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Was taugt das Schlechtwegefahrwerk?

 
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Jan6K

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Beitrag07-02-2008, 20:41    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Hallo allerseits,

nein, ich will meinen Ibi nicht aufgeben... es geht um Beratungshilfe fuer eine eventuelle Neuanschaffung meines Vaters, die ebenso wie der momentan benutzte Renault Kangoo 4x4 halbwegs gelaendetauglich sein soll.

Ueblicherweise gehoeren dazu ja Vierradantrieb und erhoehte Bodenfreiheit, allerdings vertrete ich die Meinung, dass in den allermeisten Situationen das letztere zusammen mit einer elektronischen Differentialsperre ausreichen duerfte. Wenn man sich dann doch festfaehrt, dann tut es auch so ein kleiner Elektrospill, denn Baeume gibt es im Wald genug und frueher hat das mit dem Trabi (der hat erstaunlich viel Bodenfreiheit) auch sehr gut funktioniert (ganz ohne Spill). Ein Vierradantrieb hingegen verbraucht immer, vor allem, wenn man einfach nur auf Strasse faehrt (was ja der ueberwiegende Anteil der Strecke ist) ordentlich Sprit (bzw. Diesel). Beim Benzin-Kangoo sind das gute 1-1,5 Liter gegenueber dem zweiradgetriebenen Modell.

Darum die Frage: Hat jemand Erfahrungen mit VWs Schlechtwegefahrwerken? Bekommt man damit genuegend Bodenfreiheit und vor allem auch genuegend Schutz gegen Aufsetzen? Gibt es da Nachruest/Ergaenzungssets?

Es geht hier um Waldwege mit gelegentlich Schlamm und Spurrinnen, keine Offroad-Teststrecken oder aehnliches.

Viele Gruesse,

Jan
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Beitrag07-02-2008, 22:09    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Hi Jan,

wie wäre denn ein Skoda Octavia Scout, der ist doch so ein "Jägermobil"?
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Beitrag07-02-2008, 22:57    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Soll es denn ein Neufahrzeug werden? Wofür genau wird es benötigt?!
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Beitrag07-02-2008, 22:58    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

HI,

Zitat:

wie wäre denn ein Skoda Octavia Scout, der ist doch so ein "Jägermobil"?


Hat aber auch 4x4 und damit den entsprechenden Spritzuschlag fuer etwas, das man fast nie braucht. Gelaendegaengige 4x4-Autos findet man zuhauf... ich will gerade erforschen, ob es auch zweiradgetriebene Fahrzeuge gibt, die ein etwas unwegsameres Gelaende verkraften, ohne aufzusetzen oder sich Schaeden zuzuziehen. Frueher gabs sowas... die meisten T3 der Bundeswehr hatten kein Allrad, aber waren trotzdem ordentlich gelaendegaengig.

Bei den Angaben zum Schlechtwegefahrwerk im Konfigurator von VW kann man im Grunde nur grinsen... 2 cm mehr Bodenfreiheit, also 11,5 statt 9,5 oder so!

Viele Gruesse,

Jan
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Beitrag07-02-2008, 23:01    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Hi,

Zitat:

Soll es denn ein Neufahrzeug werden? Wofür genau wird es benötigt?!


Bis jetzt ist es nur eine Idee... kein konkreter Plan. Anwendung ist Jagd, also das legale Fahren auf Waldwegen, die durchaus mal schlammig sein koennen oder von Forstfahrzeugen zerfahren sind. Querfeldein soll es jedenfalls nicht gehen icon_smile.gif

Der Kangoo taugt dafuer sehr gut, ist aber allgemein ziemlich gross (vor allem hoch) und extrem spritfressend (10 Liter Super sind damit kein Problem).

