OEM-Pleuellagerlieferant für VAG?

Hallo Leute!

Ich spiele mit dem Gedanken, die Pleuellagerschalen meines AGR gegen die verstärkten Lagerschalen des AHF/ASV zu wechseln.
Der Grund für dieses Ansinnen ist die Erhöhung der Triebwerksstandfestigkeit und die Tatsache, dass ich beim nächsten fälligen Service sowieso die Ölwanne tauschen werde. Wenn schon mal alles soweit freigelegt ist, dann könnte man doch gleich....

Nun gibt es einen seriösen (???) Anbieter bei egedöns, der relativ günstig Sputter-Lager der Marke GLYCO anbietet. Kann jemand beurteilen, wie es um die Qualität dieser Lagerschalen bestellt ist? Ist GLYCO evtl. sogar Erstausrüster?

BTW: Hat hier jemand schon einmal die Pleuellager an seinem TDI getauscht? Ich denke, dass man bei abgenommener Ölwanne ausreichend Spielraum haben müsste. Wenn man die Kurbelwangen so dreht, dass die Kolben in etwa in Mittelstellung sind, dann müsste man den Kolben am Pleuel ein Stück noch oben drücken können, um das Pleuel zwecks Tausch der Lagerschale in die vertikale Position zu bringen.
Fraglich ist nur die Zugänglichkeit an Zylinder 1, weil dort die Ölpumpe im Weg sein könnte.

Danke für Eure Tipps, Meinungsäußerungen und Vorschläge.

Gruß
Alex

Beim Golf 3 MKB 1z wars kein Problem die Lagerschalen zu ersetzen, Ölpumpe habe ich aber ausgebaut. Sind ja sowieso nur 2 Schrauben ( zumindestens beim 1z)

Sind keine Dichtungen oder neue Schrauben notwendig

donalexo hat folgendes geschrieben:

Nun gibt es einen seriösen (???) Anbieter bei egedöns, der relativ günstig Sputter-Lager der Marke GLYCO anbietet. Kann jemand beurteilen, wie es um die Qualität dieser Lagerschalen bestellt ist? Ist GLYCO evtl. sogar Erstausrüster?

Hi Alex,

mit http://www.motorensuche.com bist du gut bedient.

Die Firma "Federal-Mogul" vertreibt unter dem Namen GLYCODUR Gleitlager. http://www.glyco.de/de/home/index.htm
Für diverse Autohersteller sind die auch Erstausrüster.
In meinem Jetta habe ich diese Lager nach meinem Pleuellagerschaden reingemacht. Bisher kann ich nichts negatives darüber berichten. Die Kosten dafür beliefen sich auf 28 Euronen.
Lagerschalen Wechseln ist weder beim Benziner noch beim TDI ein Problem. Je nach Modell kann dazu sogar der Motor drin bleiben (beim Quermotor recht sicher). Die Ölpumpe kannst du ausbauen, musst du aber nicht. Eine Leergelaufene Ölpumpe kann beim Erststart furchbare Schäden anrichten. Diese Pumpen sind im Leeren zustand nicht selbstansaugend. Also beim zusammenbauen vorher von Oben füllen und dann wieder anschrauben. So ist sofort eine ordentliche Öklversorgung gewährleistet.
Neuere Motoren (alle ohne Zwischenwelle) haben die Ölpumpe an der Stirnseite sitzen. Diese wird über ein Kette von der KW angetrieben. Hier ist ein Ausbau nicht nötig.

@Bertil:

Diese Zitat stammt von der GLYCODUR-Homepage:

Zitat:

1982 Mit der Serieneinführung des Glyco Sputterlagers® werden die Glyco-Metall-Werke weltweit einziger Anbieter eines kompletten Mehrschicht-Verbundwerkstoff-Programms

Damit ist die Wahrscheinlichkeit wohl recht groß, dass VAG auch GLYCO-Lager einsetzt

Bei egedöns wollen die 89 EUR für einen Satz Sputter-Lager, bei VAG sind es so ca. 130 EUR

Glaubst Du wirklich, dass man bei den 038er Motoren an die Pleuellager des 1. Zylinders kommt, ohne die Ölpumpe abzunehmen? o.k., wenn seitlich genug Platz ist, dass man die KW so verdreht, dass die Kurbelwange zwischen Block und Ölpumpe steht. Hmmm...

