Kopfdichtung neu... einige Bemerkungen

Hi!

Nachdem als Ursache für den phänomenalen Kühlmittelverlust die Zylinderkopfdichtung ausgemacht und inzwischen auch erneuert wurde, ist der Überdruck im Kühlsystem wieder im normalen Bereich.
Auf Anraten des und weil es eh logisch ist, einen gerade frisch wieder zusammengebauten Motor nicht gleich zu "treten", habe ich seit der Reparatur zwar die Geschwindigkeits- und Drehzalbereiche gemieden, bei denen der Gasübertritt ins Kühlmittel massiv wurde, aber auch im Teillastbereich trat es ja vorher auf.
Von daher kann man wohl davon ausgehen, daß damit das Problem behoben ist.

Weiterhin fiel mir auf, daß der Motor beim Kaltstart irgendwie "runder" anläuft. Kaltstartprobleme gab es zwar auch bisher nicht, spätestens nach knapp 1 Sekunde war er immer an, aber ich habe den Eindruck, daß er sich jetzt während und in den 2-3 Selunden unmittelbar nach dem Anlassen etwas weniger "schüttelt".

Der Motorlauf kommt mir auch insgesamt ein wenig ruhiger vor.

Könnte natürlich auch mit dem Zahnriemenwechsel und der damit zusammenhängenden Neueinstellung zu tun haben.
Der vorherige Zahnriemenwechsel wurde nämlich zwischen Probefahrt und Abholung da gemacht, wo ich den Wagen gekauft hatte, und dort ist leider jeder danach stattgefundene Werkstattbesuch ein Ärgernis gewesen, und ich hatte von Anfang an den Eindruck, daß der Wagen sich bei der Probefahrt besser fuhr als jemals danach...

Aber zurück zur Dichtung, habe mir das ausgebaute Teil mal näher angesehen.

Die Dichtung selbst hat zwar keinen Riß oder so, aber es ist an einem Zylinder deutlich die bereits mit Ruß leicht zugesetzte "Übergangsstelle" zu erkennen, durch die Verbrennungsgase zur daneben liegenden Kühlmittelbohrung übergetreten sind.
An mindestens zwei weiteren Zylindern sieht man ebenfalls Stellen, die zwar noch nicht vollgerußt sind, aber ebenfalls wohl nicht mehr so super dicht gehalten haben.

Interessanterweise liegen alle diese Stellen auf derselben Seite des Zylinderkopfes.

Hier und in anderen Foren war schon mehrfach von "ungewöhnlich lose" sitzenden Zylinderkopfschrauben in Zusammenhang mit typischen ZK-Dichtungsproblemen die Rede. Ein Forumsteilnehmer dort bekam bei sienem 1.9TDI den Abgas/Kompressionsübergang ins Kühlwasser sogar durch ein (lt. VW "strengstens verbotenes") leichtes Nachziehen der Schrauben, also ohne Abnehmen des Zylinderkopfes, in den Griff.

Bei meinem TDI hätte sich das alleine durch die Verunreinigungen, die sich in einer der "Durchdrückspalten" abgelagert hatten, wohl von selbst verboten bzw. als wirkungslos erwiesen, unabhängig davon daß es auch "offiziell" nicht erlaubt ist.

Was aber bleibt ist der Verdacht, daß VW da wohl bei den mehrlagigen Ganzmetall-Dichtungen ein kleines Problem hat bzw. hatte: die Dinger "setzen" sich wohl im Laufe des Betriebs mehr als erwartet, und wenn dann bei der Montage des Motors auch noch das Anzugsmoment der Kopfschrauben eher vorsichtig bemessen wurde, dann scheint wohl mindestens ein ZK-Dichtungsproblem im Laufe eines TDI-Motorlebens vorprogrammiert zu sein.