Abgasskandal, Dokumentation Normverbrauch+Messverfahren | Beiträge 16+

Angeblich sollen nun laut Nachrichten 11 Millionen Fahrzeuge betroffen sein... das wäre der GAU.

Nicht, dass ich Mitleid hätte, nachdem was sich Audi mit dem Sechskant geleistet hat, aber wenn man die bisher angedrohte Strafe auf die Fahrzeugzahl hochrechnet...

Unrealistische, ja gar scheinheilige und verlogene Vorgaben und Gesetze sind heutzutage leider fast schon Standard, egal ob hier oder im täglichen Leben. Vieles davon entpuppt sich meiner Meinung nach als reines Machtvehikel, um unliebsame Unternehmen zu gängeln. Das fängt beim kleinen Krauter in Deutschland an und nun hat es halt mal einen dicken Fisch erwischt.

In den Mittagsnachrichten war zu erfahren, dass einzelne Anwaelte bereits versuchen, VW auf Rueckkauf betroffener Fahrzeuge zu verklagen. Einer soll einen Fuhrparkbetreiber vertreten.

Hi,

EA 189... das dürften doch mehr oder weniger alle EU5 TDIs mit 4 Zylindern sein, oder?

Mal schauen, wann der erste eine Liste mit MKBs (Motorkennbuchstaben) herausgibt... dass es so etwas wie MKBs gibt, scheint die Presse ja noch nicht erkannt zu haben...

Der Gau wäre, wenn sie das mit einem Softwareupdate in Ordnung bringen wollen, dass dem Motor die Spritzigkeit nimmt und den Verbrauch hochtreibt, weil der Filter dann alle 100 km regeneriert wird.

Ich hatte mich ohnehin schon bei diversen Postings im Octavia-Forum gewundert, warum sowohl die älteren PD-TDI als auch die ganze neuen TDI im 5E (Octavia 3) viel häufiger regenerieren als meiner. Bei beiden sind es meist so 400...500 km, ich schaffe laut VCDS trotz teilweise Kurzstreckenbetrieb eigentlich regelmäßig über 900 km. Sollte da etwas der Wurm drinstecken?

Viele Grüße,

Jan

Hallo!

In unserer Tageszeitung war heute zu lesen, dass es dabei wohl (nur?) um Fahrzeuge mit der Abgasnachbehandlung mit Add-Blue / Harnstoff geht.

Soweit ich weiter gelesen habe, soll dem Kunden wohl die lästige Nachtankerei von der Harnstofflösung erspart bleiben, so dass der Harnstoff von Inspektion zu Inspektion reichen soll.


Wir hatten vor paar Monaten schon das Thema, wo jemand mit einem Sharan den Harnstoffverbrauch geschrieben hat, und wir gerätselt haben, warum das so wenig ist.
Ich weiss noch, dass ich das angezweifelt habe, weil ich mit den LKW´s immer so grob auf 500 Liter Diesel 10-12 Liter Add-Blue tanken musste.

~ 2 % auf den Kraftstoff, so habe ich es auch auf einem Lehrgang erfahren, der Motor läuft magerer, verbraucht ca. 2 % weniger, und da das Add-Blue billiger ist, spart man dadurch finanziell ein.

Naja, wenn beim LKW der Add-Blue-Tank leer ist, hat man ein Problem. Der schaltet da in ein Notprogramm, ist so kaum noch fahrbar,
und im Hintergrund droht noch ev. eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung. Wegen nicht eingehaltener Abgaswerte.

Es handelte sich dabei um unseren Sharan...im Gegensatz zu deinem LKW fährt der aber keinen Meter mehr wenn das Adblue leer ist und du dummerweise dann den Motor abschaltest. Kein Wiederstart möglich

Hi,

wurden denn tatsächlich 11 Mio Motoren mit Adblue verkauft? Das klingt doch eher nach dem kompletten Programm - Adblue dürfte doch deutlich weniger zum Einsatz gekommen sein als die "normale" Lösung.

Viele Grüße,

Jan

Steffen G hat folgendes geschrieben:

... Soweit ich weiter gelesen habe, soll dem Kunden wohl die lästige Nachtankerei von der Harnstofflösung erspart bleiben, so dass der Harnstoff von Inspektion zu Inspektion reichen soll. ...

So ist es!

http://www.n-tv.de/wirtschaft/So-funktioniert-der-VW-Abgas-Trick-article15981356.html

Mehr als bescheuert von VW. Das ganze hätte man sich wirklich sparen können!

