Turboloch ALH

Hallo Leute,

der ALH im G4 meiner besseren Hälfte hat seit einiger Zeit ein sehr ausgeprägtes Turboloch, d.h. unter 1500 1/min hat die Gaspedalstellung so gut wie keinen Einfluss auf das Drehmoment, erst danach baut sich langsam Schub auf, der ab 1800-2000 1/min normales Niveau erreicht.
Die VTG geht wirklich butterweich ohne jegliches Hakeln. Der LMM ist auch auszuschließen, weil sich auch mit Diodenfake fast nichts am Drehmomentverlauf ändert.

Vergleiche ich die geloggten Druckverläufe meines A3 mit denen des G4, dann liegen da schon fast Welten dazwischen.
Besonders auffällig finde ich, dass der Turbo im Golf bei kaltem Motor im Leerlauf noch ca. 20 mbar Überdruck gegenüber Atmosphärendruck erreicht, während diese Druckdifferenz mit steigender Öltemperatur abnimmt und schließlich sogar negativ wird
Bei betriebswarmem Motor mit gut angeheiztem Lader stellt dieser im LL sogar ein Strömungshindernis dar. Das finde ich fast unglaublich, weil die VTG korrekt angesteuert wird. Die Laderwelle dreht sich auch normal leichtgängig (zumindest kalt, heiß fasse ich da lieber nicht an).

Im Vergleich dazu liefert der Lader in meinem A3 bei kaltem Motor im LL ca. 20-30 mbar Überdruck, der sich mit steigender Temperatur bis auf ca. 80-100mbar Übrdruck steigert.

Ist der Lader im Golf nur noch Schrott???
Ich habe auch schon mal flüchtig die Unterdruckverschlauchungen geprüft, nicht dass zu wenig Unterdruck der Grund dafür ist, dass die VTG nicht auf max fährt, konnte aber keinen porösen Schlauch erkennen.

Wie sieht es mit dem N75 aus? Könnte sich ein Defekt des Druckwandlers in einem derart verlangsamten Ladedruckaufbau auswirken?

Danke für Eure Meinungen.

Gruß
Alex

Mein Tipp:
AGR-Ventil mal anstelle N75 montieren (falls möglich), Unterdruck mal messen (lassen) und vielleicht mal ohne Kat fahren.

Unterdruck finde ich ein heiße Tipp, hat sich bei mir auch genauso geäußert... Direkt an der Pumpe war ein poröse Schlauch.

Hallo,

bei mir war mal der Anschlußnippel des Druckspeichers (schwarze bzw grüne Kugel am Zylinderkopf) gerissen, hat dann für Druckschwankungen im System gesorgt.

Der Systemdruck konnte sich nicht richtig aufbauen.

Als Nothilfe (war Wochenende)hab ich den Spalt zwischen Schlauch und Kugel mit Heißkleber gedichtet. Hat super funktioniert und war sofort dicht.
Die neue Kugel hatte dann eine Alufolie auf einer Seite, wer weiß wofür das gut sein soll...

MFG

Kurzer Zwischenstand:

Ich habe mir heute die Mühe gemacht und alle Unterdruckschläuche ersetzt, leider ohne Erfolg!

Somit bleiben nur noch zwei Kandidaten übrig:

1. Turbolader
2. N75 Druckwandler

Die VTG funzt butterweich, kann absolut ausgeschlossen werden.


Gruß
Alex

Hi Donalexo,

die Schaufeln am Lader selbst sind auch noch unversehrt und die Welle dreht noch ohne zu großes Spiel?

donalexo hat folgendes geschrieben:

Kurzer Zwischenstand: Ich habe mir heute die Mühe gemacht und alle Unterdruckschläuche ersetzt, leider ohne Erfolg! Somit bleiben nur noch zwei Kandidaten übrig: 1. Turbolader 2. N75 Druckwandler Die VTG funzt butterweich, kann absolut ausgeschlossen werden. Gruß Alex

Hast du denn genug Unterdruck? Ist die Pumpe o.k.? Funzen deine Bremsen normal?

