Farbplaketten bei Feinstaubalarm mit Fahrverboten

Ein Text der Auto-Bild habe ich kopiert:

"Die Investition lohnt aber auch aus einem anderen Grund: der "Verordnung zur Kennzeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge" ("Plakettenverordnung"). Damit sollen Fahrverbote bei Feinstaubalarm gesteuert werden. Durch farbige Plaketten gekennzeichnete Autos können von solchen Beschränkungen ganz oder teilweise ausgenommen werden. Gekennzeichnet werden Pkw nach Euro 2 (schwarz), Euro 3 (gelb) und Euro 4 (grün). Dank Nachrüstung können Autofahrer die Eingruppierung in eine bessere Schadstoffgruppe erreichen. Wichtig: Die grüne Plakette wird auch für Diesel mit Euro 4 vergeben, die keinen Filter an Bord haben. Der Steuerzuschlag wird für sie aber fällig"

Es soll also Fahrverbote für Innenstädte bei einem Feinstaubalarm geben, die durch die entsprechende Farbplakette umgangen werden können geben.
Was machen eigentlich die ganzen Kleinspeditionen, die oftmals mit den mehr oder weniger alten Dieselfahrzeugen, Zeitungskioske, Apotheken usw. auch in Innenstädten täglich beliefern müssen?
Ich kann mir beim bestem Willen nicht vorstellen, daß die sich alle neue Diesel kaufen können, bzw. alle alten Diesel mit einem Rußpartikelfilter nachrüsten lassen.
Der finanzielle Mehraufwand wäre für viele bestimmt das "Aus" für ihren Betrieb. Oder ein Fahrverbot, so daß der Kunde in einem bestimmten Gebiet bei Feinstaubalarm nicht mehr angefahren werden darf, würde ja zwangsläufig auch zu Auftragsverlust führen.

Bis zum Jahr 2000 habe ich mitten in der City von Saarbrücken gewohnt. Das heißt, bei Feinstaubalarm, hätte ich nicht mehr zur Arbeit fahren dürfen bzw. auf dem Heimweg dürfte ich nicht mehr bis zu meiner Wohnung zurück fahren?

Bin gespannt, wie das alles GENAU geregelt werden soll!

Oli

Hi,

Zitat:

Gekennzeichnet werden Pkw nach Euro 2 (schwarz), Euro 3 (gelb) und Euro 4 (grün).

Das beweist mal wieder, wie toll die Autobild recherchiert - schau mal z.B. auf

http://www.transaktuell.de/DEKRA_teilt_Feinstaubplaketten_aus.sw

..oder beliebige andere Seiten. Rot / Gelb / Gruen ist korrekt.

In Berlin zumindest ist der Plan, ab 2008 alle Autos OHNE Plakette auszusperren. Wann dann Rot und Gelb folgen, kann man sich je nach Habgier der Politker ueberlegen... zumindest Euro 3 Autos duerften meiner Meinung nach noch mindestens bis 2010 (in Berlin) Ruhe haben.

Viele Gruesse,

Jan

oli73 hat folgendes geschrieben:

Ein Text der Auto-Bild habe ich kopiert:

Ich kommentiere jetzt mal die "Journalistischen Glanzleistungen" dieses Käseblattes ...

Zitat:

... Gekennzeichnet werden Pkw nach Euro 2 (schwarz)

FALSCH!

Die niedrigste Einstufung ist ROT und nicht schwarz!

http://www.gtue.de/apps2/feinstaub/plakette.php?such_art=7#Frage09

Zitat:

Euro 3 (gelb) und Euro 4 (grün).

FALSCH!

FAQ GTÜ Frage 9:
http://www.gtue.de/apps2/feinstaub/plakette.php?such_art=7#Frage09

Zitat:

Dank Nachrüstung können Autofahrer die Eingruppierung in eine bessere Schadstoffgruppe erreichen.

FALSCH!

Wenn das Fahrzeug durch die Nachrüstung die nächsthöhere Schadstoffeinstufung beim Rußwert erreicht dann ja, sonst leider nein.

Da gibt es eine Menge Fahrzeuge die das eben nicht erreichen, selbst dur eine Nachrüstung. Meist sind das die für die es gar keine Nachrüstung mehr gibt.

