Ibiza 6L ASZ plötzlich kaum Leistung unterhalb 2500 rpm

Hallo erstmal,

bin schon seit einigen Wochen hier am lesen und suchen, komm aber nicht richtig weiter.
Vielleicht habt ihr ja eine zündende Idee.

Hier also mein Problem:

Seit ca. 6 Wochen hat mein Ibi (03/2004, 70' km, ASZ) plötzlich (innerhalb ca. 200km AB) bis 2500 rpm kaum Leistung mehr. Zunächst habe ich es auf den Billigsprit aus Tschechien geschoben, da ich unmittelbar vorher dort getankt hatte (allerdings bei einer Markentanke).

Nachdem ich ca. 2x 30l frischen Diesel getankt hatte, glaubte ich auch eine Besserung zu spüren, wobei ich mich vermutlich nur an die schlechte Leistung gewöhnt habe, wie die Logs des VAG-COM beweisen:

http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?p=132565#132565

Hier ist deutlich zu sehen, dass der Ist-LD den Sollwert erst ab ca. 2400rpm erreicht.
Die Endgeschwindigkeit erreiche ich nach wie vor, wobei ich mir einbilde, dass es etwas zäher geht als vorher.

Ärgerlich an der ganzen Sache ist, dass die 4 jährige Garantie gerade abgelaufen ist und "meine" Seat Werkstatt 30km entfernt ist, so dass ich bei jedem Besuch einen Leihwagen brauche.
Deshalb würde ich gerne vorher den Fehler so weit wie möglich eingrenzen bzw. selbst beheben, wenn es für mich als Laternen/Tiefgaragen-Schrauber möglich wäre.

Danke schon mal vorab für eure Bemühungen

Hi,

gute Problembeschreibung und passable Loggrafik: ein vorbildlicher Einstieg ins Forum

Die Grafik sieht mir insgesamt danach aus, daß die VTG ein "Offset nach offen" hat, z.B. wegen zu geringem Steuer-Unterdruck. Da würde ich anfangen zu suchen.

Hi,

einfach mal im Grundeinstellungsmodus Meßwertblock 11 laufen lassen und sehen, ob der VTG Verstellhebel beide Endstellungen zügig erreicht und nicht festhängt.

Viele Grüße, Rainer

Vielen Dank für eure Antworten.

VTG klingt logisch - hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können, aber irgendwie sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen (LMM, AGR usw.) nicht.
Naja, ist ja auch mein erster TDI mit dem ich mich praktisch auseinander setzen muss und kein Oldtimer-Motorradmotor.

Dann werd ich mich am Wochenende mal mit der VTG näher beschäftigen - sollte dank eurer hervorragenden Fachartikel durchaus auch für mich machbar sein.

Yippie!!! Mein Ibi rennt wieder wie der Teufel aus dem Drehzahlkeller

Ursache:
Vermutlich eines dieser kleinen Biester mit Rasierklingenzähnen.
An einem der Unterdruckschläuche war ein fast nicht zu erkennender 2mm "Schnitt" an absolut perfekt versteckter Stelle. Zwei Mal mit Isolierband umwickelt und nun pfeift der Turbo auch wieder ab 1500rpm.

Eine Sache macht mir aber noch Sorgen:

Habe etwas (2-3 Tropfen) Öl entdeckt, das aus einer Verbindungsstelle am Rohr zwischen LLK und AGR austritt. Habe das Rohr mal ausgebaut und es ist innen ein leichter Ölfilm zu sehen.

Eigentlich sollte ja in der Frischluft kein Öl enthalten sein.
Ist das u. U. normal oder hat der Turbolader schon einen Lagerschaden?

Edit: Habe Beiträge gefunden, dass etwas Öl wohl normal ist (aus Turbo und Motorentlüftung), das undichte Rohr sollte aber nicht sein

Kann ich in den ASZ Motor auch ohne Bedenken ein 10W40 Öl (passende VW PD-Turbo Norm vorausgesetzt) füllen um zu verhindern, dass Öl durch die Dichtungen im Turbo kriecht?

