Am 08.07.2009 bin ich auf der Rückfahrt aus den Urlaub zusammen mit meiner Freundin mit meinem VW T4 1.9 D in Dresden auf der Autobahn liegengeblieben, weil das Motoröl komplett verlorengegangen war.
Der Wagen ist seit drei Jahren in meinem Besitz und wird gut gepflegt (Reparaturen in Werkstatt).Der Ölstand war stets in Ordnung und es musste ausschließlich bei den regelmäßigen Ölwechseln Öl eingefüllt werden.
Am 06.07.2009 war ich von den rumänischen Karpathen aus nach Norden unterwegs und stellte bei mittleren Umdrehungszahlen (ca 2100 – 2500 )einen leichtes Ruckeln im Motor fest. Mit diesen Zustand des Motors sind wir von ein paar km südl. von Sibiu (Hermannstadt) bis westl. hinter Cluj (mehrere 100 km) gefahren. Am Abend hab ich dann nach ausreichender Ruhezeit des Motors den Ölstand geprüft und es hat kein Tropfen gefehlt.
Bei der Weiterfahrt am Morgen des 07.07.2009 war der Motor genauso leistungsfähig wie am Tag zuvor. Leichtes Ruckeln aber gutes Vorankommen. Dennoch haben wir gegen 8:00 Uhr an einer LKW Werkstatt in Ciucea angehalten. Dort beschrieb ich das Problem und der Verkäufer stellte die Diagnose. „Der Dieselfilter müsse gewechselt werden“. Ich könne den Filter vor Ort kaufen, aber eingebaut werde er ein Paar km weiter in Negrini. Ich kaufte den Filter und folgte der Beschreibung zu der Werkstatt.
Gegen 8:30 Uhr fuhren wir auf den Hof des Automechanikers. Dieser wechselte den Dieselfilter was das Problem den ruckelnden Motors nicht beeinflusste. Da ich dachte es wäre evtl ein Problem mit einer verstopfen Leitung (Diesel oder Luft) oder eine verstellte Feineinstellung des Motors habe ich gehofft das Problem könne mit ein paar Handgriffen beseitigt werden.
Der Mechaniker jedoch entfernte den Kühler und öffnete den Motorraum komplett. Dann schraubte er die 4 Dieseleinspritzdüsen heraus und überreichte sie seinem Vater zu testen.
Nach dem Test der Düsen mit einem hydraulischen Testgerät, war der angeblich Fehler gefunden. Nicht genug Druck und auch sollte die Düse keinen Strahl erzeugen, sondern Sprühen. Der Vater und der Mechaniker hantierten im Motorraum und an den Düsen herum.
Beide Fehler sind Unsinn, denn wie ich jetzt herausgefunden habe, wird der Druck bei dem das Ventil öffnet wird hydraulisch gesteuert und meine Düsen spritzen strahlartig und nicht zerstäubungsartig.
Die Druckbolzen (ist ein massives Metallteil innerhalb der Düse) seien kaputt und müssten ausgetauscht werden. Ein Teil solle 4€ kosten und es dauere zwei Stunden bis die 4 Teile da wären. Es wär ca. 10:00 Uhr.
Nun öffnete der Mechaniker den Zylinderdeckel und schraubte am Zahnriemen herum.
Außer dass das Auto den ganzen Tag mit offenem Zylinderdeckel herumstand geschah nichts von Bedeutung.
Gegen 17:30 Uhr kehrte der Mechaniker mit eingeschweißten Druckbolzen wieder und der Vater setzte die Düsen damit zusammen. Hierfür nutzte der Vater einen Hammer (um die Druckfeder an die neuen Bolzen anzupassen), Einstellscheiben (wurden hastig aus Schränken zusammengesucht) und das hydr. Testgerät benutzt.
Beim Einschrauben der Düsen kam es zum Streit zwischen Vater und Sohn. Es schien ein Teil verloren gegangen zu sein. Nachdem der Boden abgesucht und der Bodendeckel des Motorraums mit Druckluft ausgepustet war, (ich konnte nicht feststellen, ob das vermisste Teil gefunden wurde) wurden hastig die Düsen eingesetzt und der Zylinderdeckel geschlossen. Mit eigenem Notfallöl, welches ich von meiner Werkstatt habe, füllte ich den Ölstand auf das korrekte Niveau.
Beim Testen des Motors gab es weißen Qualm aus dem Auspuff und der Motor lief äußerst unruhig.
Nach einigem Testen (Anlassen, Schrauben usw.) lief der Motor ruhig und es gab keinen Qualm. Bei der Testfahrt stellte ich einen enormen Leistungsabfall des Motors fest.
Der Mechaniker behauptete, der Wagen würde nun viel weniger Diesel verbrauchen.
Da ich froh war wieder mit dem Wagen fahren zu können, sagte ich es wäre ok.
Bei der Frage nach dem Preis hieß es: 30 € pro Druckbolzen also 120€ für alle und 80 € für die Arbeitsleistung.
Ich fragte nach der Einkaufquittung für die Bolzen. Diese hatte der Mechniker nicht. Ich wollte eine Rechnung haben. Der Mechaniker sagte Rechnungen braucht man nicht und morgen könne er mir einen geben wenn ich sie denn wollte.
Auch nach wiederholter Nachfrage erhielt ich keine Rechnung. Ich führ also mit dem Mechaniker zum Automaten und hob 840 LEI = 200 € vom ab.
Nachdem ich ihm die 840 Lei ausgehändigt hatte und wir noch zum Essen eingeladen wurden.
Fuhren wir ab. Es war ca 21:00 Uhr Ortszeit.
In dieser Nacht sind wir bis ungefähr nach Gyor in Ungarn gekommen und haben an einer Autobahnraststätte übernachtet. Am nächsten Tag (07.07.2009) sind wir weiter über die slowakische Rep und tschechische Rep. nach Dresden gekommen.
Nachdem ca 4,5 Liter Öl nachgefüllt wurden, vermutete der ADAC Techniker bei laufendem Motor einen defekte Einsritzdüse oder einen verstellten Zahnriemen. Für den Ölverlust wäre wahrscheinlich eine defekte Dichtung an Einspritzdüse oder Zylinderkopf verantwortlich.
Ich vereinbarte einen Sammeltransport meines Wagens zu meiner Hauswerkstatt und erhielt einen Mietwagen. Alles KOSTENFREI!! DANKE ADAC!
Der Bulli ist hier noch nicht angekommen.
Hat hier jemand ne Vermutung, was der Ursprungsfehler gewesen sein könnte?
Als ich den ruckelnden Motor zum ersten Mal bemerkte war meine Freundin für einige stunden gefahren. Sie hatte vielleicht etwas zuviel gefordert vom Motor.
Oder hat jemand eine Vermutung was zum Ölverlust geführt haben könnte?
Bin zwar kein Schrauber, aber für alle Antworten dankbar ..
und ich glaub ich muss das schrauben jetzt selbst lernen, damit mir sowas nicht wieder passiert.
Viele Grüße
Josen
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