Salatöbeimischung

Ja ich weiss, das Thema gabs schon mal. Ich hab einiges mit der Suchfunktion gefunden, nur leider nicht so wirklich die Antwort auf meine Frage.

Ich hab gelesen, das einige hier mit Mischungen fahren, Normaldiesel mit bis zu 50% Salatöl, etc. Bei den derzeitigen Spritpreisen sucht wohl jeder Dieselfahrer nach Alternativen....
Da wir momentan eine recht warme Jahreszeit haben, sollte es ja hinsichtlich der Vorwärmung keine Probleme geben.
Kann ich mir (theoretisch) also bis zu 50% Salatöl beimischen ohne, das es dauerhafte Probleme oder Störungen gibt oder muss ich befürchten, das etwas kaputt geht?
Dieselfilter etc wird alles regelmässig gewechselt.....
Achso, ich fahre nen 1,9 TDI Passat PD, Bj 99

Moin Tobaran,

Ich bin neu hier, fahre einen AAZ im T3, den aber mit 100% Pöl im Eintank. TDI-Mäßig bin ich noch ein Lernender, hab halt noch keinen, das wird sich aber hoffentlich relativ bald ändern.

Mit dem Salatölfahren im TDI ist das so ne Sache. Wenn dir dein Motor heilig ist und du keinen Motordefekt riskieren willst oder kannst laß es lieber, selbst bei kleinsten Pölmengen ist die Gefahr schon gegeben, das Pöl ins Motoröl gelangen könnte und da sein Unheil anrichten könnte.

Ich würde zumischen, bis das Kaltstartverhalten oder der Motorlauf deutlich schlechter wird. Kontrolliere aber peinlich genau deinen Motorölstand, ein steigender Motorölstand ist ein sicheres Zeichen für Pöleintrag ins Motorenöl, und dann heißt es für das Motorleben schnell Handeln. Sofort Ölwechsel mit Filterwechsel und möglichst viel Diesel auf das Pöl/Dino-Gemisch. Das Gemeine am Pöl ist nämlich, daß es nicht wie Diesel verdunstet, sondern salopp gesagt ranzig wird und dabei Pudding macht. Pudding hat nur die Ölpumpe nicht so gerne weil sie es nicht Pumpen kann, schon gar nicht in kleinste Schmierbohrungen hinein. Die Auswirkung auf das Lager- und damit Motorleben kann man sich leicht ausmahlen...

Hilfreich im Kamf gegen die Polymerisation denke ich ist es den Wagen beim Kaltstart vorzuglühen wie einen Kammermotor, dadurch verbessert sich auf jeden Fall das Startverhalten mit Pöl, ich denke, wenn das Gemisch erst einmal brennt ist's auch nicht mehr so wahrscheinlich, daß das Pöl an die kalte Zylinderwand gelangt und von da über die Kolbenringe seinen Weg ins Motoröl findet. Langstrecke fahren hilft auch. Ich kenne einen, der fährt auf diese Art einen auf 110PS gechippten 1Z mit 90% Pöl ohne Mölvermehrung. Er hat lediglich die Leitung zum Temperatursensor der die Glühzeit steuert schaltbar gemacht und gaukelt damit dem Motorsteuergerät sibirische Temperaturen vor, was das STG zum Vorglühen veranlasst. Ansonsten hat er noch nen Eigenbau-Wärmetauscher installiert, den halte ich aber auch beim TDI nicht für unbedingt erforderlich, bei den Kammermotoren verlängert ein Wärmetauscher vor dem Filter nur die Filterstandzeit, mehr nicht. Da, wo die Temperatur gebraucht wird, nämlich in der ESP und in den Düsen, wird's eh passend warm und nützt beim Kaltstart kein Wärmetauscher der Welt etwas, auch beim PD-TDI. Vielleicht ist noch eine teilweise Umgehung des Kraftstoffkühlers sinnvoll, aber da sind wir schon fast bei 100%...

Das zweite, wo ich Gefahr sehe sind die PD-Elemente. Es hat sich bei den Zapfendüsen gezeigt, daß trotz der Filterung im Kraftstoffilter noch abrasive Tendenzen zu beobachten sind und die Düsen schneller als mit Diesel verschleißen. Desweiteren hat Pöl eine wesentlich höhere Tendenz die Düsen zu verkoken als Diesel. Bei den Kammermotoren hilft auch dagegen den Düsenöffnungsdruck zu erhöhen, ich weiß aber nicht, ob dies beim PD-Element auch machbar ist geschweige denn ob es Sinn macht. Hier in der Gegend fährt im Übrigen ein Beetle mit PD-TDI mit 100% Pöl im Eintanksystem herum. Was die da alles umgerüstet haben und wie lange es hält weiß ich jedoch (noch) nicht.