Ach ja: ohne Hebebühne/Grube ist es ja praktisch unmöglich auch nur Sichtkontakt zur VTG-Dose aufzunehmen - hab locker über eine halbe Stunde zusammen mit einem Kollegen nach diesem Ding gesucht und erst gefunden als ich unters Auto gekrochen bin

Edit: Hab auch einen Beitrag von ulf gefunden, dass es von oben nur durch "blindes" Ertasten zu untersuchen geht (Leichtgängigkeit, Hub usw.)

hab oben mal ein paar Edits gemacht mit Antworten auf meine Fragen.

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob der ASZ 10W40 Öl verträgt.

Hab inzwischen auch mal zum Vergleich ein paar Testbeschleunigungen mit dem jetzigen Stand gemacht.

http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?p=132565#132565

Sieht schon besser aus, vor allem die Beschleunigung von 90 auf 210 km/h im 6.Gang in 50 Sekunden

Ich denke mal, dass es normal ist, dass bei hohen Drehzahlen beim Gaswegnehmen noch Restladedruck bleibt, oder?

Ladeluft-Temp ist erschreckend hoch, aber genauso wie bei ulf's Original-Poldi 67K über Außentemp. Werd mal schaun, ob ich da mehr Luft durch den LLK bekomme, ohne gleich die Nebels entsorgen zu müssen.

rope hat folgendes geschrieben:

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob der ASZ 10W40 Öl verträgt.

Na dann: Fröhliches Suchen nach dieser Viskosität mit VAG-PD-Freigabe

Zitat:

Hab inzwischen auch mal zum Vergleich ein paar Testbeschleunigungen mit dem jetzigen Stand gemacht. Sieht schon besser aus, vor allem die Beschleunigung von 90 auf 210 km/h im 6.Gang in 50 Sekunden

Jep.

Zitat:

Ich denke mal, dass es normal ist, dass bei hohen Drehzahlen beim Gaswegnehmen noch Restladedruck bleibt, oder?

Auch jep. Läßt sich aber (für Pingelige *gg*) per Softwareänderung beseitigen

Zitat:

Ladeluft-Temp ist erschreckend hoch, aber genauso wie bei ulf's Original-Poldi 67K über Außentemp. Werd mal schaun, ob ich da mehr Luft durch den LLK bekomme, ohne gleich die Nebels entsorgen zu müssen.

Viel Erfolg + die nötige Ausdauer dabei

Das kommt davon, wenn man vier Jahre ein Auto fährt und sich nicht damit beschäftigt und nur zum Service und Reifenwechsel in die Werkstatt fährt.

Seat hat ja gar keine WIV und somit hab ich ja schon ein 5W40 Öl (VW 50501)drin
Möglicherweise erklärt das auch den nahezu nicht vorhandenen Ölverbrauch von ca. 0,2 l auf 10.000(!)km - also ein Schnappsglas auf 1000km.

Musste nur ein mal nachfüllen bei km-Stand 10000, seitdem schau ich nur noch alle paar Wochen mal den Ölstand nach (was den Ölverbrauch ja nochmals senkt, da ich ja kein Öl mehr vom Peilstab wische )


Beim Ladeluftkühler hatte ich die Idee die Luftaustritts-Schlitze im Radhaus zu ändern.
Evtl. großes Loch reinsägen und mit einem Drahtgitter gegen Steinschläge versehen.
Allerdings schleudert's mir dann im Winter die Salzplörre in den Motorraum - auch nicht optimal.
Den Lufteintritt zu vergrößern/optimieren scheint nicht ohne andere/drastisch geänderte Front-Verkleidung möglich zu sein.

Bringt es überhaupt einen spürbaren Effekt, wenn die LLT um z.B. 10K sinkt?
Ich würde höchstens auf 1-2 PS Mehrleistung tippen.

rope hat folgendes geschrieben:

Bringt es überhaupt einen spürbaren Effekt, wenn die LLT um z.B. 10K sinkt? Ich würde höchstens auf 1-2 PS Mehrleistung tippen.

