Aussetzer GolfIII 90PS TDI, BJ94

Hi Leute,

ich hatte schon gelegentlich das Problem, dass ich beim Fahren zwei bis drei kurze Aussetzer hatte, sprich der Wagen nahm für den Bruchteil einer Sekunde kein Gas an und es fühlte sich an als würde man kurz auf die Bremse treten. Den Ruck kann man ungefähr so beschreiben, als wenn man über eine starke Bodenwelle fährt, oder ein Schlagloch, ein kurzer harter Ruck halt.

Ab heute kann ich das Problem detaillierter beschreiben. Ich fuhr nach Bremen, nach ca. 80-100 gefahrenen Kilometern, ich fuhr knapp unter 120 und wollte leicht beschleunigen. Zwischen 120 und 130 trat dann dieser Ruck auf, 2 mal kurz hintereinander, ich fuhr wieder langsamer, habs wieder getestet, und kurz vor 130 wieder ein Ruck, diesmal nur einer. Das Problem konnte ich dann so provozieren, dass ich mit Halbgas von 118 an immer weiter beschleunigte. Ich glaub das Ganze mit etwa 2700 bis 2800 Touren bei einer Motorentemperatur von ca 80°C.

Es passiert nur im 5. Gang bei 120-130, wenn ich dieselbe Drehzahl im Vierten Gang fahre passiert gar nichts dergleichen. Was meint ihr, was könnte das sein? Kann leider erst Montag in die Werkstatt, deswegen wollte ich mich schon im Vorfeld informieren!

Kurz nochmal die Daten des Fahrzeugs:

GolfIII Pink Floyd Edition
90PS 1,9 TDI
292000KM gelaufen
Baujahr 1994

Ist übrigens kein "getretenes Auto", es wurde fast immer wirtschaftlich gefahren! Danke schonmal für eure Antworten!

Gruß Flyingfin

Hi !

schau mal hier

http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3285

mfg

wvg

Hallo!

Danke für die schnelle Antwort, es kann also sowohl an dem Dieselfilter als auch der Tandempumpe liegen, wobei auch das beim Dieselfilter erwähnte Leerlaufruckeln vorhanden ist, allerdings NUR wenn der Wagen nach einer kälteren Nacht (<10C°) kalt gestartet wird, er läuft dann ca. 10-15 Sekunden einfach "unrund" und qualmt ordentlich. Das ist aber nach diesem Zeitraum weg und der Wagen läuft rund! Ich fahre täglich ca. 80km, davon aber nur ca 10 Minuten Autobahnfahrt, da hab ich dieses Problem höchst selten, ist mir erst vor ein paar Wochen das erste mal auf einer Strecke von nur 40km passiert!

Zum Thema Tandenpumpe kann ich nicht viel sagen, auch die dort genannten Symptome passen sehr gut auf mein Auto, vor allem deswegen, weil es heute erst nach längerer Fahrt passiert ist, nachdem das Auto schon ordentlich Temperatur hatte. Ich muss zugeben dass ich selber nicht so der Schrauber bin, aber sehr interessiert an der Technik und Lösungsvorschlägen, damit man mich nicht vollends in der Werkstatt besch**ßt. Wenn ich gleich ein paar Lösungsvorschläge nennen gehen die sicher davon aus dass ich mich näher mit der Materie befasst habe, was sie vielleicht daran hintert sonst was zu machen. Man sollte zwar nicht von sowas ausgehen, aber ich bin da doch eher misstrauisch!

Der Fehler sollte doch eigentlich aus dem Fehlerspeicher auslesbar sein oder?

Hast du oder jemand anders vielleicht eine Vorstellung was der Spaß kosten könnte, gesetzt dem Fall dass es eine der beiden oben angegebenen Ursachen ist?

Gruß Flyingfin

Flyingfin hat folgendes geschrieben:

... Danke für die schnelle Antwort, es kann also sowohl an dem Dieselfilter als auch der Tandempumpe liegen, wobei auch das beim Dieselfilter erwähnte Leerlaufruckeln vorhanden ist ...

Also dann such mal schön nach der Tandempumpe ....

