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VAGCOM als Beschleunigungsmesser *würg*

 
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ulf
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Beitrag26-11-2004, 16:42    Titel: VAGCOM als Beschleunigungsmesser *würg* Antworten mit Zitat

Hallo,

um mal der realen PD-Schwäche im Drehzahllkeller auf die Spur zu kommen, habe ich ein VAGCOM-Log im 4. Gang bei Vollgas von ca. 1000 bis 2200 rpm gemacht.

Das wollte ich dann auswerten nach dem Verlauf der "Hochdrehgeschwindigkeit" (als rpm pro sec) und mit der DZR-Simulation vergleichen.

Nur ist wohl selbst eine Samplingrate von ~ 2,3 Hz in Verbindung mit dem VAGCOM-Drehzahlraster von 21 rpm "etwas" zu grob, um eine auswertbare Kurve hinzubekommen.

Im Anhang ist rot die Sollkurve laut DZR, dem ein "verläßliches" ASZ-Diagramm zugrundeliegt.

Blau ist das Ergebnis meiner Berechnung aus dem Log:
Die X-Werte sind jeweils der Mittelwert von 2 aufeinanderfolgenden rpm-Logwerten -> also (rpm 1 + rpm 2) / 2, die Y-Werte die Drehzahländerung pro sec, errechnet aus den Time-Stamp- und rpm-Differenzen zwischen den gleichen 2 Logzeilen -> also (rpm 2 - rpm 1) / (Time 2 - Time 1).

Mit etwas Phantasie kann man erkennen, daß der Antritt im Drehzahlkeller tatsächlich schlechter als berechnet ist - aber genauere quantitative Aussagen sind IMO kaum möglich.

Beim Ansehen des Ergebnisses erscheint es mir dann doch wieder fraglich, ob man aus VAGCOM-Logs verläßliche DZR-Zeiten interpolieren kann icon_eek.gif

Oder kann z.B. unser Interpolator Jan6K mal wieder eine Lanze für das digitale Zeitalter brechen und womöglich ein Rechenverfahren ausknobeln, das aus den Logdaten eine fundierte "weiche" Kurve macht?



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Gruß Ulf
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Jan6K

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Beitrag26-11-2004, 17:59    Titel: VAGCOM als Beschleunigungsmesser *würg* Antworten mit Zitat

Hi,

ich wuerde sagen, da hast du hier keine Chance. Der Grund ist, dass du mit den stufigen Messwerten die jeweiligen Anstiege berechnen moechtest, und dabei den vollen Fehler der Stufen in jedem Intervall zweimal (bei beiden Messwerten) erwischst. Das erzeugt dann deine Rasterkurve.

Im Gegensatz dazu hast du beim DRZ diesen Fehler auch zweimal, aber eben nur insgesamt, naemlich Am Anfang und am Ende, was einen Fehler von vielleicht 0,1 sec oder weniger auf einem Intervall der Laenge 6+ Sekunden ausmacht, also nicht so sehr schlimm ist. Hier dagegen hast du einen Fehler von 0,1 Sekunden auf einer Zeit von weniger als 0,4 Sekunden - das kann nicht funktionieren. Genaugenommen sind die Fehler in den Drehzahlen, nicht in den Zeiten, aber so habe ich Beispiele parat....

Den Fehler kann man leicht berechnen... nimm einfach fuer jedes Intervall als minimale Steigung rpm1+10 und rpm2-10 und als maximale Steigung rpm1-10 und rpm2+10 an - das streut dann in der Grafik extrem.

+-10 deswegen, weil wir ja das 21er Raster haben, und damit alles, was bis zu 10 groesser oder kleiner ist, bei unserem Wert landet.

Ergo: Interpolation geht beim DRZ, wenn man sich des dadurch verusrachten Fehlers bewusst ist (dazu einfach die moeglichen Kombinationen der rpm-Werte mit +-10 durchrechnen), der aber klein gegen die zu messende Zeit ist, waehrend es hier nicht geht, weil der Fehler auf den berechneten Kurvenanstieg einen extremen Einfluss hat (sieht man IMO Klasse an dem Bild).

