Neubau Garage- Hebebühne integrieren

Hallo Zusammen,

Ich schreib meine Frage einfach mal hier ins Forum, weil ich bis jetzt hier immer eine passende Antwort bekommen habe. Falls es nicht ins Forum passt bitte verschieben....

Wer von Euch hat eine Hebebühne zu Hause oder in der Halle stehen und kann mir weiterhelfen.
Was muss man beachten wenn man eine Hebebühne in seine Garage (Neubau) integrieren möchte. Fundament, Deckenhöhe, Abstände......

Welche Art von Hebebühne eignet sich fürs gelegentliche Hobbyschrauben am ehesten?

Danke
Peter

Hallo!

Ich kann Dir da helfen, weil ich erst vor wenigen Jahren genau sowas selbst gebaut habe,
und auch selbst geplant.

Also Deckenhöhe hab ich 3,75, das reicht auch für einen T4, mit Dachträger wird es grenzwertig. Auch hoch ist z.B. ein Caddy mit Dachträger.
Bedenke, wenn Du ein Rolltor einbaust, das kann u.U. etwas stören. Wegen der Laufschienen und deren Verstrebung.

Hebebühnen hab ich 2 Stck, je 2-Säulen-Bühnen, die einzeln stehen. Eine alte Hofmann, was aber eigentlich eine blau angemalte Consul ist, die hat so eine elektronische Gleichlaufregelung, die spinnt öfters mal, die sind nicht ratsam.

Die 2. Bühne ist eine echte Hofmann, vor 5 Jahren neu gekauft, die hat die Gleichlaufregelung über einen Bowdenzug, also rein mechanisch, und Nylon-Tragmuttern.
Die Bühne hat mir der Monteur empfohlen, und sagte, dass es damit überhaupt keine Probleme gibt. Bis jetzt ist das auch so. Die kann ich empfehlen, kann man auch neu kaufen.

Neben den Säulen solltest du so 80 cm. Platz bis zu den Wänden haben. Das ist angenehm.

Bodenplatte:
Die neuen Hebebühnen werden je Seite mit 5 Schwerlastankern angedübelt, stehen auf relativ kleinen Stahlplatten.
Da brauchst Du 30 cm Betonboden mit 2 Laagen Armierung Q 188, je 5 cm von oben und unten entfernt. Beton muss B 35 sein, hat jetzt aber eine neue Bezeichnung.
Die Daten bitte nochmal von einem Hersteller von Hebebühnen anfordern !

Sah bei mir also so aus:
Fester , verdichteter Untergrund aus Frostschutz, halber cm Sand.
PE- Folie, dann 5 cm Abstandshalter, diese Schienen, und darauf die erste Laage Armierungsmatten.
Dann Abstandshalter, 15 ? cm, diese Drahtschlangen, und dann die nächste Laage Armierungsmatten. Musst Dich dazu mal im Stahlhandel beraten lassen, wegen der genauen Höhe der Abstandshalter, weil die Matten teilweise übereinander liegen, damit das ordentlich wird, ich weiss nicht mehr genau, ob das 15 oder 17 cm waren....
Ich hab 11 m³ Beton gebraucht. Ordentliche Schalung bauen, Baulaser besorgen, Schwimmpatsche besorgen, und ordentlich glatt machen.
Dann wenn der Beton fest ist, mit einem Betonschleifgerät oben die Sinterschicht entfernen.
Dann baust Du die Garage fertig, lässt die Hebebühne aufstellen.
Wenn die steht, kannst Du den Fussboden mit den roten Spaltklinkern fliesen, die sind billig, und haben sich bei mir absolut bewährt. Da ist noch keine einzige Platte gerissen, oder beschädigt. Lässt sich auch gut sauber machen. Wichtig: Versiegelung aufbringen, wenn der Fussboden fertig ist !
Vorteil ist, dass die Spaltklinker ungefähr so hoch sind, wie die Fussplatten der Hebebühne. Das ergibt dann eine Fläche.
Wichtig ist aber, dass das der Hebebühnenaufsteller weiß, und Du auch,
der muss dann, wenn der Fussboden fertig ist, die untere Endabschaltung der Hebebühne noch einstellen, sonnst kann eine Katastrophe passieren!!!!