Viele Gruesse,

Jan
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Beitrag07-02-2008, 23:10    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Guten Gewissens könnte ich dir mein letztes Auto empfehlen! http://www.suzukimania.de/forum/galerie.php?car=ignis&nr=6

17 cm Bodenfreiheit serienmäßig. Allrad optional erhältlich, der 1.5er auf Wunsch auch mit Automatikgetriebe. Angebotene Motorenpalette: 1,25 DDIS (69 PS, Diesel), 1.3 16V (94 PS), 1.5 16V-VVT (99 PS). Der 1.5er wurde wenig gekauft und wird daher seit 2006 nicht mehr angeboten. Diesel sind am Markt aber auch selten, wenngleich etwas mehr verkauft wurden.

Karosserieform: Mini-SUV. Sehr übersichtlich, hoher Einstieg, anständiger Innenraum, Kofferraum an sich groß genug. Fahrwerk allerdings komfortbetont und nicht unbedingt sportlich. Umgelegte Rücksitzbank hinterläßt aber eine Stufe im Kofferraumboden. Meine Freundin hat davon noch das gleiche Modell als 1.3er. Läuft seit 2004 und inzwischen 80 Tkm japanisch unauffällig und uneingeschränkt zuverlässig - obwohl in Ungarn gefertigt. Einer meiner Kollegen hat den 1.5er von 2005 - ebenfalls ohne Ausfälle. Hat aber kaum 20 Tkm raus. Meinen DDIS habe ich nach 85 Tkm binnen 3 Jahren im letzten Sommer verkauft. Der Link zur Galerie zeigt ein paar Bilder.

Melde dich per Mail nochmal, falls Du mehr wissen willst!
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Beitrag08-02-2008, 12:47    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

@Hutfahrer

Ich hatte den Ignis immer hässlicher in Erinnerung. Auf deinen Bildern macht er einen guten Eindruck. Warum hast du das Auto verkauft, wenn man fragen darf?
Wie hoch war der Verbrauch?
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Beitrag08-02-2008, 14:23    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Klick' mal unten auf den Spritmonitor von meinem jetzigen Peugeot! Wenn die Seite geladen ist, dann klickst Du dort auf meinen Benutzernamen und solltest zu einem weiteren eingetragenen Fahrzeug kommen. Da findest Du dann die Verbrauchshistorie des Ignis. Ich habe damit aber im Gegensatz zum Peugeot nicht von Anfang an eingetragen.

Der Ignis war die zweite Generation. Die Erste kam noch komplett aus Japan. Es gab vom ersten eine 5- und eine 3-türige Version. Einziger angebotener Motor war ein 1.3 16V mit 83 PS. Nach dem Generationswechsel verheizte man die verbliebenen 3-türigen Karossen mit einem Bodykit, etwas verschönertem Innenraum sowie einem 109 PS starken 1.6er als Ignis Sport. Trotz Tieferlegung und 185er Reifen auf 15"-Felgen wurde das Fahrwerk nicht besser. Die recht junge Zielgruppe des Ignis Sport kaufe ihn zögerlich und nicht wenige sind auf das nicht ganz harmlose Fahrverhalten reingefallen und haben ist irgendwo gedreht. Das ohnehin schon leichte Heck ist beim 3-Türer hinten noch leichter und der etwas schwerere 1.6er machte die Fuhre zusätzlich kopflastiger.

Mein 2004 neu gekaufter Ignis DDIS war die zweite Generation. Optisch total überarbeitet basierte er doch auf der alten Karosse, deren Kofferraumboden um ca 1/2 m verlängert wurde. Das kam komplett dem Laderaum zugute, der beim ersten Modell kaum für einen Kasten Bier reichte. Das verlängerte Heck machte das Heck etwas ruhiger, bei der "preiswerten Hinterachskonstruktion" aus Starrachse an diagonalem Panhardstab hielt man aber fest. Da die Federung bewußt komfortbetont war führte das bei jedem Einfedern der Hinterachse zu einem Spurversatz. Der im Gegensatz zu den Benzinern recht schwere Dieselmotor aus GM-Entwicklung und FIAT-Fertigung sorgte auch für eine recht kopflastige Gewichtsverteilung.

