Einspritzpumpe defekt

Hallo

Es scheint als bräuchte ich eine neue Einspritzpumpe. Aber ich hoffe noch auf einen Tip um den Fehler anderweitig beheben zu können.

Freelander 2.0 TD, Bj. 98, 260.000 km
Einspritzpumpe VP37

Vor einem Jahr fing der Wagen im Standgas an zu ruckeln und von selber Gas zu geben.
Auch fiel ab und zu die Leistung weg, bei gleichzeitigem Leuchten der Motorfehleranzeige.
Bei Land Rover Spanien wurde mir eine defekte Einspritzpumpe diagnostiziert. Kostenvoranschlag rund 2000 €.
Bei Bosch (ebenfalls Spanien) machte man mir Hoffnung das sie das Gerät reinigen können und evt. defekte Teile ersetzen. Zu erwartende Kosten: mit Glück nur 250 €.
Hier im Forum fand ich den Tip es erstmal mit Dieselreiniger zu versuchen. Nach purer Einwirkung über Nacht war das Problem schon halb beseitigt. Und nach 3 Tankfüllungen mit LiquidMoly und/oder Alkohol war das Problem komplet verschwunden.

Soweit wunderbar.

Vor kurzem, ein Jahr später, fing der Freelander wieder an von alleine Gas zu geben. Beim Treten des Bremspedales nimmt er das Gas wieder weg. Das machte er regelmässig, je nach Laune, mehr oder weniger. Auch fiel die Leistung wieder ab und zu kurz weg, wiederum mit Motorfehleranzeige.
Vor wenigen hundert Kilometern kamen dann die ersten massiven Leistungseinbrüche, was auf der Überhohlspur gar nicht lustig war.
Und letzte Woche nahm er dann gar kein Gas mehr an und fuhr noch im Standgas bis zur nächsten Autobahnausfahrt. Dann ging er von alleine aus und springt nicht mehr an.

Der ADAC hat ihn mit einer Art Startpilot sofort anbekommen, und er nahm Gas an solang ich auf dem Gaspedal stand. Einmal runter vom Gas nahm er keines mehr an und ging langsam aus.

Habe das Mengenstellwerk auseinandergenommen: war absolut sauber.
Wenn ich die Zündung einschalte fährt das Mengenstellwerk auf Mittelstellung und die Motorfehleranzeige leuchtet nicht.

Ist nun hundertprozentig die Einspritzpume hinüber?
Warum gings dann ein Jahr lang wieder wunderbar?
Warum hat er dann immer fröhlich Gas gegeben?

Welche anderen Fehlermöglichkeiten gibt es?
- Kontaktprobleme in der Motorsteuerung?
- Kontaktprobleme an den Steckern?
- Kraftstoffabsteller?

Vielleicht kann mir ja jemand einen kostensparenden Tip geben.

Danke

Servus!

Zuerst wär es sehr hilfreich zu wissen, welcher Fehler mit Deiner Motor-MIL (Kontroll-Leuchte) im MStG eingetragen wurde.

Das mit dem von selbst "gasgeben" und das Zurückregeln beim Tritt auf die Bremse verwundert mich etwas, wobei ich aber nicht weiß, wie dies softwareseitig gegeneinander verriegelt wurde.

Einfach mal pauschal in die Glaskugel geguggt sieht es für mich nach einem Kraftstoffmangel-Problem aus.
Schonmal einen neuen Dieselfilter probiert??
Dann würde ich die VP37 direkt aus einem sauberen (!) Gefäß mit Diesel versorgen, so daß ein Luftzieher ausgeschlossen werden kann.

Sonst fällt mir jetzt hierauf auch nix Nützliches mehr ein

Übrigens: Alkohol im Diesel ist ja mal mega-pfui!! ...ebenso "Startpilot"...
Vielleicht hast Du ja mit dem (sehr oft) unnützen Diesel-System-Reiniger tatsächlich nur den Dreck in Deinem DiFi gelöst, dieser war dann für ne Zeit wieder durchgängiger und ist nun wieder zu? Womit sich die Maus wieder in den Schwanz beißen täte

Viele Grüße aus München!

Danke fuer die schnelle Antwort.

Leider war ich nicht klever genug mir die damaligen Fehlereinträge von Land Rover aushändigen zu lassen. Jetzt kann ich die leider nicht auslesen.

Den Tip mit Isopropanol Alkohol im Diesel den habe ich vielfach im Internet gefunden. Und der prüfende Blick auf die Flasche eines Dieselreinigers bestätigte mir das jener auch Isopropanol enthielt. Ist dieses schädlich für den Motor?

