145 PS mit chip und düsen beim 1Z ? war am prüfstand | Beiträge 16+

hallo ich selber bin ich am Prüfstand tätig, erfahre halt immer mal was, wenn die Kollegen erzählen.

Das die Leistung innerhalb des Dauerlaufs sich deutlich reduziert, ist mit dem Verschleiss der Motoren zu erklären. Ein Motor, der den 1000 Stunden Dauerlauf hinter sich gebracht hat, ist in der Regel wirklich fertig. Im Fall der PD heisst dies z.B. ausgeglühte Krümmer, verschliessene Turbos, Pumpen mit gossen Tolleranzen, Kompressionsverlust.
Und Motoren die ihre Leistung unter anderem aus hohen Ladedrücken und hohen Einspritzdrücken beziehen reagieren deulich auf Veränderungen in den Leistungsrelevanten Bauteilen.

Interessant ist auch, in wieweit selbst Anbauteile wie Ladeluftkühler und Ölkühler sich verändern. Kunststoffteile im LLK werden zum Beispiel spörde und brechen. Ladeluftschläuche reissen.
Daher wurden alle meine Ideen (' ah, das passt doch bei meinem..') sehr schnell abgeblockt.

[ironiemodus=ein]
Jemand, der böses denkt, könnte schliessen, das der Hersteller, der den Leistungsverlust seiner Motoren kennt, die Anfangsleistung soweit erhöht, dass in einem normalen Autoleben die Leistung, trotz Reduktion immer noch im Rahmen der angebenen Serienleistung bleibt.
Aber wer denkt denn schon Böses....
[ironiemodus=aus]


Gruss Jochen

Kann ich bestätigen das mit dem altern.

Mein Okti I, 1,9 TDi ASZ (130 Serie) kurz nach Kauf 147 PS und 224 echte km/h. Nach 2 Jahren und 80.000 km "nur" noch 129 PS - mit neuem LMM 135 PS - und 210 echte km/h. Prüfstandmessungen bei fast genau den gleichen Rahmenbedingungen.
Er baut halt ganz langsam ab und wenn man nicht mal eine längere strecke Vollgas fährt merkt man es nicht mal. keine Ahnung woran das liegt stört aber nicht wirklich.

Gruss Limpi

@ Jochen 145

Okay, danke erstmal. Aber Du hattest oben explizit auf Alterungsunterschiede PD und VP hingewiesen. Die geschilderten Prozesse betreffen ja beide Konzepte gleichermaßen. Okay, Unterschiede, z.B. in den Pumpendrücken, sind sicher da, aber dass VPs in puncto Alterung und Leistungsverlust deutlich besser sind, hm?! Na gut, das driftet hier deutlich offtopic. Zu dem Thema Lebensdauer + Haltbarkeit PD/VP gibt es ja auch schon nen Fred. Ciao, haithamina

P.S. Das mit dem Altern kann ich persönlich auch bestätigen, besonders morgens nach ner Party

Das Problem war dann jedoch, dass die Leistung auch schnell nachlässt, sodass nach 1000 Stunden die angegebene Serienleistung ebenfalls deutlich verfehlt wurde.


Weißt du eventuell auch, in welchem Betriebszustand die 1000 Stunden gefahren wurden? Dann könnte man es auch in km umrechnen.

@ Jochen 145

Okay, danke erstmal. Aber Du hattest oben explizit auf Alterungsunterschiede PD und VP hingewiesen. Die geschilderten Prozesse betreffen ja beide Konzepte gleichermaßen.

Jein,

die hohen Ladedrücke und Einspritzdrücke hast du nur bei den leistungsstarken PD.
Beim VP liegt dies alles im relativ modereten Rahmen. Kann mir gut vorstellen, dass die Leistungsminderung bei einem 100PS PD deutlich geringer ist, da hier der Ladedruck etc. ebenfalls moderater ist.
Bei Einspritzdruck muss ich jetzt passen, aber vielleicht weiss Ulf, Bafische oder ein andere dies besser.