Mein sehr frühes 2004er Modell hatte diverse Verarbeitungsmängel und Konstruktionsfehler. Ich mußte mehrfach die Werkstatt wechseln, weil man mich teilweise für übermäßig pingelig hielt. Recht früh hatte ich einen Wassereinbruch auf der Beifahrerseite. Von der Frontscheibe ablaufendes Regenwasser lief rechts an der Schlauchdurchführung für die Heckscheibenwaschanlage in den Innenraum und sammelte sich unter dem Teppich. Die Schlauchdurchführung war ein Kostruktionsfehler, denn die Dichtungen zogen sich nach ca. 6 Monaten zusammen und wurden undicht. Mit der Modellpflege wurde der Schlauch dann woanders in den Innenraum geführt und folgende Modelle sollten damit kein Problem mehr haben. Ich bekam die Dichtung mit Karosseriekleber abgedichtet, einen getrockneten Innenraum und den in der Zwischenzeit verschimmelten Teppich wechselte man auf Garantie. Meine Freundin hatte das gleiche Problem bei ihrem Benziner - Abhilfe wie bei mir! Der 1.5er vom Kollegen hat die geänderte Schlauchdurchführung und ist trocken.

Während der Benziner meiner Freundin auf der 175/65 R14 Serienbereifung hervorragend rollt schob mein Diesel a. G. der höheren Achslast bei jedem Abbiegen trampelnd über die Reifenaußenkante. Das führte zu einem immensen Reifenverschleiß trotz meiner sehr zurückhaltenden Fahrweise. Ich probierte dann 14"-Aluräder in 6 J-Breite (statt 5 J) und setzte 195/60 R14-Bereifung drauf. Damit gewann der der Ignis richtig an Straßenlage dazu, das recht schwammige Fahrwerk hatte auf einmal sowas ähnliches wie Kurvenpräzision und das Trampeln, also das Rutschen über die schmalen Reifen, hatte damit ein Ende. Wurde natürlich abgenommen und eingetragen.

Drei MAP-Sensoren fraß der Diesel auf den 85 Tkm. Jedesmal ein teures Vergnügen! Die Lichtmaschine (Magneti Marelli) wurde bei rund 60 Tkm wegen eines ausgeschlagenen Freilaufs auf Garantie ersetzt, was sich aber auch ewig hinzog, weil eine Garantieinstandsetzung zunächst mehrfach abgelehnt wurde. Mit fachlicher Unterstützung einer fähigen Werkstatt und eines Anwalts ging es dann irgendwann. Klar ist eine Lichtmaschine ein Verscheißteil, aber nur 60 Tkm zählen nicht zur üblichen Lebensdauer. Probleme hatte ich dann noch mit einer der zwei Lambdasonden - die Monitorsonde alterte wohl auch recht schnell.

Der Motor selbst war toll, jedoch unkomfortabel abgestimmt. Zunächst hatte der Motor ein ausgeprägtes Turboloch, aus dem er schwer heraus wollte. Hatte er es überwunden, dann riß er mit Gewalt die Räder durch - gern auch noch im 2. oder 3. Gang. Und das alles mit nur 1,25 l Hubraum. Druck hatte er jedenfalls - dank 170 Nm Drehmoment!

Abhängig von der Motordrehzahl war auch der Ölverbrauch, bei Hutfahrer-Fahrweise nicht feststellbar war. Eine längere und schnelle Autobahnfahrt konnte die Füllmenge aber drastisch reduzieren. Überhaupt war die Getriebeübersetzung sehr kurz ausgelegt, was dem Fahrzeug in der Stadt oder auf der Landstraße auch mit diesem winzigen Motor fast schon sportliche Fahrleistungen ermöglichte. Daß ich trotzdem kein Raser bin erkennt man, daß nach 85 Tkm noch rund 50 % Belagstärke auf den Bremsbelägen war. Beim Benziner meiner Freundin war nach 50 Tkm ein Austausch der Beläge fällig.