Zitat:

... Ich kann mir beim bestem Willen nicht vorstellen, daß die sich alle neue Diesel kaufen können, bzw. alle alten Diesel mit einem Rußpartikelfilter nachrüsten lassen. Der finanzielle Mehraufwand wäre für viele bestimmt das "Aus" für ihren Betrieb.

Genau das ist Sinn und Zweck dieser Verordnung. Eine Endämmung des "Dieselbooms" und eine völlige Vernichtung der Privaten Dieselflotte auf längere Sicht.
Die Neuen Fahrzeug mit aktiven DPF Systemen werden in Zukunft zu solchen "Kraftstoffvernichtern" gezüchtet werden müssen, das es völlig uninteressant wird einen Diesel zu fahren.
Bei Bosch und SiemensVDO rechnet man mit einem Kraftstoffmehrverbrauch durch die EU 5 Abgasnorm von 15-30%. Damit ist der Diesel Tot!

Zitat:

Oder ein Fahrverbot, so daß der Kunde in einem bestimmten Gebiet bei Feinstaubalarm nicht mehr angefahren werden darf, würde ja zwangsläufig auch zu Auftragsverlust führen.

Das ist unseren Politikern völlig egal. Dann soll der Lieferant ein Fahrzeug fahren welches dre grünen Einstufung entspricht.

Zitat:

Bis zum Jahr 2000 habe ich mitten in der City von Saarbrücken gewohnt. Das heißt, bei Feinstaubalarm, hätte ich nicht mehr zur Arbeit fahren dürfen bzw. auf dem Heimweg dürfte ich nicht mehr bis zu meiner Wohnung zurück fahren? Bin gespannt, wie das alles GENAU geregelt werden soll!

Genau so wie du es beschreibst.

Ich hoffe das so langsam jedem klar wird was für einen Schwachsinn die EU ihren Mitgliedern da aufgegbrummt hat und wie Unsinnig unsere Regierung diese Forderungen umsetzt (umsetzen muss!).

Das Fahrverbote nichts (oder wenig) bringen hat der Besuch des Amerikanischen Präsidenten vor einigen Jahren doch gezeigt. Einen Tag lang waren diverse Innenstädte (u.a Wiesbaden) komplett gesperrt. Und wie war die Feinstaubbelastung zu diesen Zeiten? Genau ... So hoch wie nocht nie!
Warum ist die Feinstubbelastung in diversen Ostseebädern so hoch wie nirgendwo? Und das trotz weniger Autoverkehr wie in den Großstädten! Weil auch andere Faktoren (z.B. Salzhaltige Luft) die Messungen beeinflussen.

Bertil hat folgendes geschrieben:

Bei Bosch und SiemensVDO rechnet man mit einem Kraftstoffmehrverbrauch durch die EU 5 Abgasnorm von 15-30%. Damit ist der Diesel Tot!

Hallo Bertil,

hast Du dafür eine Quelle. Wenns so ist, wäre die ganze Diskussion die Umwelt-Schizophrenie des Jahrhunderts. CO² Produktion ist proportional zum Kraftstoffverbrauch.
Der (Turbo)-Diesel ist zur Zeit die einzige Verbrennungskraftmaschine mit >40% Wirkungsgrad.

Mit 15-30% Mehrverbrauch liegt man beim Benziner und erkauft sich bessere Feinstaubwerte mit erhöhter CO² Produktion.

Bei LKW, Bahn und Schiffen gibts dieselbe Problematik.
Zurück zu den alten Ami-Benzin-LKW mit V12 Maschine und 600l Tank? (an der Zapfsäule konnte man getrost Frühstücken gehen bis er voll war)

Was will man????

Mit freundlichem Gruß
Christian

chris11 hat folgendes geschrieben:

... Wenns so ist, wäre die ganze Diskussion die Umwelt-Schizophrenie des Jahrhunderts. CO² Produktion ist proportional zum Kraftstoffverbrauch.

Richtig .... aber die Hersteller werden den Kraftstoffverbrauch wieder senken (müssen). Und sei es durch etwas seltsame Mittel wie dem "Downsizing" (wie beim TFSI 1,4).
Diese Autos verbrauchen nach dem EU Zyklus dann super wenig, aber ausserhalb dieser Betriebsbedingungen werden sie dann zum "Schlucker".

