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Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren | Beiträge 16+

 
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christians
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Beitrag18-03-2007, 2:10    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Was für Lernwerte? Hier im Forum hieß es immer unsere EDC´s hätten so etwas nicht.
Gruß Christian
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mullemaus
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Beitrag18-03-2007, 14:51    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Was für Lernwerte? Hier im Forum hieß es immer unsere EDC´s hätten so etwas nicht.

Probiere es mal icon_wink.gif Ich behaupte es ist subjektiv und objektiv ein Unterschied zu merken icon_wink.gif
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ObenbeiMutti
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Beitrag19-03-2007, 11:19    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Also doch, wusst ichs. Diese intelligente Motorsteuerung wurde zuletzt ins Reich der Mythern und Legenden verbannt.

Die Performanceunterschiede nach digitalen Hörner-auf-Etappen zu Rentner-etappen sind nicht allein am 'Freibrennen' festzumachen. So war schon beim AFN ein deutlicher Lerneffekt der Motorsteuerung zu beobachten, meine ich.

Zwei Spezialistenmeinungen:

1: Du musst vorallem das Getriebe einfahren! Die Verzahnung bildet erst nach und nach ihre optimale Struktur bzw. die Oberfläche der Zähne muss sich entspr. härten! Kein volles Drehmoment. Auf meine Anmerkung, dass das Getriebe sicher 60 NM Reserven hat, meinte er, dann sei es egal.

2: Fahr den Motor bloß nicht zu sanft ein. Wenn Du ihn nur schonst verglasen die Laufbuchsen regelrecht, und es kommt später aufgrund der dadurch suboptimalen Grenzfläche zu einem erhöhten Ölverbrauch.

Bei mir im Handbuch steht: kein Vollgas, keine Vollast, nicht weiter als 3500 drehen, nicht schneller als 150 die ersten 2000km! Von daher ist ein Halbjahreswagen eigentlich mehr wert als ein neuer, den kann ich wenigstens gleich benutzen icon_rolleyes.gif

Aktuell haut er mich bei 1000km noch nicht vom Hocker->er ist so wie der 10kw schwächere Vorgänger, bei nahezu gleichem Gewicht. Liegt zum einen an wohl an den etwas längeren Gängen und sicher auch an der jetzt wieder breiteren Sommerbereifung.
Durchschnitt nach Anzeige 6,3 l. Momentanverbrauch: ca. - 15 Prozent zum Alten. Dies ist sicher in der Übersetzung begründet.

Danke nochmal
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Aron
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Beitrag19-03-2007, 13:25    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Moin...

Ich hatte mal ein Blättle von irgendeinem BMW Inschinöhr. Dort drinne war das mit der Zylinderstruktur erklärt, was hier schon beschrieben wurde. Weiter war beschrieben "das optimale Einfahren kann man in bergigen Regionen mit vielen Kurven durchführen".

Sprich im Mittleren Bereich.
Das schlimmste was sie geschrieben haben sind zu niedrige Drehzahlen und hohe Drehmomente, nicht selten gibt das selbst bei neueren Maschinen Kolbenkipper. Und eben das Überdrehen. Nach 1000km ist dann auch das schlimmste vorbei, wenn man bedenkt wie oft nach 1000km der Kolben samt Ringe im Zylinder auf und ab gesaust ist. Die tausend KM sind auch der Bereich wo die Ings davon schreiben dem Motor mal kurz an die Drehzahlgrenze zu führen, sprich mal ausm Ort den 2. Gang bis P-Max ausdrehen, hier sind die Oberflächen weitesgehend aufeinander angepasst, nur die Thermischen Belastungen sollen noch nicht so stark ausfallen (also nur mal kurz ausdrehen).

