Wegen Kabelsteckervertausch Fehlermeldungen

Hallo Schraubergemeinde,

habe zur Zeit wieder einige Probleme mit meinem "Dicken". Hier erstmal die Daten und Fehlermeldungen:

Passat Variant Highline 4motion 3BG aus 2004, 2,5 TDI, 6-Gang Schalter KM-Stand 505000 OBD Tuning bei 400000 km.

Habe alle Dichtringe (grün) der Ladeluftschläuche sowie die oberen Dichtringe im Ventildeckel für die Ölabdichtung zu den Düsen ersetzt. Dazu mußten auch einige Steckverbindungen abgesteckt werden. Beim Aufstecken habe ich dann fälschlicherweise den Vierfachstecker des Drosselklappenstellers mit dem Viefachstecker des Ladedrucksensors verwechselt sowie auch die Zweifachstecker an den Magnetsteuerventilen für die Ladedruckregelung und des AGR.

JA, dumm gelaufen, hatte eigentlich angenommen, das die Stecker untereinander nicht tauschbar sind. Nun weiss ich es besser.

Beim Motorstart kam sofort die Riesengroße rote Ölkanne im LCD Display. Da wusste ich, dass das nicht sein kann. Alles noch mal kontrolliert und bemerkt, das beschriebene Steckverbindungen vertauscht wurden.

Tage später fing es dann an:
Fehler 00550 Spritzbeginnregelung
17-10-Regeldifferenz-Sporadisch
Fehler 00550 Spritzbeginnregelung
08-10-Regelgrenze überschritten
Nach einer 20 minütigen Fahrt ging dann auch noch die MKL an mit dem Hinweis im roten LCD Display "Abgas Werkstatt".
Bin dann nach hause. Motor lief trotz Fehlermeldungen wie immer und ohne Mucken und auch volle Leistung. Ging nicht in den Notlauf.

Habe dann ausgelesen und die Fehler erstmal gelöscht.
Danach Motorstart und in die Messwertblöcke des MSG auf Kanal 4 geschaut. Ergebnis: Der Spritzbeginn Istwert springt zwischen v.OT und n.OT hin und her, bis zu 4° bis 6°. Der Sollwert blieb relativ stabil bei 0,8° n.OT.

Am nächsten Tag wieder dasselbe nochmal, nur mit der Zusatzmeldung
Fehler 00513-Geber für Motordrehzahl (G28)
03-10- Kein Signal- Sporadisch

Den Geber G28 habe ich ersetzt durch Neuteil (original VW).
Der Fehler taucht nun nicht mehr auf.

3 Tage später, immer der täglich gleiche Ablauf, nun aber noch ein neuer Fehler:
Fehler 18265-Lastsignal
P1857-35-10-Fehlermeldung vom MSG- Sporadisch.

Soweit erst einmal die Lage.

Nun noch etwas, was vielleicht mit den Fehlermeldungen auch zu tun haben könnte.

Seit Ende Mai 2024 fahre ich den neuen Dieselsprit HVO 100.

Bevor ich den Neuen Sprit getankt habe, habe ich unseren Werkstatttüver gebeten, seinen Partikelmeßschnorchel mal in den Auspuff vom Dicken zu stecken.
Sein Messgerät zeigte über 15 000 000 Partikel an.
Eine Woche später nach Betankung mit dem klaren Sprit und einer Fahrt von 350 km hat er den Schorchel nochmal rein gesteckt und.......siehe da, ein super Ergebnis von "nur 5 600 000" Partikel.
Es waren bei der ersten Betankung noch etwa 12-15 Liter alter Diesel im Tank.

2 Wochen später wieder getankt, da waren es noch 5 200 000 Partikel.

Nun frag ich mich aber, ob es durch die Umstellung auf den neuen Sprit zu diesen Fehlermeldungen betreffend des Spritzbeginns gekommen sein kann.

Die Vorteile des neuen Sprits möchte ich natürlich noch hervor heben. Mehr Leistung, weil Cetanwert bei 70 liegt gegenüber 51 bei normalem Diesel, vergleichbar mit Oktanzahlen bei Benzinern, sehr ruhiger Motorlauf unter Last. Bei Kaltstart sehr ruhig, kein Typisches Nageln mehr und noch ganz wichtig, das Motoroel ist nach 3 Betankungen nicht mehr pechschwarz, sondern schon leicht durchsichtig. Man kann die gelbe mit Oel bedeckte Meßspitze sehr leicht erkennen.
Und zu Guter Letzt noch ein wichtiger Faktor in Sachen Schwarzruß beim Beschleunigen:
Ich habe jetz vielleicht noch 3 oder 4 Liter alten Diesel verdünnt im Tank, doch Schwarzruß beim Beschleunigen gehört nun der Vergangenheit an.

