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AFN-Motor am Ende?

 
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Smirf
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Beitrag09-06-2007, 16:36    Titel: AFN-Motor am Ende? Antworten mit Zitat

Hallo,

zunächst die Vorgeschichte.
vor etwa 500km habe ich einen Ölwechsel gemacht, bei dem der Ölfilter komplett mit öliger Kohle zugesetzt war, bis obenraus. Die Konsistenz ist etwa die von vollgesaugten Watteklumpen. Trocknet man es auf Papier, also nimmt man das Motoröl weg, erinnert es an Dieselruß.

Ich kontrolliere regelmäßig den Ölstand, vielleicht alle 2-3tkm, aber beim Ölwechsel nach minimal überzogenen 15tkm sind nur 1,5-2 Liter inkl. Filter rausgekommen. Also ein ordentlicher Ölverbrauch in kurzer Zeit, geraucht hat er aber nicht. Gedanken hatte ich mir natürlich gemacht ob das Bypass-Ventil um den Ölfilter herum aufgegangen ist, da ich natürlich nicht weiß, wie lange der Ölfilter schon zu ist, und dieser zähe, schwarze Dreck könnte sich überall hinsetzen. Nach Rücksprache mit anderen, weit erfahreneren Schraubern, als ich es bin, sollte ich von Reinigungsadditiven absehen und vorsichtig weiterfahren, den nächsten Ölwechsel auf 3tkm vorziehen, ich bin bisher immerhin teilsynthetisches 5W40 gefahren. Nach 200km hat sich dann der Turbo, wohl aus Ölmangel, verabschiedet und sein Sterben damit quittiert, daß er Motoröl in den Ansaugbereich gebracht hat. Das habe ich alles rechtzeitig bemerkt, so daß es hier nicht zu Folgeschäden kam. Neuen Turbo eingebaut, kurz getestet, dann ging aber bald die Öldrucklampe an und der Motorlauf wurde zäher, so daß ich keine Lust mehr auf Testen hatte und endlich sehen wollte, was Sache ist.

Also rauf auf die Hebebühne, Ölwanne runter und mich traf der Schlag: der komplette untere Bereich, also Alles, was man sehen kann, wenn die Ölwanne ab ist, war mit vielleicht 1 !! CM !! dickem Schmodder bedeckt. Auch die großen Gewichte, die an den Kolben hängen, waren vielleicht einen halben mm bedeckt. Natürlich auch insbesondere die Ölpumpe und deren Ansaugsieb. Letzteres hat man schon gar nicht mehr gesehen. Da ging nichts mehr durch, was ich auch so vermutet hatte. Dann habe ich so gut es ging von unten alles gereinigt, bis es wieder schön geblitzt hat und eine neue Ölpumpe eingebaut. Ölwanne wieder drauf. Eigentlich wollte ich JETZT eine Spüllösung (MotorClean von LiquiMoly) anwenden, der Werkstattmeister hatte aber die besseren Argumente, ist gegen so Zeugs, und wir überlegten uns in 500km wieder nachzusehen.

Öldruck ist da, auch der 0,9bar-Schalter bei 2000 Umdrehungen springt nicht an, Motor läuft sauber, ruhig und rund, zumindest absolut vorsichtige 80 km lang. Leistung habe ich nicht überprüft. Bei konstanten Tempo 85 (=meine gefahrene Höchstgeschwindigkeit) auf der Schnellstraße fing er dann plötzlich leise an zu klappern, in etwa so wie in den Audiofiles dieses Eintrags hier im Forum:

http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=11014

Also mit halber Motordrehzahl, aber schnell lauter werdend.
Ich natürlich sofort rechts ran, noch eine Abfahrt rausgerollt. Im Stand schwingt der Motor dann sehr stark hin- und her, vielleicht mit 5cm Ausschlag. Motorlager waren alle definitiv festgeschraubt! Das wurde aber bald wieder weniger. Ganz leicht Gas gegeben auf 1000 war das weg, das Klappern bleibt. Das traue ich mich gar nicht zu schreiben, aber irgendwas hat dann kurz geknarzt oder geknackt, so wie wenn etwas abschert. Seitdem läuft er mal abgesehen von dem leisen Klappern, was geblieben ist, wieder ruhig(er).

Naja. Mich beschleicht das Gefühl, daß ich so mit dem Motor nicht weiterkomme. Aussitzen und warten, bis das (inzwischen vollsynthetische 5W40) Öl das Problem von selbst "löst", wird wohl jetzt nicht mehr dazu führen, daß der Motor sauber laufen wird.



