LichtThread | Beiträge 16+

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

Die Versorgungsspannung wurde über 2,5 mm²-Kabel angelegt. Sie kam aus einem stabilisierten Labornetzteil und wurde auf die im Auto von den Herstellern vorgegebenen 12 V eingestellt. Das Netzteil regelt sehr schnell und stabil nach. Insbesondere die blaue Fraktion der Scheinwerferlampen legt ab 13,5 V richtig zu, während sie bei 12 V teilweise ziemlich finster wirken . . .

Hi,

schön gemacht, danke

Aber mit welcher Lampen-Klemmenspannung hat Ihr denn nun gearbeitet? Etwa 12V? Dann wären die Bilder wohl ziemlich weit weg von der Realität, denn die Lampen sollen doch mit ~ 13,5 V betrieben werden ?

Na das ist doch mal ein Beitrag!
Wer machst sich bloß so viel Arbeit für lau? Sowas kann man nicht mal in teuren Hochglanzblättchen finden.
Vielen Dank

Natürlich die vorgebenen 12 V... Aber die Ergebnisse verändern sich kaum bei 13,5 V. Die Helligkeitsunterschiede sind nicht nennenswert anders, lediglich die Blue Vision Ultra kam etwas mehr in Fahrt un verschob ihre Lichtfarbe minimal ins bläuliche. Bemerkenswert fand ich den bei 13,5 V von auffälligeren Rotstich des Osram-Standardglühobstes. Woher auch immer dieser Rotstich kommt. Hat der Hersteller das gewollt?

Das ist mal ein genialer Vergleich
Ich würde die "Future Light Blue" nehmen.
Sind von der Ausleuchtung her am Besten denke ich.

SGM

Letzter Teil meines Lichttests mit den Longlife-Produkten, die ich leihweise von meinem Teiledealer zur Verfügung gestellt bekam. Umgebungsbedingungen wie im ersten Teil! Und natürlich wurde auch der Golf 4-Scheinwerfer (H7) wieder eingesetzt. Leider ist mir erst heute aufgefallen, daß die am Donnerstag aufgenommenen Fotos mit der kleinstmöglichen Auflösung erstellt wurden, weshalb die Bilder jetzt auch recht grob wirken. Mir fehlte jetzt aber der Antrieb, alles nochmal neu aufzunehmen.

Die Kandidaten:

Osram Light @ Day [1], Future Light Long Live Gold [2], EcoStar Silver-LL [3], Michiba Livetime [4] und Motorcraft LL [5].

Die Osram Light @ Day [1] muß eine Frischzellenkur bekommen haben. Ihr früher recht gelbliches Lichtbild hat sie völlig abgelegt und glänzt nun mit einer recht normal wirkenden Glühlampenfarbe. Einzig im direkten Vergleich zu einer helligkeitsgesteigerten Lampe fällt auf, daß sie dunkler ist und ihr Reichweite fehlt. Trotzdem ein sehr homogenes Lichtbild mit schöner Breite und einwandfreier Geometrie. Ich sah allerdings weder in der Ausleuchtung noch in der Architektur der Lampe einen Unterschied zum deutlich preiswerteren Standardteil. Ist die Light @ Day eventuell nur ein Marketing-Gag?!

Etwas weniger breit streut die Future Light Long Life Gold [2], deren optisches Erscheinungsbild durch einen goldfarbig eloxierten Sockel veredelt wurde. Sie wirkt etwas fleckig in der Ausleuchtung und in der Breite fehlt ihr die Reichweite. Trotzdem augenscheinlich die Glühwendel nicht gerade im Glassockel sitzt ist die Lichtverteilung blendfrei. Daraus resultiert aber vermutlich das fleckige Lichtbild.

Mir völlig unbekannt ist Prüfling Nummer [3], die EcoStar Silver-LL. Die kommt laut Verpackung aus China und verzichtet auf ein E-Prüfzeichen. Ihre Kappe auf dem Glassockel ist silber lackiert. Auch ohne E-Prüfzeichen ist die Fertigungspräzision einwandfrei. Alles ist gerade zusammengebaut und vom Lichtbild her gefällt sie mir an sich am besten in diesem Test. Sie gibt sehr viel Licht in die Breite und konzentriert es nicht punktförmig. Ihr Licht holt sie aus der größten und längsten Glühwendel im Test. Trotzdem sind die Leistungsdaten eingehalten worden (Tabelle am Ende).

