Hier für die 'Saure-Gurken-Zeit' ein neuer Bericht, diesmal aus der Sicht meines Partners Frank:
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GLP 03.07.2004
Wir trafen sehr früh morgens am Ring ein, denn Mathias hat in nächtlichen Programmieraktionen die nächste Evolutionsstufe der Kennfelder erstellt, und die wollen wir noch vor dem Rennen in das Steuergerät einbauen.
Alles verlief planmässig und wir 'chipten' in aller Herrgottsfrüh um:
http://www.mungo-racing.de/images/chipping.jpg
Nach einer kurzen Probefahrt durch Nürburg reckte Mathias den Daumen nach oben 'die hatt' die gleiche Power obenrum, aber schon Dampf ab 1500 U/min.' und grinst breit.
Neben den optimierten Kennfeldern führen wir diesmal eine weitere Neuerung ein: Die erste Version unseres selbstentwickelten Systems zur Zeitnahme. Das Wetter ist wie bei fast jedem Rennen in diesem Jahr durchwachsen, aber zumindest meistens trocken. Wir merken schnell das die zweite Evolutionsstufe der Software unseres Motormanagements ein echter Schritt nach vorne ist. Das Turboloch gehört der Vergangenheit an, der Motor ist kräftig aber nicht mehr giftig und viel einfacher zu fahren. Die Hankook Strassenreifen kommen bei trockener Fahrbahn ebenfalls gut mit der Power klar und wir können es richtig fliegen lassen.
Etwas Probleme bereitet uns noch die Bedienung des neuen Zeitnahmesystems und wir starten einmal 2 Sekunden zu früh von unserem Wartepunkt, merken das jedoch noch kurz vor der Ziellinie und versuchen den Fehler mittels Zeitgefühl auszugleichen. Das klappt auch halbwegs aber die angestrebte Platzierung in den Top 10 rückt in weite Ferne. Für den zweiten Turn stellen wir unsere Zeitnahmestrategie um, können so die Vorteile des neuen Systems besser nutzen, und fahren einen der besten Turns überhaupt. Wir schaffen es so zumindest wieder auf den 18ten Platz, haben die Gewissheit das die Zeitnahme jetzt funktioniert und sind alles in allem zufrieden.
Als ein paar Tage später der Brief von Kalle Breidbach kommt in dem steht das wir jetzt die Hankook-Wertung in der Klasse 'GLP' anführen steigt die Zufriedenheit noch weiter an.
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Castrol-Haugg-Cup 03.07.2004
Stefan hat sich nach der GLP verabschiedet und blitzartig auf den Weg zur Hochzeit seiner Schwester gemacht und ich musste zum ersten Mal ein komplettes CHC-Rennen alleine fahren. Olli hat einen weiteren Schrauberkollegen mitgebracht und die beiden machen zwischen GLP und CHC einen schnellen Pitstop, kontrollieren die Flüssigkeiten und wechseln auf Slicks. Es ist für uns auch das erste Mal das wir GLP und CHC an einem Tag fahren und wir sind doch recht erstaunt wie wenig Zeit bleibt um in die Startaufstellung zu kommen.
http://www.mungo-racing.de/images/pitstop.jpg
Das Wetter ist mittlerweile ziemlich wechselhaft und auf den letzten beiden GLP-Runden hatten wir heftigen Regen in einigen Streckenpassagen. Ich habe etwas Bedenken ob die Slicks die richtige Wahl waren, aber jetzt ist es zu spät. In der ersten Runde bleibt es trocken und ich freue mich auf ein paar schnelle Sprintrunden. Die Sprintrunden zeigen dann jedoch, dass der ab und zu einsetzende Regen nicht das größte Problem ist. Die zunehmende Renndauer bringt ans Licht, dass - die zwar mit Rennbremsbelägen und gelochten Scheiben ausgestattete - Serienbremse des Golfs einfach nicht mehr mit der Motorleistung klar kommt und Runde für Runde abbaut. Der Druckpunkt im Bremspedal wird immer weicher und man muss es, kurz vor dem geplanten Boxenstop, schon fast komplett durchtreten um spürbare Bremswirkung zu erzielen. Also ist haushalten mit den Bremsen angesagt!
Der Boxenstopp verläuft problemlos und die Jungs betanken den Golf mit zusätzlichen 15 Litern Diesel. Olli hat's ausgerechnet und er meint es reicht. Im zweiten Turn wird das Wetter immer besser und die Strecke trocknet komplett ab. Da die Bremse eh' fertig ist beschliesse ich auf den verbleibenden Sprintrunden mal zu versuchen was geht und zur Not die letzte Sollrunde ohne Bremse zu rollen. So kommen Rundenzeiten unter 10 Minuten dabei heraus und ich kann nur sagen: 'Nicht schlecht für eine Diesel'
http://www.mungo-racing.de/images/chc20040307_01.jpg
Die Bremse ist danach völlig am Ende und hat keinerlei Bremswirkung mehr, dafür aber das kreischende Geräusch das entsteht wenn Metall auf Metall reibt. Wir haben es geschafft an einem Tag komplett neue Rennbremsbeläge und -scheiben in Bremsstaub zu verwandeln
Es muss sich diesbezüglich schleunigst was ändern!
Wir haben ein weiteres Rennen in Wertung beendet und es kommt am Ende der 4. Platz in unserer Klasse dabei heraus. Der Golf hat gehalten und bis auf die Bremse keinerlei Probleme bereitet, so können wir zufrieden den Heimweg antreten.
Unser nächstes Rennen ist am 28. August auf der Nordschleife!