SDI AKU: Drehzahlschwankungen nach Anlassen, Leistungsmangel

Hi!

Haben einen Seat Arosa SDI, MKB AKU, 163.500 km, Bj 1998. Bis vor 3 Wochen ging er noch ab wie Schmidts Katze, alles Serie, AGR defekt. Ich habe ihn auf der AB auch immer ziemlich getreten.

Seit 3 Wochen ist die Leistung weg über das ganze Drehmomentband. Es ist, als ob man einen Anschlag unter das Gaspedal gebaut hätte, der maximal Halbgas zuläßt. Bei Motorgeräusch, Abgastrübung und Verbrauch gibt es keine Auffälligkeiten. Auf der AB ist nur Tempo 120 drin, mit Rückenwind 140. Die Glühkontrolle blinkt nicht, es wird also kein offensichtlicher Notlauf angezeigt. Beschleunigungswerte wie ein 40-Tonner. Das ist ätzend!

Alles begann damit, daß er nach dem Starten ein paar Sekunden mit leicht erhöhter LL-Drehzahl (1300 U/min) lief und stark rauchte. Dieses Verhalten tritt sporadisch auf, und vor dem ersten Auftreten des Leistungsmangels kam es auch dazu. Manchmal tritt aber auch der umgekehrte Effekt auf, nach dem Anlassen läuft er kurz mit zu niedriger Drehzahl und fängt sich dann.

Leider tappe ich ein wenig im Dunkeln. Vielleicht ist ja das Mengenstellwerk nach 100.000 km RME- und Pölbetrieb schwergängig geworden. Was mich besonders interessiert: Gibt es Arten von Notlauf, die nicht durch Blinken der Vorglühlampe angezeigt werden? Geht ein AKU bei schwergängigem / hängenden Mengenstellwerk überhaupt in den Notlauf? Oder gibt es noch andere plausible Erklärungen?

Wenn der Kraftstofffilter zu war, hatte das bisher immer ganz andere Symptome: Ruckeln bei Volllast ab ca. 2500U/min

Wenn einer von Euch mit VAG-COM bei mir in der Nähe wäre, wär das natürlich super (Raum Stuttgart)

Viele Grüße
Holger

SeatArosa1.7SDI hat folgendes geschrieben:

... Vielleicht ist ja das Mengenstellwerk nach 100.000 km RME- und Pölbetrieb schwergängig geworden.

Schwergängig ... oder aber einfach ausgeschlagen.

SeatArosa1.7SDI hat folgendes geschrieben:

Was mich besonders interessiert: Gibt es Arten von Notlauf, die nicht durch Blinken der Vorglühlampe angezeigt werden?

Nein, zumindest nicht von STG aus.

SeatArosa1.7SDI hat folgendes geschrieben:

Geht ein AKU bei schwergängigem / hängenden Mengenstellwerk überhaupt in den Notlauf?

Warum nicht. Du solltest normal eine Regeldifferenz bekommen. Muss aber nicht sein.

SeatArosa1.7SDI hat folgendes geschrieben:

Oder gibt es noch andere plausible Erklärungen?

Siehe oben.
Wenn die Leckverluste deiner Pumpe so groß geworden sind das die Druckverhältnisse ausser Tritt geraten kann eigentlich alles passieren. Einen Fehlereintrag musst du dabei aber nicht zwingend bekommen (siehe die vielen Rucklenden VPs).

Ich gehe schlicht und einfach von einer ausgelschagenen Pumpe aus die das Lebensende erreicht hat.

Hattest du mit dieser Pumpe nicht schon mal über Ärger berichtet?


EDIT:
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=8537
Das könnte dir weiterhelfen ...

Hi! Danke für die Tips und den Link. Gebrochene Federn im HD-Teil - na das fehlte noch. Verstopfte Siebe klingen da schon harmloser.

Ich dachte eben schon über eine Neuanschaffung nach. Ein neues Auto hätte bei mir auf jeden Fall Antriebsart Otto mit LPG (für mich ist die DI-Ära aufgrund der politischen Repressalien und des DPF zu Ende). Habe ein wenig recherchiert. Am billigsten gibt es LPG ab Werk bei Lada. Aber 2200€ Aufpreis für LPG (und das ohne LPI-Technik) sehe ich dann doch nicht ein, abgesehen von den ausgesprochen häßlichen Autos und dem grundsätzlich hohen Verbrauchsniveau. Ein 98-Oktan-optimierter 1,2L-Saugmotor wäre mir da sympathischer.