Sinnvoll waere es vielleicht, die Grafik mal als "Band" auszulegen, also zu jedem Messpunkt Max und Min des Anstieges berechnen (s.o.) und das dann als Band abtragen. Ich wuerde vermuten, dass die vorberechnete Kurve da so ziemlich drinliegen wird.

Viele Gruesse,

Jan
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ulf
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Beitrag26-11-2004, 18:18    Titel: VAGCOM als Beschleunigungsmesser *würg* Antworten mit Zitat

Jan6K hat folgendes geschrieben:
Sinnvoll waere es vielleicht, die Grafik mal als "Band" auszulegen, also zu jedem Messpunkt Max und Min des Anstieges berechnen (s.o.) und das dann als Band abtragen. Ich wuerde vermuten, dass die vorberechnete Kurve da so ziemlich drinliegen wird.

Hm, mir fiel gerade auf, daß die Mittelpunkte aller Verbindungslinien zwischen den Wertepunkten eine halbswegs brauchbare Kurve ergeben könnten.

Keine Ahnung, ob wir das Gleiche meinen - aber ich werde mal versuchen, diese "interpolierten" Punkte zu errechnen und in die Grafik einzuzeichnen.
-> Excel wirds schon richten icon_wink.gif

EDIT:
habe das Ganze 3x nacheinander gemacht, aber richtig glatt wirds immer noch nicht icon_sad.gif

Aber immerhin kann man jetzt besser abschätzen, daß ab 1000 rpm zunächst ~ 20% gegenüber dem "Soll" fehlen, aber bei ~ 2000 rpm recht gut die berechnete Beschleunigung erreicht wird.



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Gruß Ulf
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Beitrag26-11-2004, 19:17    Titel: VAGCOM als Beschleunigungsmesser *würg* Antworten mit Zitat

Hi,

ich meinte es leicht anders... du versuchst ja mit der Methode lediglich, die Stoerungen rauszumitteln.

Ich wuerde es so machen: Zu jedem Anstieg (=Beschleunigung in rpm/s), den du ausrechnest, noch nach obiger Vorschrift max und min berechnen, und die beide plotten. Das gibt dann zwei Kurven, zwischen denen dann die "wahre" liegt - die kann man vermutlich dann per Hand recht leicht sehen.

Viele Gruesse,

Jan
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Beitrag27-11-2004, 0:20    Titel: Daten auswerten... Antworten mit Zitat

Ich würde die Drehzahlwerte bei den entsprechenden Timestamps einfach in Excel reinhacken. Dann eine Ausgleichskurve hoher Ordnung durch legen, die Funktion in der Grafik anzeigen lassen und dann die interpolierende Funktion der Ausgleichskurve "von Hand" ableiten. Mit der Ableitung dann für ein Raster eine neue Kurve malen lassen...
Munter interpoliert
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PS.: Tipp: Bitte von den Timestamps einen ausreichend hohen Betrag abziehen und damit die Kurve näher zum Ursprung bringen, sonst werden die Parameter der Ausgleichskurve unbrauchbar groß...
PS.: So und was nützt dir dann bei den großen Unbekannten (Gewicht des Fahrzeugs und auf dieses reduzierte Massenträgheitsmomente, Fahrwiderstandskurve, Schlupf) das ganze? Ich hatte mal überlegt eine Ausrollkurve aufzunehmen, dann wäre "nur" noch das reduzierte Fahrzeuggewicht und der Schlupf, der im Beschleunigungsschrieb drinsteckt...
PS.: Es ist nicht die "Serienbestückung" für den Meßschrieb (Fabia, 3.Gang) benutzt worden...



