, ob die Luft in den Ansaug- oder Abgastrakt oder in Richtung Ölkreislauf verschwindet. Allerdings ließen sich die Ventile nicht herunterdrücken, solange der Gegendruck im Zylinder vorhanden war (Ventile sollten also dicht sein!?). Da der Ventildeckel offen war, müßte aber der Druck ansonsten aus den vorhandenen Ölbohrungen austreten, konnte aber nichts in der Richtung bemerken.
Merkwürdig ist auch, daß auch hier wieder nach einer Wartezeit von ca. 10min. (ohne Druck) bei erneutem Druckluftstoß die Papierstöpsel bei den anderen Zylindern herausfliegen.

Ist so ein Verhalten bei generalüberholten Motoren 'normal'? Müssen sich die Kolbenringe evtl. erstmal einschleifen, um richtig abzudichten?

Das Ausgehen des Motors nach ca. 3sek. erkläre ich mir im Moment auch mit dem schlagartigen Nachlassen der Kompression.

Ansonsten habe ich alle Geber durchgeprüft (Wdst., Spannung, Stellglieddiagnose, Messwerteblöcke ausgelesen) - scheint soweit alles zu funktionieren.
Die WFS ist's wohl auch nicht (-->kein Fehlereintrag), das elektr. Abschaltventil ist zumindest elektrisch in Ordnung.

Kann ich, ohne den ZK herunterzubauen, noch irgendetwas prüfen?

Fehlereinträge im Steuergerät gibt es übrigens keine - außer Klemme DF unplausibles Signal. Ist aber kein Wunder, da bisher ein AAT verbaut war, den ich gegen den AEL eingetauscht habe. Daher ist einiges der Peripherie (LMM, Gaspedal, AGR-Ventil, Ladedruckbegrenzung, LiMa) noch vom AAT.

Ich hoffe, ich habe das Problem halbwegs verständlich beschrieben.

Gruß,
Tommy
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mserge
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Beitrag14-12-2005, 11:09    Titel: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL Antworten mit Zitat

Hast du schon mit neuen Tassenstössel versucht?
Klingt so als ob die Kompression durch diese 'abhaut' d.h. dass die Ventile nicht mehr voll schliessen. Wurde der Kopf richtig zusammengebaut?
Wenn die Kolbenringe alle richtig montiert sind geht da nicht soviel verloren dass der Motor aus geht, es müsste dann den Oelpeilstab in den Himmel katapultieren.-)
Wurden die Ventile und V-Sitze neu eingeschliffen, oder unberührt?
Bist du sicher dass es nicht die WFS ist?
Wenn du viel Gas gibst, geht er trotzdem aus?
Nach dem Glühen sollte ein AEL doch recht gut anspringen und nicht lange Orgeln...
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mhernach
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Beitrag14-12-2005, 12:48    Titel: Re: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AE Antworten mit Zitat

Hallo erst mal...



- beim ersten Druckluftstoß sind abwechselnd bei den anderen Zylindern die Papierstopfen aus den Bohrungen geflogen - allerdings nur beim ersten mal! Danach war ein langsamer Druckabfall zu bemerken, wobei ich im Moment nicht beurteilen kann, ob die Luft in den Ansaug- oder Abgastrakt oder in Richtung Ölkreislauf verschwindet.

Tommy

wie soll das gehen, blässt du luft in den Ansaugkrümmer ? NW ist ja schon Abgebaut oder? das heißt wiederum das alle Ventiele zu sind.... wie kommt dann Luft in den Zylinder ?

wenn du luft in den Zylinder ein blässt(ESV), und beim Aufpuff hinten hörst, ist das Auslasswentil undicht. wenn es beim ansaugkrümmer blässt ist es das Einlassventiel.



Allerdings ließen sich die Ventile nicht herunterdrücken, solange der Gegendruck im Zylinder vorhanden war (Ventile sollten also dicht sein!?).

Tommy

Stimmt nicht ganz, das Ventiel hat eine relative grosse Fläche, da geht mit Drucken nichts mehr...




Da der Ventildeckel offen war, müßte aber der Druck ansonsten aus den vorhandenen Ölbohrungen austreten, konnte aber nichts in der Richtung bemerken.

Tommy


Das ist schon mal gut.



Merkwürdig ist auch, daß auch hier wieder nach einer Wartezeit von ca. 10min. (ohne Druck) bei erneutem Druckluftstoß die Papierstöpsel bei den anderen Zylindern herausfliegen.

Tommy

Versuch es mit Ausgebauter NW, jeden Zylinder einzeln.
also ESV raus, Stück tuch rein, und mit pressluft den Zylinder fluten, musst aber zu zweit sein.
Dann hören beim Auspuff und Ansaugkrümmer. ist nichts oder fast nicht zu hören passt es fürs erste.

Als nächstes würde ich alle Tassenstößel überprüfen, Sollhöhe vielleicht ist ja wirklich eines oder mehrer defekt und lassen das Ventile nicht mehr schliessen.