Genaugenommen kann er durch die 200km Ölmangelfahrt (0,3bar-Öldruck wurde immerhin überschritten) so ziemlich in jedem Lager einen Vorschaden haben, befürchte ich. Ist da was zu retten?
Jetzt das Klappern zu beseitigen scheint ja die eigentliche Ursache nicht zu beheben, und wenn ich das gefunden habe kann 100km später das nächste Lager den Geist aufgeben. Und jetzt weiterzufahren, bis mir der Motor ganz um die Ohren fliegt, ist auch irgendwie doof. Eigentlich müßte man hergehen, und den gründlich auseinandernehmen, alle Ölkanäle durchspülen und alle Lager überprüfen oder gleich einen neuen Motor nehmen.

Hat jemand eine Idee, was bei dem Motor passiert sein kann? Ich tippe ja auf die Zylinderkopfdichtung, wobei es keine deutlichen Anzeichen hierfür gibt, also klassisch Rauchen, Wasserverlust oder bräunliches Öl. Das Öl ist schwarz. Irgendwoher muß der Dreck ja kommen. Bin für Aufklärung dankbar.

Ach so. Fehler habe ich ausgelesen aber keine Relevanten gefunden. (Meine Fahrertür hat keinen Kontakt, aber das hat mit dem Rest sicherlich nichts zu tun)


Grüße

Udo
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Beitrag09-06-2007, 18:55    Titel: AFN-Motor am Ende? Antworten mit Zitat

Zitat:
Hat jemand eine Idee, was bei dem Motor passiert sein kann? Ich tippe ja auf die Zylinderkopfdichtung, wobei es keine deutlichen Anzeichen hierfür gibt, also klassisch Rauchen, Wasserverlust oder bräunliches Öl. Das Öl ist schwarz. Irgendwoher muß der Dreck ja kommen. Bin für Aufklärung dankbar.


Dazu müssten schon mehr Infos zum Motor, dem verwendeten Kraftstoff, sowie Motoröl, Fahrprofil, Laufleistung und evt. Tuning her.

Bei einem sehr schlechten Motoröl mit einem hohen Verdampfungsgrad könnte ich mir sowas auch vorstellen.
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Beitrag11-06-2007, 17:32    Titel: AFN-Motor am Ende? Antworten mit Zitat

Hi BM,

Der Motor ist der VW-TDI, AFN, 81kW. Kraftstoff war die letzten 30tkm Diesel, davor habe ich 30tkm lang mit Pflanzenöl experimentiert bis die Einspritzpumpe ihren Dienst quittiert hat, da war Schluß. Da soll zwar was versulzen können, aber da liegen ja auch schon zwei Ölwechsel dazwischen!?
Motoröl ist immer 5W40 gewesen, hydrocrack-Synthese, also sog. teilsynthetisches, Qualität laut Verpackung CF. Fahrprofil: absolut zurückhaltend. Seltenst über 2000 Touren, meistens Mittelstrecke, 100km. Die Laufleistung beträgt 230tkm. Kein tuning.

Ich hab heute das Ganze mit einem Profi durchsprechen können. Er teilt meine Ansicht, daß der Vorgeschichte und der Geräuschkulisse nach sämtliche Lager vorgeschädigt sind und die "Motorauflösung" nur eine Frage der Zeit ist. Damit ist meine Hoffnung, da noch eine einfache Lösung zu finden, vorerst gescheitert. na es hat auch was Gutes: wenn ich einen Austauschmotor besorge, kann ich wieder eine ganze Weile Spaß haben an dem Auto, ohne mir Sorgen machen zu müssen.

Grüße

Udo
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Beitrag11-06-2007, 23:48    Titel: AFN-Motor am Ende? Antworten mit Zitat

Zitat:
Er teilt meine Ansicht, daß der Vorgeschichte und der Geräuschkulisse nach sämtliche Lager vorgeschädigt sind und die "Motorauflösung" nur eine Frage der Zeit ist.


Na ja, es ist schon sträflich, mit so einem versüften Motor weiterzufahren. Eine Grundreinigung hätte dich wahrscheinlich vor schlimmerem bewahrt.

Evt. könntest du aber trotzdem Schwein gehabt haben. Das Geräusch aus dem File hört sich meiner Ansicht mehr nach einem Hydrostössel an, als nach einem Lagerschaden. Ich würde mir, bevor ich einen AT Motor in die alte Kiste verbauen würde, zuerst mal die Pleuellager und die KW- Zapfen ansehen.
3B5 AJM

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Beitrag12-06-2007, 12:32    Titel: AFN-Motor am Ende? Antworten mit Zitat

Moin,

um länger freude an deinem Auto zu haben,
kann ich nur eine Zerlegung und Reinigung des Motors empfehlen.

die Teile begutachten und mindestens folgende teile neu verbauen:
-Ölpumpe
-Pleullager
-Hydrosstößel

Da sehr wahrscheinlich das Überdruckventil im ölfilter geöffnet hat und das Öl ungefiltert in den Motor gepumpt wurde, sind die Schäden nicht vorhersehbar.
Passat 3B AFN Syncro, E46 330D, T3 1,7TDI, T3-Syncro TD
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