So, das war wohl erstmal das wichtigste,
wenn es weitere Fragen gibt, kein Problem,
ich hab das ganze schon 2 x gebaut, und fast alles selbst.
Wichtig: gut planen, mal in einer Werkstatt ausmessen, wie groß ein Auto ist, wo genau die Hebebühne stehen muss,
ich hab mir das immer alles auf Millimeterpapier im Maßstab aufgezeichnet.

Hallo Peter,

willst du auch täglich "normal" in der Garage parken, oder soll der Platz nur zum Basteln sein? Falls auch normal, so würden mich die "Türme" der Hebebühnen mit Spindeln stören und ich würde über eine Scherenbühne nachdenken.

Nachteil der Scherenbühne ist der von der Bühne verdeckte Schwellerbereich.

Ich habe mal irgendwo eine gesehen, die komplett aus dem Boden kam und nur vier einzelne Arme hatte. Also im Prinzip die Vorteile der beiden Bühnenarten vereint. Aber das Teil wird um ein Vielfaches teurer als die anderen Bühnenarten gewesen sein. Zudem sind die baulichen Voraussetzungen (auf voller Tiefe versenkte Stempel, etc.) immens.

Ein privater Bühnenplatz schränkt die tägliche Verwendbarkeit als Parkplatz zu sehr einschränkt. Für einen Bühnenplatz müsste damit für meine Ansprüche ein zusätzlicher, reiner Bühnenplatz her. Da ich so oft dann auch nicht mehr bastele, habe ich mich vorerst dagegen entschieden (außerdem ist die Basteltendenz dank Frau, 3 Kids, Haus und Job weiter abnehmend). Ich habe weiterhin Zugriff auf eine Grube (bei Mam), und alles was da nicht geht, lasse ich machen.

Mein Fazit: Entweder Grube oder reiner Bühnenplatz ohne tägliches Abstellen.

Bei der reinen Bühne würde ich eine Spindelbühne bevorzugen. Deckenhöhe muss damit Arbeitshöhe (ca. 2m) zzgl. max. Fahrzeughöhe sein. Meist also um 4m.

In der Breite sind die Bühnen teilweise verstellbar. Will man die Türen vor den Pfeilern noch öffnen können, so sollte man wohl mit 3m lichte Breite zzgl. 2x20cm Pfeiler kalkulieren. Will man außen noch um die Bühne rum laufen können (womöglich noch mit Werkstattwagen) so sind Laufwege zu berücksichtigen.
Rücke doch mal mit einem Zollstock bei ATU an, dann hast du eine reale Vorstellung.

EDIT: Steffen war mit seinen Ausführungen zur Statik schneller und wesentlich präziser, lösche ich den ursprünglich folgenden Teil hier mal

Grüße
Guste

Vorgeschmack dazu:

EDIT:
Guste hat natürlich recht, so eine hydraulische Hebebühne, komplett im Boden versenkt, hat natürlich auch was.
Da braucht man nicht so eine gewaltige Bodenplatte,
und wenn man eh neu baut,
kann man da auch den Kasten für die Bühne gleich in den Boden einbauen.
Wenn der Bagger eh da ist.
Ich kenne aber jemanden, der hatte das Vorhaben aber wegen extremer Grundwasserprobleme wieder aufgegeben,
der hatte da ehr einen Brunnen gebaut.

Hallo Steffen, Guste,
Danke für die ausführlichen Antworten und die Mühe.
Das hat mir echt schon mal sehr weitergeholfen. Anfragen an Hebebühenhersteller hab ich mal rausgeschickt.

Also die Stempelhebebühne welche sich komplett im Boden versenken lässt wäre natürlich schon der ultimative Luxus Aber so wie ich das sehe sind die deutlich teurer als normale Säulenhebebühnen. Und die Wartung ist auch bestimmt komplizierter wenn alles im Boden versenkt wird.