Auf zum 150PS TDI mit 1,4Liter Hubraum und 400 Nm

Hier ist noch ein Link:

http://www.motor-klassik.de/aktuell/politik_U_recht/hxcms_article_501363_14878.hbs

Der Link liest sich so, als wären generelle Fahrverbote geplant. Unabhängig vom Feinstaubalarm.

Was passiert mir eigentlich, wenn ich mich nicht ans Fahrverbot halte?

Oli

Die Möglichkeit, ereignisbezogene Fahrverbote zu verhängen, gibt es schon länger. Momentan fehlt mir dafür nur die Kenntnis der konkreten Rechtsgrundlage. Neu dazugekommen ist für Städte, Gemeinden und auch für die Bundesländer die Möglichkeit, "Umweltzonen" einzurichten und dort u. a. den Betrieb von Kraftfahrzeugen zu reglementieren. Viele Städte sind dazu gezwungen, da sie die europäische Feinstaubrichtlinie nicht einhalten und keine andere Lösung sehen.

Berlin äußerte sich nach letzten Medienberichten dahingehend, die Umweltzonen noch in diesem Jahr einzurichten und die damit verbundenen Verkehrsverbote ab Anfang 2008 durchzusetzen. Bislang ist beabsichtigt, die Umweltzone auf dem Bereich innerhalb des Berliner S-Bahnringes zu beschränken. Es werden aber auch Stimmen laut, die eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet fordern.

Wie viele andere Städte auch will Berlin das Befahren der Umweltzonen für Fahrzeuge ohne Plakette unterbinden - und das auch dann, wenn das Fahrzeug hinsichtlich seiner Einstufung durchaus in der Zone betrieben werden darf.

Es ist offenbar auch beabsichtigt, keine Unterschiede zwischen PKW, LKW, Motorrädern oder Kleinkrafträdern zu machen, da im Beschlußentwurf des Abgeordentenhauses nur von "Kraftfahrzeugen" die Rede war. Damit dürfte auch der überwiegende Teil der Motorrad-, Moped- und Rollerfahrer davon betroffen sein. Die wenigsten Motorräder erfüllen Euro 1, einige Euro 2 - und bei Kleinkrafträdern sieht es noch düsterer aus. Dort ist Euro 2 schon "was Gutes" und eher die Ausnahme! Zweitaktmotoren erfüllen meist nicht einmal Euro 1.

Ein Kollege von der Berliner Polizei meinte aber so nebenbei, "daß wir andere Aufgaben haben, als diesen Plakettenzirkus zu überwachen". Kommt es tatsächlich dazu, daß die Polizei Jagd auf Plakettensünder und "vorsätzliche Stinker" macht, so ist neben einem Verwarngeld (es bleibt eine OWi) die Weiterfahrt in der Umweltzone "wirksam zu unterbinden". Das Fahrzeug müßte also sichergestellt werden und "zur Gefahrenabwehr" aus der Zone verbracht werden - Abschleppen also! Ob sich dann aber ganze Streifenwagenbesatzungen auf die Lauer legen darf durchaus bezweifelt werden! Und was passiert, wenn ein Fahrzeug, das in der Zone nicht betrieben werden darf, dort abgestellt vorgefunden wird? Wie kam es dorthin? Wird auf den Fahrer gewartet oder muß der "Stinker" abgeschleppt werden? Im Kreis seiner Polizeikollegen gab es herzhaftes Gelächter.

kann mir jemand sagen ob das gleiche für ausländische PKW gilt? also für fahrzeuge aus frankreich oder österreich? denn dort gibt es ja keine plaketten

Da sich offensichtlich selbst die deutschen Behörden noch nicht einig sind, wie sie Fahrverbote wo und wann einführen/durchführen/verhengen/kontrollieren, kann dir das sicher noch keiner verbindlich beantworten.
Ich weiß ja noch nicht mal, ob ich im Sommer noch auf Arbeit muss, oder ob ich sowieso keines unserer Autos mehr fahren darf.

Bislang ist davon auszugehen, daß auch ausländische Fahrzeuge von der Plakettenpflicht betroffen sein werden.

