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Drehzahl- und Lastabhängiges Aufschwingen d. Antriebsstrangs | Beiträge 16+

 
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WAUZI
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Beitrag17-04-2006, 21:26    Titel: Drehzahl- und Lastabhängiges Aufschwingen d. Antriebsstrangs Antworten mit Zitat

Nachdem wolfi_b das Thema "Ruckln" von Seiten der Hydrolager aufbereitet hat, möchte ich mich nun noch einmal auf die Suche nach den Ursachen des Ruckelns machen.

Ich habe mir daher in den vergangenen Tagen noch eimal grundlegende Gedanken zu den möglichen mechanischen Ursachen des Teillastruckelns gemacht und hätte nun gerne gewusst, was die Experten darüber denken.

Ich meine inzwischen, dass das eingangs beschriebene Ruckelproblem nichts weiter ist, als ein stark gestörter Rundlauf des Motors. Die meisten von Euch wissen jetzt wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will. Für die anderen folgt ein kleiner Diskurs:

Unsere 4-Takt-Diesel haben funktionsprinzipbedingt einen deutlich schlechteren Rundlauf als Zweitakter, Wankel-Motor oder gar eine Turbine. Gründe für diese Drehmomentschwankungen an der Kurbelwelle sind, dass der Abwärtsdrang des Kolbens auf seinem Weg von OT nach UT keinesfalls konstant ist und dass dabei auch noch gegen die Kompression der benachbarten Zylinder angearbeitet werden muss. Um die hierdurch bedingten Drehmomentschwankungen ein wenig ausgleichen zu können, braucht der Motor eine Schwungscheibe, deren Massenträgheit die Drehmomentschwankungen der Kurbelwelle halbwegs glättet.

Arbeiten alle Zylinder in diesem Sinne mehr oder weniger gleichmäßig, ist zudem die Schwungmasse richtig bemessen und die Hydrolager intakt, ist von der inneren Unruhe des Aggregats fast nichts mehr zu spüren.

Nimmt jedoch die Leistung einzelner Zylinder wodurch auch immer ab, kann dies die ausgeklügelte Drehmoment-Ballance des Motors empfindlich stören, und das Aggregat kommt dann regelrecht aus dem Tritt. Der betroffene Zylinder und die beteiligte Schwungmasse schaffen es in diesem Fall nur noch mit Mühe und Not, den genenläufigen Kolben über die Kompression zu stemmen. Immer wenn dieser Zylinder an der Reihe ist, fällt dann das kupplungsseitig anliegendede Drehmoment ab. Mechanisch bedeutet das einen deutlichen Drehmomentverlust während eines jeden Umlaufs. Fahrgefühlsmäßig ruckelt der Wagen dann im Teillastbetrieb so ähnlich wie beim Anfahren mit einer rupfenden Kupplung. Im Schiebebetrieb und unter Vollast scheint der Motor dagegen ruhig zu laufen, da hierbei immer außreichend Drehmoment zur Verfügung steht, um den Motor problemlos über den nächsten OT zu hieven.

Werden nun durch einen Defekt an der Einspritzpumpe einzelne Zylinder des Motors nicht mehr ausreichend mit Diesel gefüttert, kommt es zu den beschriebenen Problemen. Die hier im Forum beschriebene DIY Ruckelabhilfe sorgt dann dafür, dass die eingespritzte Kraftstoffmenge insgesamt heraufgesetzt wird. Hierdurch steigt die jeweilige Zylinderleistung im Teillastbetrieb wieder über das kritische Mindestmaß an und der Motorlauf erscheint ruhiger.

Fazit: Ursache für das Ruckeln ist - meiner Ansicht nach - der rapide Drehmomentabfall innerhalb eines jeden Kurbelwellenumlaufs, verursacht durch die permanente Minderleistung einzelner Zylinder.

ESP und MSW sind somit die üblichen Verdächtigen. Daneben scheinen mir aber auch andere Ursachen für das "Schwächeln" einzelner Zylinder plausibel:

    Minderleistung eines Zylinders durch Kompressionsunterschiede (defektes Ventil, defekter Kolbenring etc.)
    Minderleistung eines Zylinders durch Kraftsoffmengenunterschiede (verstopfte Düse etc.)
    Minderleistung eines Zylinders durch falschen Einspritzzeitpunkt (Spritzverstellung tillt)

Wenn dies der Fall sein sollte, wären Störungen an Teilen, die immer gleich alle Zylinder betreffen müssten (z.B. Turbolader, LMM) als primäre Ursache eher unwahrscheinlich.

Nun meine Frage an die Experten: Erscheint Euch die Theorie mit der Minderleistung einzelner Zylinder in diesem Fall plausibel?

Vielen Dank fürs Lesen.
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