Ja: im Hochsommer, wenn der Motor bei Dauer-Pmax schon nach wenigen sec in die Schutzfunktion "Mengenreduzierung" kommt, kann er u.U. bei 10K niedriger LLT mit voller Leistung weiterlaufen - wenn die gesenkte LLT unterhalb der Einsatzschwelle der Mengenreduzierung liegt.

hoi, ein neuling braucht wieder hilfe
ich brauch mal etwas bestätigung oder andere ansichten von euch
und zwar kommt es mir bei meinem avf (96kw, bj. 03, variant) seit einiger zeit vor als ob das maximale drehmoment bzw. de rladedruckaufbau sehr verzögert kommt, weit über 2000upm.
dank des kaufmännischen VCDS konnte ich messungen an den mwb 3 8 11 und 13 sowie zur leistungsmessung 5 und 6 vornehmen, rausgekommen ist, dass der lmm soweit ich beurteilen kann unter last bei 3000upm über 1200mg schafft, die pde's zum glück weit unter 1,2 bei 0,6-0,7 liegen und da alles i.O ist. Allerdings rußt der passi seit diesem "problem" auch merklich unter last, ein partikelfilter ist verbaut ehe ichs vergesse.

ich hab jetzt leider kein vergleichswert, jedoch bestätigt das bild mein gefühl, des verspäteten leistungsaufbaus mit dem minimalen hänger nach 2000upm und stärkerem einsätzen ab ~2500upm.
meine vermutung ist hier eine hängende vtg verstellung, aber ehe ich den turbo ausbau und reinige frag ich hier nochmal, sollte es ein leck in der unterdruckleitung sein, würde der motor dennoch die volle leistung erreichen?

achja zuletzt das log von den mwb's

sollte das log nicht brauchbar sein kann ich gerne noch eins fahren, leider war meine ausgesuchte teststrecke eher kurz^^"

dankeee

mfg Harry

Hid3ki hat folgendes geschrieben:

und zwar kommt es mir bei meinem avf (96kw, bj. 03, variant) seit einiger zeit vor als ob das maximale drehmoment bzw. de rladedruckaufbau sehr verzögert kommt, weit über 2000upm. . . . Allerdings rußt der passi seit diesem "problem" auch merklich unter last, ein partikelfilter ist verbaut ehe ichs vergesse. meine vermutung ist hier eine hängende vtg verstellung, aber ehe ich den turbo ausbau und reinige frag ich hier nochmal, sollte es ein leck in der unterdruckleitung sein, würde der motor dennoch die volle leistung erreichen?

Kommt drauf an wie groß das Leck ist.

Verspäteter LD-Aufbau und viel Ruß passen normalerweise gut zu einem Ladeluftleck (wenn die Trübung aus der Luftmasse berechnet wird).

Solche Probleme zusammen mit einer unbekannten Tuningsoftware machen die Diagnose aber 100%ig zu einer Lotterie, denn viele Tuner lassen während des Ladedruckaufbaus deutliche Rußwolken zu, um den Lader schnellstmöglich auf Trab zu bringen.
Wird aber irgendwann nicht mehr der volle Druck erreicht (z.B. wegen eines kleinen Marderbisses), dann rußt der Motor auch ohne Ladeluftleck bei Vollgas ständig, kurz darauf klemmt die überhitzte VTG, und der dicke Laderschaden steht vor der Tür. Wenn dabei genug Verdichtertrümmer bis in die Zylinder fliegen, ist sogar der ganze Motor nur noch Schrott.

ich habe die motorabdeckung eben abgenommen und habe den fehler wohl, war wahrscheinlich von mir selbstverschuldet. die agr habe ich damals mit einem blech verschlossen, nach abnehmen der verkleidung habe ich ruß gesehen und beim betrachten der vtg wo die per vcds in grundstellung hin und herbewegt wurde ist mir ebenfalls ein starker dieselgeruch in die nase gestiegen. beim näheren hinsehen entweichen da die abgase und schlimmstenfalls hat der krümmer ein riss, aber das wird sich herrausstellen.

mal sehen

edit:

der krümmer ist es, vom turboflansch bis oben zu den auslässen ein langer riss, morgen gleich neuen rein und turbo reinigen wenn man schoma bei ist