AFB V6 TDI: Rostspuren Zylinderlaufbahn

Hallo allerseits,
habe das WE mal meinen AFB-Motor mit Zahnriemenschaden geöffnet, da ich den so nach und nach mal die nächsten Monate überholen wollte. Der Motor soll mal als Ersatz für meinen 400.000km AFB herhalten (s. [url http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=15214[/url]))
Auch wenn derzeit kein akuter Bedarf da ist, wollte ich den Motor mal aus Spass an der Freud anfangen.

Nach Abnehmen der Zylinderköpfe war endlich der Blick auf die Kolben frei, und ich konnte nichts außergewöhnliches feststellen, nicht mal großartige Spuren vom Ventilkontakt. Sieht alles ganz ok aus.

Eins hat mich jedoch doch ein bisschen geschockt :
In einem Zylinder war eine kleine Pfütze, wie da Wasser rein kommt ist mir schleierhaft, vermutlich Kondenswasser. Diese Pfütze hat an der Zylinderlaufbahn (klar ist ja ein V-Motor) leider eine kleine Roststelle hinterlassen, die nicht sonderlich tief, aber spürbar ist (kann das leider mangels richtigem Meßgerät nicht sauber messen, eher schätzen.) Die Roststelle ist in der Zylinderlaufbahn ca. 2 cm vom oberen Rand entfernt, und hat die Abmessungen ca. 0,5x2cm.
Zäfix, hätt ich den Motor blos ab und zu gedreht

jetzt stellen sich mir ein paar Fragen:
1. ich gehe davon auß, dass es für den AFB Übermaßkolben zu kaufen gibt. Vermutlich könnte man jetzt einfach das Loch aushohnen lassen und einen neuen Kolben einsetzen. Ist es aber ratsam, in Bezug auf Laufruhe und - kultur nur einen Kolben zu wechseln? Hat da jemand Erfahrungen?
An sich ist man da ja sowieso bei einer Komplettüberholung, aber das wird dann wohl wirtschaftlich gesehen unsinnig sein.

2. Könnte man evtl darüber nachdenken, das so zu belassen? Von der Kompression her denke ich ist das kein allzugroßes Problem. Eher vom Ölverbrauch her.
Weiss jemand in welchen Abständen die Kolbenringe kommen? Interessant scheint mir hier der Abstand des Ölabstreifrings "von oben" zu sein.

Vielleicht hat jemand hier Erfahrungen mit so einer Geschichte.

Ansonsten: Der Zahnriemenriss hat alle Kipphebel (bis auf einen) abgebrochen. Die Köpfe der Hydros sind dabei bei vielen zerbrochen, . Die sicherlich auch defekten Ventile hab ich noch nicht draussen... Im Endeffekt werden die Köpfe komplett neu aufgebaut werden. Aber wie gesagt, ich hab zeit...

Ach ja: noch ein Zusatzfrage:
Laut Rep-Leitfaden sind die Einspritzdüsen nur mit diesen Federtellern befestigt und können nach entfernen dieser einfach herausgezogen werden. Bei mir geht das aber auch mit hohem Kraftaufwand nicht. Gibts da einen Trick?

Also danke schon mal für die Antworten.

Grüße
Winnie

Zu den Düsen:

Eventuell könnte ein leichtes weiterdrehen helfen, was aber bei dem Schaden, wohl ausfällt.

Ich muss mal im Rep. Handbuch nachsehen, aber ich glaube gelesen zu haben, dass es ein Spezialwerkzeug gibt, bzw. man es selber bauen kann um die Düsenherausnehmen kann.

Wird oben auf die Düsengeschraubt.


Gruss Stefan

Wegen die Roststelle, da glaube ich, dass es eher ratsam ist, diese Stelle zu machen, da du ansonsten nicht viel Spaß dran haben wirst. Ich kann allerdings der Tiefe dieser Stelle nicht abschätzen.

Wegen die Düsen, das stimmt so."Einfach" nur rausziehen, manchmal klappt es mit die Leitungen, aber nicht ratsam. Kannst ein Abzieher basteln, der "schlägt" dann die Dinger raus. Brauchst schon einwenig Kraft iVm ein Schlag. Die Düsen haben normales metrisches Gewinde und du kannst als Adapter Abzieher-Düse ein normalen Mutter nehmen. Muss aber schon ein paar Gewindegängen drauf sein.

Hallo,
ich würde entweder alle oder keine honen/schleifen lassen. Kommt darauf an welche Laufzeit da war und erwartet wird, wenn er fertig ist!
Kolben etwas nach unten, entfetten 500 er Papier und vorsichtig Rost wegschleifen, Laufbahn mit Fingernagel prüfen. Ist ein Grat (Delle) da ?
Saubermachen Laufbahn ölen, Kolben bewegen und sehen ob sich in der "Rostmulde" Öl befindet das nicht abgestreift wurde. Dann würde ich ggf. honen lassen.
Dem betreffenden Kolben neue Ringe spendieren, wenn er drin bleibt, wäre auch eine Überlegung wert.
derteileklaus

Hallo, danke erst mal für Eure Antworten

@Herr Antje
dachte die Einspritzdüsen haben ein Feingewinde?