Die Michiba Livetime [4] kommt aus Japan und verzichtet ebenfalls auf ein E-Prüfzeichen. Auch ihre Fertigungsqualität ist einwandfrei. Dazu ist als optischer Effekt der Sockel strahlend blau lackiert. Rein subjektiv die zweithellste Lampe im Test. Lichtverteilung ist einwandfrei und auch in der Breite kommt genügend auf die Straße und den Seitenstreifen.

Das düsterste Kapitel im Test ist eine Motorcraft LL, die meines Wissens der Philips Longlife entspricht. Sie ist als einzige im Test kurz gebraucht worden und nach 2 - 3 Nachtfahrten aus einem Ford Focus geflogen. Düster wie ein Bärena*sch!! Lichtverteilung zwar einwandfrei, jedoch überall zuwenig. Dazu diese unglaublich braungelbe Lichtfarbe, die subjektiv schon finster wirkt. Dem Abblendlicht fehlt damit effektive Reichweite. In einiger Entfernung gibt es nur noch einen hellen Lichtpunkt auf der eigenen Fahrbahn und für den Rest bleibt nicht mehr viel übrig. Auch wenn sie ewig halten würde, mit so wenig Licht ist jede Nachtfahrt ein Blindflug.


Gemessene Leistungswerte bei 12 V:

Osram Light @ Day: 4,73 A = 56,8 W, Future Light Long Live Gold: 4,81 A = 57,7 W, EcoStar Silver-LL: 5,0 A = 60 W , Michiba Livetime: 4,95 A = 59,4 W und Motorcraft LL: 4,33 A = 52 W

Hat jemand schon mal die zuhauf bei e*** angebotenen Xenon-Nachruestsets ausprobiert? Ich kam durch meinen Teiledealer mal dazu ein Plug'n'Play-Set auszuprobieren.

Natuerlich nicht StVZO-konform, Hersteller "Hee Jin", VR China...

Die schreiend neongelbe Kartonverpackung war englischsprachig beschriftet und versprach "OEM-Quality". Okay, die nehmen den Mund recht voll!

Beim Auspacken fanden wir je zwei "Han Long" D2R-Brenner (jedenfalls ohne Abschirmung) und Vorschaltgeraete vom gleichen Hersteller vor. Dazu gab es jeweils einen vorgefertigten Kabelbaum zum Brenner sowie einen, den man auf den H7-Lampenstecker aufstecken soll. Witzigerweise ist Verpolung hier egal, denn die Vorschaltgeraete wollen jeweils nochmal Dauerplus und Masse extra. Die fahrzeugseitigen Lampenleitungen sind also nur noch Steuerleitung. Die mitgelieferten Brenner sind fest in eine H7-Lampenfassung eingepresst und werden ans Vorschaltgeraet angesteckt. Diese Kabel sind auch recht dick isoliert bzw. deren Stecker spritzwassergeschuetzt ausgefuehrt.

Der scheinwerferseitige Einbau war binnen 2 Minuten erledigt. Auf das Anschrauben der Vorschaltgeraete und das korrekte Verlegen der Verkabelung verzichteten wir und warfen alles nur recht lieblos in meinen Peugeot. Schiesslich sollte alles nur ein Test fuer das gelieferte Musterset werden, das ggf. in groesserem Mass importiert werden soll.

Der praktische Test kam dann am Freitagabend bei Dunkelheit. Mit einem Scheinwerfereinstellgeraet (Werkstattausruestung) prueften wir die Einstellungen. Erstaunlich, denn die Dinger waren exakt so, wie sie sein sollten. Die Lichtstaerke des integrierten Messgeraetes zeigte 354 % Lichtstaerke. Allerdings weiss ich nicht, was das Referenzmass 100 % ist.