Die HU nach 3 Jahren ergab Mängel an den Buchsen der Hinterachse, was einen recht teuren Austausch erforderte. Der Verschleiß ist prinzipbedingt, denn die Hinterachsaufhängung geht nicht sonderlich schonend damit um. Beim Ignis meiner Freundin ist der Austausch auch demnächst fällig. Wegen nicht sauberer AGR zeigte mir der Diesel öfter mal Fehler an, die dann zur AU einen Ausbau der AGR zur Reinigung und Instandsetzung erforderte. Auch 'ne Sache, die gut Geld kostete! Der Ansaugkrümmer mußte auch gereinigt werden, da er ähnlich aussah wie die Schreckensbilder einiger TDI-Ansaugkrümmer, die es in den Fachartikeln gibt.

An sich war dieser FIAT-Motor aber ein Dreckschwein - jedenfalls angesichts der Rußwolken, die das doch ziemlich moderne Triebwerk so ausstieß. Die Heckklappe war prinzipiell zugerußt. Bei schnelleren Autobahnfahrten kam dann noch der oben genannte Ölverbrauch dazu, der ebenfalls zusätzlich zu Ruß wurde. Da die AU im zweiten Anlauf trotz gereinigter AGR nicht bestanden wurde erneuerte man die Glühkerzen, die beim kalten Motor in der Leistung reduziert noch ewig mitlaufen und Brennraumtemperatur machen. Von 4 ging noch eine, was den Motor im Anspringen aber zumindest im Sommer nicht störte.

Diese Kleinigkeiten, die aber einen ständigen Reparaturbedarf erforderten, gingen mir dann irgendwann auf den Sack. Insbesondere da ich beruflich bedingt 'ne Menge reise und auch anständige Jahresfahrleistungen (zwischen 30 und 40 Tkm p. a.) erbringe waren diese ständigen Werkstattaufenthalte mehr als nervig. Die zuletzt regelmäßig besuchte Werkstatt war allerdings fachlich hervorragend und ich bekam regelmäßig ein Leihfahrzeug, wenn die Reparatur mehr als 1 - 2 Stunden dauerte.

Gegen den Benziner spricht hinsichtlich der Zuverlässigkeit absolut nichts. Der 1.3er meiner Freundin ist bei Autobahnfahrt auch recht laut, aber ansonsten läuft das Ding! Der Motor hängt sehr willig am Gas und kann zwischen 6 und 7,5 l gefahren werden. Die erhöhte Sitzposition ist recht angenehm und schafft Übersicht. Die serienmäßigen 17 cm Bodenfreiheit dürften gut das doppelte sein, was Jan eingangs berichtete. Der Ignis kann zügig bewegt werden, ist aber kein Sportwagen. Der hohe Schwerpunkt und die Empfindlichkeit für Seitenwind nerven auf der Autobahn ziemlich.

Gebraucht sind Ignis der 2. Generation mit dem 1.3er recht preiswert zu haben. Der Korrosionsschutz ist gut, kann aber im von Steinschlag gefährdeten Bereich verbessert werden. Man kann weitere Strecken mit 4 Personen entspannt fahren, kürzere auch mal mit 5. Der FIAT-Diesel mag grundsätzlich gut sein, die Schwachstellen sind aber Peripherieteile.
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Zuletzt bearbeitet am 08-02-2008, 17:24, insgesamt 3-mal bearbeitet.
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Beitrag08-02-2008, 17:04    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Hallo allerseits,

auf den ersten Blick sieht der Ignis sehr gut aus. Hutfahrers Bericht holt das schon ziemlich runter und die Tatsache, dass sie den Diesel eingestellt haben, ist dann auch schon das K.O.Kriterium.

Eigentlich schade, denn vom Konzept her klang es sehr gut und bei passender Umsetzung auch gebraucht eine Alternative - so aber wohl eher nicht.

Damals, vor der Kangoo-Anschaffung, war auch mal ein Subaru Justy in Diskussion, aber das Teil fiel dann beim Fahrtest vollkommen durch (weiss die Details nicht mehr, aber es war verheerend).

Diesel sollte es schon sein...

Warum baut VW nicht einfach Fox oder Polo mit der Option 15...19 cm Bodenfreiheit? 11,5 beim CrossPolo sind doch eher ein Witz...