Es wär super, wenn jemand von Euch eine Idee zu den Fehlermeldungen hat.
Der feundliche VW Mechatroniker hat mir gesagt, das der Fehler 18265 Lastsignal auch von der DF+ Klemme an der Lima kommen kann.
Muss ich noch nachschauen, ob das so ist.

Euch schon mal vielen Dank für`s Lesen.

HG
Michi

Hallo,

Info zum Nadelhubegeber (Spritzbeginn-Regelung):
https://community.dieselschrauber.org/viewtopic.php?t=26339

Beschreibt den NHG eines 4-Zylinder TDI, Funktion bei dir ist aber gleich, lediglich der Düsenhalter ist anders.

Wenn der Spritzbeginn springt, kann er ja nicht vollkommen defekt sein, per Ohmmeter kannst Du messen und hast im besten Fall einen Kabelbruch.

Lima D+ und Lastsignal: ja.

Würde erstmal Kabelprobleme/Steckerprobleme ausschliessen.

Viele Grüsse, Rainer

Hallo Rainer,

habe gestern die Kabelverbindung vom MSG zum Stecker des NHG auf Durchgang gemessen. PIN 109 + 101 jeweils zu Stecker. Einwandfreie Verbindung.

Dann den Gegenstecker zum NHG auf Widerstand geprüft.
Der Messwert ergab 117 Ohm Widerstand.
Nun kenne ich aber nicht die Soll-/Istwerte des NHG, was den Widerstand angeht.
Habe im Reparaturleitfaden keinen Wert gefunden.

Vielleicht weiss hier jemand von euch, wie die Werte sein sollen.

Danke für`s Lesen.

HG
Michi

Im Fachartikel zum NHG steht 100 Ohm.
https://community.dieselschrauber.org/viewtopic.php?t=26339

Hallo Schraubergemeinde,

mein Problem mit der ESP- und MKL- Leuchte ist gelöst.
Alle Lampen wieder aus.
Grund dafür war eine verstellte Grundeinstellung für den EInspritzbeginn.
Das Grundeinstellungsprogramm läuft ja automatisch ab, wenn ich in der Grundeinstellung den Kanal 4 aufrufe. Die Verstellung wird dann automatisch nach kurzer Zeit angezeigt und zeigt dann in der Früheinstellung 14,1° v. OT. an, wechselt dann in die Spätverstellung und dort bekam ich den Wert von 2,6° v. OT. angezeigt, was natürlich nicht ok war und deshalb kam immer wieder die Meldung "Spritzbeginnregelung, Regeldifferenz" und später mit Zuschaltung der MKL "Spritzbeginnregelung, Regelgrenze überschritten".

Habe dann das Einspritzpumpenrad in Richtung spät verstellt und dann nochmals die Grundeinstellung aufgerufen.
Nun bekam ich den Wert von 1,8° n. OT.
Alles gut, doch eine Sache ist jetz noch zu lösen.

Folgende Anzeige gibt mir nun Rätsel auf.
In den Messwertblöcken kann ich auf Kanal 4 den Einspritzbeginn als Soll- und Istwert ablesen. Der Sollwert im Leerlauf zeigt bei betriebswarmen Motor 1,2° n. OT. an. Mein Istwert zeigt allerdings 7,5° n. OT. an.
Nun meine wichtiste Frage dazu:
Wenn ich nun das EP-Rad in Richtung früh verstelle und so nach Neuüberprüfung auf den vorgegebenen Sollwert von 1,2° in der Istwertanzeige komme, verstellt sich dann der Wert von 1,8° n. OT. in der Grundeintellung, oder nicht???
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Spritzbeginneinstellung nur in der Grundeinstellung möglich laut VW Reparaturleitfaden.
Da die Einstellung aber mechanisch erfolgt, könnte es doch sein, wenn ich den Istwert in den Messwertblöcken auf den vorgegebenen Sollwert einstelle, was ja auch mechanisch erfolgt, das sich daurch dann die Grundeinstellung wieder ändert, obwohl die Grundeinstellung ja ein anderes Programm ist.

Sehe ich das jetzt richtig, oder sitze ich da einem Denkfehler auf??

Vielen Dank für`s Lesen.

HG
Michi

Ja, Fehler beim Denken.

Einstellen tut das Motorsteuergerät in der von Dir genannten Grundeinstellung gar nichts.

Stelle die Pumpe so ein, dass die geforderten Sollwerte erreicht werden können.

😉

Tipp gegen Denkfehler: Ein Sollwert ist das was soll. Da steht dann auch "Soll" bzw. "Sollwert".

Hi Rainer,

werde es mal so machen, wie Du es schreibst.

Melde mich nochmal, falls das nicht so funktionieren sollte.

HG
Michi

Hallo noch mal.

Habe eine Kleinigkeit vergessen.
Es ist eine VP44 verbaut.

