Lohnt sich Russfilternachrüstung? | Beiträge 16+

Zum Thema Fahrverbote: langsam wird man draufkommen, dass diese nix bringen. In Italien gabs heuer bereits in einer Kleinstadt ein Fahrverbot, weil die Feinstaubbelastung den Grenzwert überschritten hat. Nach 2 Tagen Fahrverbot hat man sich gewundert, warum sich die Staubwerte nicht geändert haben.

Mit dem Feinstaub/Partikelfilter ist es wie mit der Geflügelpest. Man bläst ein kleines Problem mächtig auf, übt Panikmache, und stellt sich dann so an, als ob man was dagegen tut. Funktioniert ganz gut, und füllt die Staatskasse, weil einerseits Strafsteuern, andererseits Wirtschaftsförderung, und daraus wieder mehr Steuern.

Wie naiv muss man eigentlich sein, um das gut zu finden? das nimmt ja schon amerikanische Maßstäbe an

@NebelwerferTDI

GENAUSO sehe ich das auch....habe zu dem Thema mal einen Beitrag im Fernsehen gesehen...da gab´s sogar n´en Studenten, der die Stadt, in der er wohnt verklagt hat, endlich Fahrverbote einzuführen....er hätte ja keinen Bock sich durch PKW-Feinstaub seine Gesundheit ruinieren zu lassen....

könnte kotzen wenn ich sowas sehe....armer Rechtsstaat...

Naja, seither erzähle ich bei uns im Büro den Rauchern von dem neuen ZIGARETTEN-PARTIKELFILTER, der einfach aufgesteckt wird und ab 2009 Pflicht wird...soll "nur" 225.- EUR kosten...

Gruss Mark

@ Malte1408: Meine Tastatur ist von 1999 - und der hat die Benutzung bislang nicht geschadet.


Zurück zum Thema: Ein örtlicher Bosch-Dienst wirbt bereits damit, einer der ersten Nachrüstbetriebe für DPF zu sein. Er verbaut übrigens die Remus-Systeme. Kostenpunkt je nach Aufwand 550 - 700 EUR Materialkosten, 200 - 400 EUR Einbaukosten zzgl. wahlweise "Vollservice" mit Abnahme und Eintragung sowie neuen Fz.-Papieren für pauschal 100 EUR. Alles zusammen dürfte sich also der 1000 EUR-Grenze gefährlich nähern.

Rechnen wir mal umgekehrt: Bei einer Strafsteuer von zusätzlich 40 EUR im Jahr müßte man sein Auto noch 10 bis 15 Jahre fahren, um wirtschaftlich gesehen kostenneutral zu werden bzw. wirklich was zu sparen. Da machen es dann auch die versprochenen 300 EUR Förderung nicht, mit denen die Umrüstung honoriert werden soll.

Anders herum soll es ja nach dem Gesetzentwurf die 300 EUR nicht als Förderbetrag ausgezahlt werden sondern auf Jahre hin verteilt als Steuernachlaß geben. Effektiv ist die Nachrüstung also komplett aus der eigenen Tasche zu bestreiten. Im Falle eines Unfalls mit Totalschadens wäre die Förderung auch zumindest großteils futsch, da sie ja nicht ausgenutzt wurde.

Unterm Strich baut man sich also eine weitere Leistungsdrossel ins Auto, die laut Herstellerangaben zwischen 55 und 75 % der kritischen Partikel herausfiltert - bei gleichzeitig möglichem Verbrauchsanstieg bzw. einer Leistungseinbuße. Zudem geben alle Hersteller an, daß die Filter eine Lebensdauer von 5 - 6 Jahren haben soll. Danach also wieder für 'nen Haufen Geld erneuern lassen?

Oooch nö! Da machen es die 40 EUR Strafsteuer auch nicht mehr. Ich denke nicht, daß viele ihre amtlich anerkannten Drecksdiesel nachrüsten lassen.