Viele Gruesse,

Jan
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Beitrag08-02-2008, 20:25    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Es tauchen bei Mobile oder beim Scout auch Diesel als Neuwagen auf. Die können entweder Haldenware sein oder es sind Modelle, die nicht für den deutschen Markt bestimmt sind. Gebaut wird der Ignis in Ungarn, wahrscheinlich dank wegbrechender Nachfrage aber auch nicht mehr lange. Ein etwas höherwertiger Nachfolger ist mit dem SX4 bereits definiert, bewegt sich aber sowohl von der Größe als auch vom Preisniveau eine ganze Klasse höher bzw. rund 5 T EUR teurer.

Nehmen könnte man einen Ignis 1.3 ab Baujahr Ende 2005. Da gab es einige Detailverbesserungen unter dem Blech. Optisch etwas aufgehübscht wurden die Sondermodelle, z. B. die X-45 Serien. Sie boten die dem 1.5er oder Diesel vorbehaltene Vollausstattung mit elektrisch beheizten Außenspiegeln, Nebelscheinwerfern, Sitzheizung, anderen Sitzstoffen sowie einigen anderen Annehmlichkeiten. Unter dem Strich war das X-45 Sondermodell vom Preis her ganz anständig. Einzeln zusammengekauft hätten die ganzen Extras einschließlich Sonderlackierung das Doppelte gekostet.

Einen Ignis ab Ende 2005 kann man durchaus kaufen - wenngleich ich das Dieselexperiment nicht nochmal machen würde. Der Benziner meiner Freundin ist nie liegengeblieben oder mußte außerplanmäßig in die Werkstatt. Abgesehen vom geschilderten Wassereinbruch gab es auch sonst nichts zu bemängeln. Er schaffte HU und AU ohne Probleme, bei den Buchsen der Hinterachsaufhängung wurden Risse festgestellt und man riet einen Wechsel innerhalb der kommenden 2 Jahre an.

Wenn deinen Eltern das Gesamtkonzept gefällt und die Größe reicht, dann wäre der Ignis sicherlich brauchbar. Kann gut sein, daß ich mit meinem Diesel einfach nur Pech hatte. Der Motor ist im Corsa-C und Agila, Suzuki Ignis, Wagon R+, Fiat Punto und Panda, Lancia Y und so weiter im Einsatz. Stärker modifiziert setzt man ihn jetzt im Fiat Grande Punto, Opel Astra-G sowie Corsa-D und Suzuki Swift ein. Im Corsa-C war er sehr beliebt, bei Fiat und Lanica ebenfalls recht gefragt.

Es gab wohl ein paar Motorschäden bei Leuten, die die Dinger arg geprügelt haben und die akustischen Angstscheie des Steuerkettenspanners überhörten oder ignorierten. Brach der Spanner, dann riß die Kette und der Motor war Salat.

In der Serie wurde der Zulieferer für die Lichtmaschine gewechselt, die bei mir Probleme machte. Nach Einbau dieses Teils hätte auch bei meinem Diesel Ruhe sein können. Jedenfalls hat man reagiert.

Der Ölverbrauch schwankt von sehr stark bis nicht meßbar. Seit 2005 wird laut Forenberichten eine andere Hohnung eingesetzt, die die Einlaufphase verkürzt und insbesondere am Anfang den teilweise erheblichen Ölverbrauch reduziert. Opel reagierte auf Kundenbeschwerden zum starken Rußen mit 4 neuen Softwareständen, die anfangs vereinzelt Teillastruckeln erzeugten. Die letzten beiden Stände sind dahingehend auch nochmal überarbeitet. Vereinzelt wird berichtet, die Motoren gingen nach Softwareupdate besser oder schlechter - was ich als Einbildung abhaken würde, da mit gleichen Softwareständen unterschiedliches behauptet wurde. Fiat hat auch einiges versucht, hauptsächlich aber um das Rußen zu reduzieren.