donalexo hat folgendes geschrieben:

Besonders auffällig finde ich, dass der Turbo im Golf bei kaltem Motor im Leerlauf noch ca. 20 mbar Überdruck gegenüber Atmosphärendruck erreicht, während diese Druckdifferenz mit steigender Öltemperatur abnimmt und schließlich sogar negativ wird Bei betriebswarmem Motor mit gut angeheiztem Lader stellt dieser im LL sogar ein Strömungshindernis dar. Das finde ich fast unglaublich, weil die VTG korrekt angesteuert wird. Die Laderwelle dreht sich auch normal leichtgängig (zumindest kalt, heiß fasse ich da lieber nicht an). Im Vergleich dazu liefert der Lader in meinem A3 bei kaltem Motor im LL ca. 20-30 mbar Überdruck, der sich mit steigender Temperatur bis auf ca. 80-100mbar Übrdruck steigert.

Hi Alex,

das ist wirklich merkwürdig.

Wenn Du mal einen MWB 11-Logvergleich kalt / warm des ALH "Vollgas von 1000 bis 1500 rpm im 4. Gang" online stellst, könnte man das Regelverhalten analysieren.

Vorab kann ich mir als Ursachen nur vorstellen
1. eine nur heiß schwergängige Laderwelle (falls sowas überhaupt möglich ist)
2. daß der max. Unterdruck an der VTG warm zu gering ist (warum auch immer -> mit Saug-LDA messen bzw. Pneumatiksystem checken)
3. einen VTG-Heißklemmer, der der die VTG nur noch ~ halb schließen läßt.

Kannst Du in der MWB 11-Grundeinstellung den VTG-Hub irgendwie beobachten (ggf. auf einer Grube, oder per Spiegel um die Ecke gucken) und zwischen kalt und warm vergleichen?
Bei 1 sollte der Hub gleich sein, bei 2 und 3 müßte er warm kleiner sein.

Vorab kann ich mir als Ursachen nur vorstellen
1. eine nur heiß schwergängige Laderwelle (falls sowas überhaupt möglich ist)


Hallo zusammen,

ich halte dies für möglich, wenn die Ölversorgung nicht mehr ausreichent vorhanden ist:

Aron hatte diese Thema mal unter dem Motto 'Lager Turbolader klemmt':

http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=15333


Interessant hieraus
Ich spekuliere jetzt mal:
Gemäss dem Fall, dass deine Ölversorgung nicht mehr so toll ist, kann man das oben geschriebe Problem erklären:
Im kalten Zustand wird der Turbo über den Ölfilm geschmirt und läuft klasse. Im warmen Zustand kann er die Wärme nicht mehr nichtig ableiten und dehnt sich entsprechend aus. Hier durch wird er schwergängiger.

Vielleicht könnte dies eine Lösung sein, da bei ihm ebenfalls die Laderleistung mit steigender Motor (Öl-) Temperatur abnahm.

Gruss Jochen

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:

ich halte dies für möglich, wenn die Ölversorgung nicht mehr ausreichent vorhanden ist: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=15333 Gemäss dem Fall, dass deine Ölversorgung nicht mehr so toll ist, kann man das oben geschriebe Problem erklären: Im kalten Zustand wird der Turbo über den Ölfilm geschmirt und läuft klasse. Im warmen Zustand kann er die Wärme nicht mehr nichtig ableiten und dehnt sich entsprechend aus. Hier durch wird er schwergängiger.

Hmtja, dafür müßte in jedem Fall der Ölfluß durch den Lader stark gedrosselt sein.

Das hieße:
Ölleitung zum und vom Lader abbauen und auf freien Querschnitt prüfen
Ölfluß durch den Lader prüfen (hab ich mal am kalten ausgebauten Lader per Arztspritze gemacht: so ließ sich 5W40 Möl erstaunlich schnell durch den Lader pressen, nicht viel langsamer als man es ohnehin nur durch den Kanülenstutzen bekommt)
Öldruck bei warmem Motor prüfen.