Dein Motor müsste ein 1Z sein und der hat sowas noch gar nicht. Für den trifft eher das hier zu:


Symptome: Ruckeln in manchen Drehzahlbereichen ohne sonstige Auffälligkeiten
Gängige Ursachen: nur VP 37: Einspritzpumpe verschlissen, Mengenstellwerk neigt durch inneren Pumpenabrieb zum Klemmen, oder ist durch Tuningversuche verstellt
Prüfungen: Leerlauf-Einspritzmenge mit VAGCOM auslesen, sollte nicht unter 3 mg liegen
Fehlerbehebung durch: Adaption der Einspritzmenge, Korrektur der Stellwerkposition, Pumpe innen reinigen, notfalls Einbau einer neuwertigen Pumpe
Weitere Infos: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=658, http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=8537

Und auch das hier (Falls der ein ZMS hat):

Symptome: Schütteln / Vibrieren des Motors und / oder ein rauherer Motorlauf hauptsächlich beim Beschleunigen im unteren Drehzahlbereich, manchmal auch im Leerlauf. U.U. auch Klappergeräusche synchron zur Motordrehzahl.
Symptome werden mit steigender Drehzahl oft geringer oder verschwinden ganz.
Gängige Ursachen: Zweimassenschwungrad (ZMS) defekt. Kann leicht mit anderen Ruckelproblemen verwechselt werden, besonders bei PD-Motoren!
Prüfungen: Fahrzeug auf der Ebene mit eingelegtem höchsten Gang vor und zurück schieben.
Dabei wird ein intaktes ZMS in sich verdreht, und man hat das Gefühl, gegen eine Feder zu schieben, bevor der Motor (schlecht dosierbar und ruckartig) durchgedreht wird; Lastwechselgeräusche sind nur gedämpft hauptsächlich aus dem Getriebe hörbar (Umspringen des Zahnflankenspiels).
Je nach Lage und Größe der OT-Peilöffnung kann das innere Verdrehen des ZMS auch durch die Peilöffnung beobachtet werden.
Defekte ZMS können abweichende Symptome zeigen, z.B. harte Geräusche beim inneren Verdrehen, harte Anschläge an den Enden des Spiels, oder sofortiges Mitdrehen des Motors, wobei ein (relativ geringer) Zwischenfeder-Effekt nur noch in der Motoraufhängug entsteht.
Angesichts des Reparaturaufwandes (Trennen von Motor und Getriebe) empfiehlt sich im Zweifel eine Gegenprobe mit einem intaken Fahrzeug!
Fehlerbehebung durch: Austausch des ZMS

Und zuletst:

Symptome: Wellenförmige Beschleunigung, meist nur in bestimmten Drehzahlbereichen, teilweise Leistungsverlust.
Gängige Ursachen: LMM defekt, Ladedruck-Magnetventil oder Ladermechanik klemmt
Prüfungen: LMM, Ladedrucksystem
Fehlerbehebung durch: je nach Ergebnis der Prüfungen
Weitere Infos:
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=6529


Symptome: Gelegentliches bis häufiges "hartes" Beschleunigungsruckeln, oft nur in bestimmten Drehzahlbereichen, teilweise Leistungsverlust. Manchmal Eintrag betr. Nadelbewegungsfühler (NBF) im Fehlerspeicher
Gängige Ursachen: NBF defekt
Prüfungen: Motor im Stand durch einen Helfer auf ca.3000 rpm bringen lassen und mit einem Werkzeug an die NBF-Düse klopfen: reagiert der Motor mit Stottern, ist der NBF defekt.
NBF-Stecker abziehen und Probefahrt machen: ausbleibendes Ruckeln bestätigt den NBF-Verdacht; pauschaler Leistungsverlust (Notlauf) ist dabei normal. Anschließend Fehlerspeicher löschen.
Spritzverstellerspannung abgreifen und während Probefahrt mit Analogmessgerät auf Sprünge beobachten.
Fehlerbehebung durch: Tausch der NBF-Düse
Weitere Infos: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3195


Also viel Spass beim Suchen (auch die Suchfunkton vom Forum benutzen)