Bremsscheiben Ford Focus verzogen?, warum?

Hallo!

Vor 9 Monaten habe ich bei einem Ford Focus die vorderen Bremsscheiben gewechselt, weil der beim Bremsen bisschen gerumpelt/ gerattert hat. Nicht extrem, aber man hat es gemerkt.
Es waren originale Ford-Bremsscheiben eingebaut. Die waren auch nicht sehr alt.

Ich habe dann Bremsscheiben von ATE eingebaut, damit war das Problem behoben.

Jetzt, 9 Monate und 10Tkm später rubbelt das wieder genauso. Auf dem Bremsenprüfstand wackeln die Zeiger um so 0,2 , so ganz typisch im Rhytmus für verzogene Scheiben.

Sehr merkwürdig,
ich hab die Naben extra besonders sorgfältig geputzt, und nur mit dünnem Öl eingerieben, damit sich keine ungleichmässige Fettschicht aufbaut,
und alles besonders sorgfältig gemacht. Auch innen die Scheiben vollständig entwachst...

Was macht man denn da, bei einer Reklamation bekomme ich bestimmt die Scheiben zwecks "Montagefehler" zurück,
das ist mir fast klar.

Hab in diversen Foren gelesen, dass das wohl eine Krankheit sein soll...

Kann mir jemand erklären, warum sich die Scheiben verziehen?

Auf einer Schulung von ATE hat man das so erklärt, dass die Bremsscheiben bei verdreckten Radnaben, oder ungleichmässigem Fett/ Pastefilm zwischen Nabe - Bremsscheibe die Bremsscheiben sozusagen " eiern",
das wäre erstmal kein Problem, weil das der Bremssattel ausgleicht.
Nach einigen tausend Km. schleifen sich dann durch die ungleichmässige Belastung dünnere Stellen in die Bremsscheibe, was dann zu einem rubbeln führt.
Ist das so korrekt?

Ich hab beim Skoda das selbe Problem, ebenfalls ATE-Bremsen... an meinen anderen Autos hatte ich immer Bremsen von TRW, da ist das Problem nie aufgetreten...

Werde beim Skoda jetzt auch mal antesten, ob das beim Wechsel etwas bringt...

Hi, vielleicht ist schon die Nabe verzogen. Bei solchen Verdacht müßte dann mit einer neuen Bremsscheibe der Seitenschlag überprüft werden nach den Anweisungen des Bremsscheibenherstellers.
Oder andere Theorie das der Bremskolben klemmt und sich die Scheibe erhitzt, dann bei Stillstand des Fahrzeugs wird sie krumm.

Hi, das kann manchmal an der Scheibe liegen, auch am Bremsverhalten, wenn die vl mal richtig auf 0 runtergeschrubbt wurde und man dann noch auf der Bremse stehenblieb?
Die Scheibe um den heißen Belag /Sattel kühlt schneller runter als die Belagfläche der Scheibe.
Dann Verzug am Restumfang. (Schirmung ist normal). Da gibt es nix.
Aber meist ist die Nabe /Anlagefläche auch mal ein Radlager schuld. Spurstangenköpfe auf Spiel prüfen!
Vorgehen:
Rad runter, Bremsscheibe mit Radmuttern/ Schrauben auf die Nabe befestigen.
Mit der Uhr den Seitenschlag der BS von vorn und hinten prüfen und die höchsten Punkte mit Kreide od. Edding auf der Scheibe markieren ( Zb + 0,3 mm ).
Dann Scheibe zur Nabe markieren, Scheibe runter und Nabe prüfen und auch so markieren.
Nun nachsehen, ob die höchsten Punkte sich auf beiden Teilen gleichen.
Wenn ja, überträgt die Scheibe nur den Nabenschlag nach außen, wobei es mit dem Durchmesser mehr wird. 0,1 mm Nabenungenauigkeit gibt 0,2bis 0,3 mm am Rand der Brems Scheibe.
Dickentolleranzen der Scheibe sind für mich Garantiesachen, die tausche ich um.
Wenn also an einer Stelle der Scheibe statt 20 mm nur 19,8mm, und wo anders 19.6mm gemessen wird! Das muss ja Rubbeln.

