Ich hatte vor 6 Jahren auch schon das Vergnügen
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- zunächst diese Geruchssprays gekauft - keine Abhilfe, Schläuche wiederum zerbissen.
- als nächstes eines dieser tollen Ultraschallgeräte eingebaut + Motorwäsche, am selben Tag des Einbaus wieder die Kühlwasserschläuche zerbissen.
- Alle möglichen guten Ratschläge angewandt: Klosteine, Hundehaare etc. Wieder eine Garnitur Kühlwasserschläuche.
Nun war guter Rat teuer. Das Auto habe ich dann kilometerweit weg abgestellt, meine innerstädtische(!) Tiefgagrage war einfach nicht mehr benützbar.
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Ich habe dann (teuren) Rat eines Sachverständigen eingeholt. Fazit:
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ein Marder tut dem Auto gar nichts, aber er ist verspielt und neugierig und wird durch die Restwärme im Motor angelockt, klettert in den Motorraum, macht es sich dort gemütlich. Aber noch passiert gar nichts.
- jetzt kommt der zweite Marder ins Spiel: Gelangt dieser in die Nähe des Autos, so riecht er die Markierungen des ersten Marders, und wird in das Auto klettern und das 'Nest' des ersten Marders zerstören - sprich beißt in alles was halbwegs weich ist.
- typische Fälle, wie man sich 2 Marder (und damit Schaden) einfangen kann, sind unterschiedliche Parkplätze, an denen man nach der Dämmerung das Auto abstellt und wo ein Marder sein Revier hat.
- oder man hat das Pech, dass ein fremder Marder auf Durchzug ist bzw. dem ersten das Revier streitig macht. Grundsätzlich sollte man aber bei ausschließlicher Benutzung nur eines Nachtparkplatzes wenig Probleme haben. Aber wer parkt nicht mal abends wo anders?
Abhilfe laut des Spezialisten:
- Die Sache mit dem Hasengitter unterlegen funktioniert, ist halt unpraktisch
- Ultraschall
kann funktionieren, wenn der Marder gut hört, was auch vom Alter abhängt. Ist also ein wenig Glückssache. Auch Gewöhnung ist möglich, Marder sind sehr intelligent.
- Geruchsspray kann vorerst nützen, wenn die Mischung passt, aber Marder gewöhnen sich irgendwann an die meisten Stoffe, meine Erfahrung ist, dass der Innenraum dann auch mitstinkt und man selbst auch ein wenig den ..ähm .. exotischen Geruch animmt ....
- 100%ig sicher ist nur Hochspannung. Alleine durch den Stromschlag lernt der Marder, vom Motorraum wegzubleiben. Und da er intelligent ist, probiert er es gar nicht mehr, wenn er einmal einen Stromschlag erhalten hat.
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Ich habe nun eines dieser käuflichen Hochspannungsgeräte erworben, die so etwa 400 V erzeugen, natürlich mit geringer Stromstärke, sodass niemand geröstet wird.
Allerdings sind die beiliegenden 'Plättchen', die man mit Kabelbindern an gefährdeten Stellen anbinden soll, ein Witz. Bis der Marder das Plättchen zufällig berührt, hat er schon einen Schauch zerbissen.
Aus diesem Grund habe ich an den möglichen 'Einstiegsöffnungen' Elektroden in Form von verzinktem Volierengitter isoliert angebracht, das Gitter lässt sich leicht zuschneiden, ist ausreichend stabil und formfest. An 4 Stellen sind nun im Motorraum etwa 10 - 30 cm2 große Gitterstücke, teils gebogen so befestigt, dass der Marder dort vorbeikommen muss, bevor er zu Schläuchen, Kabel etc. gelangt.
Die isolierte Aufhängung ist mühsam anzufertigen - diverses Elektroisoliermaterial, kleine Kabelschächte etc. wurden verwendet. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Isoliersterecke, d.h. Isolierteilbefestigung Masse und Elektrode mehrere cm lang ist, sonst findet die Hochspannung selbst nach einer feuchten Regenfahrt zur Masse und der Marder geht leer aus.
Weiters muss man sich Gedanken machen, ob der Marder auch Massekontakt hat, wenn er an der Elektrode ankommt. Die schönste Hochspannung hilft nichts, wenn der Marder auf der isolierenden Schallabdeckung unter dem Motor steht.
Ich habe das so gelöst, dass ich die Innenseite der Abdeckung ebenfalls mit Volierengitter ausgelegt habe, dieses aber (absteckbar) mit der Fahrzeugmasse verbunden habe. Die zugehörenden Elektroden schweben isoliert etwa 8cm darüber.
Damit die Arbeit nicht ausgeht, müssen die Elektroden verkabelt werden, vorteilhafterweise doppelt isoliert (Kabel + Schutzschlauch), das Gerät montiert werden und - ganz wichtig: es wird eine Schaltung benötigt, die das Hochspannungsgerät während der Fahrt abschaltet - der Generator erzeugt erhebliche Störschwingungen und neuzeitliche Sensoren und Steuergeräte mögen das nicht.
Enweder hat das Hochspannungsgerät bereits eine Steuerleitung, die mit Zündungsplus verbunden wird, oder man benötigt eine Relaisschaltung (Relais mit Ruhekontakt!), damit sich die Hochspannung beim Fahren wegschaltet.
Nicht vergessen sollte man einen Serviceschalter, mit dem man für Manipulationen im Motorraum, die etwas unbekömmliche Hochspannung abschalten kann. Ich habe sinnvollerweise gleich einen Umschalter verwendet, der mir die Hochspannung in Ruhestellung über einen 10kOhm Widerstand gegen Masse schaltet - somit bin ich sicher, dass bei AUS auch keine Hochspannung mehr anliegt - diese könnte durchaus noch noch länger nach dem Ausschalten vorhanden sein, wenn man nicht erdet.
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Ergebnis: Seit die Hochspannung im Auto ist, gibts absolut keinen Marderverbiss mehr. Aber: der Aufwand ist erheblich. Besonders das Befestigen der Elektroden macht viel Mühe. Wer also mit Ultraschall + polnischem Geruch nicht dauerhaft glücklich wird, dem bleibt nur die Hochspannung ..
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