Wenn der Motor vielfach von alleine Gas gibt, kann dann der Dieselfilter Fehlerursache sein?
Das scheint mir ganz eindeutig eine Fehlfunktion im Regelvorgang der Einspritzmenge zu sein. Oder liege ich da falsch?

Natürlich wäre es möglich, es hier mit zwei unabhängigen Phänomenen zu tun zu haben. Ich werde morgen Deine Ratschläge befolgen.

Na, wenn jemand "Alkohol" sagt, denk ich in erster Linie an Bier (bin aus Bayern *gg*), Schnaps, Spiritus, ... also Ethanol oder Methanol. Beide letztere Alkohole lösen Wasser gut, Öl jedoch kaum. Propanol und Butanol lösen Öle schon besser aber auch (weniger) Wasser.
Enthält Dein Kraftstoffsystem nun (Kondens-)Wasser, so wird es mit dem sonstigen Rotz im DiFi gelöst und einmal damit das komplette Einspritzsystem hiermit "gespült"...
Mahlzeit!

Ich (und auch andere!) halte nix von dem Zeug. Anständiger Sprit und für Fanatiker noch ab und an 2-Takt-Öl reicht.

cocopeli hat folgendes geschrieben:

Wenn der Motor vielfach von alleine Gas gibt, kann dann der Dieselfilter Fehlerursache sein? Das scheint mir ganz eindeutig eine Fehlfunktion im Regelvorgang der Einspritzmenge zu sein. Oder liege ich da falsch?

Neija, hast Dir ja jetzt schon selbst erklärt:
Zu wenig Sprit die Regelung versucht auszugleichen bis gar kein Sprit.

Also tausch erstmal DiFi, denn es ist vorab mal das Billigste und nicht zuletzt Wahrscheinlichste.

Viele Grüße aus München!

Hallo,

Hatt der Landrover nicht eine ZEXEL Einspritzpumpe verbaut,die in Lizenz von Bosch gebaut wurde?

Aus meiner Erfahrung her,sind speziell in Japanische sowie auch diversen Jeeps ( Nissan, Landrover,Mazda,usw..) mit ZEXEL Einspritzpumpe ausgestattet. Diese besitzen oft in der Zulaufleitung zur Einspritzpumpe noch ein Drecksieb . Dieses setzt sich im laufe der Zeit (ablagerungen aus Dieselfilter wie zb. Papier in kleinster Form) oder auch Schlamm zu,was dann zu wenig Diesel führt ,und das Fahrzeug verminderte Leistung hatt.Es wäre auch gut möglich,das dadurch deine MKL angeht. ´

Würde folgendes mal zuerst überprüfen:

Zulaufleitung,die direkt bei der Pumpe angeschraubt ist ( Hohlschraube mit 17er Schlüsselweite?) abschrauben. Hohlschraube Entfernen samt Kupferdichtringen.
Dann tief in die Bohrung der Einspritzpumpe reinleuchten und sehen ob sich dort so ein Fangkorbsieb befindet und verdreckt ist.Musst aber genau schauen,da die Dinger relativ tief versenkt sind. Sollte es so sein, einfach das Sieb mit einen Draht (zb. Schweissdraht ) rausnehmen.Wäre ein guter Ansatz zu deinen Problem. Mfg

Will nur noch mal hinzufügen:
Wenn der Freelander von alleine Gas gab, so tat er das nicht nur kurz, sondern auch mal 10 Minuten oder länger. Dann lief er im Leerlauf auf halber Drehzahl oder mehr.
Beim Treten des Bremspedales fiel er dann auf Standgas um bei losgelassenem Bremspedal direkt wieder hochzudrehen.

Hi,

Also der Fehlerspeicher wäre sicher interessant dazu. Würde aber zuerst trotzdem mal schnell die Leitung bei der Einspritzpumpe abnehmen,um zu sehen ob das Sieb verbaut ist. Hatte vor nem Jahr so einen Fall mit einen Nissan Terrano. Dort war auch so ein Sieb verbaut was total verdreckt war.Fachwerkstatt hatte schon neue Pumpe bestellt.Versuch das zuerst.Ist schnell erledigt,und du weist dann mehr darüber wies aussieht mit der Spritzufuhr.

Wirst du dort nicht fündig, würde ich den genauen Fehlercode auslesen lassen. ( Vielleicht falsch arbeitender Bremslichtschalter der dann das Ruckeln oder die MKL verursacht)

Wenn er von selbst Gas gibt, aber auf den Bremspedalschalter ganz normal reagiert, ist nicht die Pumpe defekt sondern das Gas-Poti.

christians hat folgendes geschrieben:

Wenn er von selbst Gas gibt, aber auf den Bremspedalschalter ganz normal reagiert, ist nicht die Pumpe defekt sondern das Gas-Poti.