Gruß
Alex

Jeder gute Teilehändler kann dir normalerweise, problemlos Qualitätspleuellager
zum vernünftigen Preis besorgen. Ich würde derartige Teile nicht bei besagter
Online-Versteigerung (Egedöns klingt gut und passt auch - das meiste was da
angeboten wird ist entweder Billigschrott oder schlicht zu teuer!) erstehen.
Du könntest auch mal bei einem Zylinderschleifer anfragen

Es gibt mehrere nahmhafte Hersteller die alle von den Autoherstellern als
OEM verbaut werden.

Ich habe letzten Sommer im Golf II 1,6 Benzin meiner Tochter neue
Pleuellager der Firma Kolbenschmidt verbaut und bei meinem Händler
ca 35 Euro bezahlt. Zuerst habe ich allerdings zur Sicherheit die Pleuellager-
zapfen der KW mit der Mikrometerschraube vermessen um sicherzugehen,
dass kein Übermass erforderlich ist. Wenn man sicher ist, daß der Motor noch
original ist sollte das aber nicht der Fall sein, aber man weis ja nie - sicher ist
sicher. Es wäre peinlich auf einer KW mit 1. Untermass, Standardlager zu verwenden.

Auf der Seite der Lagerschalen die zum Pleuel zeigen (Rückseite/Unterseite) kann
man auch oft die Original-VAG-Nummer und evtl. die Buchstaben STD für Standardmass
finden.

Hallo Schrauber!

Hat hier jemand zufällig schon einmal seinen TDI-Block von unten, bei geöffneter Ölwanne, fotographiert?
Wäre interessant zu sehen, ob man die Pleuellagerschalen tauschen kann, ohne die Ölpumpe auszubauen.

Gruß
Alex

Warum?

Wenn sie (die Ölpumpe!) im Weg ist, wird sie abgebaut. Bei den Benzinern von
VAG die ich bisher aufgemacht habe ging es aber im Regelfall ohne Ausbau.
TDI hatte ich unten noch nicht auf!

Hallo Jürgen!

Ganz einfach aus dem Grund, weil der Ausbau der Ölpumpe vermutlich (wer weiß das genau???) nicht ohne Demontage des vorderen (riemenseitigen) Dichtflansches geht. Das wiederum würde bedeuten, dass man die Schraube des ZR-Ritzels der Kurbelwelle lösen muss, um den Dichtflansch zu demontieren. Dann sollte auch gleich der Simmering der KW gewechselt werden, usw., usw.
Das würde also einen ziemlichen Rattenschwanz nach sich ziehen und man sollte vorher die entsprechende Ersatzteile bereitliegen haben. Ich würde den Ausabu der Pumpe nicht scheuen, mir geht es nur um eine möglichst genaue Planung des Arbeitsaufwandes, da ich es mir nicht leisten kann unter der Woche auf das Auto zu verzichten. Und sowas ist schnell passiert, wenn man alles zerlegt hat und hinterher feststellt, dass einem noch die Dichtung X, die Schrauben Y und Z und ein Spezialwerkzeug zum Zusammensetzen fehlen.
Ich habe mir auch schon überlegt, ob man evtl. an die zentrale Befestigungsschraube des Ölpumpenrades (von einer Kette angetrieben) herankommt, um die Pumpe ohne Demontage des Dichtflansches zu Demontieren.

Bin über jeden fachlichen Rat hocherfreut!

Gruß
Alex

donalexo hat folgendes geschrieben:

Ganz einfach aus dem Grund, weil der Ausbau der Ölpumpe vermutlich (wer weiß das genau???) nicht ohne Demontage des vorderen (riemenseitigen) Dichtflansches geht. Das wiederum würde bedeuten, dass man die Schraube des ZR-Ritzels der Kurbelwelle lösen muss, um den Dichtflansch zu demontieren. Dann sollte auch gleich der Simmering der KW gewechselt werden, usw., usw.

.... Leider ist es genau so wie du es schreibst ....

... es geht ohne Ausbau der Pumpe.

Hallo Bertil!

Zitat:

... es geht ohne Ausbau der Pumpe.

Das sind doch erfreuliche Nachrichten

Dann kann auch der Zahnriemen drauf bleiben. Dann sollte die ganze Aktion, die ich kombiniert mit dem nächsten Ölwechsel durchführen will, mit ca. 1 h Mehraufwand (wenn man sehr sorgfältig arbeitet ohne zu huddeln) zu machen sein, oder?