Klingt für mich nach der typischen Ford-Bremsenkrankheit:
Da kann man alle 10tkm die Scheiben wechseln und dann geht das Spiel wieder von vorne los. Meine Mutter fährt solange es mich gibt Ford, Ich fuhr bis 2002 Ford, meine Frau fährt aktuell Ford. Wir wohnen in platten Schleswig-Holstein und fahren vorrausschauend. Da werden definitiv keine Bremsscheiben "verheizt".

Bei meinem Scorpio habe ich mich damals damit abgefunden, Meine Mutter merkt's kaum und bei meiner Frau habe ich als Versuch beim letzten Mal alle vier Scheiben neu gemacht (ich dachte, womöglich überträgen sich verzogene Bremsscheiben der Hinterachse über die gemeinsamen Bremskreise nach vorne).

Die Radlager hatte ich damals schon geprüft. Inzwischen bin ich somit recht sicher: Die Narben dürften bei Ford nicht die Hochwertigsten sein. Für diese werde ich mir beim nächsten Wechsel mal Messwerkzeug ausleihen.

Gruß
Guste

Hi Guste, das kann ich nun nicht so bestätigen, ich habe ca. 15 Ford Fiesta / KA und 3 Fokus Cdi Kombi laufen, da könnte ich nicht sagen, dass die über normalen Verschleiß rumflattern.
Gut, ich fahre da auch nicht jeden länger warm. Und bei 60000 km fallen schon mal Scheiben an, wegen Untermaß. Aber unser A6 hatte da mehr Probleme mit Flattern, schon in der Garantie bei 20 000 dann bei 60 000 wieder, aber dann Selbst Zahler.
Also Nabe vermessen bring Klarheit, und wird teuer.
Berner Fliess Scheibe zum Reinigen, wenn keine Bolzen dran sind, wäre noch ein Versuch.
Am Besten Nabe antreiben, aber ACHTUNG Gefahr von Handverletzungen,
wenn da ein Ärmel oder Jacke irgendwie reingezogen würde!
Arm dran- gut dran- Arm ab- schlecht dran- arm dran..

teileklaus hat folgendes geschrieben:

Berner Fliess Scheibe zum Reinigen, wenn keine Bolzen dran sind, wäre noch ein Versuch.

Leider ist Ford (zumindest beim Scorpio 86er (meiner), Escorts BJ 90 und 91 und nun beim 99er Focus (Mam) und beim Mondeo 98er (Frau)) ein Verfechter der Bolzen in der Narbe...

Ich reinige bei den Fords die Narbe aber jedes Mal mit Schmirgelpapier um Rost und Dreck zwischen Narbe und Scheibe ausschließen zu können.

Aber sehr interessant, dass du das bei der Fahrzeugmenge nicht bestätigen kannst. Sind da auch Fahrzeuge aus dem o.a. Bauzeitraum bei oder sind die evtl alle deutlich neuer, so dass Ford dazu gelernt haben könnte?

Gruß
Guste

Hi Guste die Modelle, die ich kenne sind höchstens 6 Jahre alt.
Da ist Rost an der Nabe seltener.
Gut ich mache auch 2x Jährlich Fett an die Radnabe zur Felge hin. Vl kommt da dann nicht so viel Wasser dazwischen- keine Ahnung.
Achtung in Zusammenhang mit Ford Krankheiten: der Wischerbock des KA kostet 204.- ohne Motor! da lohnt sich mal die Arme runterzumachen und gutes Schmiermittel reinzutröpfeln.
Gibt es nur Original..

Zitat:

Jetzt, 9 Monate und 10Tkm später rubbelt das wieder genauso. Auf dem Bremsenprüfstand wackeln die Zeiger um so 0,2 , so ganz typisch im Rhytmus für verzogene Scheiben.

Ich habe einen Fiesta in Betreuung. Bei diesem trat das Problem ebenfalls regelmäßig auf, so daß ich die Bremsscheiben 3 mal erneuern musste. An den Naben war nichts feststellbar und die Vorderachse war OK.