Nebelwerfer_TDI hat folgendes geschrieben:

Mit dem Feinstaub/Partikelfilter ist es wie mit der Geflügelpest. Man bläst ein kleines Problem mächtig auf, übt Panikmache, und stellt sich dann so an, als ob man was dagegen tut. Funktioniert ganz gut, und füllt die Staatskasse, weil einerseits Strafsteuern, andererseits Wirtschaftsförderung, und daraus wieder mehr Steuern.

Siehe auch http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=9140

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

... Rechnen wir mal umgekehrt: Bei einer Strafsteuer von zusätzlich 40 EUR im Jahr müßte man sein Auto noch 10 bis 15 Jahre fahren, um wirtschaftlich gesehen kostenneutral zu werden bzw. wirklich was zu sparen. Da machen es dann auch die versprochenen 300 EUR Förderung nicht, mit denen die Umrüstung honoriert werden soll. ...

Nicht zu vergessen: Ich verfahre pro Jahr Diesel für rund 1200€. Jedes Prozent Mehrverbrauch durch den DPF schlägt also mit 12€/a zu Buche...

Zitat:

GENAUSO sehe ich das auch....habe zu dem Thema mal einen Beitrag im Fernsehen gesehen...da gab´s sogar n´en Studenten, der die Stadt, in der er wohnt verklagt hat, endlich Fahrverbote einzuführen....er hätte ja keinen Bock sich durch PKW-Feinstaub seine Gesundheit ruinieren zu lassen

Im Gegenzug müssten bei sowas auch mal die Dieselfahrer gegen so ein Fahrverbot klagen weil es nachweislich eben nichts bringt.


Nebenbei fällt mir noch ein, dass Leser der Zeitschrift "ADAC Motorwelt" in mindesntens den letzten beiden Ausgaben direkt auf der ersten Seite ("Meinung") dazu genötigt werden, sich den geistigen **** der stellvertretenden Chefredateurin zum DPF reinziehen
Das schürt bei mir sogar Kündigungsgründe

Nebenbei fällt mir noch ein, dass Leser der Zeitschrift 'ADAC Motorwelt' in mindesntens den letzten beiden Ausgaben direkt auf der ersten Seite ('Meinung') dazu genötigt werden, sich den geistigen **** der stellvertretenden Chefredateurin zum DPF reinziehen
Das schürt bei mir sogar Kündigungsgründe
Hab die 'Meinung' auch gelesen und mir ist dabei fast die Hutkrempe hochgegangen. Dachte immer die sollen die Autofahrer unterstützen und nicht den Irrsinn dagegen . Wär ja nicht die einzige Halbwahrheit von denen. Wer nichts weiß, muß eben alles glauben und das trifft bei der Mehrheit leider zu. Mittlerweile zählt anscheinend nur noch Sensationsjournalismus und die Macht der Medien sollte man nicht unterschätzen. Lese das Pamphlet nur weils mein Vater immer bekommt aber mittlerweile lohnt sich das aufschlagen schon gar nicht mehr.
Tja, mal ist es Acrylamid, mal Vogelgrippe, mal Feinstaub, mal ..... ... alle Jahre wieder.....
Wäre nicht mal wieder BSE dran ?

Habe dabei mal an einen Leserbrief zu dem Thema gedacht, aber den würden die eh nicht abrucken schätze ich

Was hat denn die Dame vom ADAC so von sich gegeben?
Kann das mal jemand kurz darlegen.

CU Dan

Ach es schlägt tatsächlich jemand diesen 'Treppenlift-Prospekt' des ADAC auf,
selbst schuld.

Ähm, auch wenns nicht zum Thema beiträgt....

wie da Enrigö ün die Mändi vön dribbn sogn däd: 'WIA SIN DAS VOLK'

Also entweder wir organisieren uns und machen wie die Franzosen, bzw Bauern oder LKW-Fahrer richtig Druck, oder wir brabbeln uns 'Stammtisch-like' weiterhin unseren Frust von der Seele.

Das Volk de Dichter, Denker und Ingenieure ist nichts weiter als eine dumpfe getriebene Herde, die sich daran hochzieht, wie differenziert, dialektisch und intelektuell hochtrabend
man doch die Massnahmen zerpflückt, denen man völlig willenlos ausgeliefert bleibt.