Erstmal bin ich froh, dass ich nicht mal in der nähe vom Berlin wohne... Aber mal sehen, was bei mir in der Gegend sein wird...

Aber meine Meinung ist Folgende:

Wenn die netten Damen und Herren meinen, uns das Autofahren zu verbieten, sollten Sie JEDEM der auch nur 1 Cent KFZ-Steuer zahlt umsonst ein Ticket ausgeben, mit dem man dann die großen Städte per Straßenbahn etc. befahren darf... Wozu zahl ich denn über 300€ KFZ-Steuern jährlich? Wo gehen die Steuern für über 1000l Diesel jährlich hin?...

Die fahrt zu meiner freundin ist ca 15-17km. Zum glück über Land bzw keine großen Städte dazwischen. Mein Auto kommt mit 1l locker 20km. Sprich ich brauch im schlimmsten fall ca. 2,20€ pro fahrt. Und wenn das ne Großstadt wäre, wollten die also, dass ich 3,30€ für den zug bezahl, ewig warte, mich verspäte und dass ich dann zu einer bestimmten Uhrzeit wieder heimfahre weil irgendwann kein Zug fährt...?

Ne riesen Schweinerei, aber ich denke die Städte werden schnell davon abkommen. Wenn ich unser Darmstadt hier mal angucke, da ist Mittags alles dicht, die Straßen, die Straßenbahnen und auch die Busse. Wenn ich mir die ganzen Autokolonnen jetzt in Bahnen etc verteilt vorstellen würde (die sowieso voll sind bis zum letzten Platz) will ich mal sehen, wie das die öffentlichen Verkehrsmittel regeln sollen... Ich werde bestimmt nicht meine Täglichen ~30km laufen...

Abgesehen davon, bin ich sowieso Student, die Fahrkarte hab ich ja schonmal kostenlos Aber wenn ich diesen ganzen schwachsinn ansehe, was in den letzten Jahren "verbessert" wird, krieg ich echt das Kotzen, was hab ich als 87er Jahrgang so schlimmes auf der Welt gemacht, dass ich ALLES abkriege... Ich hab langsam echt keine Lust mehr, wir zahlen für alles und im endeffekt bringt das sowieso nix. Was wir sparen, wird woanders auf der Welt doppelt und dreifach ausgestoßen... Ich glaube, nach meinem Studium wird Deutschland mir nicht mehr viel Geld aus der Tasche ziehen... Diese ganzen Sachen machen mich sowas von wütend, wenn ich mal darüber nachdenke... Deshalb, ganz schnell wieder vergessen

...kostenlos wird die Studenten-Fahrkarte nicht sein, oder? In Berlin ist sie Bestandteil der Studiengebühren und damit hat jeder Student quasi ein Zwangsabo - ob er das braucht oder nicht...

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

...kostenlos wird die Studenten-Fahrkarte nicht sein, oder? In Berlin ist sie Bestandteil der Studiengebühren und damit hat jeder Student quasi ein Zwangsabo - ob er das braucht oder nicht...

Ja, das ist bei uns nicht anders. Wenn ich mich nicht täusche ca 75€ für die Karte. Bin vllt 2mal wirklich damit gefahren, ansonsten ab und zu in der Mittagspause mal kurz in die innenstadt oder so... Darüber mecker ich ja nicht mal, immerhin werdens ja bald paar 100€ mehr wenn bei uns die tollen Studiengebühren eingeführt werden.... Ne Spritvergünstigung wär mir aber so gesehen auch lieber Aber sowas gibts bei uns ja nicht...

Wahrscheinlich darf ich sogar bald nochmal extra zahlen, allein weil ich einen Führerschein habe und ein böser Mensch bin der 5l Dino-Diesel auf 100km verbrennt und damit die Umwelt kaputtgemacht hat... in 1,5 Jahren... Davon erst seit September mit der bösen Diesel Drecksschleuder... davor ein Benzin-Saubermann mit nur nem Verbrauch von 8-9l Super... Da hat man im Rückspiegel gesehen, wie plötzlich Rasen auf dem Asphalt gewachsen ist

Allein für den Gedanken ans Autofahren sollte man uns Dieselfahrer schon Zahlen lassen...

Hoffentlich liest das kein Politiker, am Ende passiert das noch... (ok, ich schweif zu sehr ab )