Dann dürfte er aber doch niemals ausgehen und müßte Notlauf oder sonstwas machen (je nach Intelligenz der Programmierer?), oder

Also ohne Fehlerspeicherabfrage wird das ganze immer ein grösseres Rätselraten.Wie beschrieben,ist das Fahrzeug nach zugabe des Dieselreinigers oder Sonstiges, wieder Einwandfrei für ein Jahr gelaufen??

Deshalb komt mir das alles eher komisch vor. Sollte das Gaspoti nicht richtig arbeiten,würde der Dieselreiniger auch nicht weiterhelfen
Würde mich aber brennend interessieren,wies weiter geht.Mfg

Ja, das Auto ist für ein Jahr und viele tausend km wieder ohne Seltsamkeiten im Einspritzsystem gelaufen.

Ich hab die letzte Nacht damit verbracht in Eurem Forum alles zu lesen was mit kaputten Einspritzpumpen zu tun hat um besser zu verstehen was im Inneren einer Einspritzpumpe alles Hops gehen kann und wie sich das auswirkt. Denn das macht mir alles noch keinen Sinn.

1. Ich gehen davon aus das die beiden Phänomene (das selbstständige langanhaltende Gas geben sowie der Leistungsabfall mit Motorfehleranzeige) die selbe Ursache haben, da sie jeweils gemeinsam Auftraten und wieder verschwanden. Auch scheint es hoch wahrscheinlich, das das Nichtstarten selbige Ursache hat.

2. Ich habe keine Erklärung gefunden, wieso eine sich selbst beschleunigende Einspritzpumpe durch das Bremsen wieder auf Standgas kommt.

3. Es könnten Kontaktprobleme in Steckern, Kabeln oder Motorsteuerung sein. Könnte es aus diesen Gründen zu einem Fehlereintrag in Bezug auf die Einspritzpumpe kommen (wie 2008 geschehen) ? Ich denke schon.

4. Das mit dem Gaspoti halte ich für nicht wahrscheinlich da es dann wenigstens Anspringen müsste. Doch ich werde versuchen es durchzumessen.

5. Könnten irgendwelche Sensoren dieses Phänomen verursachen?

So ich bau jetzt erstmal das Mengenstellwerk wieder zusammen und probiers dann mit direkter Dieselversorgung.

Danke fürs mitdenken.
Schönen Tag

Kabelbruch am Abstellventil. Das wars.
Und schon surrt er wieder wie ein Kätzchen.
Er hat wohl lange schon am seidenen faden gehangen und dadurch keine vollen 12 V bekommen.
Mal sehen ob damit das Selbstständig-Gasgeb-Problem auch behoben ist oder ob es sich um zwei unabhängige Fehler handelt.

Wenn jetzt alles behoben ist dann muss das mit dem Dieselreiniger Zufall gewesen sein.

Danke nochmal.

Ich bau jetzt alles erstmal wieder richtig ein und fahr mal Probe.

Servus und erstmal vielen Dank für's Feedback!!

Daß sich ein Leitungsbruch hier derart auswirken kann, mag ich ja wieder mal gar nicht glauben können...

Kein Anspringen wär logo; zeitweises absterben des Motors auch.
Aber daß der "halbe Eingriff" des Abstellers die Drehzahl bzw. MSW/Regelung beeinflusst??

Jep, halt uns auf dem Laufenden, ob der Fehler wirklich nun effektiv beseitigt ist

Viele Grüße aus München!


PS: DiFi tät ich trotzdem tauschen, wenn Du eh schon dran arbeitest!

Werd ich tauschen.
Und morgen gehts erstmal auf nach München

Zurueck von der Probefahrt:

Nun, das positive ist bloss dass er wieder laeuft.
Ansonsten ist alles beim Alten geblieben.
Also hatte scheinbar der Kabelbruch mit den anderen Phaenomenen nix zu tun.

Das Standgas schwingt hoch und runter. Das ist neu und ich denke das ist eine Folge des nicht exakt justierten Mengenstellwerkes.

Weiterhin gibt er froehlich Gas wenn er will, und das nicht zu knapp. Er regelt zwar wieder runter wenn ich die Bremse trete, doch ist es jetzt erstmalig vorgekommen, das er sich nicht dauerhaft baendigen liess und bei getretener Bremse kraeftig hochgedreht hat.

Einen kurzen Leistungseinbruch mit Motorfehleranzeige hatte ich auch wieder.

Aber er springt wunderbar an, dass ist doch schon mal was.