Nach Warmstart: turbo baut keinen Ladedruck auf?

Der Motor ist ein 1T (Audi 100 Typ 44, Bj.90, 5 Zyl. TDI, 120 PS), also kein Luftmassenmesser (bevor das wieder alle vorschlagen), kein AGR, kein Kat. Beim Kaltstart läuft alles prima, ich kann egal wie weit fahren (500 km war okay), volle Leistung, vmax 210. Wenn ich den Wagen aber ausschalte und WARM wieder anlasse, dann heult er zunächst beim Anlassen kurz bis 2500 rpm (macht er sonst nicht), und danach fährt er nicht gescheit. Wie 80 PS: max. 170 km/h, üble Beschleunigung. Ich habe das Gefühl, dass der Turbo keinen richtigen Ladedruck aufbaut. Der Wagen qualmt nicht, der Verbrauch ist normal, also ansonsten unauffällig. Wenn ich ihn abkühlen lasse läuft alles wieder prima, bis zum nächsten Warmstart. Ich habe das Gefühl wenn er beim Starten nicht vorglüht, dann läuft irgendwas mit der Elektronik schief.

Hat jemand ne Idee was das seien kann???

Gruss, Bjoern

Hallo nochmal,

Wie ich vermutet hatte: wenn ich bei warmem Motor den Stecker vom Kühlmitteltemperaturgeber abziehe, dann ist alles normal. Kein Aufheulen beim Start, volle Leistung in allen Lebenslagen. Wenn ich den Motor abschalte, dann den Stecker wieder draufstecke, und dann den Motor wieder anlasse ist das Desaster wieder da... Vielleicht sollte ich mal versuchen, den Stecker bei laufendem Motor wieder draufzustecken, aber ich trau mich nicht (heul).

Bjoern

PS: bitte bitte antworten!

Hi

nach dem Warmstart kein Ladedruck erinnert mich erstmal an eine klemmende VTG in der Ruheposition, hab ich selbst oft genug erlebt.

Aber das zusätzliche Aufheulen nach dem Warmstart, das sich durch Abziehen des Temp.steckers beheben läßt ???? Und dann noch die normale Leistung - das zeigt, daß es offenbar nicht an der VTG liegt.

Ich denke als mögliche Ursachen an einen defekten Geber und / oder eine schadhafte Kabelverbindung dahin (Kurzschlüsse zwischen verschiedenen Adern o.ä.)
Hier wäre es seehr angebracht, mal den Fehlerspeicher auslesen zu lassen. Poste mal das Ergebnis!

VTG heisst doch variable Turbinengeometrie, oder? Das kann es wohl kaum sein, da der 1T das noch nicht hatte. Wohlgemerkt, wir sprechen hier über den aller- allerersten modernen PKW-TDI von 1990. Der hatte zwar schon (zu) viel Elektronik, aber einiges dann doch nicht. Ich werde mal den Fehlerspeicher auslesen lassen und melde mich dann wieder.

Gruss, Bjoern

. . . als Dein Auto, stimmt (zumindest als Großserienanwendung).

Ich hatte das BJ 90 überlesen, sorry.

Vom Vorbesitzer hatte ich erfahren, dass sich schonmal die Beschichtung der Hubscheibe der Einspritzpumpe aufgelöst hatte, damals wurde diese ausgewechselt.

Dies war jetzt wieder soweit: diesmal hatte sich nicht die Beschichtung der Hubscheibe aufgelöst, sondern die Beschichtung der Laufräder, die über die Hubscheibe laufen. Die Hubscheibe sah danach auch nicht mehr so frisch aus. Die sich bildenden Späne hatten sich an der tiefsten Stelle der Verteilereinspritzpumpe gesammelt: im Spritzversteller. Dieser hatte geklemmt, und die Späne haben schöne Riefen gebildet, womit der Versteller 1) klemmte 2) undicht war. Da der Versteller aus einem Kolben besteht, der im Gehäuse der ESP gleitet, war es ein Gehäuseschaden...
Ich habe dann den Kolben mit 1000er Schleifpapier wieder gängig gemacht, weil ich keine gebrauchte Pumpe finden konnte. Als Resultat klemmte er nicht mehr, war aber noch undichter als vorher. Damit ist die Einspritzuing bei hohen Drehzahlen zu spät, was sich sehr negativ auf die Lesitung auswirkt. Interessant: das aufheulen beim Warmstart war damit vorbei, das steuergerät hat also nicht mehr auf Notprogramm geschaltet. Also bin ich mit immerhin 130-140 km/h noch ca. 3000 km gefahren, bis ich eine gebrauchte Pumpe eingebaut habe. Seitdem ist alles wieder okay.

Gruss, Björn