Bisher lese ich nur oberflächliche Erklärungen, so auch in diesem Link. Ad Blue kann man selbst nachfüllen. In dem Artikel wird der Ad Blue Verbrauch im Prinzip als abhängig vom Kraftstoffverbrauch dargestellt, was auch eine Selbstverständlichkeit wäre. Und daß ein Prüfzyklus ein Standard ist, der die Realität nicht oder teilweise nicht abdeckt oder nicht abdecken kann, ist auch bekannt.
Eigentlich müßte die EPA oder wer auch sonst immer den anwendbaren Prüfzyklus voll vergleichbar gefahren haben, ohne daß das Motormanagement auf eine speziellen Ökomodus umschaltet.
Den Beweis würde ich gerne lesen.
hg
Herbert

Ja da kommen jetzt viele "Fachleute" zu Wort. Gestern erst sah ich auf der Tagesschauhomepage ein Interview mit jemanden der KScope auf seinem Tablet in der Hand hielt und referierte wie eindeutig die Manipulation zu sehen ist. Im Anschluss erklärte der nächste wie das AdBlue dem Kraftstoff zu gemischt wird und dann reagiert.

Unfassbar.

Aber mit technischen Details würde man das Heer der Menschen eh nur langweiligen.

Das es womöglich mit einem zweiradgetriebenen Fahrzeug möglich ist, den Prüfstand zu erkennen, halte ich für möglich. Bei einem Allradfahrzeug wird es sicher schon schwieriger (Da sprach auch ein Experte zu und sagte, dass dies ganz einfach per GPS festgestellt wird.....). Wenn die Software auch im normalen Fahrbetrieb ganau den Prüfzyklus erkennen könnte....

Ich würde mal abwarten. Das es jetzt echt hart wird, erscheint völlig klar, da ja quasi zugegeben. Das die Amis kein AUge zudrücken werden ist auch klar. DIe Letzten STrafen zeigten dort ja schon, das ausländische Hersteller höher belangt werden als heimische. Wenn jetzt noch ein Ami mit Husten / Allergie aufgrund räumlicher Nähe zu einem VW verschandeln Diesel klagt, wird es ganz bitter

Ich hatte ja gestern bereits vernommen, dass Klagen auf Rueckkauf der Fahrzeuge durch VW in der Vorbereitung seien. Ebenso soll eine gerichtsverwertbare Beweisfuehrung mit fabrikfrischen wie auch mit gebrauchten Fahrzeugen bereits laufen. Vermutlich ist es in den USA dann eben nicht mit einem Update getan.

Unter diesem Link https://de.schwurbel-wiki.org/wiki/VW-Abgasmanipulation_in_den_Vereinigten_Staaten#Betroffene_Fahrzeuge findet man unter Einzelnachweise, 4, die "Notice of Violation" der EPA.
Darin ist nachlesbar, worin der Vorwurf besteht, und daß VWoA den "Switch" zugegeben hätte.
hg
Herbert

Die Kernfrage könnte dann sein, ob die US-Abgasvorschriften ein explizites Verbot enthalten, im realen Fahrbetrieb höhere Abgaswerte zuzulassen als im Testzyklus

Der NEFZ erlaubt das ja quasi durch seine laschen Beschleunigungsvorgaben und die daraus resultierenden niedrigen Lastpukte des Motors im NEFZ.
Sobald im Realbetrieb höhere Motorlasten als das Maximum im NEFZ gefahren werden, darf alles unbehandelt durch den Auspuff gejagt werden, was dem Fahrspaß / niedrigen Verbräuchen / dem Bauteileschutz dient.
Das ist z.B. gut erkennbar in den AGR-Kennfeldern der EDC15.

Ein defeat device ist explizit verboten, nachdem in den 70er Jahren die Geschichten mit dem Schalter am Fahrerfenster die Runde machten. Die 55 MPH mit 4MPH/s Beschleunigung aus dem Fahrzyklus entsprechen durchaus realen amerikanischen Bedingungen.

Schätze mal, dass nun kaum noch Euro 6 Diesel ohne SCR System angeboten werden. Dass z.B. BMW wie angekündigt mit dem kommenden X3 ohne SCR System auf den Markt geht, glaube ich nicht.

http://www.iam-net.eu/cms/index.php/de/technik/trends/784-bmw-b-motoren-abkehr-von-scr-kat-und-adblue®.html

MFG
Christian

Zitat:

nachdem in den 70er Jahren die Geschichten mit dem Schalter am Fahrerfenster die Runde machten.

Erläutere bitte mal!

In den Frühzeiten der USA Emissionstests benutzte man einen Schalter am Fahrerfenster, das bei der Messung immer offenstand, im Normalbetrieb mit Klimaanlage eher geschlossen war, um den Motor sehr mager für den Prüfstandtest einzustellen.

MFG
Christian

Servus beinander!

So, Winterkorn ist raus...
Ob da was besseres nachkommt, bleibt abzuwarten

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-chef-martin-winterkorn-tritt-zurueck-a-1054419.html

Viele Grüße aus München!