diesel.gustav hat folgendes geschrieben: |
Der Vorgang ist nicht geeignet. Da mag es schon sein, daß Du das nicht akzeptierst. Aber ich bin auch kein Missionar, der Dich bekehren will. Dann ist es halt so!
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Denn der Verdichtungs- und Verbrennungsdruck ist ganz erheblich an der Abdichtung der Kolbenringe und der Ventile beteiligt. Wenn Du Dir ganz genau anschaust, wie das Zusammenspiel vom Druck im Zylinder, der Geometrie von Feuersteg, Ringnuten, Kolbenringen, dem Kolbenschaft, dem Zylinder und auch der Ausprägung des Ölfilms für die Dichtheit ist, dann wirst Du mich eventuell verstehen. |
Hallo Gustav,
dass der reguläre Kompressionsdruck z.B. die Anpresskraft der Kolbenringe erhöht und damit die Kompression verbessert, kann natürlich der Hoppeltest mit der real geringen Kompression nicht berücksichtigen.
Wenn diese Vorgänge etwa durch Ablagerungen im Bereich der Ringe gestört werden
und sonst kein Defekt vorliegt, kann der Hoppeltest wohl tatsächlich besser ausfallen als ein regulärer Kompressionstest.
Aber: auch kleinere Schäden als Löcher im Kolben wie erhebliche Fressspuren in den Zylinderlaufbahnen, gebrochene Kolbenringe, undichte Ventile usw. werden i.d.R. schon beim Hoppeltest auffallen – und beim richtigen Kompressionstest IMO auch bestätigt werden.
Fragt sich also, wie hoch die Anteile von Motordefekten sind, bei denen
-> einerseits die Funktion der Kolbenringe usw. "unauffällig" gestört ist, was
nur beim regulären Kompressionstest auffällt,
-> andererseits beide Testmethoden im Ergebnis die gleiche Grundaussage liefern würden – nämlich dass mindestens 1 Zylinder deutlich schwächer ist als die anderen. Ich schätze, dass dies in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle so sein wird.
Unter diesem Aspekt halte ich die Zuverlässigkeit des Hoppeltests doch für so gut, dass er als Billigst-Tip und zur Verdachtserhärtung für einen richtigen Kompressionstest seine Berechtigung hat – wenn auch nicht mit 100%iger Zuverlässigkeit.
Aber die bietet auch der reguläre Kompressionstest nicht:
Z.B. starke Ablagerungen in 1 Brennkammer und ein leicht undichtes Ventil im gleichen Zylinder können sich bei der Anlaßdrehzahl so aufheben, dass der betreffende Zylinder praktisch den gleichen Wert bringt wie die anderen.
Beim Hoppeltest würde dagegen das undichte Ventil "länger wirken" und so den Defekt durch eine kürzere Zeit zwischen 2 Hopplern verraten.
Mal abseits von Missionieren oder nicht: was sagst Du (auf sachlicher Ebene) dazu?