Die Serien-Bremsbeläge der 2004er und 2005er Modelle können entweder im Zeitraffer verschleißen (meine waren nach den ersten 1500 km austauschreif!) oder quietschen. Die schnell verschleißenden Beläge zeigen zunächst abartig hohen Abrieb und machen danach mit dem Verschleißanzeiger laut quietschend auf sich aufmerksam. Der Austausch war ein Garantiefall und meine damals getauschten Beläge hatten dann bei 85 Tkm noch rund 50 % Stärke. Ab 2005 gilt das Problem als behoben. Dafür quietschen jetzt die Beläge gern mal weil sie auf Grund rauher Gleitflächen in den Sätteln nicht ausreichend lösen. Die Werkstätten tauschen meist die Beläge auf Garantie, was aber nur kurz Abhilfe schafft. Korrekte Abhilfe wäre das Nacharbeiten der Gleitflächen auf den Sätteln, die die Beläge führen. Das ist vom Hersteller als Problembeseitung allerdings nicht vorgesehen und so machen es die Werkstätten entweder nicht oder nur als Maßnahme zur Kundenzufriedenheit. Vereinzelt wurde wohl dafür kassiert, die meisten machten das aber meines Wissens ohne Kosten für den Kunden (und blieben auf den Kosten sitzen, da keine reguläre Garantiearbeit).

Jan, Du sprachst den Subaru Justy an! Der ist seit 2004 das gleiche wie der Ignis - hat nur andere Stoßfänger (die ich aber häßlich finde). Subaru bot anfangs den Justy als 1.5er und 1.3er mit Visko-gesteuertem (Straßen-) Allrad an. Den Diesel gab es bei denen nicht und mit der Einstellung des 1.5ers fiel auch bei Subaru dieser Motor aus dem Programm. Der Justy ist um einiges teurer als der Ignis, jedoch im Thüringer Wald, in bergigen Gegenden Hessens und Frankens und auch anderswo recht beliebt gewesen. Wer auf Grund winterlicher Straßenverhältnisse ohnehin einen Allrad-Kleinwagen brauchte, der nahm ihn gern. Fürs gleiche Geld konnte man allerdings auch bei Suzuki einkaufen und bekam meist mehr (Ausstattung) fürs Geld. Den optionalen Allradantrieb gab es ja auch! Allerdings leidet beim Ignis oder Justy dadurch auch die Bodenfreiheit, die Fahrleistungen waren schlechter und der Verbrauch des 1.5ers war um rund 1,5 l höher als beim 2WD. Für Wald- und Feldwege, wo es allein auf die Wendigkeit und Bodenfreiheit ankommt, reicht der 2WD auch. Zumal dem 4WD auch sämtliche sinnvollen Optionen eines Allradantriebs (schaltbare Untersetzung, Diff.-Sperren usw.) fehlen.
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Beitrag08-02-2008, 21:31    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Hi,

das mit dem Justy war vor 2004, das war so um 2002 rum, vielleicht sogar 2001. War eng und unglaublich lahm - beides wohl wegen 4x4.

Zitat:

Für Wald- und Feldwege, wo es allein auf die Wendigkeit und Bodenfreiheit ankommt, reicht der 2WD auch.


Mein Reden icon_smile.gif

Das uebrige werde ich mal weitergeben, aber da stecken IMO mehr Gegen- als Dafuerargumente drin...

Viele Gruesse,

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Beitrag09-02-2008, 15:10    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

@ Hutfahrer

Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung deines Ignis. Ich kann mich Jan nur anschliessen. Schade, das Konzept hat sich eigentlich sehr gut angehört. Der Verbrauch kann sich ja durchaus sehen lassen...

Ich bin auch ein Hutfahrer, zumindest fahre ich so. Auf der Autobahn (ca. 140 km pro Tag) auch nie schneller als 120, eher weniger. Mein Golf genehmigt sich dafür rund 5,5 Liter Pöl auf 100 km. Dazu sehr wenig Steuern + Versicherung. Allerdings geht das nicht mehr lange gut. Mein Pölvorrat wird jeden Tag kleiner und der Golf fault immer mehr (ich habe vom Blech her den schlechtesten IIer ever seen).
Was danach kommt, weiss ich nicht. Entweder ein kleiner & sparsamer Diesel (<5L/100km) oder ein Benziner mit LPG...

