Erfahrungsbericht 216er Düsen im AFN

Hallo,

angeregt von den Beiträgen und dem Fachartikel hier im Forum habe ich mir die 216er Einspritzdüsen vom VW T4 besorgt und in meinen Passat mit AFN-Maschine eingebaut.
Ich wollte von den Originaldüsen bei jetzt 150 Tkm eh mal den Öffnungsdruck und eventuelles Nachtropfen überprüfen. Die Öffnungsdrücke der alten Düsen lagen zwischen 170 und 180 bar. Nachtropfen war bei keiner der Düsen feststellbar.
Ein guter Tip beim Wechsel war das kurze starten (ca.2 sec) mit nicht angezogenen Kraftstoffleitungen. Nach dem Festziehen sprang mein Motor eigentlich sofort an und lief nach wenigen Sekunden rund. Also kein ewiges Georgel, was ich zuerst befürchtet habe.
Nun zu den Ergebnissen:
Nach dem Starten mit den 216er Düsen war ich geschockt über das extrem harte Nageln im Vergleich zu den Seriendüsen. Von der Leistungssteigerung war ich ebenfalls sehr enttäuscht. Beim 2000-4000/min Test konnte ich keine wirklich messbare Verbesserung feststellen (ca. 6,8 sec +/- 0,2 sec).
Auch auf der BAB konnte ich die von Ulf beschriebene Durchzugsverbesserung vom Gefühl her nicht nachvollziehen. Des weiteren hatte der Wagen besonders beim schnellen Beschleunigen in unteren Gängen eine ziemlich heftige Rauchentwicklung (am Tag im Rückspiegel sichtbar) was mit den Seriendüsen nicht ganz so doll war.
Zur Sicherheit habe ich nochmal alle relevanten Werte bei der Vollastbeschleunigung im 3. Gang mit VAG-COM kontrolliert. Ladedruck, Spritzverstellung und Luftmasse sind im grünen Bereich.
Besonders das nervige Genagel wenn man mit offenem Fenster und Teillast in der Stadt herumfährt hat mich dazu bewogen, die 216er Düsen wieder auszubauen. Nachdem ich meine alten Düsen wieder eingebaut hatte, dachte ich fast ich sitz in einen Benziner, kein Witz!
Fazit für mich: Für den hohen Preis den die Düsenstöcke kosten (auch wenn man sie für 400 Euro bekommt), ist das Ergebnis absolut unbefriedigend.
Sorry an Ulf wegen dem Fachartikel, aber für mich ist das Ergebnis so.

mfG
Albrecht

Hi,

Zitat:

schnellen Beschleunigen in unteren Gängen eine ziemlich heftige Rauchentwicklung (am Tag im Rückspiegel sichtbar) was mit den Seriendüsen nicht ganz so doll war.

bissl wenig Ladedruck, was?
Welche Teilenummern stehen auf den Düsen, für welchen Preis würdest Du sie verkaufen?
Ich nehme an, es handelt sich um Neuteile ohne Dreck drin, oder?

Grüße, Rainer

Hallo Rainer,

Die Teilenr. ist 074 130 201K / 202R, Motorcode AHY. Waren Neuteile, habe sie auch extra vorher und nachher mal auf dem Düsenprüfstand gehabt, hatten alle ihre 220 bar und auch sonst keine Annormalitäten.
Zu verkaufen hab ich nix, habe das etwas anders geregelt, will hier aber nicht näher drauf eingehen.

Zitat:

bissl wenig Ladedruck, was?

Also laut LDA dürfte da nix sein. Meine VTG dürfte sogar recht giftig eingestellt sein. Hab deutlich unter 2000/min schon fast vollen Druck und teilweise Überschwinger bis 1,45 bar.

Nochmal: ich würde aus meiner Sicht den Düsenwechsel nicht empfehlen. Mag sein dass es bei extrem leistungsgesteigerten Motoren sinnvoll ist. Im Alltag überwiegen mir aber Nachteile in Form von Geld und Geräusch.
Ich persönlich brauche mehr Leistung nur zum überholen auf der Landstraße.
Und da bringt das (zuschaltbare) 10 cent Tuning wesentlich mehr und kostet fast nix.

mfG
Albrecht

Hallo Albrecht,

hattest Du auch im Fahrbetrieb die Werte der Spritzbeginnregelung überprüft?

Grüße, Rainer

Hallo Rainer,

ja habe ich: 3.Gang Vollast um 3000/min. Soll und ist waren immer annähernd gleich.
Meine Pumpengrundeinstellung mit Seriendüsen ist etwas früh aber noch im Toleranzfeld, und dürfte demnach mit den 216er Düsen evtl. genauer auf der Linie liegen. Grundeinstellung konnte ich jedoch nicht prüfen, da ich keine Vollversion habe. Hatte das mal mit einem 1551 gemacht vor ca. 3 Monaten.

mfG
Albrecht

Hallo Leute,

ich hab das jetzt schon von verschiedenen Seiten gehört dass die Düsen alleine nichts (wesentliches) bringen, sondern nur in Verbindung mit dem 12mm Kolben der ESP, dann aber geht’s ordentlich ab, kein Vergleich mit Chiptuning. Mir ist das zu teuer, bzw zuviel Aufwand.

Aber : von härterem Nageln war bislang nicht die Rede, deshalb wäre es schon interessant warum das hier auftrat – Es könnte die Piloteinspritzung gefehlt haben, aber warum fällt die nur durch den Düsentausch aus ?

Da die Düsen nu ja nicht mehr drin sind, fallen weitere Messungen aus. Gibt es noch jemand der das mit dem Nageln in Verbindung mit den 216er bemerkt hat. ?

Hallo Albrecht & Garth,

der Durchmesser des Verteilerkolbens der ESP ist aus der Typnummer ablesbar.
Diese wäre daher interessant.

Beispiel wie so eine Nummer aussieht: VE4/10E2250R728 (keine Ahnung was das jetzt für ne Pumpe ist, hab ich wahllos herausgegriffen)

Die 4 steht für 4 Zylinder, die 10 für den Durchmesser des Verteilerkolbens.

Grüße, Rainer

Hallo Garth,

Zitat:

Es könnte die Piloteinspritzung gefehlt haben, aber warum fällt die nur durch den Düsentausch aus ?

Daran kann es nicht liegen, denn die Voreinspritzung wird rein mechanisch durch den 2-Feder Düsenhalter realisiert.
Das Problem ist das es so viele andere Sachen neben dem Lochdurchmesser gibt, die die Gemischbildung und Verbrennung beeinflussen (Öffnungsdruck, k-Faktor der Düsen,...)
Theoretisch ist ja alles gut und schön, es ist aber alles ein Raten ins blaue hinein.
Keiner weiß genau wie sich z.B. der Zündverzug durch die veränderte Gemischbildung verhält.
Letztendlich müsste der Motor auf einen richtigen Prüfstand mit Druckindizierung usw.

mfG
Albrecht