Guten Morgen,
will mal kurz von den letzten zwei Tagen berichten....
Ich hatte seit einiger Zeit Probleme mit meinem Getriebe, so daß ich mich zum ATF-Wechsel entschlossen habe. Der Freundliche hatte mir ein Angebot über 150 Euronen gemacht; je mehr ich aber darüber nachdachte, um so mehr wollte ich es lieber selbst machen, insbesondere, da die Werkstatt vermutlich nur schnell das ATF rausholen würde und nicht die Zeit hat, das Getriebe lange austropfen zu lassen.....
Also: Die Anleitung von Georg-TDI genau studiert, auch noch mal nachgefragt und Teile gekauft.
Dann die Probleme:
1. Ich hab das noch nie gemacht....
2. Ich habe keine Bühne...
3. Ich habe kein VAG-Com.....
Zu Problem 1:
Der Vorteil: Ich komme vom Land
da muss man schon mal improvisieren....irgendwie bekommen wir das schon hin.
Zu Problem 2:
Zuerst hob ich den Wagen mal vorne mittels Wagenhebern an und schob auf beiden Seiten jeweils zwei Reifen mit Holzleiste und Gummimatte drauf drunter. Zwar nicht perfekt, aber zumindest so hoch, daß man mit dem Rollwagen drunter kommt.
Das Ablassen von ATF und der Ausbau der Ölwanne war einfach.
Ich hab das ATF dann ca. 24 Stunden abtropfen lassen, wodurch noch mal etwa 0,7 Liter herauskamen.
Heute dann Ölwanne gesäubert, aufgesetzt und ATF mit Schlauch eingefüllt.
Zu Problem 3:
Für die Öltemperatur hatte ich mir im Baumarkt ein digitales Außenthermometer für die Fensterbank mit Kabelsonde gekauft (11,95 Euro), das bis 70 Grad messen kann.
Also: Wagen warm laufen lassen, von Zeit zu Zeit (bei abgestelltem Motor!) die Sonde durch den Einfüllstutzen ins Getriebeöl, bis 65 Grad erreicht waren. Vorher hatte ich mittels "körpereigenem Achseltest" ermittelt, daß das Thermometer offensichtlich auf 35 Grad zwei Grad Unterschied hat, also noch mal 4 Grad drauf
Und: ATF-Temperatur ohne VAG-Com ermittelt!!!!!!!
Es stellte sich aber nun Problem Nr. 4:
Der Wagen war vorne aufgebockt und stand schief; nicht optimal für die ATF-Stand-Kontrolle. Überlegung: Mittels Wasserwaage auf dem Dach und Wagenhebern hinten den Wagen ausrichten; aber: Ist die Dachneigung im Normalfall wirklich 0 Grad? Warum verbauen die jungen Wilden 40/60 Fahrwerke?
Ich wollte es ja genau machen; daher: Wasserwaage, Handtuch zum drunterlegen,rauf auf den Motorroller. Es hat etwas gedauert, bis ich einen Golf Variant gesichtet hatte: Dachneigung nahezu 0 Grad.
Und die Besitzerin machte grosse Augen als ich sie fragte, ob ich mal meine Wasserwaage auf ihr Dach legen dürfte....erinnert ein bisschen ans Briefmarkenalbum, oder?
Somit wieder zurück in die Halle: Wagenheber hinten drunter, Wasserwaage aufs Dach, Auto auf 0 Grad hochgefahren.
Es folgten die restlichen Schritte aus der Anleitung von Georg-TDI (dem ich an dieser Stelle ganz herzlich danken möchte!!!!!).
Problem Nr. 5 ergab sich beim Anschrauben des Unterbodenschutzes:
Es ist ohne Bühne wirklich zu eng unter dem Auto; irgendwie kam ich gegen meinen Ölauffangbehälter, es wurde plötzlich warm/feucht am Hinterkopf
; ich muss dazusagen, daß ich die Haare schulterlang trage und heute mal "in Öl".......also erstmal Haare waschen.
Danach Probefahrt: Die Anfahrprobleme scheinen beseitigt zu sein; ich bin zwar noch nicht ganz sicher, aber doch optimistisch. Morgen teste ich es mal bei kaltem Motor und beim Herunterfahren vom Bordstein...
Fazit: Wieder was gelernt! Und nächstes Mal miete ich mir ne Bühne.
Gruß
Nils