HG
Michi

Schön, dass Du Dich daran erinnerst. 😉

Hallo Rainer,

meine Einschätzung war richtig, also kein Denkfehler meinerseits.
Habe heute mal den Einstellungstest gemacht.
Abteilung MSG, Kanal 4 gleich Soll- und Istwertanzeigen für Spritzbeginnregelung.
Sollwert 1,2° n.OT., eingestellt auf 2° n.OT..
Ergebnis: Die Grundeinstellung hat sich verändert von 2° n.OT. auf 7,5° n. OT..
Also ist jetzt die Frage: Wie bekomme ich den Istwert in den Messwertblöcken auf Etwa 2-3° n.OT., ohne die Pumpeeneistellung erneut mechanisch zu verstellen.
Sehr wahrscheinlich gar nicht.
Bedeutet wohl auch, die Pumpe auszubauen und einzuschicken zur Prüfung.
Wer von Euch weiss Rat zu diesem Problem.

Danke für`s Lesen.

HG
Michi

Hallo,

ganz ehrlich, für mich liest sich das was Du schreibst etwas durcheinander.

Nochmal: die Pumpe muss mechanisch so eingestellt, werden, dass die Istwerte die Sollwerte erreichen können. Ganz simpel, am Pumpenrad.

Kontrolle ist noch einfacher mit TDI-Graph, dazu gibt es einen Button in den Messwertblöcken vom Motorsteuergerät.

https://community.dieselschrauber.org/viewtopic.php?t=5178

Was macht die Einstellung per TDI-Graph?

LG

Die Einspritzpumpe kann man nur mechanisch justieren. Dazu wird im Grundeinstellungsmodus - Motor auf Betriebstemperatur - der angefahrene Spät-Winkel (100% Tastverhältnis am Ventil = keine Ansteuerung) gegen das vorgegebene Toleranzband geprüft und die ESP bei Bedarf entsprechend verdreht. Der angefahrene Früh-Winkel zeigt die maximale Früh-Verstellung, wahrscheinlich bei 20% Ansteuerung (= hoch).
Wenn im Normalbetrieb der Sollwert früher liegt als der Istwert, macht das erst mal nix, es sei denn die Ansteuerung liegt wieder am Anschlag. Deshalb den Ansteuerungswert mit auslesen.
hg
Herbert

Hallo Herbert,

vielen Dank für den Tipp.

In der Grundeinstellung lag der Wert Spätverstellung bei 2,6 v.OT., deshalb kamen immer die Fehlermeldungen. Seit der Einstellung auf 2,6° n.OT gibt es keine Fehlermeldungen mehr.
Der Reparaturleitfaden des Freundlichen gibt einen Grundeinstellungswert von 2° n.OT an, +- 1,5°.

In den Messwertblöcken werden ja immer Soll- und Istwert angzeigt.
Hier lag der Sollwert bei 1,2° n.OT. und der Istwert bei 7,5° n.OT., was ich als große Abweichung sehe. Wie bekomme ich den Istwert annähernd an den Sollwert eingestellt, ist das durch Änderung des Ansteuerungswertes möglich?

Und wo finde denn den Ansteuerungswert, auch in der Grundeinstellung oder woanders?.

Du schreibst noch "es sei denn die Antsteuerung liegt wieder am Anschlag". Bedeutet das , in Richtung 100% oder in Richtung 0%?

Vielen Dank für`s Lesen.

HG
Michi

Moin,
spät bedeutet hoher Prozentwert der Spritzverstellungsregelung, im Grundeinstellungsmodus 100%, früh bedeutet niedriger Prozentwert.
Vergiß die vermeintliche "Abweichung", wenn der Motor läuft und Kraft hat.
Ansonsten kannst Du gerne über verschieden Lastzustände Soll, Ist, und Ansteuerung aufzeichnen.
hg
Herbert

Edit: mich wundert, daß Du im Normalbetrieb Istwerte von 7,5° nach OT siehst. Das paßt nicht zur Grundeinstellung, später geht eigentlich nicht (2,6° n. OT, 100%).

Herbert hat folgendes geschrieben:

Edit: mich wundert, daß Du im Normalbetrieb Istwerte von 7,5° nach OT siehst. Das paßt nicht zur Grundeinstellung, später geht eigentlich nicht (2,6° n. OT, 100%).

Dazu schrieb der TE:

amishorty hat folgendes geschrieben:

Ergebnis: Die Grundeinstellung hat sich verändert von 2° n.OT. auf 7,5° n. OT..

Daher muss die Grundeinstellung eben neu gemacht werden (also die Pumpe mechanisch korrigiert werden). Außerdem ist zu prüfen, warum sich die Grundeinstellung so drastisch verändert hat. War der Motor bei einer der Messungen nicht warm?