Zweiter Zylinderkopfdichtungsschaden?

Hallo,

vor einigen Monaten habe ich die Zylinderkopfdichtung bei meinem AFN wechseln müssen, weil Kompression ins Kühlwasser gelangt ist. Damals hat es angefangen mit Gurgelgeräuschen in der Heizung nach längerem Stillstand des Fahrzeugs und mit massivem Kühlwasserverlust geendet. Nach dem ZKD-Wechsel war nichts mehr zu hören und es ist kein Wasser mehr verschwunden. Jetzt kommen die Geräusche wieder. Sehr beunruhigend. Ich werde jetzt verschärft beobachten, ob auch wieder Kühlwasser verschwindet.
Was sagt Eure Erfahrung, macht es Sinn, die ZKD-Schrauben noch mal nachzuziehen?
Muß ich davon ausgehen, dass der Kopf vielleicht doch verzogen ist und deshalb wieder undicht wird?

Gruß
Martha

Hallo,

das Problem ist daß es normalerweise dann wenn es auffällt schon zu spät ist.

Nachziehen kannst du immer, ob es noch was hilft ? Kostet allerdings auch nichts.

Vorschlag : Kopfdichtung prüfen

Beim Benziner ging das durch Pressluft in den Zylinder. In diesem Fall z.B. durch eine alte holgebohrte Glühkerze, dann sehen ob es aus dem Kühlwasser blubbert.

Ob das beim Diesel aussagekräftig ist aufgrund der höheren Drücke weis ich nicht.


Wenn undicht dann nachziehen und nochmal prüfen, aber selbst wenns dann dicht ist - ob es lange hält ?


Viel Glück

Hallo,

Eigentlich sind die Metallkopfdichtungen recht robust.
Es ist daher nicht unwahrscheinlich, das noch was anderes schief gegangen ist. Das mit der Druckluft ist zum Testen vieleicht o.k. Aber die Verbrennungsspitzendrücke beim Diesel liegen über 60bar. Daher heist es auch nichts, wenn es bei ein paar bar mit Druckluft zunächst wieder dicht erscheint.

Noch zwei Fragen:

Hast Du neue Schrauben verwendet ?
Wurde die Kopf auf Risse untersucht ?

Mit freundlichem Gruß
Christian

Hallo,

habe Anfang des Jahres die Reparatur selbst durchgeführt. Zylinderkopf habe ich nur per Augenschein geprüft. Schien alles ok. Hat ja auch gehalten, bis jetzt wieder dieses häßliche Blubbergeräusch auftritt. Neue Schrauben habe ich natürlich verwendet. Habe auch mit Rasierklingen, Schmirgelleinen usw. bis zum wahnsinnig werden Kopf und Block gereinigt.
Nochmal zu meiner Frage mit dem Nachziehen: Kann es passieren, dass diese Dehnschrauben abreißen, wenn ich nochmal eine Viertel Umdrehung drauflege?

Vorhin bin ich mal ein paar Kilometer zügig (ca. 200) über die Bahn gesaust. Habe danach sofort den Kühlerstopfen geöffnet und es war kein nennenswerter Überdruck drin. Bevor ich die Dichtung gewechselt hatte, hat der Wagen unter gleichen Bedingungen sofort große Mengen Kühlwasser ausgekötzelt. Also mache ich mich vielleicht umsonst verrückt? Muß man vermutlich erst einmal abwarten.

Oh man, geb mir einen meinen 88er 35I mit sagenhaftem RP-Motor zurück. Da gab's nach 14 Jahren und 220tkm nicht die geringste Schwierigkeit. Hat jemand zufällig so was abzugeben?

Gruß
Martha

Martha hat folgendes geschrieben:

Rasierklingen, Schmirgelleinen usw.

Hi Martha,

ich kann nur empfehlen die paar Euro zu investieren und einen Hazetschaber für diese Angelegenheit zu kaufen, alles andere grenzt an Pfusch Die Sache mit dem Schmirgelpapier sollte man nur bei ausgebauten Ventilen durchführen->ganzen Kopf drüberziehen.