Also behalte ich meinen AKU erstmal! Immerhin schafft er von der Arbeit heimwärts bis zu 150km/h bei leichtem Gefälle. Umgekehrt ist er halt auf Lasterniveau, aber zur Fortbewegung taugts noch.

Mein Plan ist folgender: Der 3. Zahnriemen kam bei 140.000km drauf. Jetzt bin ich bei 164.200. Wenn ich mit der leistungsschwachen Pumpe die 200.000km schaffe, kann ich gleich Pumpen- und ZR-Tausch kombinieren. Sollte mit Gebrauchtpumpe für unter 1000€ machbar sein. Fragt sich nur, ob man die Düsen bei der Laufleistung nicht gleich mitmachen sollte.



Hattest du mit dieser Pumpe nicht schon mal über Ärger berichtet?

Ja. Ist mittlerweile genau 3 Jahre her. Mal sehen, ob ich mich diesmal wieder so leicht bzw. kostengünstig aus der Affäre ziehen kann http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=5866&highlight=sporadisch+starkes+nageln

Ach, was wäre übrigens, wenn die Kolben der Flügelzellenpumpe verklebt sind? Hilft da so eine Dieselspülung von Liqui Moly? Kann ja mal so eine Dose investieren. Ist nur ein wenig umständlich anzuschließen.

Hatte mal einen Link von einer Boschseite, wo man die Teilenummern von Einspritzpumpen raussuchen konnte. Kann jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Holger

SeatArosa1.7SDI hat folgendes geschrieben:

... Ich dachte eben schon über eine Neuanschaffung nach. Ein neues Auto hätte bei mir auf jeden Fall Antriebsart Otto mit LPG ...

... Guter Gedanke ...

Zitat:

Ach, was wäre übrigens, wenn die Kolben der Flügelzellenpumpe verklebt sind? Hilft da so eine Dieselspülung von Liqui Moly? Kann ja mal so eine Dose investieren. Ist nur ein wenig umständlich anzuschließen.

Verklebte FZP? Nöö glaub ich nicht. Eher Korrodiert. RME ist da Weltmeister drin.

Zitat:

Hatte mal einen Link von einer Boschseite, wo man die Teilenummern von Einspritzpumpen raussuchen konnte. Kann jemand weiterhelfen?

Den müsstest du unter den Links finden.

http://community.dieselschrauber.de/links.php

Hier findest du die Abkürzung:
http://ecat-online.bosch.de/toc/frame1.html

Ein neues Auto hätte bei mir auf jeden Fall Antriebsart Otto mit LPG ...

... Guter Gedanke ...

...aber ich fand kein Fahrzeug auf dem Markt, was annähernd meinen Wunschvorstellungen entspricht: 1,2L-Sauger, auf 98 oder 100 Oktan optimiert, mit FFV-Motorsteuerung (beliebige Ethanolzumischungen) + LPG mit LPI-Anlage. Wäre ein trivalentes Fahrzeug.

Ich behalte erstmal meinen AKU und werde noch mal so richtig Feinstauben, damit sich meine Strafsteuer auch lohnt!

Verklebte FZP? Nöö glaub ich nicht. Eher Korrodiert. RME ist da Weltmeister drin.

Mag sein. Aber bei 163.500km bzw. 8 Jahren relativiert sich RME als Alleinschuldiger etwas...

Hier findest du die Abkürzung:
http://ecat-online.bosch.de/toc/frame1.html

Prima Katalog Nur: Wo stehen denn da die Preise

Gruß
Holger

Unglaublich! Seit über einer Woche ist die ursprüngliche Leistung wieder da! Ich habe zwischenzeitlich an meiner Stammtanke mit RME vollgetankt, und einige Zeit später war die Leistung wieder da! Kann es sein, daß ich nur eine schlechte Spritcharge erwischt habe? Oder ist das ein Fall von spontaner Selbstheilung? Oder vielleicht sind Kolben der Flügelzellenpumpe durch eine Wasserblase festkorrodiert und haben sich danach durch trockenen RME wieder losgerüttelt?

Naja, ich werd es wohl nie erfahren. Sachen gibts...

Jetzt geht es stramm Richtung 200.000km...