Einen schönen Abend

@ joegolf: Ich halte mit 1086 Litern Jahresverbrauch (2005) dagegen!


@ ObenbeiMutti: Wenn's mal so einfach wäre! Der Deutsche mault, meckert beim Stammtisch - und zahlt!

Ich hab 2005 1111 Liter Diesel getankt, habs grad ausgerechnet! Und ich denke auch dass ich keinen Partikelfilter nachrüsten werde! Kommt halt drauf an was genau jetzt die Regierung vorgibt. Aber bei einer jährlichen Strafsteuer von 40 € ist es auf jeden Fall billiger nicht nachzurüsten!

Sehr interessante Betrachtungen. Machen wir eine neue Rechnung auf:
Jahresverbrauch: 1000L
Mehrverbrauch mit DPF: 5%
Einmalförderung: 300€
Komplettkosten Nachrüstung: 1000€
Strafsteuer 40€ p.a.

Mit 5% Mehrverbrauch steigen die jährlichen Betriebskosten des Kfz um 50L*1,15€ = 57,5€, ohne DPF steigen die Betriebskosten lediglich um den Betrag der Strafsteuern von 40€.

Wir brauchen also gar nicht weiterrechnen, eine Amortisation ist nie und nimmer möglich.

Zurückgerechnet: Erst bei einem Mehrverbrauch von weniger als 3,5% ist eine Amortisation mathematisch überhaupt möglich. Konstruieren wir mal ein (sehr optimistischen) Idealfall: DPF mit 2% Mehrverbrauch und nur 400€ Eigenanteil für die Nachrüstung: Wie hoch ist die Amortisationsdauer?

Strafsteuer 40€ p.a. - Mehrverbrauchskosten 23€ p.a. = DPF-Betriebskostenvorteil von 17€ p.a.

400€ Eigenanteil / 17€ p.a. = 23,5 Jahre Amortisationsdauer.

Wie man es dreht und wendet, erst wenn die DPF-Einmalförderung sich in der Größenordnung der DPF-Komplettkosten bewegen würde UND die Mehrverbrauchskosten geringer als die Strafsteuer wären (bei 1000L p.a. also <3,5% Mehrverbrauch), würde eine DPF-Nachrüstung wirtschaftlich überhaupt Sinn machen.

Weiß jemand über die konkreten mehrverbräuche einzelner Nachrüst-DPF? (Twintec u.s.w.)

@SeatArosa1.7SDI

Du hast ein Punkt nicht mit einbezogen.
Der Wiederverkauf.

Für den der seinen Wagen fährt bis er auseinander fällt stellt sich die Frage nicht.
Aber was ist wenn ich meinen Wagen in 1-2 Jahren verkaufen möchte?
Was machen da die Gebrauchtwagenpreise?

Im übrigen bin ich dafür, daß in Oschatz / Sachsen dringendst eine Feinstaub-Meßstation aufgestellt werden sollte. Für ein Fahrverbot für böse filterlose PKW ist es hier nämlich höchste Eisenbahn...

http://img64.

/img64/3889/feinstaub3ca.jpg
(Erklärung für Ortsfremde: Der 'Rasende Roland' verkehrt im 20min-Takt auf 800mm-Gleis zw. Oschatz und Mügeln)

Du hast ein Punkt nicht mit einbezogen.
Der Wiederverkauf.

Ups, Tatsache. Naja, bin kein Händler aus Fleisch und Blut, ich betrachte das ganze eher aus technischer Sicht.

Wie hoch bewegt sich denn die Differenz beim Wiederverkauf zw. filterlos und nachgerüstet?

Wirtschaftlich sinnvoll wäre die Wiederverkaufs-Betrachtung nur, wenn der erzielte Wiederverkaufs-Preis mit Filter mindestens um den Betrag des DPF-Eigenanteils höher ist. Besonders sinnvoll wäre eine Nachrüstung unmittelbar vor dem Verkauf, dann hat man die Mehrverbrauchskosten nie zu tragen

Ist das tatsächlich der Fall? Wenn ja, wäre es auch für Käufer attraktiver, gezielt filterlose PKW zu kaufen und anschließend nachzurüsten.