R1234YF in neuen Audi ab 2013? | Beiträge 80+

Weiß eigentlich jemand, wie die bisherige AC-bedingte Brandrate bei Unfällen mit R1234yf-befüllten Wagen aussieht?
Real-gecrasht wird ja (leider) täglich hundert- oder tausendfach, und wenn es eine deutlich gehäufte Brandrate von R1234yf-befüllten Wagen gäbe, müsste die sich doch allmählich herumsprechen . . . oder hält da die AC-Lobby womöglich den Daumen drauf?

Nicht viel Neues.
Nur, dass die mit Spannung für Mitte diesen Monats erwartete Neuvorstellung der S-Klasse vermutlich völlig unspektakulär vonstatten gehen wird. Zumindest, was das Kältemittel antrifft.
Es bleibt bei R134a - der neue S wird als Modellpflege homologiert und darf daher legal mit dem alten Kältemittel ausgeliefert werden.

Zitat:

Weiß eigentlich jemand, wie die bisherige AC-bedingte Brandrate bei Unfällen mit R1234yf-befüllten Wagen aussieht? Real-gecrasht wird ja (leider) täglich hundert- oder tausendfach, und wenn es eine deutlich gehäufte Brandrate von R1234yf-befüllten Wagen gäbe, müsste die sich doch allmählich herumsprechen . . .

....und weiß jemand, wie viele Fahrzeuge mutwillig in Brand gesetzt werden. Da ist dann nichts mehr mit Abschirmung von heissen Bauteilen.....

Kernkraftwerke sind statistisch gesehen mit Sicherheit sicherer ....

Zitat:

....und weiß jemand, wie viele Fahrzeuge mutwillig in Brand gesetzt werden. Da ist dann nichts mehr mit Abschirmung von heissen Bauteilen.....

stimmt ist ja in Berlin durchaus ein Thema bei "S" &Co.
Ich warte auf die ersten Prenzlauer Berg Anwohner die Schilder hochhalten "Keine R1234yf Luxuswagen nachts in unserer Strasse!"

Das mit der "Modellpflege" nimmt ja langsam groteske Formen an, der W222 "S" läuft ja wirklich als "Facelift" W221 vom Band.
Porsche homologiert den Macan auch als "AudiQ5+Modellpflege".
Das Thema wird uns ja wohl noch ein Weilchen begleiten.
Mal schauen was VW beim neuen Passat macht.

"Grossvaterrechte" als neue Norm ?
Bei Flugzeugen hilft es ja recht erfolgreich die eine oder andere Norm zu umgehen. (Boeing 747/737)

p.s. Was kam eigentlich bei der A-Klasse raus? Hat sie nun noch ihre COC Papiere?Formal war sie doch ab 1.1 raus?
Vermehren tut sie sich ja im Strassenbild schon noch...

Die Ankündigung des KBA, zum Zündverhalten von R1234yf eigene, unabhängige Tests anzustellen, wird im Juli in die Tat umgesetzt. Beauftragt wird der TÜV-Rheinland mit der Durchführung, die in zwei Stufen ablaufen soll. Zunächst wird ermittelt, wo bei den Testkandidaten im Falle eines Crashs die Klimaanlage beschädigt wird. Im Anschluss werden die Testmodelle genau dort präpariert und unter verschiedenen Fahrbedingungen die Zündfähigkeit ermittelt.

Honeywell sowie Opel halten R1234yf für sicher - bei Daimler hat sich bei genau obigen Testszenarien in der aktuellen A - und B-Klasse das Kältemittel überwiegend entzündet, sodass sich Daimler in Folge hartnäckig weigert, dieses Kältemittel zu füllen.

Auch die EU-Kommission erwartet die Ergebnisse, die vermutlich nicht vor August vorliegen werden, mit Spannung.

An dem Test werden Modelle von Toyota, Subaru, Opel, Hyundai und auch der Marke Mercedes beteiligt.

Informationen: asp-online, spiegelonline

Zitat:

An dem Test werden Modelle von Toyota, Subaru, Opel, Hyundai und auch der Marke Mercedes beteiligt.

Man muss sie halt nur in Brand stecken Alleine in Berlin sind im 1. Quartal 69 Fahrzeuge in Brand gesetzt worden. (Quelle Morgenpost.de)

Weiß nicht, was es da noch zu testen gibt. Die EU erwartet das Ergebnis mit Spannung - als wenn sie das nicht schon wüssten - lächerlich.

