Hallo,
ich habe Probleme mit einem generalüberholtem Motor AEL, Bj.97 und komme damit nicht so recht weiter!
Nach dem Einbau hat sich folgendes gezeigt:
- den ersten Startversuch gab's bei Umgebungstemp. von ca.
6°C. Ewig georgelt (mit Starthilfe), dann angesprungen und gut gelaufen (hat sich zumindest so angehört), Gasannahme war o.k. Probelauf im Stand ca. 5 min.
-zweiter Starversuch zwei Wochen später, Außentemp. ca. +3°C. längere Zeit georgelt, angesprungen, ca. 3sek. gelaufen, ausgegangen. Für die nächsten ca. 10min. kein Anlassen möglich - hatte den Anschein, daß keine Kompression vorhanden war. Nach der Ruhepause sofort angesprungen, nach 3sek. wieder aus, ...
Nach einem Startversuch kann man von Hand (mit einem Schraubenschlüssel) an der Kurbelwelle drehen, ohne daß man eine Verdichtung bemerkt. Erst nach einer Ruhepause von ca. 10min. wird eine stärkere Kompression fühlbar, danach springt der Motor auch wieder an - für 3sek.
Um eine Eingrenzung des Fehlers machen zu können, habe ich Nockenwelle und Einspritzventile ausgebaut. Die Tassenstößel waren wohl nicht mit erneuert worden und schlichtweg Schrott (von fest bis Butterweich war alles dabei!). Anschließend Bohrungen der ESV's mit Papierstopfen abgedichtet und abwechseln Pressluft in die Zylinder geblasen - mit für mich überraschendem Ergebnis:
- beim ersten Druckluftstoß sind abwechselnd bei den anderen Zylindern die Papierstopfen aus den Bohrungen geflogen - allerdings nur beim ersten mal! Danach war ein langsamer Druckabfall zu bemerken, wobei ich im Moment nicht beurteilen kann, ob die Luft in den Ansaug- oder Abgastrakt oder in Richtung Ölkreislauf verschwindet. Allerdings ließen sich die Ventile nicht herunterdrücken, solange der Gegendruck im Zylinder vorhanden war (Ventile sollten also dicht sein!?). Da der Ventildeckel offen war, müßte aber der Druck ansonsten aus den vorhandenen Ölbohrungen austreten, konnte aber nichts in der Richtung bemerken.
Merkwürdig ist auch, daß auch hier wieder nach einer Wartezeit von ca. 10min. (ohne Druck) bei erneutem Druckluftstoß die Papierstöpsel bei den anderen Zylindern herausfliegen.
Ist so ein Verhalten bei generalüberholten Motoren 'normal'? Müssen sich die Kolbenringe evtl. erstmal einschleifen, um richtig abzudichten?
Das Ausgehen des Motors nach ca. 3sek. erkläre ich mir im Moment auch mit dem schlagartigen Nachlassen der Kompression.
Ansonsten habe ich alle Geber durchgeprüft (Wdst., Spannung, Stellglieddiagnose, Messwerteblöcke ausgelesen) - scheint soweit alles zu funktionieren.
Die WFS ist's wohl auch nicht (-->kein Fehlereintrag), das elektr. Abschaltventil ist zumindest elektrisch in Ordnung.
Kann ich, ohne den ZK herunterzubauen, noch irgendetwas prüfen?
Fehlereinträge im Steuergerät gibt es übrigens keine - außer Klemme DF unplausibles Signal. Ist aber kein Wunder, da bisher ein AAT verbaut war, den ich gegen den AEL eingetauscht habe. Daher ist einiges der Peripherie (LMM, Gaspedal, AGR-Ventil, Ladedruckbegrenzung, LiMa) noch vom AAT.
Ich hoffe, ich habe das Problem halbwegs verständlich beschrieben.
Gruß,
Tommy