@Nebelwerfer

den Lastverlauf des Dauerlauf muss ich erst nochmal erfahren, jedoch ist der 1000 Stundentest eigentlich eine Validierung des gesamten Motorlebens, die meines Wissens derzeit auf 200 tkm fest gelegt wird.


Gruss Jochen

Hallo zusammnen,

jaja, die alte Gretchenfrage - wie viel Leistung hat denn mein Auto jetzt nu wirklich?

Ich glaube das das Thema Leistungsmessung auf dem Rollenprüfstand wurde schon mehrmals hinreichend genau diskutiert - es ist ja inzwischen bekannt das aufgrund der Schwierigkeiten bei der Verlustleistungsbestimmung und sonstiger prinzipbedingter Probleme eine Rückrechnung auf die Motorleistung wie sie am Motorprüfstand gemessen wird (fast) nicht möglich ist. Qualitative Aussagen sollten daher nur bewertet werden.
Wer sich mal hier informieren möchte, sollte mal auf der maha Homepage stöbern. Es geht sogar schon so weit, das Auto-Hersteller in Abhängig von Modell, Antriebsart, Getriebe, Triebstrang unterschiedliche Korrekturfaktoren sowie Messprozeduren angeben die bei der Rollenprüfstandmessung berücksichtigt werden müssen. Da geht es ganz schön tief in Längsdynamikmodelle und abgefahrene Berechnungen, daher ist idR Otto-Normal Tuner oder Werkstattmeister, aufgrund der Komplexität der Thematik, überfordert.

Kurzum, über Leistungsmessungen auf einem Rollenprüfstand kann man nur sehr bedingt diskutieren.

Anders sieht es bei der von Jochen angesprochenen Leistungsminderung, vor allem bei PD Motoren über der Laufzeit auf dem Motor-PST aus.
Da muss man sich allerdings klar werden, welche Einflussfaktoren die Volllast, vor allem Pmax negativ beeinflussen können (wenn keine Defekte vorliegen - denn normalerweise müsste die Leistungsfähigkeit des Antriebes über die Laufzeit steigen - Reibleistungsreduktion in Motor+Triebstrang!). Bei unserem aufgeladenen, elektr. geregelten DI Motoren, sind das nicht allzuviele - genau genommen nur eines. Die Einspritzrate, also die Mengeneinbringung über die Zeit. Diese kann von der Elektronik (noch) nicht erfasst bzw. korrigiert werden.
..und da die PD, vor allem die EU4s mit ihren kleinen Lochdurchmessern, nach Erfahrungen allerorts anscheinend zu leichten Verkokungen über der Laufzeit neigen, ist ein Leistungsabfall nicht weiter verwunderlich.
VP Fahrer sind da mE weniger betroffen.

Serienstreuungen führen aber mE nur in den allerseltensten Fällen zu Abweichungen von mehr als +/- 10% Pmax. Wobei es aber ein offenes Geheimnis ist, das z.B. die 96kW eher nach oben und die 110kW PDs eher nach unten streuen.

@ Jochen145, wenn nach 1000h eure Motoren fertig sind müsst ihr ja wirklich ein hartes Programm abfahren, wäre interessant etwas über eure Lastkollektiv über der Zeit zu erfahren. (oder testet ihr nur VW Motoren )

Grüsse

@Bafische,

die ausgeglühten Krümmer siehst zu natürlich nur wenn der Pmax-Anteil entsprechend hoch ist.
Die Lastkollektive werden von unseren Auftraggebern vorgegeben. In oben geschilderten Fall also von VW.

Es werden jedoch auch Teillastzyklen gefahren oder Schwachlast.. Kälteschock etc.
Ich kann mal probieren, hier ein paar Einzelheiten zu erfahren.

Wir testen nicht nur VW, obwohl hier die letzte Zeit viele waren. Auch DB Motoren, Opel, früher auch viel Ford waren beim uns.
Selbst Korreaner haben wir inzwischen.

Um schon mal eins vorwegzunehmen:
Alle kochen nur mit Wasser. Ein hochgezüchteter Diesel ist aus jedem Haus nach einem Volllastlauf verschliessen.
Wer hier besser aussieht, hat halt konserativer gebaut. Die Leistung ist dann entsprechend.

Gruss Jochen