Das mit dem Einarbeiten der Kolbenringe kann ich nicht nachvollziehen, diese sind aus Federstahl, also fast so hart wie der Plasmanitrierte Zylinder. Zudem sind Kolbenringe assymetrisch, sie sind wie ein Keil aufgebaut (bis auf den Ölabstreifring) und liegen wie ein Keil nur im obersten Bereich an, eine Kühlung erfolgt über die Wärmeabgabe auf den Kolben.

Zum Getriebe. Das habe ich schon am eigenen Leib erfahren, ich hatte mit 10000km Laufleistung mal die Zahnräder angeschaut (Sekundärwelle-Tellerrad Differential). An den Druckpunkten sah man leichte Verformungen, das Material hat es zur Stirnseite schätzungsweise knapp 1/10mm aufgeworfen. Man sah auch sehr schön das sie "unberührten" Flächen matt schwaz stumpf waren, die sich berührenden Flächen hell glänzend, diese "Reinigung" und das natürliche Einschleifen der Oberfläche trägt IMHO einen hohen Anteil des Einfahrens.
Grundsätzlich härtet sich das Getriebe beim Einfahren nicht großartig, die Zahnräder sind schließlich auch plasmanitriert, geringfügig können sich die Atomstrukturen aber noch etwas Fügen.

Es wird auch oft empfohlen paar tausend KM nach dem Einfahren einen Ölwechsel zu machen, davon kann ich nur abraten, die meisten Hersteller haben einen speziellen Einfahrölfilter, welcher feiner strukturiert ist. Ob das bei BMW auch so ist k.A.

Viel Spaß mitm neuen Gefährt! icon_wink.gif
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Bernhard G.



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Beitrag19-03-2007, 16:13    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Zitat:
2: Fahr den Motor bloß nicht zu sanft ein. Wenn Du ihn nur schonst verglasen die Laufbuchsen regelrecht, und es kommt später aufgrund der dadurch suboptimalen Grenzfläche zu einem erhöhten Ölverbrauch.

Ich habe den Verdacht, daß das bei meinem Audi 80 (2l-Benziner) gemacht wurde. Der ist von Vorbesitzer wie ein rohes Ei behandelt worden. Als ich ihn mit 7 Jahre und 100tkm gekauft habe, sah er wie ein Neuwagen aus. Er hatte allerdings einen recht hohen Ölverbrauch von 0,8l auf 1000km. Das hat sich über die Zeit nicht geändert. Jetzt ist er bei 300tkm und hat er immer noch ca 0,8l.
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Mephisto
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Beitrag19-03-2007, 16:27    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Hi,

Zitat:
...verglasen die Laufbuchsen regelrecht, und es kommt später ....zu einem erhöhten Ölverbrauch.

Da hat wohl einer versucht, sein Wissen über Bremsen auf den Motor zu übertragen. Verglasen beschreibt eine harte Oberfläche mit "zugeschmierten" Poren. Wie um alles in der Welt soll man das hinbekommen, ohne kurz danach einen Kolbenfresser zu bekommen, weil das Öl keine Haftpunkte mehr findet?

Gruß
Micha
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ObenbeiMutti
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Beitrag19-03-2007, 16:43    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Hallo Mephisto,

ich bin kein Metallurg oder Werkstofwissenschaftler*Achselzuck*

Derjenige, der das behauptet hat ist für mich aber schon eine Koriphäe und eine absolute
Referenz. Er ist um die 70. Er konstruiert, baut und wartet seit 50 Jahren Motoren.

Ich hab keine Ahnung, ehrlich. Möglicherweise reicht das Öl vielleicht immer genau einen Hub lang, das von unten nachgeführt wird. Es gibt sicher auch eine Menge an Kohlenstoffnestern im Laufbuchsenmaterial, die trotzdem eine Schmierung aufrechterhalten.

Jedenfalls möchte ich jedem Poster danken. Ich sehe die Sache jetzt doch klarer und verhalte mich auch entspr. der doch sehr verwandten Meinungen hier in diesem Strang.

