Betr. Ursachenforschung für Teillastruckeln.
Geplagt von chronischem Teillastruckeln (siehe:
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=11858&sid=1246704e5c15c80d86bc8911c626c808 ) habe mir in den vergangenen Tagen noch eimal grundlegende Gedanken zu möglichen Ruckelursachen gemacht und hätte nun gerne gewusst, was die Experten darüber denken.
Ich meine inzwischen, dass das eingangs beschriebene Ruckelproblem nichts weiter ist, als ein stark
gestörter Rundlauf des Motors, also
ein im Zündtakt wiederkehrender Drehmomentabfall auf einem Zylinder. Die meisten von Euch gähnen nun gelangweilt und wissen jetzt wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will. Für die anderen, jene Kollegen, die sich die Zusammenhänge wie ich mühsam erarbeiten müssen, folgt ein kleiner Diskurs:
Gewisse Drehmomentschwankungen an der Kurbelwelle sind normal, da der Abwärtsdrang des Kolbens auf seinem Weg von OT nach UT ja nicht konstant ist und da zudem noch gegen die Kompression der benachbarten Zylinder angearbeitet werden muss. Um die hierdurch bedingten Drehmomentschwankungen ein wenig ausgleichen zu können, braucht der Motor die Schwungscheibe, deren Massenträgheit die an der Kurbelwelle auftretenden Drehmomentschwankungen halbwegs glättet.
Solange alle Zylinder mehr oder weniger gleichmäßig arbeiten, ist dank der Schwungmasse und der schwingungsdämpfenden Motoraufhängung kaum etwas von der inneren Unruhe des Aggregats zu spüren.
Nimmt nun die Leistung einzelner Zylinder - wodurch auch immer - ab, kann dies die ausgeklügelte Drehmoment-Ballance des Motors empfindlich stören, und das Aggregat kommt regelrecht aus dem Tritt. Der betroffene Zylinder und die beteiligte Schwungmasse schaffen es in diesem Fall nur noch mit Mühe und Not, den genenläufigen Kolben über die Kompression zu stemmen. Immer wenn dieser Zylinder an der Reihe ist, fällt das kupplungsseitig anliegendede Drehmoment ab. Mechanisch bedeutet das einen deutlichen Drehmomentverlust während eines jeden Umlaufs. Fahrgefühlsmäßig ruckelt der Wagen dann im Teillastbetrieb so ähnlich wie beim Anfahren mit einer rupfenden Kupplung und der Motor tanzt im Takt auf und ab. Im Schiebebetrieb und unter Vollast scheint der Motor dagegen ruhig zu laufen, da hierbei immer außreichend Drehmoment zur Verfügung steht, um den Motor problemlos über den nächsten OT zu hieven.
Werden nun durch einen Defekt an der Einspritzpumpe einzelne Zylinder des Motors nicht mehr ausreichend mit Diesel gefüttert, kommt es zu den beschriebenen Problemen. Die hier im Forum beschriebene DIY Ruckelabhilfe sorgt dann dafür, dass die eingespritzte Kraftstoffmenge insgesamt heraufgesetzt wird. Hierdurch steigt die jeweilige Zylinderleistung im Teillastbetrieb wieder über das kritische Mindestmaß an und der Motorlauf erscheint ruhiger. Soweit so gut!
Fazit: Ursache für das Ruckeln ist - meiner Ansicht nach - also der rapide Drehmomentabfall innerhalb eines jeden Kurbelwellenumlaufs, verursacht durch die permanente Minderleistung eines oder mehrerer einzelner Zylinder.
Die ESP und das MSW sind somit die üblichen Verdächtigen. Daneben erscheinen mir aber auch auch andere Erklärungsansätze für das "Schwächeln" einzelner Zylinder plausibel:
Minderleistung eines Zylinders durch Kompressionsunterschiede (defektes Ventil, defekter Kolbenring etc.)
Minderleistung eines Zylinders durch Kraftsoffmengenunterschiede (ESP, MSW, eine verstopfte Einspritzdüse etc.)
Minderleistung eines Zylinders durch falschen Einspritzzeitpunkt (Spritzverstellung tillt)
Wenn dies der Fall sein sollte, wären Störungen an Teilen, die immer gleich alle Zylinder betreffen müssten (z.B. Turbolader, LMM) als
primäre Ursache eher unwahrscheinlich.
Nun meine
Frage an die Experten: Erscheint Euch die Theorie mit der Minderleistung einzelner Zylinder in diesem Fall plausibel?
Der AUDI ist weg, es lebe der KATZEN-FORD 2,0 CDTIrnrnSteuerketten find' ich geil!