Die Ursache allen Übels war diese kleine Gewindescheibe, womit Ford Ewigkeiten die Bremsscheiben fixiert hat. Und da die nachgerüsteten Alufelgen in den Bohrungen nicht angephast sind, wirkte dieses kleine Blech wie eine Unterlegscheibe zwischen Bremsscheibe und Rad . Seit dem verzichte ich bei diesen Fahrzeugen auf diese Fixierung.

Was den Rost an den Naben betrifft sei anzumerken, das mit dessen zu gut gemeinte Entfernung auch Substanz der Nabe verloren geht, was dem Rundlauf nicht unbedingt zu Gute kommt. In solchen Fällen ist manchmal weniger mehr.

Richtig BM, die blöde Zahnscheibe habe ich weggelassen, die war meist eh kaputt beim Runterdrehen.

Hallo!

Danke sehr für Eure Antworten.
Diese Zahnscheiben hat der auch nicht mehr.

Ich werde in ca.1- 2 Wochen das Auto bekommen,
da plane ich gut Zeit ein,
und werde das mal so gut wie möglich vermessen.
Drehbank, Richtplatte, Messuhren usw. sind vorhanden.
Mal sehen, ob ich etwas auffälliges finde. ATE hat auch eine techn. Hotline für Werkstätten, mal sehen, was die meinen.
Ich werde es Euch wissen lassen,
wie es weitergeht,
ich hol dann einfach das Thema wieder hoch, wenn es was zu berichten gibt.

Hallo!

Also bei dem beschriebenen Ford ist nun alles OK,
offenbar hat ein richtiger Nabenputz um die Radbolzen geholfen.
Ist auch bisschen blöd mit den Radbolzen.

Nun kann ich berichten, dass ich aber eine wirklich eindeutig krumme Bremsscheibe habe.
Der Audi A4 Avant des Nachbarn hatte in der letzten Zeit ein extremes Bremsproblem,
das ganze Auto hat gerumpelt, und das Bremspedal extrem pulsiert, wenn man bremst.
Ich hab dann garnicht den Zirkus mit Bremsenprüfstand gemacht, weil es auch auf die Lenkung geschlagen hat,
also gleich vorn die Bremsengarnitur erneuert.
Wie zu erwarten war, ist das Problem nun behoben.

Der Nachbar ist auch nicht blöd, der konnte mir auch berichten, wie es passiert ist:
Und zwar musste er aus relativ niedriger Geschwindigkeit eine Notbremsung-Vollbremsung machen, richtig mit max. Fußkraft.
Danach hat die Bremse ordentlich gerumpelt. Vorher was alles in Ordnung.

Heute habe ich die Bremsscheiben vermessen,
also die vordere, linke Bremsscheibe hat auf dem äusseren Reibring eine Beule von etwa 0,25 mm, die nach außen ragt. So etwa in der Fläche eines Hühnereies, das sieht man mit blosem Auge natürlich nicht,
ich hab das mit der Bügelmesschraube herausgefunden,
war da schon etwas erschrocken, weil es sich sonst immer so um 0,03 mm handelt...
Man sieht das auch etwas am Laufbild der Bremsscheibe, dass es an den Rändern der "Beule" etwas dunkler ist.
Auch mit einem Haarlineal ist die Ausbeulung eindeutig zu erkennen.

Komische Sache, hat jemand eine Erklärung, wie sowas passieren kann?
Es sind original-Audi Bremsscheiben, und auch nah an der Verschleissgrenze.

Hallo Steffen ich vermute, dass der Bremser nach Stillstand noch feste auf der Bremse stand, die ganze Hitze das Belages dort weiter aufheizte, außenrum eher abkühlte und schon ist diese Stelle anders geformt, zumal bei der belüfteten Scheibe der Freiraum zwischen den Stützen sich ja nur nach innen wegdehnen kann also "Delle"
Man kann versuchen, die Scheibe rotglühend zu bremsen um nach einer starken Bremsung im Rollen runterzukühlen, aber meist führt an neuen Scheiben kein Weg vorbei. Voraussetzung natürlich saubere schlagfreie Anlage der Nabe.