@Stefan,
die Köpfe liegen ausgebaut auf der Werkbank, was meinst DU mit weiterdrehen? Die Düsen? die kann man nicht drehen...

@teileklaus
also der Motor hatte zum Zahnriemenriss 93.000km, die Zylinderlaufbahhnen sind an sich noch wie neu, man sieht noch die Hohnspuren vom Werk, als wäre der Motor nigelnagelneu. Von der Seite würde man dem Motor wohl auch 20.000km glauben...

Den Rost habe ich natürlich schon weggeschliffen, ging auch problemlos. Kann den Kolben jetzt wieder sauber darüberbewegen und Motor lässt sich so ganz leicht drehen.
Das mit dem Öl werde ich noch probieren, wieviel da drin bleibt, hätt ich auch selber draufkommen können .
Das Hohnen aller Zylinder und kaufen von 6 nigelnagelneuen Kolben werd ich sicher nicht machen, ich denke das wird zu teuer, besonders weil man dann gleich alle Lagerschalen gleich mitmacht und dann erneuert man gleich alles...
und besonders sind 5 Zylinder einwandfrei, das wäre ja Perlen vor die Säue werfen, oder?
Wenn dann nur den einen Kolben als Übermaß.

Noch eine zusätzlich Frage:
Was darf das schleifen eines Zylinders auf das 1. Übermaß eigentlich ungefär kosten? Motor wird angeliefert und wieder selber abgeholt. Ich will nicht über den Tisch gezogen werden.

Danke für Euro Infos.

Grüße
Winnie

Wegen Feingewinde, habe einfach ein passerde Mutter aus meine Kiste genommen, wäre ein 6er in der Lotterie, wenn das zufällig ein Feingewinde-Mutter war. Einfach probieren, hast kein Gewinde-Leere (oder wie die heißen).

Auszieher ist einfach selber zu basteln. Es ist eine Stange (zB Gewindestange) mit ein Gewicht (irgendein Metallklotz) mit ein Loch, genau die Durchmesser wie die Stange, mittendurch. An ein Ende ein Anschlag (zB Mutter), am andere Ende ein Adapter für die Düsen. Draufdrehen und mit dem Gewicht nach oben hauen.

An die Düsen ja nicht drehen, sieht man auch. Die haben so ein Pimmel drauf, dass die nur in eine Richtung ganz reingehen.

Gewinde ist M14x1,5. Düsen gehen schwer weil da beim V6 noch ein O-Ring mit dabei ist.
Wie in einem anderen Thread geschrieben habe ich mir das aus einer alten Einspritzleitung gebaut. So extrem fest sitzen die nämlich auch wieder nicht.

Hallo,

das mit dem Motor drehen war blödsinn, habe nochmal nachgelesen.

Es bezieht sich auf das Problem, wenn eine nocke im Weg wäre.

Für den Ausbau gibt es ein Spezialwerkzeug:

VW-3364 oder Hazet-1966, allerdings muss ein Adapter aus, zum Beispiel, ner alten Einspritzleitung gebaut werden.

Das Werkzeug passt beim 110PS, ob es auch beim V6 passt, kann ich Dir leider nicht 100% sagen.

Wenn hier jemand aber VW arbeitet, dürfte er aber das Teil schon mal in der HAnd gehabt haben.
Ich hatte übrigends ma lein ähnliches Problem an meinem G60, als er längere Zeit stand.Nach der Wideranmeldung, verbrannte er urplötzlich ÖL, Kompression zu gering-> Kopf abgenommen, leichte Vertiefung, ähnlich eines ehemaligen Rostbefalls (der Rost selber war natürlich weg ).
Fahren würde ich den Block so auf jeden Fall nicht.

Gruss Stefan

sodala, danke erst mal für die Antworten...

also ich hab am Wochenende mal die Zylinderlaufbahn eingeölt und den Motor gedreht. wie erwartet bleibt in dieser Ristze ein wenig Öl hängen. Konnte nur von oben Testen. Von unten geölt wärs interessanter, da ich dann sehen würde ob der Ölabstreifring so weit unten sitzt, dass er unter dem Loch bleibt und das Öl gar nicht so weit kommen würde. Ging aber nicht...
ich gehe aber davon aus, dass der Ölabstreifring zu weit oben ist.

Somit müsste ich mich auf einen erhöhten Ölverbrauch einstellen...

weiss jemand jetzt ungefär, was das Hohnen eines Zylinders kosten würde?
Und evtl. was für Übermaßkolben es gibt, und was dafür aufgerufen wird...

Danke für die vielen Infos...
Winnie

Hallo,
bei mir blieb es damals nicht nur beim erhöhten Ölverbrauch.
Ergebnis nach nur ca. 3tkm war, dass fast so viel Öl, wie Benzin verbrannt wurde
jede Menge blauer Rauch hinter dem Auto zu sehen war.

Gruss Stefan