Mit hoher Wahrscheinlichkeit befindet sich nach wie vor Luft im
Kraftstoffsystem.
Ich kenne nun diesen DAF-Motor nicht im Detail, in jedem Falle hat er
eine Reiheneinspritzpumpe und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine
Kraftstoffförderpumpe - ich nehme einmal an, dass in dem Schiff der Tank
nicht höher liegt als die RESP.
Erkennbar wäre eine reine Gefällezufuhr an lediglich 2 Rohrleitungen zum
Filtergehäuse.
- Das sorgfältige Entlüften beginnt mit ausreichend Kraftstoff im Tank, um
günstige Druck/Saugverhältnisse zu ermöglichen.
- Liegt der Filter tiefer als der Tank, sind Entlüftungsschraube oben, allfällige
seitliche Schrauben und die vom Tank abführenden Rohrleitungen wechselweise -
bei Bedarf mehrmals zu Öffnen und das blasenfreie, zügige Austreten des
Kraftstoffes über einige Sekunden hinweg zu prüfen.
Ausreichend Gefäße und saugfähiges Papier bereithalten!
- Liegt der Filter über dem Tankniveau oder auch der Motor selbst, so gibt es
eine Kraftstoffpumpe, diese ist zumindest bei den üblichen Boschkonstruktionen
mit einem herausschraubbaren Handpumpenelement versehen, ebenso wie mit
einem weitern Feinfilter, meist mit einem kleinen Schaubecher, der mit einem
Bügel aufgespannt ist. (drinnen befindlichen Feinfilter prüfen, ggfls. ersetzen)
- Gibt es also die Handpumpe, ist mit dieser der Kraftstoffkreislauf zw. Tank und Filter
in der oben beschriebenen Weise zu entlüften.
Gibt es sie nicht, bleibt nur das Betätigen des Anlassers mit gleichzeitigem Entlüften
über. Es ist zu beachten, dass das dichte Verschließen der Schrauben beim
Filter vor Abschalten des Anlassers bzw Beenden das Handpumpens durchgeführt
wird, sonst besteht Gefahr des Einsaugens von Luft.
- Die Anweisung für Handpumpen, Starter betätigen, rechtzeitig Zuschrauben gilt
für alle folgenden Punkte. Bei reiner Gefällezufuhr (RESP im Niveau unter dem Tank)
kann im Folgenden auf Pumpen/Starten verzichtet werden.
- Als nächstes wird der Zulauf der RESP entlüftet. Üblicherweise geht die Kraftstoff-
leitung unten, seitlich der Pumpenelemente in das Pumpengehäuse. Horizontal
gegenüber, am anderen Ende der Pumpe, sollte eine Verschlussschraube zu finden
sein, die in den Dimensionen ähnlich ist oder aber eine Rohrleitung für den
Rücklauf zum Filter / Tank trägt.
Hier öffnen und blasenfrei entlüften.
- Oftmals haben RESP am Fuß der Pumpenelemente kleine Enlüftungsschrauben,
es müssten also 6 Stk sichtbar sein. Diese ebenfalls öffnen und entlüften.
- Als nächstes sämtliche 6 Kraftstoffleitungen abschrauben. Starten und austretenden
Kraftstoff beobachten. Da bei einer RESP die Anschlüsse in der Regel nach oben
gerichtet sind, kann man bei leichtem Wegspannen der Kraftstoffleitungen den
Flüssigkeitsspiegel sehr gut beobachten.
Der Kraftstoff muss völlig blasenfrei austreten, und in ausreichender Menge über die
Schraube rauslaufen. Dies auch einige Sekunden beobachten, um Restluft auszuschließen.
- Leitungen festschrauben, Startversuch. Bedenken, dass es mehrere Sekunden dauert,
bis die möglicherweise leergelaufenen Druckleitungen gefüllt sind.
- Bei Fehlversuch: Prüfen, ob überhaupt Kraftstoff einspritzt. Einerseits ist das
Einspritzgeräusch hörbar (bedarf jedoch ein wenig Übung) andereseits an der
Druckleitung durch Angreifen derselben ertastbar.
- Ist man sich unsicher, so Ausbauen eines Düsenhalters und Anhängen desselben an die
Druckleitung mit Abpritzrichtung in das Freie. (kleine Leckölleitung verbleibt offen).
Vorsicht! Lebensgefahr beim Reingreifen in den Spritzstrahl.
Düsenspitze vor Anschlagen an harten Körpern schützen.
Starten (einige Sekunden) und Spritzstrahl beobachten. Der Kraftstoff muss stoßweise
zerstäuben, kein dünner Strahl, kein Tropfen, sonst ist die Düse selbst kaputt.
- Bekommt man ein gutes Spritzbild, so ist der Fehler nicht bei der Einspritzung
zu suchen. Mögliche Ursachen: Luftfilter zu, Auspuff dicht, Steuerkette gerissen,
mangelnde Kompression etc.
- Bekommt man keine Abspritzung hin, sind die Verschraubungen dicht und hat man
vorher sicher gesehen, dass Kraftstoff bei offener Druckleitung aus der RESP
gefördert wird, dann hängt noch Luft im Druckventil:
- dazu Kraftstoffleitung an der RESP ab und darunterliegende Verschraubung des
Druckventilgehäuses öffnen. Vorab Umgebung der Verschraubung klinisch sauber
reinigen, damit kein Schmutz in die RESP fällt. Vorsicht beim Abnehmen der
Verschraubung. je nach Bauart können Ventil und Druckfeder herausfallen oder
herausspringen.
Ist das Gehäuse entfernt, dann Pumpen bzw Starten und es muss ausreichend
Kraftstoff fließen und Blasen werden ausgespült.
Zusammenbauen und wieder ins Freie abspritzen. Bei Erfolg Düsenhalter wieder
einbauen.
- mögliche weitere Ursachen an der Einspritzung: Reglergestänge hängt,
Zusatzeinspritzung für Startvorgang nicht aktiviert, wenn vorhanden Vorglühung
defekt, RESP defekt (unwahrscheinlich), Kraftstoffförderpumpe durch Trockenlauf
kaputt, Tank innen so verdreckt, dass Filter wieder zu, falscher Filter, Start-
drehzal zu nieder und vieles mehr ....
In jedem Falle ist eine gute Batterie / Startlader notwendig.
Viel Erfolg
Team100
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