Die Türme würden mich nicht unbedingt stören. Es soll zwar eine normale Garage fürs Parken auch werden allerdings bin ich nicht täglich aufs Auto angewiesen. Zumal es ja eine Doppelgarage wird und auf der Seite ohne Bühne dann ja genug Platz sein sollte
Was ich allerdings nicht möchte ist so eine „Verstrebung“ zwischen den beiden Türmen wo ich dann immer drüber rumpeln muss. Aber das ist bei neueren Bühnen e nicht mehr üblich oder???

Mein Plan wäre einfach das Fundament der Garage schon mal für die Hebebühne vorzubereiten und dann später sie erst einzubauen.

Das mit den 11m^3 hab noch nicht ganz verstanden. Muss ich dann die komplette Bodenplatte dicker machen „nur „ weil die Hebebühne draufsteht. Steffen darf man fragen fragen was das bei Dir ca an Mehrkosten verursacht hat?

Problem wird wahrscheinlich in meinem Fall die Höhe sein. Auf die Garage soll ein Satteldach ca 25 bis 30 Grad Neigung.
Mir würd eine Hubhöhe von 1700mm und Fahrzeughöhe mm von 1600mm ausreichen.
Sollte dann z.b in so eine Garage (Ohne Zwischendecke natürlich) dann gehen

Danke
Peter

Hebebühne ging bei mir wegen Grenzbebauung und dem Baurecht in Brandenburg nicht, und da ich nur gelegentlich schraube und die Doppelgarage sonst zum Abstellen von 2 Autos brauche, war die Grube eine prima Alternative. Aber wie im Bild zu sehen auch recht aufwendig...


Gruß Holger

Hallo Peter!

So, mal der Reihe nach abarbeit

- Hebebühnen: Es ist heute allgemein üblich, dass die beiden Säulen komplett getrennt voneinander stehen. Der Kanal zwischen beiden Säulen ist nicht mehr gebräuchlich.
Paar Ausnahmen kann es vielleicht noch geben.

- Zu dem Fundament:
Wie groß das verstärkte Teil der Bodenplatte sein muss, erfrage bitte beim Hebebühnenhersteller.
In Deinem Fall mit der Doppelgarage wird es sicher so werden, dass Du eine Hälfte verstärkt für die Bühne baust, und die andere halt die 17 cm. lt. Projekt.
- Mehrkosten,
naja, wie soll ich das jetzt beschreiben.
Ich hatte eine Fläche von ca. 32 m², als Bodenplatte.
Das waren 11 m³ Beton B 35 wu, a 75 €.
Armierung, Folie, Abstandshalter usw. ca. 800 €.
Also insgesamt 1625 €. Zzgl. MwSt.
Hätte ich eine "normale" Bodenplatte gebaut, wären das die halbe Menge Beton und die halbe Menge Armierung geworden,
hätte also genau die Hälfte gekostet.
Laser, Rüttler , Patsche usw. hab ich mal unberücksichtigt gelassen, das brauchst Du genauso.

- Betontipp:
Mach das einlaagig, ohne Estrisch. Mit einem Flügelglätter, muss jemand machen, der damit Erfahrung hat. Das wird einwandfrei, und spart viel Zeit, und hält auch besser.

- Garagenhöhe:
So wie ich die Bauzeichnung sehe, wird das mit der Hebebühne nix werden, bzw. nicht sinnvoll sein. Ist einfach zu tief, da fehlt Dir einfach ein Meter.
Und im Knien unter dem Auto rumbasteln ist einfach blöd.
Da müsstest Du nochmal mit dem Architekten reden, ob das vielleicht zumindest auf der einen Seite irgendwie ohne die Decke geht,
dann wäre es schon OK.
Oder mit einem entsprechendem Loch in der Decke,so in Autogröße, und Du baust Dir dann aus Gipskarton eine Haube darüber.

Hallo Steffen,
danke nochmal für die Info. Das hört sich ja relativ überschaubar aus was das dickere Fundament an kosten verursacht.

Wie ich schon schrieb, soll die Garage natürlich keine Decke bekommen Sonden einen offenen Dachstuhl. Dann sollte es doch reichen von der Höhe her zumindest einen Mittelklasse PKW auf eine anständige höhe zu heben.