Was mir grad noch einfällt: Hat der Motor eine Kraftstoffdrucküberwachung? Dann kann das STG ärger machen, da der Kraftstoffdruck gerade bei kaltem Motor mit steigendem Pölanteil steigen dürfte.

Ich hoffe, ich konnte etwas weiter helfen, ansonsten schau mal hier rein: www.fmso.de
Oder, vielleicht TDI-spezifisch besser, aber anschpruchsvoller und "rauher" das Fatty: www.fatty-fuels.de
Da steht einiges zu TDI und Pöl in den Archiven.

Rußige Grüße
Peter

Hallo,
die Infos bezüglich der Eintragung ins Motoröl gelten sinngemäß auch für Biodiesel (RME)!
MfG
A4

Hi,

interessant finde ich die Tatsache, daß es bei passendem Einspritzsystem und Motor wohl doch mit 100% Pflanzenöl geht.
Vor einigen Wochen habe ich mich durch Zufall mit einem Landwirt unterhalten, dessen Trecker zu 100% mit Rapsöl befeuert wird.
Der Motor ist ein 6Zylinder Direkteinspritzer 2V von Deutz mit Pumpe-Leitung-Düse Einspritzung.
Der Betriebsstundenzähler des Trecker zeigte einen Wert von über 4000h.
Nach Auskunft des Betreibers sind bisher keine Probleme aufgetreten.
An Reparaturen ist nichts angefallen, bei irgendwas um 4000h wurden die Einspritzdüsen getauscht.

Bemerkenswert daran ist, daß erfahrungsgemäß so ein Trecker sehr viel im unteren Lastbereich betrieben wird und trotzdem keine Probleme aufgetreten sind.
Der Motor hörte sich gesund an, absolut 'normaler', gleichmässiger Lauf und keinerlei Blau-/Schwarzrauch weder beim Start noch beim Betrieb.

Lediglich der Motorölstand muß laut Betreiber aufgrund Pöl-Eintrag ins Möl bei exzessivem Niederlast-Betrieb im Auge behalten werden. Ein 'Pudding' Problem hatte er noch nie, es wird mineralisches Möl verwendet (Low-Cost).

4000 Betriebsstunden würden bei einem PKW mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50km/h etwa 200.000km entsprechen.

Grüße, Rainer

ich hab mich mal mit dem Thema Pöl im TDI beschäftigt und meinen 3er mit Pöl gefahren, allerdings im 2 Tanksytem.
Pöl hat bei 90 Grad Celsius immer noch die 5 Fache Zähigkeit von Dino.
Mein Motor hat nach 50000 km Pöl jedoch den Geist wegen der KWschraube aufgegeben und nicht wg dem PÖL.

Die Eintankumrüster für TDIs , die ich kenengelernt hab, haben nach einiger Zeit ihre Kunden angeschrieben, daß es zu Motorschäden kommen kann und daß sie kein Pöl mehr fahren sollen. Das Geld haben sie jedoch nicht zurückbekommen.
Diese Umrüstungen funktionieren meist mit Glühkerzen, die das Pöl schnell erwärmen sollen.
Erne kurze Nachrechnung ergibt jedoch, deß der Motor dann immer noch Beim Kaltstart ca 5 Minuten mit eiskaltem Pöl läuft.
Also: alles Humbug, mit 2Tank PÖL mit Vorsicht , mit 1-Tank nur Dino!

meine Erfahrungen, meine Meinung, kein Anspruch auf generelle Richtigkeit!!

Oder Mischung fahren wie ich: 2/3 RME (oder auch Dino) und 1/3 Pöl.

Im Fahrzyklus sollte ab und zu Volllast vorkommen.

SeatArosa1.7SDI hat folgendes geschrieben:

Oder Mischung fahren wie ich: 2/3 RME (oder auch Dino) und 1/3 Pöl. Im Fahrzyklus sollte ab und zu Volllast vorkommen.

Ich würde sogar sagen möglichst wenig Kurzstrecke.

Ich würde sogar sagen möglichst wenig Kurzstrecke.

@Bertil:
Wie definierst du Kurzstrecke? Fahre jeden Tag 50 Km (insgesamt) mit ca. 3 Km Volllastanteil aber IMO ist das noch immer Kurzstrecke denn sonst würde ich bei mir schon lange PÖL reinkippen.

ampac hat folgendes geschrieben:

@Bertil: Wie definierst du Kurzstrecke?

Kurzstrecke ist für mich wenn die Fahrzeit mit Öltemperatur über 90°C kleiner ist wie unter 90°C (bei gemäßigtem warmfahren).