Gruß
Alex

Hallo Donalexo,

also beim AFN geht die Ölpumpe zeimlich einfach ab und Du fragest nur nach
TDI ohne weitere Angaben!

Hallo Jürgen,

weiter oben im Thread habe ich die Sache auf 038er Motoren eingeschränkt, also AGR, ALH, AHF und ASV.

Der AFN gehört definitiv nicht dazu (028er Maschine). Bei der Frage nach den Bildern habe ich die Einschränkung bewusst nicht gemacht, da mich auch eine Aufnahme vom offenen 028er Block interessiert, auch wenn die vom 038er hilfreicher ist

Gruß
Alex

Lagerschalen Wechseln ist weder beim Benziner noch beim TDI ein Problem. Je nach Modell kann dazu sogar der Motor drin bleiben (beim Quermotor recht sicher). Die Ölpumpe kannst du ausbauen, musst du aber nicht. Eine Leergelaufene Ölpumpe kann beim Erststart furchbare Schäden anrichten. Diese Pumpen sind im Leeren zustand nicht selbstansaugend. Also beim zusammenbauen vorher von Oben füllen und dann wieder anschrauben. So ist sofort eine ordentliche Öklversorgung gewährleistet


Die Ölpumpen sind aber wenn sie nicht allzustark verschlissen selbstansaugen.

Ansonsten würde ja auch jeder Austauschmotor beim ersten Starten schaden nehmen.

Beachten sollte man die üblichen Ölwechselregeln:
- ohne Gas starten
- 2-3 Minuten im Leerlauf laufen lassen so das auf jeden Fall auch der Turbo genug
Öl hat.

golfschrauber1981 hat folgendes geschrieben:

Die Ölpumpen sind aber wenn sie nicht allzustark verschlissen selbstansaugen.

Dummerwiese eben nicht!
Zumindest bei VW und Ford sind koplett leere (also neue) Pumpen nicht in der Lage das Öl aus der Ölwanne in den Ölkreisluf zu befördern.
Aus eigene Leidvoller Erfahrung kann ich das Bestätigen .... Ölpumpe erneuert ... Motor ohne Gas gestartet ... 30 - 40 Sekunden Motor FEST!
Mein Motoren Instandsetzer hat dann furchbar gelacht.
1. Fehler: leere Ölpumpe
Ölpumpe von oben mit Öl füllen ... nur dann kann die Pumpe ansaugen. Diese Zahnradpumpen sind nur mit Flüssigkeit dicht und können so erst fördern (und Ansaugen!). Größere Luftblasen (z.B. nach einem Ölwechsel) sind dann auch kein Problem.
2. Fehler: zu niedrige Drehzahl
Eine Ölpumpe liefert im Standgas nicht genügend Druck um die Luft schnell genug aus dem Leeren Motor zu drücken. Die Lager nehmen einem das sehr schnell übel.

Eine Lösung wäre zuächst die Ölpumpe extren ohne Motorlauf vorzupumpen. Bei 827er VW Motoren mit Zwischenwelle und Ölpumpe unter dem Verteiler ist das mit einem "Dummyverteiler" auch ohne Probleme möglich (aber extrem Aufwändig!).

Zum Einlaufen lassen gibt es ein sehr gutes Dokument im Netz:
www.cagero.com/pdf/engine_breakin.pdf
Dort ist auf Seite 3 "Fire it up" die Einlaufprozedur zu lesen. das höhrt sich Grausam an, aber mit genau diese Prozedur hat mein Motorenbauer schon hunderte (Renn) Motoren auf die Welt gebracht. Keiner ist nach ungewöhnlich kurzer Laufzeit gestorben. Darunter waren auch Turbomotoren (z.B. Cossworth Motoren aus dem RS500).

Hallo,
bei mir hat aber geklappt.
Selbst die original VAG Literatur sag nix von befüllen, aber man lernt ja nie aus

golfschrauber1981 hat folgendes geschrieben:

Hallo, bei mir hat aber geklappt. Selbst die original VAG Literatur sag nix von befüllen, aber man lernt ja nie aus

Glück gehabt ... lies mal hier dazu ... ein Leidensgenosse:
[Toter Link]