Ach ja, Ölpumpendruck eventuell noch kontrollieren.

ZK würde ich noch nicht abbauen.

LG Michael
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TommyH



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Beitrag14-12-2005, 20:04    Titel: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL Antworten mit Zitat

Hallo,

neue Tassenstößel werde ich demnächst besorgen -bin z. Zt. jobmäßig unterwegs.

Der ZK und die Ventile sahen eigentlich ganz ok aus und sollten neu eingeschliffen sein.
Am Ölpeilstab habe ich keinen Druckaustritt bemerkt, ebensowenig wie am offenen Ventildeckel. Für mich sieht es so aus, als wenn der Druck durch die Ventile verschwindet.

Mich wundert nur, daß bei ausgebauter NW der Druck in die anderen Zylinder gelangt. Zum einen müßten dann alle Ventile undicht sein und zum anderen hätte ich erwartet, daß der Druck sich den Weg des geringsten Widerstandes nimmt - Richtung Auspuff oder Luftansaugtrakt, je nach undichtem Ventil.

Und warum gelangt nur im ersten Moment des Druckeinblasen Luft in die anderen Zylinder? Irgendwas muß doch die 'Löcher' wieder abdichten - wie gesagt, für ca. 10min!?

Thema WFS: wenn das Teil die Motorelektronik sperrt, sollte meines Wissens nach zum einen ein Fehlereintrag vorhanden sein und außerdem das elktr. Abschaltventil nach ca. 1sek. wieder ohne Spannung sein - ist aber beides nicht der Fall.

Gruß,
Tommy
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Hazie
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Beitrag14-12-2005, 20:29    Titel: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL Antworten mit Zitat

Deine Methoden sind echt Abenteuerlich icon_wink.gif
Wo bläßt du eigenlich mit der Pressluft rein?

Ich würde mal die Kompression mit ner Kompressionsuhr messen.
Vielleicht leiht dir ja ne Werkstatt eine aus.
Find ich besser als mit Papierkügelchen und Pressluft zu operieren.

Zitat:
Der ZK und die Ventile sahen eigentlich ganz ok aus und sollten neu eingeschliffen sein.

Hast du den Kopf jetzt unten icon_question.gif

Gruß, Markus
-----------------------------
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TommyH



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Beitrag15-12-2005, 10:14    Titel: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL Antworten mit Zitat

Hallo,

@HazieKFZ-Schrauber Profil anzeigen: Hazie

... so Abenteuerlich finde ich diese Methode nicht!
Einen Kompressionstest kann ich mir zum jetztigen Zeitpunkt schenken, da einwandfrei feststeht, daß der Druck entweicht - wenn schon 8bar Pressluft nicht halten. Immerhin ist bei meiner Methode sichergestellt, daß alle Ventile zu sind (sofern sie in Ordnung sind) und auch defekte Tassenstößel nichts beeinflussen können!
Die Preßluft wird natürlich in die Öffnung vom ESV eingeblasen - sollte aber eigentlich aus meiner Beschreibung hervorgehen. Wo kann man sonst sinnvoll Druck einblasen?? Die 'Papierkügelchen' sind eigentlich zunächst mal dazu verwendet worden, um die Öffnungen der ausgebauten ESV's abzudecken.
Der ZK war bei der Abholung des Motors von der Werkstatt nicht montiert worden, deshalb konnte ich mir das Teil noch von innen ansehen.

Gruß,
Tommy
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Klemmi
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Beitrag05-03-2006, 8:10    Titel: Schon mal was von Druckverlust Test gehört Antworten mit Zitat

Also bei deinen Experimenten bist du nicht alzuweit von den Profis entfernt.bei einem Druckverlusttest wird der Zylinder mit Druckluft bei GESCLOSSENEN Ventilen beaufschlagt(geht z.b. über Umgebaute Glühkerzen oder Einspritzdüsen die hohlgebohrt sind und Oben ein Anschluss für eine Druckluftleitung haben).Danach kannst du Hören wo die Luft Entweicht.Vorsicht bei dem Test der Kolben MUSS im UNTEREN Totpunkt sein sonst Dreht sich die Kurbelwelle. Am Geräusch bzw an der Quelle des Geräusches kannst du erkennen wo sich die Undichtigkeit befindet.Auspuff-auslassventil,Ansaugbrücke-Einlassventil,Kurbelgehäuseentlüftung-Kolbenbringe.Aber warum soviel Arbeit? ruf doch mal den Instandsetzer an und der sollte dir doch wohl stark Entgegenkommen gruss klemmi
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Polo2004
Gast




 


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Beitrag05-03-2006, 18:59    Titel: seltsames Kompressionsverhalten bei generalüberholtem AEL Antworten mit Zitat

Hi,

dir werden die Papierkugeln um die Ohren fliegen weil dein Kolben, den du mit Druck beaufschlägst, nicht genau im OT oder UT steht. Somit dreht sich die Kurbelwelle und ein oder mehrere Zylinder bauen Druck auf. Was passiert dann? Dein Papierboller fliegt raus.

Gruß
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