Mein 1Z hat für das erreichen von Öltemperatur 90°C zwischen 10 und 20km gebraucht.
Mit einer einfachen Strecke von 25km liegst du also knapp an der Grenze.

Zwischenfrage.

Wie siehts mit dem Zusetzen des Spritfilters bei Pöl-Ersteinsatz aus?

Meiner ist noch relativ neu u. teuer.
Der einzige Punkt welcher mich vom sofortigen Pöl-Einsatz abhält, hab nämlich keine Bedenken. Ich fahr viel BAB und in MCH auch richtig spritzig und weit.

Meiner ist noch relativ neu u. teuer.

Spritfilter gleicher Qualität zu 25% des ATU-Preises (da anderes System: separate Filter-Schraubpatronen und fester Filterkopf) gibt es bei entsprechenden Spezialversendern im Internet, dazu bitte in der Pölerszene stöbern.

ciao
Holger

Bertil hat folgendes geschrieben:

ampac hat folgendes geschrieben: @Bertil: Wie definierst du Kurzstrecke? Kurzstrecke ist für mich wenn die Fahrzeit mit Öltemperatur über 90°C kleiner ist wie unter 90°C (bei gemäßigtem warmfahren). Mein 1Z hat für das erreichen von Öltemperatur 90°C zwischen 10 und 20km gebraucht. Mit einer einfachen Strecke von 25km liegst du also knapp an der Grenze.

Öl oder Wassertemperatur? Wie hast du beim 1Z die Öltemp. bestimmt?
Ich fahre ca. 50km eine Strecke, die ersten ~35km überwiegend Landstraße und kleine Ortschaften. Abends heimwärts genau andersherum, ca 15km Großstadt und dann Landstraße.

Das wäre ja nach den Aussagen hier ideal für Pöl-Beimengungen?

Was meint ihr eigentlich mit Volllast genau? Motor möglichst hochdrehen oder eher Vollgas und aus niedrigen Drehzahlen beschleunigen?

x world one hat folgendes geschrieben:

Öl oder Wassertemperatur?

Öltemperatur! (ich hatte es extra fett geschrieben)
Das Wasser ist deutlich scheller auf 90°C.

Zitat:

Wie hast du beim 1Z die Öltemp. bestimmt?

Mit einem Öltermometer. Beim 1Z hatte ich das eingebaut, beim AXR war ich bisher zu faul einzubauen.

Zitat:

Ich fahre ca. 50km eine Strecke...

Vorher hattest du gerschrieben 50km insgesamt (also je Strecke 25km) ... so hab ichs zumindest verstanden

Zitat:

Das wäre ja nach den Aussagen hier ideal für Pöl-Beimengungen?

Ja.

Zitat:

Was meint ihr eigentlich mit Volllast genau? Motor möglichst hochdrehen oder eher Vollgas und aus niedrigen Drehzahlen beschleunigen?

Kurz und bündig ... Gaspedal auf dem Bodenblech.

Bertil hat folgendes geschrieben:

Zitat: Ich fahre ca. 50km eine Strecke... Vorher hattest du gerschrieben 50km insgesamt (also je Strecke 25km) ... so hab ichs zumindest verstanden

Ich hatte das vorheriger Posting nicht geschrieben in dem Thread

Bertil hat folgendes geschrieben:

Zitat: Was meint ihr eigentlich mit Volllast genau? Motor möglichst hochdrehen oder eher Vollgas und aus niedrigen Drehzahlen beschleunigen? Kurz und bündig ... Gaspedal auf dem Bodenblech.

Gut, das ist kein Thema, wozu gibts Ortsausgangsschilder? Da muss man ja von 50 irgendwie auf 100 kommen und beim 1Z geht das nur mit Fuß auf'm Bodenblech.

x world one hat folgendes geschrieben:

Ich hatte das vorheriger Posting nicht geschrieben in dem Thread

Au Sorry ... hatte ich verwechselt

Zitat:

Gut, das ist kein Thema, wozu gibts Ortsausgangsschilder? Da muss man ja von 50 irgendwie auf 100 kommen und beim 1Z geht das nur mit Fuß auf'm Bodenblech.

Ja, das kenn ich noch!

Ich fahr am Freitag ca 300 km nach Frankreich, dort evtl. Samstags ein paar Mal nen Berg hoch (ca 13km) und wieder runter, und dann Sonntag wieder 300 km heim.

Welche maximal Konzentration "Pöl im Diesel" wuerdet ihr vorschlagen.

Ich hab noch ca 30 Liter Diesel im Tank und nur einen Tank.

m;