Angst macht mir mein Getriebe, ich hab schon zwei mal aufgrund von unsauberen Kupplern ein kurzes Rrrrr gehört, alerdings ohne viel Kraft, Last oder Drehzahl. Ich hoffe das kann es ab.
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chris11
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Beitrag19-03-2007, 18:10    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

ObenbeiMutti hat folgendes geschrieben:
Hallo Mephisto,
Angst macht mir mein Getriebe, ich hab schon zwei mal aufgrund von unsauberen Kupplern ein kurzes Rrrrr gehört, alerdings ohne viel Kraft, Last oder Drehzahl. Ich hoffe das kann es ab.


Mach dir keine Sorgen, das kann noch viel mehr ab. Fahr das Auto, dafür ist es gebaut.
Und halte es für ein gutes Zeichen, solange noch ein Geräusch aus dem Motorraum kommt.

Mit freundlichem Gruß
Christian
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Mephisto
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Beitrag20-03-2007, 9:36    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Hi,

Zitat:
Derjenige, der das behauptet hat ist für mich aber schon eine Koriphäe und eine absolute Referenz.


Dann frag' ihn bitte mal nach dem Öl, welches er in einem 90PS TDI einsetzen würde, und nach dem Öl, welches er ein einem 420 PS Biturbo RS4 einsetzen würde.
Mich würde interessieren, was seine Empfehlung ist.

Gruß
Micha
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Roger
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Beitrag20-03-2007, 12:45    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe jetzt schon den dritten Neuwagen eingefahren. Meine Devise war immer die, wie sie auch in den "So wirds gemacht"-Büchern vertreten wurde:

Die ersten 1.000 km strikt die max. Drehzahlen beachten, Benziner 4.000/min, Diesel 3.000/min
Die ersten 1.000 km keine volle Last, max. 2/3
Die ersten 1.000 km ständig wechselde Drehzahlen und Lasten, viel schalten
Ab 1.000 km bis hin zu 1.500 km zunächst langsam auf das volle Drehzahlspektrum, später auch auf volle Last steigern. Ich habe das immer im 3. Gang im leichten Gefälle gemacht, wo das Hochdrehen mit wenig Last möglich war. Immer etwas mehr, ruhig bei komplett warmem Motor auch mal bis an den roten Bereich. Und später das ganze auch mit langsam immer mehr gesteigerter Last. Ab 1.500 km war dann auch mal ein kurzes Stück Vmax auf der Autobahn drin.

Ich bin bisher damit gut gefahren, habe die Fahrzeuge immer bis etwa 100.000 km behalten und hatte dabei bei den zwei Benzinern vor dem TDI (1.8 66 kW + 2.0 85 KW) nach der Einfahrphase keinerlei Ölverbrauch zwischen den Intervallen mehr. Vmax lag gestoppt regelmäßig leicht über den Werksangaben. Beim TDI hat sich ein leichter Ölverbrauch eingestellt, der erst ab etwa 14.000 km auf konstant etwa 0.5 l/10.000 km zurück ging. Wir haben auch noch einen Polo 9N 1.2 12V, den ich die ersten 400 km selber gefahren bin. Er hat vom ersten Kilometer bis heute noch überhaupt keinen Nachfüllbedarf gehabt. Auch nicht nach 700 km zügiger Autobahn am Stück. Dieser Polo wie auch der TDI entfaltete seine höchste Leistung subjektiv erst ab etwa 10.000 km. Bis auf einen defekten Steuerkettenspanner am Polo (bekannter Serienfehler) bei 10 tkm gab es mit den Fahrzeugen auf insgesamt 290 tkm keinerlei mechanische Motordefekte.

Ich denke, dass ich also mit der Einfahrerei nicht komplett falsch liegen kann.
Es ist ja auch kein allzu großes Opfer, mal gut 1.000 km verhalten zu fahren icon_wink.gif .
Gruß
Roger

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Beitrag20-03-2007, 14:52    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Mal eine kurze Frage:

Wieso soll man eigentlich konstante Drehzahlen beim einfahren vermeiden? Kenne das eigentlich nur von 2 Taktern, da die bei konstanten Drehzahlen sehr unsauber/unrund laufen.

