Fliehkraftversteller an Bosch-Einspritzpumpe einstellen 1Y

Moin!

Habe gerade die Einspritzpumpe meines VW 1Y (1,9D) Motors zerlegt, gereinigt und neu abgedichtet. Beim Zerlegen habe bei Demontage des Fliehkraftverstellers die Gewindegänge bis zum Anschlag gezählt und bei der Montage auch genau so eingestellt. So weit so gut. Aber was wird durch eine Veränderung dieser Einstellung verstellt, bis zum Anschglag sind es noch 3 Umdrehungen, der Leerlaufeinsteller wird dann gerade tangiert. Was macht es aus?

Gruß
Jürgen

Es handelt sich um eine Bosch Pumpe 0460484022

Mahlzeit!

Mach Bilder oder erklär das nochmal mit genauen Fachbegriffen, dann weiß man worüber Du redest.

ciao, jockel

Moin!

Hm, beschreib es einfach noch mal und wenn die Kamera wieder ne Batterie hat, gibt es auch ein Foto.
Es geht um die Einspritzpumpe eines 1,9D VW Motors MKB 1Y. Der Fliehkraftregler ist im oberen Teil der Pumpe auf einer Achse drehbar gelagert. Diese Achse lässt sich in Richtung Antriebsseite der Pumpe herausschrauben, die Achse ist aber nicht bis zum Anschlag hineingedreht, sondern je nach Pumpe 2-3 Umdrehungen herausgedreht und dann mit einer Mutter gekontert.
Der Fliehkraftregler drückt je nach Motordrehzahl durch die Fliehkräfte der Fliehkraftgewichte über einen Druckpilz auf den Hebelmechanismus, der dafür sorgt, das bei Erreichen der über den Verstellhebel vorgewählten Motordrehzahl der Regelschieber auf dem Förderkolben so verschoben wird, das eine Bohrung freiwird, die verhindert das weiterer Kraftstoff zur Dehzahlerhöhung eingespritzt wird.
Der oben erwähnte Druckpilz ist auch auf der Achse des Fliehkraftreglers gelagert. Durch diese Achse sind längs und quer einige Bohrungen, die aus dem Gehäuse der Flügelzellenpumpe mit Diesel versorgt werden. Ich vermute aus Gründen der Schmierung, die älteren Pumpen vom z.B. CS-Motor hatten diese Bohrungen nicht.
Und um genau diese Achse geht es, wie oben geschrieben kann die Achse je nach Pumpe mehr oder weniger hineingedreht werden, im ganz hineingedrehten Zustand wird gerade das Ende des Druckpilzes innen berührt, der Druckpilz, wenn überhaupt, nur minimal in Richtung Hebelmechanismus verschoben.
Was verändert das hinein oder herausdrehen der Achse, welchen Einfluss nimmt das?
Ich habe jetzt ordentlich ausgeholt, in der Hoffnung, das es verständlich wird.

Gruß
Jürgen

Mahlzeit!

Jetzt kann man was mit Deiner Antwort anfangen.

Die ESP hat einen "lastabhängigen Förderbeginn", erkennbar an der eingepressten Kugel auf der Pumpenoberseite zwischen Druckregelventil und Einlaß.

Hier zu sehen:
http://www.system-jockel.de/crash/pict0008.jpg

(von unten auf ca. 55% der Höhe, von links auf ca. 20% der Breite).

Die Kugel verschließt eine Bohrung nach außen, nach innen geht sie auf die Saugseite der Flügelzellenpumpe.

Wenn Du beschleunigst und anschließend von Gas gehst kann der Fliehkraftregler die Reglerhülse verschieben, dabei fließt durch die Bohrungen in der Hülse und in der Welle Kraftstoff aus dem Pumpeninnenraum auf die Saugseite der Flügelzellenpumpe, der Innendruck der Pumpe sinkt (je nach Drehzahl um 0,5 - 1 bar, soweit zumindest meine Messungen).
Da die Frühverstellung der Einspritzung über den Innendruck erfolgt wird so er Einspritzzeitpunkt zurück genommen, das macht man wg. Geräusch und Abgas (NOx).

Wenn Du wieder Gas gibst dann überdecken sich die Bohrungen in der Welle und der Hülse nicht mehr, es wird kein Kraftstoff mehr Richtung Saugseite rausgelassen.

Die Position der Achse bestimmt nun ob die "Auslaßbohrung" der Welle über der o.g. Bohrung sitzt und somit den Kraftstoff Richtung Saugseite rauslassen kann.

Nachdem es für die Funktion der ESP egal ist ob der LFB funktioniert oder nicht würd ich im Zweifelsfall die Achse soweit reinschrauben daß sie die Hülse gerade nicht von innen her berührt.
Meiner Erfahrung nach steht das Gewinde der Achse fast immer um 0-1 mm über die Kontermutter raus.

ciao, Jockel

Moin!

Aha, dann ist diese Funktion auch geklärt...
Bei meiner Pumpe steht die Schraube nicht aus der Mutter hervor, sondern ca. 1mm drinnen oder anders gesagt 2,25 Umdrehungen offen.
Ich nehme an, dieses System unterscheidet nur zwischen Last und keine (geringe) Last, Zwischenwerte sind mit diesem Aufbau wohl nicht zu ermitteln.
In der Achse befinden sich 2 Bohrungen quer und eine längs von der Innenseite der Pumpe bis zum Kanal von der Saugseite der Flügelpumpe. Da befindet sich auch die erste Querbohrung. Eine weitere Querbohrung befindet sich ca. 1,5cm vom Achsende entfernt.
Die Reglerhülse (von mir Druckpilz genannt) hat 3 Bohrungen, eine ca. 5mm, die anderen beiden sind quergebohrt und ca. 20mm vom geschlossenen Ende entfernt.
Die einzelne Bohrung dient vermutlich dazu, zu verhindern, dass sich die Reglerhülse auf der Achse durch den Unterdruck der Flügelzellenpumpe festsaugt.
Exakt bis zu dieser Bohrung ist auch die Achse eingestellt.
Die anderen Bohrungen in der Reglerhülse stehen dann im Fall geringe oder keine Last den Querbohrungen in der Achse gegenüber, verringern den Unterdruck in der Flügelzellenpumpe und verstellen damit den Einspritzbeginn nach spät.
Wird die Achse nun zu weit heraus gedreht, wird selbst bei höherer Last der Förderbeginn zurückgenommen, ist sie zu weit hinein gedreht, funktioniert der LFB nicht mehr und eventuell kann sich die Reglerhülse auf der Achse festsaugen und dadurch den Fliehkraftregler behindern.
Hab ich's verstanden?

Gruß
Jürgen