Bremsanlage

Tach schön. Mal eine Frage an die Bremsenspeziallisten. Mein Audi A3 MJ 1997 (ich weis, ist nen altes Auto ) hat folgendes Problem. Wenn ich mittelstark bremse, dann kommt kurz das ABS und danach ist eine spürbar geringere Bremsleistung zu spüren --> stärkerer Druck auf das Bremspedal --> Vollbremsung, welche aber auch nicht ganz überzeugen mag. Meine Bremsanlage ist neu mit Flüssigkeit befüllt und entlüftet worden, die Beläge vorn sind zur Powerdisk passend (beides ATE), welche aber ihr letztes Lebensviertel erreicht hat. Hinten Standartbeläge und Scheiben von Audi (ebenfalls letztes Lebensviertel). Den Eindruck der Bremsleistung hat sie aber schon eher erweckt, nicht erst jetzt, also, denke ich, liegt es nicht am erhöhten Verschleiß. Der Unterdruckschlauch zum Bremskraftverstärker ist o.k. die Bremskraft ist "hervorragend" so der ADAC nach dem Brtemsenprüfstand. ABS Steuergerät hat keinen Fehler, EBV funktioniert auch. Könnte der Hauptbremszylinder einen Fehler haben? Oder liegt es einfach am Alter des Fahrzeugs? Danke Euch!

@davidshoes:

Zitat:

Wenn ich mittelstark bremse, dann kommt kurz das ABS und danach ist eine spürbar geringere Bremsleistung zu spüren

Wie ist das gemeint? Bremst Du so stark an, dass das Bremssystem in den Regelbereich kommt und dann bis zum vollständigen Lösen der Bremse bzw. bis zum Stillstand dort verbleibt, oder verläuft die meiste Zeit des Bremsvorgangs außerhalb des Regelbereichs?

Im ersten Fall, also innerhalb des Regelbereichs, ist es, zumindest bei trockener Fahrbahn, völlig normal, dass die Verzögerung im Regelbereich kleiner ausfällt als beim Anbremsen. Die größte Verzögerung wird zu Beginn aufgebaut, bis die Räder beginnen zu blockieren, dann regelt das ABS die Räder an die Blockiergrenze heran, wodurch die Verzögerung zu Gunsten der Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs leicht reduziert wird.

Interessant wäre vielleicht auch noch zu erfahren, aus welcher Geschwindigkeit Du bei Deinen Tests abgebremst hast, welche Bereifung Du fährst und wie der Fahrbahnzustand war. Auch der Stoßdämpferzustand könnte von Bedeutung sein, da wenig effektive Stoßdämpfer nämlich auch den Bremsweg erheblich verlängern!

Ich denke mit diesen Ergänzungen können Dir vor allem die Profis hier im Forum sehr schnell weiterhelfen!

Gruß
Alex

Also, es ist fast egal, welche Geschwindikkeit. Ich bremse außerhalb des Regelbereichs, aber ein Gullideckel o.ä. läßt doch mal das ABS kurz regeln. Wie das alles funktioniert, ABS, ESP ect weis ich. Früher blieb die Verzögerung bei gleichem Pedaldruck auch nahezu konstant. Hat halt kurz geregelt, um dann wieder die ursprüngliche Verzögerung zu erreichen. Die Fahrban ist trocken und als Bereifung habe ich den Dunlop SP Sport 9000 in 205/55 ZR 16W auf 7,7J Alus. Die Stoßdämpfer sind nicht mehr die besten, haben schon 122tkm weg. Da kommen mal paar neue rein. Aber trotz dem wundert mich das differente Bremsverhalten.

Nach Deiner Beschreibung tippe ich auf ziemlich ausgelutschte Stoßdämpfer. Deinem Fahrwerk genügt schon der kleinste Störeinfluss, wie z.B. ein Gullideckel oder eine Querfuge, um die Radaufhängung in eine völlig unzureichend gedämpfte Schwingung zu versetzen.
Bedingt durch die Vertikalbewegung der Räder reduziert und erhöht sich die Anpresskraft am Boden periodisch, so dass das ABS in den Entlastungsphasen immer eingreifen muss. Beim Ausfedern verlässt dann das jeweilige Rad wieder den Regelbereich, da die Anpresskraft zunimmt.
Mach doch bitte mal einen Stoßdämpfertest, ich wette das ist die Lösung für Dein Problem! Ich weiß ja nicht, wie das die Profis hier im Forum sehen, doch ich glaube dass meine Interpretation zu Deiner Problembeschreibung passt.

Gruß
Alex

donalexo hat folgendes geschrieben:

Mach doch bitte mal einen Stoßdämpfertest, ich wette das ist die Lösung für Dein Problem! Ich weiß ja nicht, wie das die Profis hier im Forum sehen, doch ich glaube dass meine Interpretation zu Deiner Problembeschreibung passt.

Hi,

klingt logisch. 122.000 km sind jedoch keine übermäßige Laufleistung Wenn Du nicht dauerhaft Kopfsteinpflaster fährst, sollten die Stoßdämpfer noch i.O. sein. Unser Audi 80 TDI mit 270.000 km hatte beim Test (erste Dämpfer ) noch über 70%->i.O.

@haehnlein:

Zitat:

klingt logisch. 122.000 km sind jedoch keine übermäßige Laufleistung Wenn Du nicht dauerhaft Kopfsteinpflaster fährst, sollten die Stoßdämpfer noch i.O. sein.

Die Laufleistung als Verschleißmaßstab für die Stoßdämpfer ist wenig aussagekräftig. Ich habe das schon einmal an einem Dienstfahrzeug (Opel Astra) erlebt, dessen Stoßdämpfer bereits nach 50 tkm total hinüber waren. Die tägliche Fahrstrecke bestand zum Großteil aus Landstrasse und BAB und die Beladung des Fahrzeugs war auch im normalen Rahmen!
Der Fahrstil des Fahrers war allerdings etwas berüchtigt !

Was ich damit sagen will ist: Am besten mal einen Test machen und dann netscheiden!

Gruß
Alex

klingt logisch. 122.000 km sind jedoch keine übermäßige Laufleistung Wenn Du nicht dauerhaft Kopfsteinpflaster fährst, sollten die Stoßdämpfer noch i.O. sein. Unser Audi 80 TDI mit 270.000 km hatte beim Test (erste Dämpfer ) noch über 70%->i.O.


hm... mein rekord ist ein satz dämpfer in 30.000km zu verheizen

fahrstrecke ist da kein indikator.
das ABS-problem scheint mir aber doch aus dieser richtung zu kommen. ich hatte die letzen wochen öfters mal fahrzeuge neueren baujahres vor mir auf der 'teststrecke'. was da teilweise die hinterräder gemacht haben ist erschreckend

ebenso der dienstwagen meines kollegen. nicht ganz 2 jahre alt, 80tkm auf der uhr und so wahnsinnig ausgeleiert das ich fast abgeflogen wäre...

-> prüfstand rulez

CU Gremlin

Danke für eure Meinungen. Wollte eh mal andere Dämpfer montieren lassen. Jetzt werden es wohl die Bilstein B6 Sport. Soll gleich was gutes sein, aber die Federn sind noch gut und das Auto soll auf keinen Fall tiefer! Vom Fahradsport weis ich, was ein guter Dämpfer Wert ist. Ich lass es Euch wissen, ob es auch mit der Bremserei was gebracht hat.

Hi,

falls Du im ADAC o.ä. bist, kannst Du die Dämpfer kostenlos prüfen lassen