Aber was macht es beim 4 Takter, die Motoren laufen doch eigentlich ziemlich sauber und rein vom subjektivem empfinden, fühlen die sich auch dabei pudelwohl. Die einzigste Erklärung die ich hätte, wäre das vllt sich bestimmte Bauteile bei einer bestimmten Last und einer bestimmten Drehzahl durch den Verbrennungsvorgang punktuell sehr stark erwärmen, z.B. Kolben oder Zylinderlaufbahn. Würde man also wechselnde Drehzalen fahren, könnte man das verhindern/verringern. Eine andere erklärung fällt mir nicht ein, könnte ich richtig liegen oder lieg ich da total falsch? icon_redface.gif icon_razz.gif
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Roger
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Beitrag20-03-2007, 15:06    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Dazu habe ich bislang kaum Infos finden können. Ich habe es mir bislang höchst unwissenschaftlich so erklärt, dass das Tragbild im Zylinder je nach Drehzahl und Last verschieden ist, d.h. es werden bei unterschiedlichen Drehzahlen tendenziell etwas unterschiedliche Zonen des Zylinders mit den Spitzenkräften beaufschlagt und damit unterschiedliche Partien der Laufbahn "feingehont".

Kann das evtl. ein Maschinenbaukundiger bestätigen oder dementieren ?
Gruß
Roger

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Aron
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Beitrag20-03-2007, 15:08    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

M3mph15 hat folgendes geschrieben:
Mal eine kurze Frage:

Wieso soll man eigentlich konstante Drehzahlen beim einfahren vermeiden? Kenne das eigentlich nur von 2 Taktern, da die bei konstanten Drehzahlen sehr unsauber/unrund laufen.

Aber was macht es beim 4 Takter, die Motoren laufen doch eigentlich ziemlich sauber und rein vom subjektivem empfinden, fühlen die sich auch dabei pudelwohl. Die einzigste Erklärung die ich hätte, wäre das vllt sich bestimmte Bauteile bei einer bestimmten Last und einer bestimmten Drehzahl durch den Verbrennungsvorgang punktuell sehr stark erwärmen, z.B. Kolben oder Zylinderlaufbahn. Würde man also wechselnde Drehzalen fahren, könnte man das verhindern/verringern. Eine andere erklärung fällt mir nicht ein, könnte ich richtig liegen oder lieg ich da total falsch? icon_redface.gif icon_razz.gif


Öberflächenvergütung...

Moin,

die Oberflächen werden ja beim Einlaufen polliert, somit fügt sich auch die Atomstruktur.
IMHO geht es darum diese Kräfte so variabel wie möglich zu halten, je nach Kraft, Schermoment etc kann diese Fügung nur oberflächlich oder tiefgründig gehen, daher dieser Mix.
Ein weiteres ist auch noch, am OT entsteht ein Feuersteg, ähnlich beim UT, also der Punkt wo der Kolben samt Ringen nicht mehr weiter geht. Je nach Drehzahl und Last verschieben sich diese Punkte geringfügig, durch stärkere Drücke und Fliehkräfte hat man auf Pleul und KW kleinste elastische Verformungen (zwar nicht im mm Bereich aber sie sind da). Ist dieser Umlenkpunkt zu hart kanns dann im späteren Motorleben Probleme geben wenn dieser Punkt überschritten wird. Und einen sauberen Übergang erreicht man nur mit einem variablen Lastbereich.
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Beitrag20-03-2007, 15:51    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich denke, dass ich also mit der Einfahrerei nicht komplett falsch liegen kann.
Es ist ja auch kein allzu großes Opfer, mal gut 1.000 km verhalten zu fahren icon_wink.gif .