Vorschlag: Brandtest direkt im Beisein der EU Kommissare (ohne Schutzkleidung versteht sich) durchführen und sehen, wer als erster das Weite sucht.........

Kaum ist die Information zu den KBA-Tests öffentlich, meldet sich Honeywell mit Forderungen zu Wort. "Man müsse über den Ablauf umfassend informiert werden und es müsse Transparenz herrschen" - so sinngemäss der Wortlaut eines Statements gegenüber asp-online.

Obwohl die exakten Testprocedere noch nicht bekannt sind, gibt sich Honeywell absolut zuversichtlich, dass im Ergebnis nichts anderes belegt werden könne, als ohnehin vorausgesetzt: R1234yf sei sicher.

Zur wirklichen Objektivierung sei den Testern daher vielleicht angeraten, von den zu bewertenden Füllungen nebst Ölen Proben zu ziehen und per GC/MS-Analyse nachzuweisen, dass sich tatsächlich nur das findet, was auch untersucht werden soll.

Man darf gespannt sein, ob das neuerliche Bekenntnis zu CO² nicht ebenso eine Heuchelei wird, wie das erste.

Mexichem hat nämlich aktuell zwei neue Kältemittel in der Pipeline, die gerade von den SAE-Experten untersucht werden. In Bezug auf Sicherheitsaspekte sind sie verglichen mit R1234yf geleichwertig, oder besser - so erste Ergebnisse.

Beide basieren auf einer Blend mit der Hauptkomponente R1234ze. AC5 beinhaltet R32, R152a und R1234ze und AC6 CO2, R134a und R1234ze.
AC5 sei sicherheitstechnisch gleichwertig mit R1234yf, AC6 sogar besser. Die Tests dauern an.

ACR-News

Antonio Tajani will es wissen.
Zum 10.06.2013 hat er die Bundesregierung aufgefordert, mit einer Nachfrist von 10 Wochen mitzuteilen, ob diese mit Sanktionen gegen Daimler vorgehen wird.

So nicht, werde offiziell das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Die Bundesregierung teilt die Bedenken von Daimler - Verkehrsminister Ramsauer liess Tajani wissen, " es sei nicht sinnvoll, vor Ausräumen der Risiken die Automobilbauer zu zwingen, R1234yf zu füllen." so spiegeloniline

Nun hängt wohl alles von den KBA-TÜV Tests ab...

asp-online hat am Donnerstag noch einmal beim KBA nachgefragt und die Durchführungen zu dem anstehenden Test weiter konkretisiert.

So sind auch die BASt (Bundesanstalt für Strassenwesen) und die BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung) in die Tests bzw. Durchführung involviert.
Letztere hatte ja schon Auftragsuntersuchungen für das UBA zum Brandverhalten von R1234yf durchgeführt, nachdem die ersten, spektakulären Berichte nach Versuchen der DUH und Obrist an die Öffentlichkeit kamen.

So bleibt zu hoffen, dass gebührende Objektivität gewahrt bleibt...

zum Nachlesen:
BAM: Final Report Hfo1234yf

Zu den Alternativen AC5 und besonders AC6 (Mexichem) wird die SAE in Kürze ein Whitepaper herausgeben. Diese Meldung findet sich bei prweb

Eine Veröffentlichung wird auf den Seiten der SAE in diesem Monat erwartet, wo auch derzeit schon einige Unterlagen zum SAE MRB-CRP Project zu finden sind.

Wer hätte schon etwas anderes erwartet?

Der finale Abschlussbericht der SAE - genauer des CRP-Teams - zur Brennbarkeit von R1234yf liegt nun vor. Im Ergebnis genau die gleiche Aussage, weswegen Daimler, Audi und BMW Anfang des Jahres dieses Expertenteam verlassen haben: keine Gefährdung!

In neuen Fehlerbaumanalysen kommt man zu dem Resümee, dass die Wahrscheinlichkeit, durch andere Brandursachen in einem KFZ zu Schaden zu kommen, deutlich höher sei, als durch die Zündfähigkeit von R1234yf.

Der Abschlussbericht ist auf den Seiten der SAE zu finden.