Anfragen an div Hebebühnen Hersteller bzgl Fundament hab ich rausgeschickt, mal schauen wann was kommt...

Danke nochmal für die vielen Infos

Peter

Moin

Wir haben letztes Jahr eine Slift 3to Bühne bei einem Kumpel in der Scheune aufgestellt, da war nur Bauernbeton drin ohne jegliche Substanz für eine Hebebühne

Wir haben dann in den Unterlagen geschaut, ausgeschachtet und 2 Einzelfundamente betoniert, 1m*1m*0,8m tief, Kosten für den Beton lagen auf Grund Mindermenge bei 270 Euro.

Montiert mit Hilti Schwerlastdübeln, hält bombenfest

Leider war die Elektronik für den Niveauausgleich kaputt, habe das manuell was gebosselt auf elektrische Art über Endschalter und Hilfsschütze

Danke an alle nochmal für die Info

Habe jetzt von 2 Firmen Dokumente zugestellt bekommen. Kann ich per Pn gerne weiterleiten
Prinzipiel empfehlen diese ein Fundament 1000x4000mm und je nach Bewährung eine Dicke zwischen 200 und 400mm Betonqualität C20/25.

vg
Peter

Im Prinzip musst Du die Betondecke nur zwischen den Säulen dicker machen und besser armieren, vieleicht auf 1m Breite. Da werden sich die Mehrkosten in Grenzen halten. Habe bei mir in der Einzelgarage eine Zweisäulenhebebühne von Nußbaum mit Bowdenzug. Da sie etwas mehr hinten steht, stört sie beim normalen Parken überhaupt nicht. Einzig sieh zu das du möglichst viel Höhe bekommst, mach dazu das Zufahrtsniveau so niedrig wie möglich. Ich habe ein normales Garagenschwingtor. Dessen Laufschienen haben Abstandshalter von der Wand und keine störende Querverbindung. Den Garagentoröffner habe ich zur Seite verlegt. Geht einwandfrei. Leg schon mal Drehstrom für den Antrieb in die Garage, den benötigst Du für die Hebebühne und sicher auch für die Bastelei. Stationäre Druckluft für Schlagschrauber etc. ist auch was feines.

Und es ist unglaublich wie oft man das Ding benutzt. Selbst die Messer vom Aufsitzmäher werden darauf gewechselt.

MFG
Christian

Hey Christian
Danke für die Info.
Warum hast Du die Hebebühne weiter nach hinten versetzt? Wegen Hubhöhe?
Danke

Damit ich für die normale Nutzung stressfrei ins Auto steigen kann. Wenn Du das Auto hochheben willst, musst Du das Auto noch etwas weiter schieben, dann gehen die vorderen Türen nicht mehr so weit auf, da sie dann gegen die Hebebühne stoßen.

MFG
Christian

chris11 hat folgendes geschrieben:

Im Prinzip musst Du die Betondecke nur zwischen den Säulen dicker machen und besser armieren, vieleicht auf 1m Breite. Da werden sich die Mehrkosten in Grenzen halten. Habe bei mir in der Einzelgarage eine Zweisäulenhebebühne von Nußbaum mit Bowdenzug. Da sie etwas mehr hinten steht, stört sie beim normalen Parken überhaupt nicht. Einzig sieh zu das du möglichst viel Höhe bekommst, mach dazu das Zufahrtsniveau so niedrig wie möglich. Ich habe ein normales Garagenschwingtor. Dessen Laufschienen haben Abstandshalter von der Wand und keine störende Querverbindung. Den Garagentoröffner habe ich zur Seite verlegt. Geht einwandfrei. Leg schon mal Drehstrom für den Antrieb in die Garage, den benötigst Du für die Hebebühne und sicher auch für die Bastelei. Stationäre Druckluft für Schlagschrauber etc. ist auch was feines. Und es ist unglaublich wie oft man das Ding benutzt. Selbst die Messer vom Aufsitzmäher werden darauf gewechselt. MFG Christian

Moin,

hast Du mal ein Foto von deinen Garagentor? Würde mich interessieren.

Gruß
Adrian