So denke ich auch.

Zitat:
Wieso soll man eigentlich konstante Drehzahlen beim einfahren vermeiden?

Bei wechselnden Drehzahlen können sich z.B. Kolben/Zylinderpaare rundum gleichmäßiger einlaufen, weil sich die Kolben nicht nur einseitig (Seitenkraft) an die Zylinderwände abstützen, sondern im Schiebebetrieb (Seitenkraftumkehr) auch rückseitig etwas mehr belastet werden. Gleiches gilt für andere Bauteile (z.B. auch Zahnräder), welche sich direkt im Kraftfluß des Antriebs befinden.
3B5 AJM

Wer nichts weiss, muss alles glauben.

**Technische Fragen bitte ins Forum und nicht in mein Postfach**


LG, Onkel BM
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Beitrag20-03-2007, 17:22    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Das hört sich doch alles super an, weitestgehend hab ich mich auch an Rogers Plan gehalten, wobei ab km 500 schon erste Vollaststöße bis 3000t dabei waren. Ich hab mich dann bis 1000 schön langsam an die 3500 rangetastet. Einaml hab ich ihn jetzt wohl schon
durchgezogen bis 4000, aber nie bis an den Begrenzer.

@ Mephisto

Ich kann den Kameraden gern mal fragen. Mit welcher Intention stellst Du die Frage? Möchtest Du anregen, dass ein Wagen der eh nur bis 4000 dreht und kaum Leistung hat,
wohl sowieso schon unterfordet wäre, wenn man dieses Verglasmodell zugrunde legt?

Es fließen wohl mehr Faktoren ein. Verdichtung, Verhältnis von Bohrung zu Hub, Zylinderzahl. Wahrscheinlich stemmt ein Zylinder des RS Motors auch nicht viel mehr Drehmoment, als der des RS. Der 1,9er zumindest ist ein Ultralanghuber, was erklärt warum die Dinger doch so kräftig untenrum aber vielleicht auch so brummig sind. Demnach müsste hier die mittlere Kolbengeschwindigkeit höher sein, als bei meinem kürzerhubigen.

Das Öl wird doch eh zuviel mystifiziert. Das ist das gleiche wie mit Geschirrspülmittel oder Waschmaschinentabs mit drei Phasen usw. Wie bei jedem Produkt der freien Marktwirtschaft wird viel 'Hochleistungs'-Nonsens verkauft, der vielleicht technischer Rechtfertigung entbehrt. Frei nach Dieter Bürgi, dann klappts auch mit dem Kolbenring.

Wie fährt man eigentlich einen 40000kw Schiffsdiesel ein. So ein großes Drehmomentband hat der wohl nicht.
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SeatArosa1.7SDI
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Beitrag20-03-2007, 18:39    Titel: Gaaanz laaanger Bart - Neuwagen einfahren Antworten mit Zitat

Bei wechselnden Drehzahlen können sich z.B. Kolben/Zylinderpaare rundum gleichmäßiger einlaufen, weil sich die Kolben nicht nur einseitig (Seitenkraft) an die Zylinderwände abstützen,

Hängt das nicht auch mit diversen mechanischen Resonanzen / Eigenschwingungen von Laufzeug und Block zusammen? Bei einer Konstantdrehzahl erwischt man, wenn man Pech hat, dauerhaft einen Resonanz-Peak, welches v.a. in der Laufbuchse für ein ganz bestimmtes Belastungsmuster sorgt. Dies ist der Gleichmäßigkeit der Gleitpaarangleichung abträglich.

Wie fährt man eigentlich einen 40000kw Schiffsdiesel ein. So ein großes Drehmomentband hat der wohl nicht.

Auf jeden Fall sollte man Bergauffahrten unter allen Umständen vermeiden! (Bergabfahrten unterhalb von 0 m ü. NN allerdings ebenfalls, sonst kanns einen Kompressionsschlag geben.)
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