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Beitrag27-11-2004, 10:53    Titel: Re: Daten auswerten... Antworten mit Zitat

olbetec hat folgendes geschrieben:
Ich würde die Drehzahlwerte bei den entsprechenden Timestamps einfach in Excel reinhacken. Dann eine Ausgleichskurve hoher Ordnung durch legen, die Funktion in der Grafik anzeigen lassen und dann die interpolierende Funktion der Ausgleichskurve "von Hand" ableiten. Mit der Ableitung dann für ein Raster eine neue Kurve malen lassen...

*kopfrauch -> kapitulier* - jetzt rächt es sich mal (wieder), daß ich sowas nicht studiert habe und mein Mathe-Leistungskurs schon über 20 Jahre her ist icon_sad.gif

Zitat:
PS.: So und was nützt dir dann bei den großen Unbekannten ...

Wenn man die DZR-Simulation (wo das alles berücksichtigt werden kann) an die realen Zeiten angepaßt hat, sollte sie mit den "Soll-Drehmomenten" auch halbwegs realistische rpm-Zeit-Kurven für den Drehzahlkeller liefern.

Und mit dieser Simuation möchte ich eben die Istwerte vergleichen.

Meine nur "halb entrauschten" Kurven bestätigen ja schon die Tendenz des Popometer-Eindrucks: untenrum kommt deutlich weniger, als die Papierkurve des Motors hergibt . . . icon_evil.gif
Gruß Ulf
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Beitrag27-11-2004, 20:05    Titel: Ableiten... Antworten mit Zitat

Ok, dann noch mal zum Mitschreiben:
Die Funktion der Trendlinie ist ja nun in der Grafik angezeigt. Wie man das macht, schaue man in der Excel-Hilfe nach.
Das Ableiten geht nun folgendermaßen:
y(x)= rpm (x) = ax^5 + bx^4 + ... ex + f. x ist die Zeit
y'(x)= d rpm / dx = 5 * ax^4 + 4* bx^3 + 3* cx^2 + 2 dx + e mit den Koeffizienten a bis e aus der Funktion der Ausgleichskurve, f fällt weg. (Kurvendiskussion: Das lernt man in der Realschule auch...)
Nun schreibst Du die Formel hinter die Drehzahlwerte, kopierst sie bis zum letzten Wert nach unten und machst einen neuen Graphen mit d rpm / dx (das ist rpm/s über der Zeit) und den dazugehörigen Drehzahlwerten und fertig ist deine gewünschte Auswertung.
Munter nach mal den Grundschulmathekram durchgezogen
OlBe
Ps.: Macht Euch mit dem DZR nichts vor: was da raus kommt, sind nur qualitative Werte, niemals absolute!!! Das Anpassen geschieht ja auch nur mit hingelogenen Papierwerten...
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Beitrag28-11-2004, 0:39    Titel: Re: Ableiten... Antworten mit Zitat

olbetec hat folgendes geschrieben:
Die Funktion der Trendlinie ist ja nun in der Grafik angezeigt. Wie man das macht, schaue man in der Excel-Hilfe nach.
Das Ableiten geht nun folgendermaßen . . .

Ich habs mir erstmal bequem gemacht und einfach eine plausibel erscheinende Trendlinie für die erste "Wild-Zickzack-Reihe" anzeigen lassen.
Im Drehzahlkeller gibt sie den Popometer-Eindruck schon ganz gut wider . . .

Also in jedem Fall danke für den Tip mit der Trendlinie icon_smile.gif



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Gruß Ulf
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Beitrag29-11-2004, 9:16    Titel: Pfusch.. Antworten mit Zitat

Ich halte den Fehler in deiner hingepfuschten Ausgleichsgerade noch für so groß, daß man noch keine Aussagen über irgend welche Leistungs-/Drehmomentlöcher im Drehzahlkeller machen kann...
Du kannst mir ja mal Deinen Log schicken und ich liefere Dir eine fundiertere Kurve...
Munter gepfuscht
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