Also haben wir das Fahrzeug rausgeschoben und uns die Lichtverteilung angesehen. Zunaechst einmal schoen breit und absolut fleckenfrei. Die Farbtemperatur ist mit 4700 K angegeben. Das Licht wirkt neutralweiss und sieht auf den ersten Blick nichtmal nach Xenon aus. Eher wie sehr helles Halogenlicht. Die Blendwirkung ist auf trockener Fahrbahn fuer den Gegenverkehr subjektiv okay, nasse Fahrbahnoberflaeche reflektiert aber boese hell. Nun, das laesst sich nicht vermeiden.

Da ich nicht vorhatte, die Brenner im Fahrzeug zu belassen (da nicht zulassungsfaehig) habe ich trotzdem mal eine kurze Probefahrt durchs Wohngebiet unternommen um mir einen Eindruck zu verschaffen. Fazit: Wenns nicht illegal waere, dann waere es geil. Soviel Licht auf der Strasse, einwandfreie Hell-Dunkel-Grenze und perfekte Lichtverteilung hatte ich noch nie.

Praktisch fand ich die Einschaltverzoegerung von ca. 7 Sekunden, die ein Zuenden der Brenner vor dem Motorstart vermeiden sollen. Die Brenner mit Fassung und dem Kabel zum Vorschaltgeraet sollen fuer 23 USD je Stueck nachbestellbar sein.

Was die Kundschaft mit den Sets tut ist meinem Dealer egal, die Dinger werden unter Verweis auf die Unzulaessigkeit im Strassenverkehr verkauft. Aber es ist schon erstaunlich, dass anfangs krumm und schief zusammengebauter Schrott inzwischen wenigstens anstaendig verarbeitet daherkommt. Als Gimmick fuer ein Autotreffen oder fuer die Rallyekarre sind sie auf jeden Fall witzig.

Bilder kann ich erst nachliefern, wenn mein heimisches Internet wieder funktioniert. Oder alternativ maile ich sie Jan6K.

Hi,

Zitat:

Oder alternativ maile ich sie Jan6K.

Kannst du ruhig machen!

Viele Gruesse,

Jan

und eine Mail an den teileklaus, bitte

Hallo allerseits,

anbei die Bilder von Hutfahrer.

Viele Gruesse,

Jan

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

D2R-Brenner (jedenfalls ohne Abschirmung

Sind D2R nicht mit Abschirmung (für Reflektor-) und D2S ohne (für DE)?

Vielen Dank, Jan!

Die ausgepackten Brenner sind ohne Abschirmung auf dem Glaskolben. Im "User's Manual" stand, dass die Systeme fuer Projektorscheinwerfer oder Reflektorscheinwerfer geeignet sind, sofern letztere eine Abdeckkappe haben, die die Lichtverteilung begrenzt. Das ist bei meinen Scheinwerfern der Fall. Fehlt die Abdeckkappe, so sind fuer Rechts- oder Linkslenker Xenon-Kits mit entsprechender Strahlenblende aus Blech bestellbar. Sie sollen Bestandteil des Brennersystems sein. Abgebildet sind sie nicht.

Vergangene Woche hatte ich das hier im Testbericht beschriebene Xenon-Kit mal wieder in der Hand, das in meiner Garage vor sich hingammelt. Also hab' ich einfach mal Bilder geschossen, die ich euch natuerlich nicht vorenthalten will!

Abgesehen von der Nichtzulaessigkeit der Xenon-Nachruestsysteme (seine Zulassung hat der Scheinwerfer mit Halogenlampen bekommen!) kommt natuerlich 'ne ganze Menge mehr Licht raus. Wer das (legal) haben will, der sollte das naechste Auto mit serienmaessigem Xenon kaufen.

Hier die Bilder! Bild 1 zeigt das Abblendlicht mit acht Monate alten Osram Cool Blue (aka Tesla, vom Lidl) und Bild 2 das chinesische Xenon-Kit. Testweise eingebaut in Reflektorscheinwerfer eines Peugeot 206.

Anmerkung: Stoerende Strassenlaterne wegretuschiert. Aufgenommen mit der Kamera eines SE W810i. Nicht gerade Referenz bei wenig Licht, trotzdem sieht man den Unterschied, denke ich.