Wie zufrieden bist du mit deinem 206er im Vergleich zum Ignis? Den findet man ja mit bisschen Glück sogar als LKW-Zulassung.
Ist iegnetlich davon auszugehen, dass die kleinen CR-Diesel nicht solche Dauerläufer wie 1Z & Co sind, d.h. >250TKM ist kein Problem?
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Beitrag10-02-2008, 14:29    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

@ Doc: Die aerodynamisch recht ungünstige hohe Karosserie fordert auf der Autobahn ihren Tribut. Nicht umsonst ist die Vmax mit nur 155 km/h angegeben. Mit 69 PS schaffen andere mehr. Allerdings gibt es einige STG-Versionen, die eine Vmax-Begrenzung besitzen. Die gehen dann bis Tacho 160 - damit sich kein Kunde beschwert. Mit GPS gemessen erreichten sie ziemlich genau die angegebenen 155 km/h. Der Blick in den Spritmonitor vom Ignis zeigt, daß Autobahnraserei gut und gern eine Verbrauchsverdoppelung fordert.

Vom Grundkonzept gefällt der Ignis mir noch heute. Als DJ kann ich damit meine Anlage transportieren und sogar noch meine Freundin mitnehmen. Dann sind aber bereits zwei 75 l-"Brüllwürfel", ein 22 kg schwerer Verstärker, ein kleiner Micro-Mixer, ein 19 "-Rack mit Soundprocessing und Lichtsteuerung, zwei CD-Player, bei Bedarf zwei Plattenspieler sowie ein Computer verladen. Beim Auflegen von CDs oder Platten kommen 3 Einkaufskisten CDs oder 3 Plattenkisten dazu. Ständerwerk und zwei 4er Traversen Licht sowie ein Kabelkoffer runden die Ausrüstung ab. Alles das geht - wenn man weiß wie es zu verladen ist - in den Ignis und sogar in den Peugeot 206!! Da ist das Einladen allerdings wegen der kleineren Heckklappe sowie der geringeren Innenraumhöhe etwas kniffliger. Aber man kriegt eine ausgewachsene DJ-Anlage auch mit einem Kleinwagen transportiert!!

Deutlicher Vorteil des Ignis ist natürlich sein "Schlechtwegefahrwerk" und die sagenhafte Bodenfreiheit. Da kann der Peugeot nicht mithalten, der gestern schon auf einem an sich harmlosen Sandparkplatz einen herzhaften Aufsetzer hatte. Wagenheberaufnahme vorn rechts... Muß wieder gerade gehämmert werden und mit Unterbodenschutz konserviert werden.
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Beitrag10-02-2008, 15:37    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

Ich finde das irgendwie, naja sagen wir 'mutig, dass du soviel transportieren willst und dir trotzdem einen Kleinwagen holst. icon_wink.gif
Das hast du dann aber auch beim Unterhalt wieder.
Jetzt habe ich aber genug Jan's Thread missbraucht, also bitte back 2 topic...
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Beitrag10-02-2008, 18:13    Titel: Was taugt das Schlechtwegefahrwerk? Antworten mit Zitat

@ Doc: Du siehst ja, daß auch das geht! Jeder andere hätte diese Transportaufgaben als Begründung zum Kauf eines Skoda Octavia Combi, Golf Variant oder ähnlichem herangezogen. Fakt ist, daß die Nutzungskosten für PKWs nicht sinken sondern eher steigen werden. Alles das tut bei einem kleineren Fahrzeug mit wenig Hubraum und geringerem Verbrauch natürlich weniger weh.

Mir reicht der 206 als Alltagsfahrzeug genauso wie es der Ignis fast 3,5 Jahre zuvor getan hat. Für die 10 - 15 Aufträge pro Jahr langt das auch für meine Transportaufgaben.
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