Martha hat folgendes geschrieben:

Nochmal zu meiner Frage mit dem Nachziehen: Kann es passieren, dass diese Dehnschrauben abreißen, wenn ich nochmal eine Viertel Umdrehung drauflege?

es hatte mal einer im Forum davon erzählt, dass ein VW-Händler die Kopfschrauben beim TDI nachgezogen hat. Ich bin da aber etwas skeptisch, da die Abstände zwischen geschlossenen Ventilen und Kolben meines Wissens minimal sind. Die Schrauben halten aber eine Viertelumdrehung bestimmt aus (zumindest waren die Kräfte beim Nachziehen der alten TD-Schrauben nach 1000 km (beim TDI NICHT ERFORDERLICH!!!) gefühlsmäßig wesentlich größer als beim TDI)


Mit welchem Drehmomentschlüssel hast Du die Schrauben angezogen? Wie hast Du den Drehwinkel abgeschätzt? Waren die Dichtflächen 100% fettfrei? Welche Körnung hast Du verwendet?

Martha hat folgendes geschrieben:

Muß ich davon ausgehen, dass der Kopf vielleicht doch verzogen ist und deshalb wieder undicht wird?

solange der Motor nicht überhitzt wurde ist dies relativ unwahrscheinlich. Die Rissbildung zwischen den Ventilen gehört nach meinen Erfahrungen bei TDI-Köpfen der Vergangenheit (->TD) an.

Hi,
hätte auch noch eine Fehlerquelle: manchmal sind die Gewinde im Kopf angegammelt und müssen mit einem Gewindebohre nachgeschnitten (gereinigt werden).
Theoretisch könnte es auch sein, daß einer der Kühlkanäle verstopft ist und sich dadurch der Kopf ungleichmäßig erwärmt und ausdehnt. Ob so etwas aber wirklich schon mal vorgekommen ist weiß ich nicht.

christians hat folgendes geschrieben:

manchmal sind die Gewinde im Kopf angegammelt und müssen mit einem Gewindebohre nachgeschnitten (gereinigt werden).

Hi Christian,

welche Gewinde im Kopf meinst Du denn (->Block)?? Im Bereich der Kopfschrauben sind doch keine Gewinde am ZK

Bei den Gewindegängen im Block muss unbedingt sichergestellt sein, dass kein Öl bzw. Wasser drin steht Das enorme Drehmoment führt sonst zu Rissen im Bereich des Gewindes

Hallo zusammen,

bin am Wochenende über 300 km mit verschärfter Gangart Autobahn gefahren. Es ist kein Kühlwasser verschwunden. Möglicherweise hat das sporadisch auftretende Luftgeräusch beim Starten doch andere Ursachen als eine erneut defekte ZKD. Habe z.B. von einem MB W123-Fahrer gehört, dass es bei ihm an einem defekten Heizungswärmetauscher gelegen hat. der ist langsam aber sicher leergelaufen und beim ersten Öffnen des Ventils wurde er unter Gluckern wieder mit Kühlwasser aufgefüllt (Ich weiß natürlich, dass bei meinem Fahrzeug die Heizung sekundär geregelt wird, es daran also nicht liegen kann).#

Zu Euren Fragen: Die Schraubenlöcher habe ich vorher trockengelegt, die Drehmomente und Drehwinkel -denke ich- recht gut eingehalten (ohne mich dabei auf für die Bogensekunde verbürgen zu wollen ). Die Körnung weiß ich nicht mehr. Vielleicht so um die 600.

Quintessenz: Werde erst mal nichts unternehmen und die Lage weiter beobachten. Wenn's denn doch wieder ein schwerer Defekt sein sollte, werde ich ernsthaft in Erwägung ziehen, wieder auf ein bewährtes und anspruchsloses Fahrzeug setzen, dass aus einer Ähra stammt, wo allein schon geringe die Zahl hochkomplexen Systeme an Bord für deutlich geringere Ausfallwahrscheinlichkeit sorgt und wo Reparaturen mit einem Bruchteil des Aufwands zu stemmen sind.

Gruß
Martha

Hi,
ich meinte natürlich die Gewinde im Block, nicht im Kopf.

Hi,
könnte es sein, daß nach der Reparatur noch Luft im Heizungswärmtauscher geblieben ist?
Bei dem warmen Wetter der letzten Wochen wirst Du sicher die Heizung aus gehabt haben, jetzt ist es aber kälter... (Auch luftgesteuerte Heizungen haben oft ein Wasserventil um im Sommer wirklich kalte Luft liefern zu können.)

Hallo Christians,

das ist der Strohhalm, an den ich mich klammere .

Gruß

Martha

Hallo zusammen,

der Strohhalm hält noch. Bin jetzt über 1000km gefahren, ohne dass Kühlwasser verschwunden ist. Habe auch das Gluckern lange nicht mehr gehört. Es schein also doch so, dass irgendwo im System noch Luft war.

Gruß
Martha