Weitere Quelle: asp-online

Dann kann eigentlich jeder nur für sich hoffen, daß es genug andere (Schwer)verletze wegen R-1234yf-Bränden gibt UND die Industrie darauf reagieren muß, bevor man selbst an der Reihe ist

Genau, und mich schauert es wenn das Killermittel z.b. in einem Tunnelunfall in Brand gerät, egal ob Frankfurter Theatertunnel 415 Meter oder Gotthardtunnel 17 km, Pfändertunnel 6,7km. Nicht auszudenken was da passieren könnte, denn diese fahre ich öfters durch.

Bis Ende Mai 2013 sind in der BRD in diesem Jahr 46817 KFZ zugelassen, die die EU-MAC-Direktive nicht einhalten - also widerrechtlich mit R134a befüllt worden sind. Das geht asp-online zufolge aus einer Antwort auf eine kleine Anfrage aus dem Schreiben des Bundesverkehrsministerium hervor. Die Zahl wurde durch das KBA ermittelt.

Da bislang kein weiterer Hersteller Neuhomologierungen am Markt hat, dürften so gut wie alle Fahrzeuge aus dem Stall Daimler stammen. Da hier nur Neuzulassungen aus 2013 erfasst sind, sind vermutlich aber auch alle auf Halde vorproduzierten aus 2012 mit aufsummiert. Die aber hatten in 2012 die Ausnahmegenehmigung, weiter mit R134a befüllt zu werden, da eklatante Lieferschwierigkeiten der Haupthersteller von R1234yf vorlagen.

Die Fraktion 'Die Linke' hat die Bundesregierung mit einer neuen Kleinen Anfrage (unlektorierte Vorabfassung) zu den erheblichen Risiken von R1234yf erfreut.

Hauptthematik ist die Bewertung der - vermutlich drastisch ansteigenden - Abbauprodukte von R1234yf, nämlich Trifluoressigsäure (TFA). Auf das hier schon bekannte Gutachten der Schweizer Umweltbehörde EMPA wird deutlich eingegangen.

Auch gut, das erwähnt wird, dass nicht allein die Zündbarkeit von R1234yf das Hauptproblem darstellt, sondern auch ohne Flamme eine pyrolytische Zersetzung bei um 500°C vonstatten geht. Natürlich ebenfalls unter Bildung von HF.

Und es wird auf den Retterschutz eingegangen, wo die Linke erhebliches Gefährdungspotential erkennt.

Nebenbei bemerkt: das erwähnte AC6 spielt da in der gleichen Liga. Hauptbestandteil ist R1234ze(E), was ebenfalls Tetrafluorpropen ist. Nur eben ein anderes Isomer. Sämtliche, auf die Freisetzung von HF bezogenen Risiken bestehen hier ebenfalls. Nur mit dem kleinen Unterschied, das es im Fall Vorhandenseins offener Flamme oder Zündquellen nicht selber entflammbar ist.

Frage: mag jemand die Linken anrufen?
Der Einwand, bzw. das Szenario von T3Surfer lässt mich ebenfalls erschaudern.
Tunnelbrand...womöglich noch mehrere Fahrzeuge gleichzeitig.

Das Risiko eines Gesundheitsschaden durch brennendes R1234yf - sogar eingedenk des Szenarios, eingeklemmt sich nicht selber befreien zu können - liegt nach SAE Abschlussbericht etwa 6 Zehnerpotenzen niedriger, als durch andere Brandursachen zu Schaden zu kommen.

Ganz genau 1x10^-6 : 3x10-12

Etappensieg für Mercedes -Brüssel schäumt!

So ähnlich titelt spiegel-online in einem Artikel von gestern.

Demzufolge hat das KBA alle von Daimler eingereichten Nachhomologierungen auf Basis bereits erteilter unbeanstandet durchgewunken. Und damit besitzen zum Ärgernis der EU-Kommission alle betroffenen Modelle eine gültige Typgenehmigung.

Zunächst waren die A, -B - und SL Klasse als Neuhomologierung angestellt worden. Daimler hat sich in Folge aber umentschieden und eine rechtliche Grauzone ausgenutzt und für die Baureihen den Weg der Nachhomologation gewählt. Damit sind - nach MAC-Directive bis 2017 - Zulassungen mit R134a als Kältefüllung problemlos möglich.

Demnach müssten der neue A, der neue B sowie der SL als Modellpflege angesehen werden.

Von dem Trick haben auch wohl schon einige asiatische Hersteller Gebrauch gemacht.

Auch nachzulesen bei asp-online.